Bereits kurz vor der finalen Inbetriebnahme seines ersten förderfreien Photovoltaik-Kraftwerks mit 187 Megawatt Leistung im Dezember 2020 kündigte EnBW den Bau von zwei weiteren Solarparks mit insgesamt 300 Megawatt in Brandenburg an. Auch sie sollen komplett ohne EEG-Förderung realisiert werden. Mittlerweile laufen die Arbeiten an den Projekten in Altrebbin und Gottesgabe im Landkreis Märkisch-Oderland auf Hochtouren. Sie befinden sich nur etwa 40 Kilometer entfernt vom Kraftwerk in Weesow-Willmersdorf und sollen eine Leistung von jeweils 150 Megawatt haben. EnBW rechnet mit einem Jahr Bauzeit, wie es am Donnerstag hieß.
Die Arbeiten an den beiden Solarparks laufen parallel. Mehr als 40 Firmen sind beteiligt. In beiden Kraftwerken werden insgesamt 700.000 bifaziale Solarmodule von Longi Solar verbaut. Die Zentralwechselrichter für die Projekte kommen von Siemens und die Unterkonstruktionen liefert Schletter. Zudem habe EnBW auch viele Firmen aus Brandenburg beauftragt, unter anderem für den Wege- und Leitungsbau, die Entsorgung, Vermessung, ökologische Baubegleitung, landwirtschaftliche Arbeiten und weitere Aufgaben. Der süddeutsche Energiekonzern baut für die Netzanbindung der Photovoltaik-Kraftwerke eigene Umspannwerke. Der Netzanschluss erfolge über zwei 110-Kilovolt-Erdkabel zum Umspannwerk.
Das Projekt in Gottesgabe steht EnBW zufolge unter besonderen Vorzeichen. So könnten auf der Fläche für den Solarpark Bodendenkmäler auftauchen, weshalb bei der Realisierung eng mit der Denkmalschutzbehörde zusammengearbeitet werde. Auch begleite ein Archäologe den Tiefbau. Denn neben tonnenweise Kampfmittel, die an beiden Orten geborgen wurden, fand man in Gottesgabe auch über hundert Hufeisen. „Die bringen uns hoffentlich Glück für den Bau und viele Sonnenstunden“, sagt EnBW-Projektleiter Philipp Herrmann.
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