Uniper ist gut durch das erste Jahr der Corona-Pandemie gekommen: Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg im vergangenen Jahr um rund 16 Prozent auf 998 Millionen Euro. Der Gewinn lag bei 774 Millionen Euro, ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Dividende soll um fast 20 Prozent auf 1,37 Euro je Aktie steigen. Insgesamt schüttet der Energiekonzern eine halbe Milliarde Euro aus. Uniper gehört zu 75 Prozent dem finnischen Fortum-Konzern.
Der Konzern will seine europäische Stromerzeugung – heißt: seine Kraftwerke in Russland ausgenommen – bis zum Jahr 2035 CO2-neutral gestalten. Dazu plant Uniper unter anderem den Aufbau von einem Gigawatt an Solar- und Windenergieleistung bis 2025 und weiterer drei Gigawatt in den folgenden Jahren.
Bislang dominieren allerdings die fossilen Energien das Geschäft von Uniper. Aus dem Finanzbericht des Konzerns geht hervor, dass die CO2-Emissionen der Strom- und Wärmeerzeugung im letzten Jahr gar gestiegen sind: Die CO2-Intensität nahm von 445 Gramm pro Kilowattstunde erzeugter Energie in 2019 auf 453 Gramm in 2020 zu. Uniper hatte 2020 fossile Kraftwerke mit einer Leistung von 30,4 Gigawatt in Betrieb – im Jahr zuvor waren es 29,4 Gigawatt. Grund für diese Entwicklung ist unter anderem die Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Datteln 4.
Sebastian Rötters, Campaigner der Klimaschutz-Organisation Urgewald, weist zudem auf Twitter darauf hin, dass der Erdgas-Absatz von Uniper in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Zudem plant der Konzern nach eigenen Angaben, sein Geschäft mit Flüssiggas bis 2025 mehr als zu verdreifachen.
(5/X)How does @uniper_energy beyond coal look like? Gas sales are increasing and Uniper is expanding its #LNG business.
🥳Hooray, the #fracking industry is soo happy about this. Uniper doesn't care about the terrible climate record of fracked gas. Business is business! @fortum pic.twitter.com/SEsQlb4uc9— Sebastian Rötters (@roettinho) March 4, 2021
Parallel dazu will Uniper auch auf allen Stufen der Wasserstoff-Wertschöpfungskette präsent sein. Mehr zehn Projekte seien in der Entwicklungspipeline. In den Niederlanden zum Beispiel haben Uniper und der Hafenbetrieb Rotterdam die Untersuchung für die Produktion von grünem Wasserstoff in großem Maßstab auf der Maasvlakte angestoßen. Die Partner streben an, 2025 eine Wasserstoffanlage mit einer Kapazität von 100 Megawatt zu bauen und deren Kapazität später auf 500 Megawatt zu erweitern. Die Machbarkeitsstudie soll in diesem Sommer abgeschlossen werden. Am Standort Hamburg-Moorburg untersucht Uniper mit der HH2e, der Siemens Energy, der HHLA, Airbus und der Stadt Hamburg, grünen Wasserstoff sowie grüne Prozess- und Fernwärme zu erzeugen und bereitzustellen. Teil des Projektes ist zudem der Aufbau einer Wasserstoff-Handelsplattform.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Uniper ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 700 und 950 Millionen Euro sowie einen Gewinn zwischen 550 und 750 Millionen Euro. Für die Jahre 2021 bis 2023 kündigt der Konzern Investitionen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro an.
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