Hanwha hat nun bestätigt, dass es sich mit einem starken Gebot den Zuschlag für den insolventen Photovoltaik-Hersteller Q-Cells SE sichern will. Der südkoreanische Mischkonzern wolle in dieser Woche sein offizielles Angebot vorlegen, sagte ein Sprecher laut „Leipziger Volkszeitung“ (Montagausgabe). Hanwha rechne damit, als bevorzugter Bieter ausgewählt zu werden, Bis Ende September solle eine Übernahme des insolventen Photovoltaik-Herstellers aus Sachsen-Anhalt abgeschlossen sein, hieß es weiter.
Bereits in der vergangenen Woche hatte es gleichlautende Gerüchte gegeben, über die südkoreanische Tageszeitungen berichteten. Bereits im Mai soll Hanwha-Chef Kim Seung Youn demnach Expertenteams zur Due Diligence-Prüfung nach Sachsen-Anhalt und Malaysia, wo Q-Cells ebenfalls eine Produktion unterhält, geschickt haben. Um sich den Zuschlag zu sichern, wolle Hanwha nun ein deutlich höheres Angebot vorlegen als andere Interessenten. Nach verschiedenen Berichten könnte der Kauf von Q-Cells trotz der bereits seit April währenden Insolvenz mehrere hundert Millionen kosten. Der südkoreanische Mischkonzern hoffe, bereits bis Ende der Woche den Zuschlag zu erhalten und anschließend bis Ende September alle Details klären zu können. Der Insolvenzverwalter von Q-Cells, Henning Schorisch, wollte sich zu den Berichten zunächst nicht äußern.
Q-Cells gab außerdem bekannt, dass die Gläubiger der 2015 fälligen Wandelschuldverschreibung keinen gemeinsamen Vertreter bestellen werden. Auf der Gläubigerversammlung der Q-Cells International Finance B.V. war Ende Oktober der Münchner Rechtsanwalt Carlos Mack zum gemeinsamen Vertreter der Anleiheinhaber gewählt worden, um mit Q-Cells über einen Zahlungsaufschub zu verhandeln. Anfang August legte er – ebenso wie der damals gewählte Stellvertreter Oliver Schorling – sein Amt mit sofortiger Wirkung nieder. (Sandra Enkhardt)
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