Insolvenzverfahren von Sovello eröffnet

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Das Amtsgericht Dessau-Roßlau hat ein reguläres Insolvenzverfahren über die Sovello GmbH am Mittwoch eröffnet, wie das Photovoltaik-Unternehmen am Morgen mitteilte. Die Sanierung des Photovoltaik-Unternehmens in Eigenregie ist damit gescheitert. Das Amtsgericht habe dabei einen Antrag des Managements, die Eigenverwaltung fortzusetzen abgelehnt. Ein Gutachter habe zuvor die Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung von Sovello festgestellt, sagte ein Gerichtssprecher der Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Das Amtsgericht bestellte nun den Magdeburger Rechtsanwalt Lucas Flöther zum Insolvenzverwalter, wie es bei Sovello weiter hieß. Dabei sei das Gericht dem einstimmigen Votum des vorläufigen Gläubigerausschusses gefolgt. Diesem Gremium gehörten ein Vertreter der Investitionsbank Sachsen-Anhalts als Hauptgläubiger sowie der Bundesagentur für Arbeit, dem Betriebsrat, einer Krankenkasse und eines US-Investors an. Flöther habe sich bereits am Mittwoch ein erstes Bild der Lage des Photovoltaik-Unternehmens aus Wolfen-Bitterfeld gemacht. Nun werde er die Optionen prüfen und mit dem Gläubigerausschuss über das weitere Vorgehen beraten. Am Freitag sollen die Mitarbeiter von Sovello über den aktuellen Stand informiert werden.
Das Landeswirtschaftsministerium hatte zuvor angekündigt, keine finanziellen Mittel mehr für Sovello bereitzustellen. Man halte die vorgelegten Sanierungskonzepte für nicht tragfähig. Nun erklärte das Wirtschaftsministerium dpa-AFX zufolge: "Das Verfahren bietet die Chance, dass sich das Unternehmen neu aufstellen kann." Die Landesregierung werde schnell Kontakt zu Flöther aufnehmen, um das Verfahren zu begleiten und die Suche nach einem Investor tatkräftig zu unterstützen.
Sovello hat in den vergangenen Wochen intensiv nach einem Investor gesucht und scheint sich mit einem chinesischen Unternehmen weitgehend einig. Das Management kündigt noch zu Wochenbeginn an, den Investorenprozess bis Ende August abschließen zu wollen. Außerdem solle nun die Transfergesellschaft, in die etwa die Hälfte der Belegschaft überführt und weitergebildet werden soll, selbst finanzieren zu wollen. Zuvor hatte die Investitionsbank die Absicherung der Transfergesellschaft für 475 der rund 1000 Sovello-Mitarbeiter abgelehnt.  "Im Ergebnis wird Sovello die Mittel von gut zwei Millionen Euro für die Transfergesellschaft aus eigener Kraft sicherstellen", verkündete das damalige vorläufige Sachwalter, Bernd Depping, noch am Dienstag. Nun blieb aber zunächst unklar, wie es mit der Transfergesellschaft weitergeht. Mit Eröffnung der Insolvenz ist nun aber auch das Insolvenzgeld ausgelaufen. Dies bedeutet Sovello müsste die Löhne und Gehälter seiner Mitarbeiter wieder aus eigenen Mitteln zahlen. (Sandra Enkhardt)

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