Die Bundesnetzagentur hat zwei Anträge für geplante Wasserstoffprojekte der Netzbetreiber Tennet und Amprion abgelehnt. Dabei handelt es sich um das Projekt „Element eins“, eine Power-to-Gas-Anlage mit 100 Megawatt für grüne Sektorkopplung von Tennet, Gasunie und Thyssengas, sowie um das Projekt „Hybridge“ von Amprion und Open Grid Europe (OGE), das ebenfalls mit einem Elektrolyseur in der 100-Megawatt-Klasse die Sektorenkopplung auf Systemebene voranbringen sollte. Die Allianz für fairen Wettbewerb im Wasserstoffmarkt hatte bei Bekanntwerden der Projektpläne vor einer Wettbewerbsverzerrung im künftigen Wasserstoffmarkt gewarnt, sollten die zwei Wasserstoff-Elektrolyseprojekte von den beteiligten Stromnetzbetreibern über die Netzentgelte finanziert werden dürfen.
„Der Elektrolyseur erhöht die Transportkapazität des Stromnetzes nicht und dient damit nicht der originären Aufgabe der Antragstellerin als Betreiberin eines Übetragungsnetzes, nämlich dem Transport von elektrischer Energie“, schreibt die Bundesnetzagentur in ihrer Entscheidung zu „Hybridge“ und formuliert ihre Position zu „Element Eins“ analog dazu. Zu beiden Projekten schreibt sie weiter, dass die geplanten Anlagen nicht zur Stabilität des Gesamtsystems beitragen würden und zudem ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Marktteilnehmern entstehen könnte, die ihre Investitionen nicht über die Netzentgelte refinanzieren könnten. Die Bundesnetzagentur weist jedoch darauf hin, dass mit der Ablehnung jeweils kein Urteil über die Sinnhaftigkeit des geplanten Projekts an sich verbunden sei.
„Mit der Entscheidung der Bundesnetzagentur bleibt die Chance auf einen fairen und wettbewerblichen Markthochlauf für grünen Wasserstoff gewahrt“, so Sönke Tangermann von Greenpeace Energy. Nur in einem fairen Wettbewerb seien viele Akteure zu den nötigen Investitionen in die Wasserstoffproduktion und Infrastruktur bereit, wodurch Innovationen gefördert und die Wasserstoffpreise sinken würden. „Mit einer Wälzung der Errichtungskosten von Elektrolyseuren über die Netzentgelte wäre eine volkswirtschaftlich sinnvolle Entwicklung des Wasserstoffmarktes im Keim erstickt worden“, ergänzt Jörg Müller von Enertrag. Das Unternehmen hatte 2019 gemeinsam mit Greenpeace Energy und Nordgröön die Allianz für fairen Wettbewerb im Wasserstoffmarkt gegründet. Die Unternehmen der Allianz setzen sich nach eigenen Angaben für einen raschen Ausbau der nachhaltigen Wasserstofftechnologie und der dazu benötigten Infrastruktur ein.
Wie Amprion-Sprecher Andreas Preuß auf Nachfrage von pv magazine mitteilt, halten die Unternehmen am Projekt „Hybridge“ fest und seien bereit es weiterzuentwickeln, sobald dies rechtlich möglich werde. „Es gilt weiterhin, die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Power-to-Gas-Anlagen und für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur zu schaffen. Dies sollte die Politik zeitnah tun“, so Preuß, Die Ablehnung der Investitionsanträge durch die Bundesnetzagentur sei daher nicht unerwartet gekommen. Amprion und OGE seien jedoch weiterhin von der Sinnhaftigkeit, Realisierbarkeit und Notwendigkeit des Projekts als Beitrag zu einer integrierten Energiewende überzeugt.
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Mit 100 MW soll der Gesamtmarkt von mehreren GW verzerrt werden? Das ist doch albern. Schade, dass diese beiden Pilotprojekte nicht kommen. Hoffentlich findet sich ein anderer Investor.
Wer sonst soll die Energiewende bezahlen als der Energieverbraucher? Andere Investoren werden sich nicht finden, weil heute der Betrieb der Elektrolyseure mit Wasserstoffvermarktung oder Rückverstromung nicht
wirtschaftlich darstellbar ist.
Aber bitte nur, wenn ich auch Wasserstoff verbrauchen will!!!
Aber bitte nicht über die Umleitung von Netzentgelten!
Ich will diese unwirtschaftliche, unsinnige Technologie, die die Energiewende in Deutschland ausbremst nicht mit meinen Netzentgelten finanzieren.
Wasserstoff bringt nur einem Mehrwert für die Gewinne und Renditen von Finanzkonzernen, wie z.B Tennet!
Was soll man da sagen, so richtig Ahnung habt Ihr ja alle nicht!