Insgesamt 4800 Schulgebäude gibt es in Bayern, nur ein sehr kleiner Teil davon mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Die Landtagsfraktion der Grünen will das ändern: Im Rahmen der Haushaltsverhandlungen hat sie beantragt, in den kommenden zwei Jahren hier insgesamt 500 Millionen Euro zu investieren.
Um ihre Forderung zu untermauern, haben die Grünen bei der Münchener Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft (FFE) eine Kurzstudie zum Nutzen einer solchen Investition in Auftrag gegeben. Die Experten kommen zu dem Ergebnis, dass auf den bayerischen Schulgebäuden Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 477 Megawatt installiert werden könnten. Dafür müssen etwa 500 Millionen Euro aufgewendet werden. Mit den Anlagen sparen die Schulträger Stromkosten in Höhe von 65 Millionen Euro im Jahr ein. Je nach angenommenem Zinssatz amortisieren sich die Anlagen innerhalb von acht bis neun Jahren.
Werden die Dächer aller bayerischen Schulgebäude mit Anlagen belegt, können der Kurzstudie zufolge jährlich etwa 570 Gigawattstunden Strom erzeugt werden. Die Schulen erzielen eine Eigenverbrauchsquote von 33 Prozent sowie einen Autarkiegrad von 48 Prozent. Letzteres bedeutet, dass der Strombezug aus dem Netz fast halbiert wird.
Grundlage dieser Berechnungen sind ein modellierter Photovoltaik-Erzeugungsgang basierend auf dem Wetterjahr 2019 sowie reale historische Strom-Lastprofile von Schulen. Aus diesen Eingangsdaten haben die Experten berechnet, wie viel selbst erzeugter Strom direkt verbraucht werden kann, wie viel eingespeist wird und welche Mengen weiterhin aus dem Netz bezogen werden müssen. Die Ergebnisse wurden anhand realer Anlagen in Deutschland validiert.
Über den ökonomischen Vorteil und den Klimanutzen hinaus weist Martin Stümpfig, Sprecher für Energie und Klimaschutz der grünen Landtagsfraktion, auch auf die Vorbildwirkung der Schulen hin. „Ein ganz wichtiger Bereich ist die Umweltbildung unserer Jüngsten. Am konkreten Projekt funktioniert das am besten“, sagt Stümpfig. Mit Photovoltaik-Anlagen werde an allen bayerischen Schule direkte Umweltbildung ermöglicht.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Gute Idee!
Mein Vorschlag dazu: Mit 40 der jährlich eingesparten 65 Mio.€ bezahlen die Schulträger die PV- Anlagen ab. 25 Mio.€ pro Jahr dürfen die Schulen für Investitionen in weitere Energiesparmassnahmen behalten.