pv magazine: Sie haben zusammen mit dem Hamburger CDU-Landesvorsitzenden ein „Bürgerenergiekonzept“ vorgestellt. Ihr Ziel ist, ich zitiere, Deutschland soll 2030 weltweit der günstigste Markt für sauberen Industriestrom werden. Wie ist das möglich, obwohl es ja auch Länder mit deutlich mehr Sonneneinstrahlung und damit günstigerem Solarstrom gibt?
Philipp Schröder: Wenn wir die Finanzierungskosten, wie geplant, über zweckgebundene Staatsanleihen finanzieren, die es zu Negativzinsen gibt, nehmen wir die Finanzierungskosten aus der Bilanz heraus und an der Börse treten nur die echten Stromgestehungskosten ein. Wenn ich die Assets nicht mehr selber finanzieren, sondern den Strompreis exklusive Finanzierungskosten über 20 Jahre sofort verfügbar mache, dann ist das ungefähr so, als wenn wir den ausgeförderten Status der Anlagen sofort erreichen. Wir verschieben die Finanzierung auf eine Form, die wir für gesellschaftlich angebracht empfinden. Das EEG und die EEG-Umlage in der jetzigen Form führt dazu, dass wir Akzeptanzprobleme haben. Außerdem wollen wir ja strategisch günstige Strompreise haben, damit die Ausweitung von erneuerbarem oder sauberem Strom auf Mobilität und Wärme überhaupt sattfinden kann. Dass wir den günstigsten Industriestrom erreichen können, liegt nicht daran, dass Deutschland der beste Ort ist, um Solaranlagen zu stellen.
Sie haben in dem Vorschlag ja auch kommuniziert, dass wir sehr viel Solarstrom und Windstrom brauchen, um eben Mobilität und Wärme erneuerbar zu gestalten. Wie soll die Umstellung der Finanzierung konkret funktionieren?
Ab dem Beginn dieses Programms, aus unserer Sicht 2022, sollen neue Anlagen weiter 20 Jahre lang Förderung bekommen. Das heißt, die guten Seiten des EEGs wollen wir schützen, denn wir brauchen weiterhin den Zugang für alle Bevölkerungsschichten, bei der Energiewende mitzumachen. Und wir wollen sicherstellen, dass Investoren oder auch Bürger, die dort investieren, 20 Jahre Planungssicherheit haben. Wir nehmen nur einige wenige Einschränkungen vor, die aus unserer Sicht und auch aus Sicht vieler anderer Solar- oder auch Windstrom im EEG nicht sinnvoll sind. Neuanlagen und nur Neuanlagen würden über den Haushalt finanziert und die zweckgebundene Staatsanleihe kann emittiert werden. Sie ist aber eine Feinheit. Sie könnte auch über eine Bundesanstalt emittiert werden. Auf diese zielt der zweite Aspekt unseres Vorschlages ab. Wenn die Anlagen ausgefördert sind, soll diese Bundesanstalt oder der Bund die Möglichkeit hat, diese Anlagen für einen Euro wieder in den Eigenbestand zurückzuführen. Langfristig soll der Vorteil einer ausgeförderten Anlage für die Allgemeinheit entweder auktioniert werden, um dort so eine Art Gegenpunkt zu der Steuerfinanzierung zu setzen, oder der Bestand soll langfristig fortgeführt werden.
Aus Sicht der Anlagenbetreiber würde es weiter laufen wie bisher. Das heißt, es gibt eine Einspeisevergütung für die Anlage unter 300 Kilowatt und darüber über Ausschreibungsmodelle oder gemischte Modelle. Nur die Finanzierung der Umlage würde sich ändern?
Genau. Weil wir nicht wollen, dass die Dynamik und das Ausbautempo drastisch abflachen. Die einzige Neuerung für Hausbesitzer, aber auch für Investoren wäre, dass sie damit rechnen müssen, dass es nach 20 Jahren der Laufzeit ein Vorerwerbsrecht gibt.
Man muss sich dann verpflichten, sein Dach herzugeben. Wie kann das gehen?
Das gibt es mehrere Möglichkeiten, über die wir nachdenken. Es kann ein klassischer Eigentumsvorbehalt mit einer Übereignung sein, ein einfaches Nutzungsrecht oder ein Abnahmerecht. Das wird ziemlich komplex und wir sind noch offen bei der Ausgestaltung. Das Wichtige ist: Wenn die Gesellschaft sagt, wir finanzieren über Staatsanleihen zu Negativzinsen dieses Projekt, um einmal konjunkturell den Impuls zu setzen, um für alle sehr schnell diese sehr geringen Stromkosten zu erzielen und den Verbraucher zu entlasten, dann muss nachher auch ein Konstrukt da sein, mit dem der Mehrwert ausgeförderter Anlagen für diese Niedrigstrompreisstrategie zur Verfügung steht.
Simone Peters, Präsidentin des Bundesverband Erneuerbare Energien und Grünen-Politikerin, hat darauf reagiert und befürchtet, dass – ich zitiere – die Energiewende in Bürgerhand über einen Eigentums- beziehungsweise Nutzungsvorbehalt nach Ablauf der Förderdauer massiv gefährdet werde. Können Sie ihr diese Befürchtung nehmen?
Die Reaktion von Simone Peters ist inhaltlich nicht nur falsch, sondern vor allem hatte sie den Charakter eines Anti-CDU-Reflexes, der bei Funktionärinnen der Grünen offenbar gerade in Mode ist. Falsch ist die Aussage erstens, weil wir ja gerade die Bürger und das Handwerk in den Mittelpunkt der Initiative stellen und gleichzeitig die Verbraucher von der überproportional auf sie gerichteten EEG-Umlage befreien. Zweitens ist die Aussage falsch, da das bisherige EEG ein Ende des Einspeisevorrangs und damit der Teilhabe am Strommarkt nach 20 Jahren grundsätzlich ausgeschlossen hat. Eine Position die die Grünen mitgetragen haben, dann müsste Frau Peters sich schon in ihre Kritik einbeziehen. Letztlich ist sie auch deshalb falsch, weil der Eigenverbrauch hiervon nicht betroffen sein soll. Sehr wohl möchten wir aber, dass große Anlagen, wenn sie ausgefördert sind, weiterhin und nach Maßgabe der Gesellschaft in den Strommarkt eingebunden werden. Da dieser Strommarkt heute aber noch nicht ausreichend definiert ist, behalten wir der Gesellschaft, die ja auch die Anleihen finanziert, ein Mitspracherecht vor. Es ist sehr schade, dass Frau Peters offensichtlich unser Papier nicht gelesen hat und stattdessen unsere Initiative voreilig versucht abzuwürgen. Das sollte nicht die Aufgabe sein, wenn man hauptamtlich für den BEE arbeitet.
Derzeit liegen die Ausschreibungspreise zwischen vier und sechs Cent und bei den Stromgestehungskosten bei Dachanlagen liegt man darüber. Sie wollen die Umlage anders finanzieren, für die Betreiber bleibt das meiste gleich. Wieso können die Stromgestehungskosten in ihrem Vorschlag trotzdem so günstig werden?
Die Finanzierungskosten gehen zu 100 Prozent auf die Staatsanleihen über und belasten nicht mehr als Umlage den Strompreis. Der Merit-Order-Effekt führt dazu, dass der Börsenstrompreis sinkt. Das kann bis zu dem Punkt gehen, dass dieser Strom kostenfrei ist. Das ändert nichts daran, dass die Stromgestehungskosten für den Haushalt mit der Solaranlage immer noch bei neun Cent liegen. Heute wird die Differenz über die EEG-Umlage über den Strompreis, in Zukunft über eine Anleihen finanzierte Umlage aufgebracht. Diese enthält dann im Wesentlichen die Anschaffungskosten. Die Primärenergieträger sind kostenfrei. Das führt durch den Merit-Order-Effekt dazu, dass dieser Strom auf der Börse nahe Null einschlägt und den jetzt schon niedrigen Börsenstrompreis von vier Cent reduziert. Es ist dadurch absolut realistisch, den Preis für Industrie bis 2030 auf zwei Cent drücken.
Die Finanzierungskosten lassen wir von der Gesellschaft zu historisch niedrigen Zinsen, nämlich zu Negativzinsen, tragen.
Das heißt, die günstigen sauberen Industriestrompreise in Ihrem Vorschlag kommen einfach dadurch zustande, dass es sehr, sehr viel Solar- und Windstrom geben wird und dadurch an der Strombörse die Preise fallen. Damit Anlagen trotzdem gebaut werden, müssen die Finanzierungskosten aufgefangen und dürfen nicht auf den Strompreis geschlagen werden?
Richtig. Die Finanzierungskosten lassen wir von der Gesellschaft zu historisch niedrigen Zinsen, nämlich zu Negativzinsen tragen. Wir erachten genau diesen Ansatz trotz der schwarzen Null, die ja vielfach auch heiliggesprochen worden ist, für richtig. Wir haben hier einen konjunkturellen Effekt. Wir stärken damit das Handwerk und den Mittelstand und auch die Industrie der Zukunft wird auf den CO2-Foodprint und auf den Strompreis gucken, wie die Ansiedlung von Tesla in Berlin-Brandenburg schon heute zeigt. Und wenn die Anlagen ausgefördert sind, haben wir den fortgesetzten Effekt auch an der Börse, weil eine Photovoltaik-Anlage nach der Förderung wahrscheinlich noch zehn, zwanzig Jahre und länger existieren kann, mit relativ geringen Aufwendungen in der Wartung. Auch beim Wind wird es so sein, dass selbst Anlagen, die ins Repowering gehen, mit wesentlich günstigeren Preisen wieder an den Markt gehen können, wenn es eine gute Fläche ist. Diesen Effekt wollen wir langfristig fortschreiben. Also am Ende wollen wir der Volkswirtschaft sofort den Vorteil verfügbar machen, dass Wind und Strom keine Rechnung stellen.
Durch das große Angebot an der Börse werden die Preise dann sogar oft ins Negative fallen. Ihr Vorschlag sieht vor, dann nicht mehr zu vergüten, um damit Speicher zu fördern?
Genau. Bei sinkenden Strompreisen an der Börse steigt die EEG-Umlage, weil sie die Differenz zu den Stromgestehungskosten inklusive Finanzierungskosten enthält. Diese Situation möchten wir auffangen. Diese Überförderung kommt aus meiner Sicht ja nur deshalb zustande, weil nicht wirtschaftlich genutzte Strommengen an die Börse geführt werden und dann zu Negativstrompreisen führen. Wenn wir grundsätzlich bei Altanlagen und Neuanlagen sagen, dass negative Strommengen, die nicht wirtschaftlich abtransportiert werden, nicht mehr vergütet werden, dann erhöht das den Druck, ähnlich wie bei einem Marktprämienmodell, entsprechend Speicher zu nutzen.
Hans-Josef Fell, einer der Initiatoren des EEG vor 20 Jahren, wendet sich immer wieder gegen die Finanzierung über Haushalt und Steuern (etwa hier), weil damit der Ausbau der erneuerbaren direkt dem jährlichen Hickhack der Haushaltsverhandlungen unterworfen werde. Sehen sie das Problem auch?
Erstens ist auch die Umlage einer politischen Debatte ausgesetzt und kann in jeder Legislaturperiode geändert werden. Zweitens sollte die Politik Sorge tragen, den günstigsten und effektivsten Weg zur Finanzierung des Systemswechsels zu wählen und nicht den bequemsten. Die EEG-Umlage ist übrigens auch eine Abgabe und damit eine staatlich verordnende Belastung, die nicht nur den Umstieg auf Elektroautos und elektrische Wärme für alle teurer macht, der Mehrwertsteuer ausgesetzt wird und damit Kaufkraft raubt, sie ist vor allem gesellschaftlich nicht gerecht verteilt.
Mit Ihrem „Bürgerenergiekonzept“-Vorschlag treten sie prominent als CDU-Mitglied in Erscheinung. Letzten Sommer sind Sie in die Partei eingetreten. Früher hätte man Sie vielleicht eher bei den Grünen verortet. Wie kommt es, dass Sie sich für die CDU entschieden haben?
Das hat zum einen damit zu tun, dass ich das Gefühl habe, dass wir zu viel Klientelpolitik haben. In der Zeit, in der wir uns befinden, zum einen mit der Klimakrise, zum anderen mit dem extremem Stress, unter dem unser System steht, brauchen wir mehr denn je eine Volkspartei. Das ist eine Art von Plattform, auf der jeder sich artikulieren kann. Mit dieser kann man auch effektiv der AfD begegnen, denn das sollten Konservative tun. Und wenn wir zu den energiepolitischen Themen kommen, dann ist es genauso. Es hat mich gewundert, warum die Konservativen und die Union dieses Thema nicht viel früher für sich entdeckt haben. Es betrifft Bauern. Es betrifft das Handwerk. Es betrifft den Mittelstand. Es betrifft die ländliche Region. Der Klimawandel als wirtschaftliche Chance wird total übersehen. Und eine wirkliche gute, effektive Klimapolitik muss eine Industriepolitik sein, weil wir ansonsten unseren Wohlstand verlieren müssen, um die CO2-Grenzwerte einzuhalten. Da sehe ich halt eher die Union als die Grünen, weil aus meiner Sicht Klimapolitik und Industriepolitik zusammengehören. Ich glaube, das kann die Union, wenn sie wirklich will. Ob sie das auch tun wird, ist noch nicht ganz klar. Aber ich hoffe und kämpfe innerhalb der Union dafür.
Ich würde auch so weit gehen, dass dieser progressive Teil der Union gerade im Aufbruch ist.
Wie haben Sie Ihren Vorschlag in der CDU verbreitet und wie ist die Resonanz darauf?
Die ist ganz unterschiedlich. Es gibt einen immer größer werdenden Teil der Union, bei dem das Thema Klima, Klimapolitik insbesondere, als Markenthema für die Union gesehen werden will, einmal natürlich aus diesen christlichen Wertebild heraus, aber auch aus einem wirtschaftspolitischen Wertebild heraus. Ich würde auch so weit gehen, dass dieser progressive Teil der Union gerade im Aufbruch ist. Und dem rechne ich mich zu, ich habe bei der Wahl zum Parteivorsitzenden auch Norbert Röttgen unterstützt. Ich sehe eine meiner Aufgaben darin dazu beizutragen, dass die Union versucht, integrativ zu sein, um die große Klimafrage mit einer strategischen und auch einem mutigen wirtschaftspolitischen Aufschlag zu begleiten. Da bekomme ich sehr viel gutes Feedback. Ich habe ganz, ganz viele Nachrichten bekommen von CDU-Mitgliedern von Baden-Württemberg bis nach Rügen, die das sehr begrüßen finden, dass da jemand wie ich dazukommt.
Es gibt ja auch schon bekannte Verfechter einer dezentralen Erneuerbare-Energien-Politik in der CDU/CSU. Aber es gibt eben auch eine starke marktliberale Position, die sich bisher ganz oft durchgesetzt hat und, ich sage mal, aus Sicht der Solarbranche viel Porzellan zerschlagen hat. Sehen Sie eine Chance, sich dagegen durchzusetzen?
Ja. Ich glaube aber auch, dass das Solarthema, ich bin ja selber nicht mehr in der Branche, ein bisschen der falsche Fokus ist. Es gibt ja einmal die Frage: Müssen Module in Deutschland hergestellt werden? Ist das eine Industriepolitik, die Deutschland betreiben sollte? Der Meinung bin ich nicht. Aber sollte Deutschland das erste Industrieland sein, was die strategischen Vorteile einer echten Energiewende, nämlich diese unglaublichen Möglichkeiten bei der Preisgestaltung und durch die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und CO2 für den Standort zu nutzen? Ja. Wir sollten uns damit beschäftigen, wie wir unser Land als ganzes strategisch so aufstellen können, dass die Industrie vom geringen CO2-Foodprint profitiert, dass die Industrie und auch die Menschen von günstigen Strompreisen profitieren und dass wir hier auch den Wandel zur Elektromobilität schneller hinbekommen als andere und natürlich, dass es weiterhin eine Energiewende der Bürger bleibt.
Deutschland mit der integrativen Kraft der Union auf der einen Seite und den Markenelementen der Grünen auf der anderen in die Zukunft zu bringen, das finde ich einen sehr charmanten und guten Weg.
Aber auch diesbezüglich müssen Sie sich gegen die marktliberale Position in der CDU durchsetzen. Wenn wir die EEG-Diskussion und Novellen der vergangenen Jahre anschauen, hat diese Fraktion dem Photovoltaik-Ausbau selber immer wieder Steine in den Weg geschmissen. Früher waren es der 52 Gigawatt-Deckel und die niedrigen Ausbau-Korridore, jetzt ist die Ausschreibung der Dachanlagen ins EEG gekommen.
Ich bin in dem Flügel, der sich ganz klar dagegen positioniert. Da geht es um die Diskussion darüber, was die günstigen Zukunftstechnologien für unser Energiesystem sind. Für die nächsten zehn Jahre ist diese Frage beantwortet. Das sind Solar und Wind. Jetzt ist die Frage, was wir daraus volkswirtschaftlich machen. Und natürlich gibt es da noch andere Stimmen in der Union und es wird intern eine Auseinandersetzung geben. Aber der Prozess innerhalb der Union verläuft meiner Einschätzung nach so, dass ein großen Teil schwarz-grün will. Ich auch, das ist eine ganz klare Wunschkoalition von mir. Deutschland mit der integrativen Kraft der Union auf der einen Seite und den Markenelementen der Grünen auf der anderen in die Zukunft zu bringen, das finde ich einen sehr charmanten und guten Weg. Und für den setze ich mich ein. Selbstverständlich ist in der Vergangenheit auch sehr viel Schwachsinn erzählt worden von dem einen oder anderen Verbandsvertreter und sicherlich auch von dem einen oder anderen aus der Union. Nur wenn wir mal nach Bayern gucken zu Söder, oder jetzt auch bei Altmaier, der zwar viel sagt und macht dann nicht so viel, doch da bewegt sich die ganze Union stark in die richtige Richtung. Außerdem hat die Union die letzten zehn Jahre ja auch viel zur Energiewende beigetragen, auch wenn ich sie oft kritisiert habe. Sie kann noch besser werden darin, nicht nur als Bremsklotz wahrgenommen zu werden.
Halten Sie Ihren aktuellen Vorschlag mit Blick auf schwarz-grün auch für Grünen-fähig?
Ich glaube, dass Schwarz-Grün sicherlich für die Union vielleicht noch die bessere Variante ist als für die Grünen, weil die Grünen dadurch in eine Realverantwortung gebracht werden. Die Klimakrise ist die Herausforderung, vor der wir stehen, zusammen mit der Krise der Europäischen Union und der Migrantenkrise. Ohne die Grünen an Bord wird schwierig sein, alle Klientels abzuholen. Wir brauchen ja eine Regierung, die die Wirtschaft und die Menschen hinter sich versammeln. Wir werden einen Sprung machen müssen wie mit dem Marshall-Plan nach dem Zweiten Weltkrieg. Dafür brauchen wir das Vertrauen der Wirtschaft, dafür brauchen wir das Vertrauen der Unternehmer und Unternehmerinnen und der Mitarbeiter in diesen Bereichen und wir brauchen trotzdem auch die Unterstützung von Fridays for Future und von anderen wichtigen Strömungen in der Bevölkerung. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und dafür braucht man die Union. Und ob die Union Grünen-fähig ist, das müssen dann die Grünen beantworten. Ich glaube schon.
Anmerkung 26.2.2021: In einem Audioblog geht Philipp Schröder auf die Kommentare und Fragen zu seinen Aussagen ein. Den Audioblog finden Sie hier.
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Vielleicht bin ich ja zu Blöde, aber so ganz verstehe ich das Konzept immer noch nicht!
Von wem leiht sich nun der Staat -also wir (!) – das Geld für die Errichtung der benötigten EE Anlagen (Wind/Strom) zu Negativzinsen?
Von den Banken? Die wollen aber in der Regel mehr Geld zurück erhalten für ihre Kredite, als ausgegeben wurde!
Von Privaten Investoren? Die wollen doch bestimmt auch kein Geld durch ihr ‚Investment‘ vernichten.
Die Bestrebung, die EEG Umlage zu reduzieren, begrüßen ja bestimmt alle. Dass die Umlage per se nicht falsch ist, bzw. zu Beginn nicht falsch gedacht/konstruiert war, kann man eigentlich auch nicht bestreiten. Ist sie doch als Umlage der Kosten für die beschlossene und notwendige Transformation unseres Energieversorgungssystems für alle Stromverbraucher, also alle Nutzer dieses Systems erdacht worden. Verursacherprinzip – wir wollen den Wechsel zu EE Strom, wir bezahlen das. Wer viel verbraucht zahlt viel, wer weniger verbraucht zahlt weniger.
Erst die AusglMechV und die Ausnahmen für die Energieintensive Industrie haben diese Umlage zu Lasten aller nichtprivilegierten Endverbraucher überproportional in die Höhe getrieben. (Dass ein Mitglied der CDU die ungleiche Lastenverteilung durch die EEG Umlage erkennt und hier öffentlich anspricht, halte ich übrigens für sehr bemerkenswert!)
Aber könnte man dazu diese Mechanismen, die das Verursacht haben nicht einfach zurück nehmen? Die Industrie kann man bestimmt auf andere Weise subventionieren, wenn man denn die Abwanderung bestimmter, wirklich Energieintensiver Industrien verhindern will/muss, die tatsächlich durch internationalen Wettbewerb nicht überlebensfähig wären.
Also nochnmal zur Kernfrage: Warum sollte irgendjemand in Anleihen mit der Aussicht auf Geldvernichtung investieren?
Da geht’s Ihnen wie mir. Ich habe mir sogar die Mühe gemacht das Originalpapier zu lesen https://cduhamburg.de/presse/pressemitteilungen/pm/hamburger-cdu-chef-christoph-ploss-und-ex-tesla-chef-philipp-schroeder-stellen-buergerenergiekonzept-fuer-zukunftsindustrien-vor
und verstehe es immer noch nicht. Das spricht jetzt nicht unbedingt für das Konzept?!
Ok, der Staat nimmt über Green-Bonds Geld ein. Aber wie sollen diese zurückgezahlt werden und von wem und wie? Darüber verliert das Konzept kein Wort. Aber dann Dritten vorwerfen, Sie hätten das Konzept nicht verstanden?! Man kann es auch nicht verstehen, weil wesentliche Informationen fehlen, damit man es überhaupt verstehen kann!
Fazit: Bis jetzt sehr viel Werbung in eigener Sache und wenig Tiefgang bei der Problemlösung. Das ist kein guter Anfang. Auch nicht wenn Hr. Schröder das Gegenteil behaupten sollte.
Die Finanzierungsfrage ist einfach – der Bund kann aktuell und schon seit einiger Zeit zu Negativzinsen am Markt Geld aufnehmen. Schlicht, weil Bundesanleihen sehr stark gefragt sind.
Vieles andere an dem Konzept habe ich dagegen auch nicht verstanden. Wenn ich’s recht verstehe, würde ich als Hauseigentümer künftig immer noch die Anlage selber kaufen, EEG wie bisher kassieren, aber nach 20 Jahren gehört die Anlage nicht mehr mir? Da kann man sich vorstellen wieviele Leute sich dann noch eine aufs Dach bauen.
@les2005
Nur weil etwas anders finanziert wird, bedeutet das aber noch lange nicht, dass es für den Endkunden auch billiger wird. Das gleiche gilt für das Ziel, dass der Börsenstrompreis in der Zukunft nur 2 Cent/ kWh kosten soll. Im letzten Jahr lag der Börsenstrompreis über mehrere Monate auch bereits unter zwei Cent. Ist deshalb für den „normalen“ Stromkunden irgendetwas billiger geworden?! Im Gegenteil. Die Preisbestandteile der Stromanbieter für „Einkauf und -vertrieb“ sind sogar gestiegen!
Wie man sieht, ein niedriger Börsenstrompreis allein ist kein Garant dafür, dass es für Endkunden auch billiger wird. Das wird in der Zukunft nicht anders sein, wenn das alles ist, was sich ändern soll. Auch hier vermisse ich ein durchdachtes Konzept.
Zitat aus dem Interview.
Philipp Schröder sagt:
Die Reaktion von Simone Peters ist inhaltlich nicht nur falsch, sondern vor allem hatte sie den Charakter eines Anti-CDU-Reflexes, der bei Funktionärinnen der Grünen offenbar gerade in Mode ist.
Ehrlich gesagt, der Anti-CDU-Reflex, war bei mir auch dominant, als ich den Vorschlag der beiden Akteure, an anderer Stelle hier im Forum gelesen und kommentiert habe. Ich bin nicht bei den Grünen, dieser Reflex ist allerdings auch nicht nur bei den Grünen gerade in Mode, sondern schon seit dem es die Energiewende gibt, und die CDU mit ihrem Wirtschaftsflügel dagegen ankämpft, bei allen die sich ernsthaft damit beschäftigen angebracht. Als ich dann noch nach dem Partner des Philipp Schröder, dem Christoph Ploß gegooglt habe, und festgestellt habe, dass er eine Koalition mit den Grünen ablehnt, bekam der Reflex noch einen zusätzlichen Schimmer.
Nun da ich jetzt das Interview gelesen habe, sehe ich das mit einem lachenden und einem weinenden Auge .Mit einem lachende Auge insofern, weil es im Wesentlichen das betrifft, was hier mein bevorzugtes Thema ist. nämlich unsere viel zu hohen Strompreise, infolge der seit 2010 artfremd aufgeblähten EEG Umlage. Mit anderen Worten, der seit 2010 abgeschaffte Kosten/Nutzen Effekt, in dem der Kosten senkende Merit Order Effekt, nicht mehr der Umlage, sprich den Verbrauchern, zugute kommt, sondern sogar kontraproduktiv wirkt wenn die Börsenpreise sinken.
Der „Nutzen “ in Form des Merit Order Effektes soll kosten mindernd im System der Beiden Akteure einfließen.
Dazu kommt, dass die EEG Umlage für den Verbraucher weg fallen, und stattdessen vom Staat über Kredite mit negativ Zinsen. finanziert, werden soll. Was zur Folge hätte, dass der ganze seitherige Umlagenschwindel ans Tageslicht kommen würde, weil man ja dann feststellt, dass in der Umlage „Nur“ etwa 42% für die Vergütungen benötigt werden, die finanziert werden müssen.
Was da an monetärem Potenzial schlummert, und seither irgendwo versandet ist, kann man im Folgenden sehen.
https://www.impres-projekt.de/impres-wAssets/docs/2014_09_10_Monitoringbericht_FINAL_.pdf
Zitat:…. Die Stromverbraucher insgesamt sehen sich 2013 durch die EEG-Umlage einer Belastung von rund 16 Mrd. € ausgesetzt. Durch den Merit-Order-Effekt hatte sich 2013 auf dem Großhandelsmarkt eine Preissenkung im Wert von 3,3 Mrd. € ergeben. Sofern solche Preissenkungen vollständig an die Stromverbraucher durchgereicht werden, stünden ihren Belastungen durch die EEG-Umlage Entlastungen in einer Größenordnung von über 0,6 Ct/kWh gegenüber. Zitat Ende.
Das war nur für 2013 wohlgemerkt
Genau diese Gelder meint auch der Ex Chef vom Fraunhofer Institut, wo er im folgenden Video so ab Minute 3 sagt das stecken die Leute in die Tasche, die den Strom bereit stellen.
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Soweit mein lachendes Auge..
Und nun das weinende. Auge.
Mal davon abgesehen, dass Förderungen für die Energiewende in der Vergangenheit mehrmals Anlass für Klagen waren, und nur deshalb abgewiesen wurden, weil sie „Keine“ staatliche Förderung darstellen,
Siehe hier: https://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-122421.html
Verstehe ich nicht, warum ich nach 20 Jahren meine Anlage für einen Euro dem Staat, oder der Gesellschaft als Mehrwert, für meine in Anspruch genommene steuerliche Vergünstigung. ( Umlage ) überlassen soll, wenn ich das richtig verstanden habe.
Der Mehrwert der mit den steuerlichen Mitteln erzielt wird, heißt doch Energiewende, und nachhaltig niedrige Strompreise, wozu ich lediglich als Pionier beigetragen habe.
Meine Augen würden beide lachen, wenn der Vorschlag dahin gehend noch mal überdacht würde, dass ich nach 20 Jahren meine Anlage im Eigenverbrauchsmodus weiter betreiben könnte.
Konventionelle Kraftwerke machen doch auch erst das große Geld nach dem sie abgeschrieben sind, obwohl sie auch Steuervergünstigungen während ihrer Laufzeit genossen haben.
Schön wäre es, wenn der Philipp Schröder zu meinem weinenden Auge mal was sagen würde..
Das Vorschläge kommen wie man die EEG Förderung umgestalten kann finde ich gut. Dieser Vorschlag lässt sich gut Diskutieren.
Doch leider gibt es einen Knackpunkt. Es wird nicht genau beschrieben, es ist ja auch wie beschrieben noch in der Findungsphase, was nach der Förderung passiert. Wenn es wirklich so (rüber) kommt das einem die Anlage nicht mehr nach der Förderung gehört, dann gute Nacht. Das wird kein Bürger mit machen. Dann ist die Energiewende im Koma.
Ich verstehe nicht wo das Problem liegt. Die Politik sollte die Preise für die Smart Meter auf 50€ pa. senken. Dann 7% MwSt auf PV Komponenten und generell auf den Strombezug. Die Stromsteuer und Umlagen auf Eigenverbrauch und Batteriebetrieb komplett abschaffen. Für jede kWh die eingespeist wird gibts dann den aktuellen Marktpreis. Und wenns gerade Negativpreise gibt, gibts auch nix.
So ich habe nun einen Vorschlag in ein paar Sätzen gemacht, und ich denke da wären Bürger und Industrie mit dabei. Wenn die Umlage auf Eigenverbrauch fällt machen sich die Industriebetriebe die Dächer voll.
Hallo Herr Schröder.
In der Hoffnung, dass Sie die Kommentare zu Ihrem Interview hier lesen, erlaube ich mir – nach dem ich eine Nacht darüber geschlafen habe – das, was Sie mit Ihrem Kollegen vorschlagen, aus meiner Betrachtung darzustellen.
Seit beginn der Energiewende erlebt der Stromhandel eine Wertschöpfungskette, mit zwei total gegensätzlichen Aspekten. Weil die Erneuerbaren ( EE ) vorrangig, ohne Rohstoffkosten
( Grenzkosten ) angeboten werden, senken sie an der Strombörse nach dem Merit Order Prinzip die Preise. Sie machen sich somit selbst zu den monetären Verlierern. Die Gewinner und Profiteure dieser niedrigen Preise versammeln sich hinter der Börse, im Handel und Vertrieb. Dort werden auf Basis der niedrigen Börsenpreisen die Margen generiert. . Da die EE seit der bekannten EEG Ermächtigungsverordnung von 2010 aber nur noch „bis“ an die Börse aktiv sein dürfen, sind sie ausschließlich bei den Verlierern. Bei den Verlierern, weil sie sich, wie gesagt an der Börse selbst entwerten, und infolge dessen die EEG Umlage nach oben treiben.
Da in Verlustgeschäfte aber nicht gerne investiert wird, diese Erzeugung aber für die niedrig Preisbildung benötigt wird, wollen Sie Herr Schröder und Kollege mit dem Vorschlag – wenn ich das richtig verstehe – die Gestehungskosten der EE aus Staatsanleihen finanzieren..
Bis dahin in meinen Augen ideal um endlich den EEG Umlagen Sumpf auszutrocknen, und für CDU Politiker höchst ungewöhnlich.
Aber nun zu dem was ich in meinem vorigen Kommentar unter meinem weinenden Auge beschrieben habe.
Dass der Staat mit Investitionen Mehrwert erzielen will ist verständlich, so auch mit der Staatsanleihe womit die Umlage finanziert werden soll.
Aber warum denn Mehrwert in der Form, dass ein PV Anlagen Betreiber nach Ablauf der Förderung seine Stromproduktion für einen Euro dem Staat überlassen soll, oder habe ich da was falsch verstanden.
Wegen dem – durch die Staatsanleihe. – forcierten EE Ausbau, und somit das erreichen des Ziel’s der niedrigen Börsenpreisen, ist ein Mehrwert doch schon erreicht. Man muss den Mehrwert nur da generieren, wo es alle anderen auch tun, nämlich.. „hinter“.. der Börse. Genug Potenzial schlummert da wenn die Preise gegen „Null“ gehen.
Es ist doch ein Unterschied ob da – mit wenigen EE im Angebot – ein Börsenpreis von 3,xx Cent gehandelt wird, oder mit vielen EE ein Börsenpreis von nahe „Null“
Den zu generierenden staatlichen Mehrwert, sehe ich zwischen Börsenpreisen nahe „Null“ und 3,xx da muss meiner Meinung nach nicht auch noch eine aus geförderte PV Anlage zu beitragen.
Im Übrigen finde ich es Erfreulich, wenn CDU Politiker sich mit diesem Thema beschäftigen, und sich auch noch in einem Fachforum wie diesem hier den Anwendern stellen.
Gewiss sind die komplexe Zusammenhänge nicht auf Anhieb jedem näher zu bringen, aber die Tatsache, dass man sich hier stellt zeigt, dass man gegenüber der Energiewende, kein schlechtes Gewissen hat. Das war schon anders, da wurden – besonders von der Union – gravierende Änderungen, streng geheim diskutiert und dann im Schnellverfahren umgesetzt. Meine Befürchtung ist die, dass die größten Widerstände aus den eigenen Reihen kommen,
( Wirtschaftsflügel ) weil die ja nicht wollen, dass da plötzlich öffentlich wird, dass da gar nicht so viel zu finanzieren ist, weil die reinen Förderkosten in der Umlage nur etwa 42% ausmachen.
Es wäre erfreulich, wenn Sie Herr Schröder, mal hier Stellung zu den Kommentaren beziehen würden.
Nachtrag:
Es lässt mir keine Ruhe, weil mir die Überlegungen der Beiden, bezüglich der Kostendämpfung, grundsätzlich gefallen..
Je öfter ich das Interview lese, desto mehr kommt mir die Erleuchtung.
Philipp Schröder sagt::…Wir nehmen nur einige wenige Einschränkungen vor, die aus unserer Sicht und auch aus Sicht vieler anderer Solar- oder auch Windstrom im EEG nicht sinnvoll sind. Neuanlagen und nur Neuanlagen würden über den Haushalt finanziert und die zweckgebundene Staatsanleihe kann emittiert werden. Sie ist aber eine Feinheit. Sie könnte auch über eine Bundesanstalt emittiert werden. Auf diese zielt der zweite Aspekt unseres Vorschlages ab. Wenn die Anlagen aus gefördert sind, soll diese Bundesanstalt oder der Bund die Möglichkeit hat, diese Anlagen für einen Euro wieder in den Eigenbestand zurückzuführen. Zitat Ende.
Wenn ich nach der Erleuchtung davon ausgehe, dass es sich um zwei Finanzierungsvarianten handelt, und nur bei der Zweiten, der von Bundesanstalt emittierten Variante, der Staat nach der Ausförderung das ein Euro Vorkaufsrecht hat, sieht die Sache schon wesentlich sympathischer aus.
Der Begriff „Feinheit“ hat mich irritiert, ist möglicherweise ein Druckfehler, und soll Einheit bedeuten.
Jetzt müsste man nur noch konkret wissen, welche wenige Einschränkungen vorgenommen werden sollen, weil sie aus ihrer Sicht nicht sinnvoll sind.
Warten wir mal ab, ob und wie, sich die Diskussion noch entwickelt.
Also das Problem damit, dass die Anlage nach 20 Jahren in Staatsbesitz übergeht, versteh ich jetzt noch nicht. Die Anlagen werden doch schon vom Staat ‚geschenkt‘, bzw. eben für 20 Jahre verlieren, und Sie als Betreiber machen alle Gewinne in diesem Zeitraum. (Wenn ich das Konzept richtig verstehe).
Die viel größere Frage ist für mich, wie um alles in der Welt die Anleihen zurückgezahlt werden, das kann ja nur aus dem Haushalt kommen, weil der Staat bei diesem Konzept ja nur Kosten und so gut wie keine Einnahmen hat. Das wäre dann aber doch viel zu teuer für den Staat und weitaus teurer als einfach die EEG Umlage aus dem Haushalt zu bezahlen.
Ansonsten begrüß ich es sehr, dass (endlich) Vorschläge von der CDU kommen, aber ich schließe mich einigen meiner Vorredner an, dass das Konzept noch nicht wirklich klar präsentiert wurde.
Nun es ist schön, wenn jemand von der CDU nicht mehr an der schwarzen Null festhalten will, sondern eine sinnvolle Finanzierung vorschlägt.
Aber ist die eigentlich notwendig? Wenn man
– die Befreiung von der EEG-Umlage abschafft
– die EEG-Umlage und die Ausschreibungen abschafft
– die fossilen Energien einen Preiswettbewerb mit den erneuerbaren Energien aussetzt
– …
dann dürften die erneuerbaren in Strom und Wärme boomen.
@gerhard gebhard
schon ganz symphatischer Vorschlag!
Abgabenbefreiung von Eigenverbrauch wurde meines Erachtens nach noch vergessen 😉
Wird so aber garantiert nicht kommen, da wird der Wirtschaftsflügel schon für sorgen. Dann fallen ja sonst erhebliche Mehrkosten für die Industrie an, die bisher auf die nichtprivilegierten Stromverbraucher umgelegt wurden.
Was mich an den Vorschlägen von Herrn Schröder noch stört, ist die Frage, was denn mit den Anlagen nach den 20 Jahren passiert?
Theoretisieren wir mal ein wenig:
Angenommen der Staat kauft für den symbolischen Euro die Anlagen nach 20 Jahren auf und realisiert dann erstmalig nach der Finanzierung der Anlagen Gewinne damit. Soweit ganz ok, was ist aber mit dem bisher realisierten Direktverbrauch, kann der weiterlaufen? Wenn nicht, muss umgeklemmt werden? Wer bezahlt das? Bin ich dann mit der vom Bond finanzierten Anlage auf meinem Dach plötzlich nicht mehr Prosumer, sondern nur noch Verbraucher?
Außerdem:
10 Jahre weiter hat der Staat soviele Anlagen übernommen, dass er der dominierende Player als Stromerzeuger in Deutschland ist.
Fällt euch was auf?…schleichende Verstaatlichung?
Jetzt hat der Staat auf einmal die Idee, ..neeee die Anlagenverwaltung ist viel zu aufwändig, lass das mal die Privatwirtschaft machen, die kann das besser und effizienter. Schwupps sind die Anlagen verkauft, oder die Kontrolle wurde abgegeben, und wir hängen wieder am Tropf irgendwelcher Konzerne, nur dass die jetzt nicht mehr Rot Weiß Essen, sondern Rot Weiß Oberhausen heißen. Unser Stromnetz wird doch genauso von den Vieren mit garantierter, aber nicht öffentlich kontrollierter Rendite betrieben…
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr fängt die Sache an zu riechen…..
sirrocool sagt
Was mich an den Vorschlägen von Herrn Schröder noch stört, ist die Frage, was denn mit den Anlagen nach den 20 Jahren passiert?
angenommen der Staat kauft für den symbolischen Euro die Anlagen nach 20 Jahren auf und
@sirrocool
So wie ich das sehe, gilt das Kaufen für 1 Euro nur für die eine Finanzierungsvariante, nämlich die mit Staatsanleihen.
Lesen Sie mal meinen Kommentar 20.Feb. Um 14.42 Uhr.
Leute; haben wir nichst Besseres zu tun, als auf diese Blendgranaten zu reagieren?
Ich mache mir wirklich Sorgen, wie die Energielandschaft nach der Abschaltung der letzten AKWs funktionieren wird.
Eine freie Stromproduktion der Erneuerbaren mit Wind und PV wird nicht funktionieren ohne entsprechende Leistung und deren Vergütung von Speichern.
Welche Rolle spielt hier die Netzargentur?
Wann kommen wir da mal zu einem schlüssigen Konzept der Versorgungssicherheit?
Wie machen es da eigentlich unsere unmittelbaren Nachbarn?
Wie auch immer: Schröder und Co sollte man schnellstmöglich vergessen, da keinerlei Substanz.
Thomas sagt:
Ich mache mir wirklich Sorgen, wie die Energielandschaft nach der Abschaltung der letzten AKWs funktionieren wird.
@Thomas
Der Vorschlag läuft doch grundsätzlich darauf hinaus, nämlich so viel wie möglich Ökostrom erzeugen, der darf aber nicht wegen seinem Preis senkenden Merit Order Effekt, und dadurch steigender Umlage den Strom für die Verbraucher teurer machen.
@ G. GEBHARD
Das sehe ich ganz genau so, und ich muss mich oft wiederholen, ich halte das Hochspielen des EEG-Problemes , gerade durch CDU-Politiker für ein reines Ablenkungsmanöver, das von 2 schlichten Tatsachen ablenken soll: PV Anlagen brauchen keine Förderung mehr, außer, es handelt sich um Dachanlagen in Innenstädten ( Mieterstrom ) , Naturschutz – Anlagen ( z.B. Agrivoltaik, Parkanlagen mit insektenfr. Bepflanzung etc ) .
PV auf ausgedehnten Parkplätzen, Industriedächern usw. dürfte sich in naher Zukunft von selbst finanzieren, wenn – ja wenn der Eigenverbrauch ohne die bis jetzt künstlich aufgestellten Hürden ( unnötige Verwaltunsvorschriften, Steuer, EEG Abgabe ) ermöglicht würde. Und wie H. Schröder selbst sagt, dürfte ein rasant steigendes Angebot an Solarstrom den Börsenpreis so schnell sinken lassen, dass nicht nur die Besitzer der selbst genutzten Anlagen profiieren.
Den ganzen Aufwand für EEG – Verwaltung, für die sowieso schon jetzt überflüssige Bundesnetzagentur für den Strombereich, die Subventionen für neue Höchspannugsleitungen und vieles mehr könnte sich der Staat sparen und die oben genannten gemeinnützigen PV – Anlagen direkt bezuschussen, dafürbeauchen wir zur Begutachtung nur die sowieso schon vorhandenen Bezirksregierungen und keine Netzagentur.
Hinweis zu der Überflüssigkeit der Höchstannungsleitungen: nach meinem Wissen wurde unser Netz schon einmal zu 100 % von EEn versorgt, ohne dass Probleme auftraten. Die bisher gemeldeten Schwankungen und gefährlichen Situationen wurden höchstwahrscheinlich durch Börsenspekulationen provoziert oder durch Fehler bei der Prognose des künftigen Verbrauch. In diesen Fällen nützen Höchtspannungsleitungen auch nicht da brauchen wir Speicher mit schneller Reaktion.
Im übrigen: ich muss mich der Meinung vieler
Kommentatoren anschließen , mir erschließt sich die Logik des Vorschlags von H. Schröder auch nicht. Irgendwo ist da der Wurm, aber ich es für unnötigen Zeitaufwand, nach dem oder den Fehler zu suchen, wo es doch eine einfache Lösung zum Aufbruch in die neue Energiezukunft gibt: den Eigenverbrauch unbeschränkt zu ermöglichen, auch gegen den polit. Willen der fundamentalistischen Grünen, Roten und Linken von wegen “ soziale Ungerechtigkeit“
Hallo Leute.
Ich denke wir müssen in der Tat den CDU Reflex ablegen, bei der Betrachtung des Vorschlages
Nach dem ich die zweite Nacht darüber geschlafen habe, komme ich der Überzeugung immer näher, dass die beiden Akteure das vorschlagen, was hier gebetsmühlenartig mein Thema ist, nämlich zurück zu dem „Kosten/Nutzen Prinzip wie das bis 2010 der Fall war, nur auf andere Art und Weise, wie das bis 2010 der Fall war.
Zum besseren Verständnis für diejenigen die sich weniger damit beschäftigen, nenne ich den markantesten Punkt an dem jeder im Groben erkennen kann wo der Vorschlag hinaus läuft.
Seit 2010 der bekannten Ermächtigungsverordnung, meinem Lieblingsthema, gilt je mehr EEG Strom an die Börse kommt, und infolge dessen je niedriger die Börsenpreise sinken, desto höher wird für die Verbraucher die EEG Umlage.
Genau dieses Paradoxon haben die Beiden erkannt und wollen diesen kontraproduktiven Effekt umkehren, in dem die niedrigen Börsenpreisen nicht Preis steigernd wirken, sondern der Allgemeinheit zugute kommen. Dazu müssen sie die EEG Umlage in staatliche Hände geben, und nicht mehr wie seither, der monetären Spielwiese der konventionellen Stromwirtschaft überlassen.
Wie gesagt, das nur mal ganz grob, über Details kann man noch diskutieren.
Anti- irgendwas-Reflexe abzulegen, ist natürlich nie eine schlechte Idee, ob Anti-CDU oder Anti-Grüne. Angesichts der Regierungsrealität, und auch dem konstanten Widerspruch zwischen Proklamationen eines Herrn Altmaier und seinem Regierungshandeln, ist eine gründliche Skepsis aber wohlverdient und angebracht. Die Beispiele kennen wir alle.
Während ich das Konzept bisher nicht wirklich verstehe und es mir anch bisherigem Verständnis auch nicht wirklich sinnvoll erscheint, verbuche ich positiv zumindest, dass
– jemand in der CDU ENDLICH den die Erneuerbaren als gigantische Chance begreift, statt nur als Bedrohung einträglicher Energieversorgermonopole
– dementsprechend dieses Konzept die EE fördern statt nur verwalten und limitieren will.
Allerdings muss man realistischerweise, neben der erwähnten grundsätzlich angebrachten Skepsis auch bedenken, dass Herr Schröder nicht in Regierungsverantwortung steht oder auch nur in irgendeiner Nähe zu Entscheidungsträgern, sondern sich hier quasi als Dissident äußert. Ein Hoffnungsfunke immerhin, und ich wünsche ihm viel Glück bei der Aufklärung seiner Parteifreunde, aber die „institutionalisierte Mehrheit“ der CDU, sprich Menschen in Amt und Würden sowie die Parteihierarchie, denkt heute jedenfalls anders und bekämpft Energiewende ebenso wie Elektromobilität wo sie kann.
Was die CDU-Wähler dagegen angeht, da könnte ich mir vorstellen dass da viele inzwischen schon weiter sind. Daher auch die absolut berechtigte Angst, dass Viele zunehmend zu den Grünen abwandern, weil sie sich in der Dinosaurier-Denke der offiziellen Partei nicht mehr wiederfinden.
Hallo,.. Ihr noch unentschlossenen Mitdiskutanten.
Ich übertrage jetzt mal den Vorschlag praktisch auf das, was ich hier in meinen Kommentaren als Kosten/Nutzen Effekt bezeichne, der der Energiewende 2010 genommen wurde.
Die EEG Umlage beträgt gegenwärtig 6,75 Cent/kWh. Die fällt nach dem Vorschlag künftig weg weil sie vom Staat finanziert wird. Der Strom der bei den Verbrauchern ankommt wird also 6,75 Cent/kWh billiger. Und das, obwohl der Börsenpreis, sprich der Preis für den die Versorger ihren Strom einkaufen bei sagen wir 3 Cent, bleibt, mit Tendenz nach unten bei zunehmenden EE.
Wenn der Staat sich von den 6,75 Cent 2 Cent abknöpft, als Öko Abgabe, kann er damit die Staatsanleihen bedienen, und der Verbraucherstrom wird immer noch um 4,75 Cent billiger.
Das nenne ich schon seit Jahren Kosten/Nuten bei den Energiewendekosten, in Form einer Merit Order Bereinigung der Vergütungen.
Die Leute vom Polit Magazin Monitor haben das Kosten/Nutzen Thema schon 2010 aufgegriffen
Siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=a4pslA3NKvQ
So etwa nach Minute 3 fragen die, müssten diese Einsparungen ( Merit Order Effekt ) nicht bei den Vergütungen abgezogen werden.
Oder das bekannte Video vom Ex Chef des Fraunhofer Institut kommen.
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Auf der Grafik der Abstand zwischen den Vergütungsbalken, und der sich nach oben verabschiedenden Umlagenkurve seit 2010, ist das Potential das bei dem Vorschlag die Seiten wechselt hin zu den Verbrauchern.
So ab Minute 3 sagt der Prof. das stecken sich die Leute in die Tasche, die den Strom bereit stellen.
Und genau das wollen die Beiden mit dem Vorschlag jetzt den Taschen der Allgemeinheit zukommen lassen.
Für mich bleibt eigentlich nur noch die Frage, was bedeutet das mit den Dächern, und was meinen die mit den wenigen Einschränkungen die sie vorhaben.
Ich sehe jetzt schon wie die Lobbyisten der konventionellen Stromwirtschaft mit den Hufen Scharren, wenn sie mitbekommen, dass da jemand an ihre monetäre Spielwiese ran will.
Die 10,8 Milliarden Euro, mit der die Umlage gerade wegen Corona gedeckelt wurde wären übrigens auch nicht angefallen wenn der Vorschlag schon Gesetz wäre. Denn wegen Corona musste ja nicht plötzlich für 10,8 Milliarden mehr an EEG Strom finanziert werden. Ein Zeichen dafür, welches monetäre Potential da auf der Spielwiese bewegt wird, was ich bezüglich der Umlage gebetsmühlenartig hier Volksverdummung nenne.
Ich finde jedenfalls interessant, dass sich zwei CDU Politiker da ran trauen, wo andere immer nur davon reden oder schreiben, dass das Strompreisdesign dringend reformiert werden müsste.
Hallo Herr Diehl,
wäre es nicht wesentlich einfacher, dass wir wieder auf den Umlagemechanismus zurückgehen, den wir bei Start des EEG hatten. Also die Kosten auf jede einzelne kWh umlegen und nicht wie, jetzt nur auf den am Spotmarkt vertriebenen Strom?
Und was passiert eigentlich, wenn wir keine Negativzinsen mehr haben?
Und wie sollen in Zukunft noch Einsparpotentiale gehoben werden, wenn wir den „billigsten Industriestrom haben“?
Und die nächste Frage ist doch, welche Projekte dann aus dem Fond gefördert werden. Ich glaube nicht, dass es die kleine 11 kW Anlage auf dem Einfamilienhaus ist. Dies ist von der CDU heute nicht gewollt und wird von dieser auch in Zukunft verhindert werden. Sonst wäre der Vorschlag auch schon weiter gegangen und hätte den ganzen Ausschreibungsmechanismus zumindest für Dachanlagen aufgehoben.
Jörg Behrschmidt sagt:
Hallo Herr Diehl,
wäre es nicht wesentlich einfacher, dass wir wieder auf den Umlagemechanismus zurückgehen, den wir bei Start des EEG hatten. Also die Kosten auf jede einzelne kWh umlegen und nicht wie, jetzt nur auf den am Spotmarkt vertriebenen Strom?
@ Jörg Behrschmidt
Das sind ja seither hier meine Thesen, da ging aber seither leider keiner dran. Das würde aber bei 100% EE auch nicht mehr funktionieren, weil wir dann keine Rohstoffkosten mehr haben. Sonne und Wind schicken ja bekanntlich keine Rohstoffrechnung. Mit anderen Worten, es gibt bei 100% EE keine herkömmliche kWh mehr mit Rohstoffen auf die wir was umlegen können. So gesehen finde ich im Hinblick auf 100% Erneuerbare diesen Vorschlag weitsichtig, aber noch ausbaufähig. Was Ihre Frage nach dem Ende der Negativzinsen betrifft, sehe ich das weniger als Problem. Denn wenn durch Wegfall der Umlage der Strom Verbraucherpreis um 6,75 Cent billiger wird, bleiben da, – selbst wenn der Staat 4 Cent Ökoabgabe zum Tilgen der Anleihen benötigt, – immer noch 2,75 Cent übrig. Jedenfalls liegt der ganze Finanzierungsprozess in den Händen derer die die Energiewende auch tatsächlich wollen. Gegenwärtig regeln das ja die Altgedienten, und deren Einstellung zur Energiewende, haben sie ja oft genug mit Klagen dagegen zum Ausdruck gebracht. So nach dem Motto, wenn ihr die Energiewende unbedingt wollt, dann bezahlt auch.
Mit der EEG Umlage ist das gegenwärtig so, als wenn ein Angestellter seinem Chef jeweils im Oktober mitteilen würde, wie viel Gehalt er im kommenden Jahr benötigt.
Wie anders, wenn nicht als Bremsklotz soll denn die derzeitige CDU- Politik mit den Ausbaukorridoren auf niedrigstem Niveau zu sehen sein?
Sowohl bei der Photovoltaik als auch beim Windstrom braucht es ein Vielfaches der bisherigen Zubauzahlen! Schauen Sie sich die Zahlen an, die Energieexperten wie etwa Professor Quaschning als erforderlich bezeichnen.
Und dann noch diese perfiden Diskussionen darüber, was mit EEG- Anlagen nach 20 Jahren geschehen soll! Man stelle sich den Aufschrei im umgekehrten Fall einmal vor, wenn es nach 20 Jahren hieße, dass ein fossiles Kraftwerk dann in den Besitz des Staates überzugehen hat, oder eine geringere Vergütung erhält, weil es ja sein Geld bereits verdient hat. Die Klagen der Energiekonzerne wären dieser Regierung gewiss.
Doch den Energiekonzernen wird auch bei abgeschriebenen Kraftwerken eine Gewinnerzielungsabsicht zugestanden, selbst wenn vorher Zuschüsse jedweder Art, wie etwa der Kohlepfennig geflossen sind.
Warum muss es denn bei Solar- oder Windkraftanlagen jetzt plötzlich anders sein? Es scheint geradezu in höchstem Grade verwerflich zu sein, dass deren Betreiber ebenfalls gerne Gewinne erwirtschaften möchten.
Sind nicht alle Stromproduzenten gleich, oder sind die Großen in den Augen der CDU halt eben ein kleines bisschen gleicher???
Ach ja, ich vergaß, für die PV- Anlagen auf unseren Dächern können wir ja keine Vorstands- und Aufsichtsratsposten vergeben…
2021 dürfte ein spannendes Wahljahr werden.
Auch ich bin dagegen, dass in Zukunft der Strompreis durch den Steuerzahler subventioniert werden soll. Mal ganz davon abgesehen, dass eine solche Änderung allen EU-Regelungen zum Binnenmarkt und zum Wettbewerbsrecht widersprechen würde und die Kommission und die Mitgliedsstaaten einer solchen 180°-Drehung nicht zustimmen würden. Es bestünde auch die Gefahr eines permanenten Preisdumpings – mit den bekannten negativen Begleiterscheinungen. „Was nichts kostet, besitzt keinen Wert.“
Grundsätzlich finde ich es richtig, wenn Strom auch den Preis hat, den es bei der Erzeugung kostet. Um der Selbstkanabilisierung von PV und Windenergie wirksam zu begegnen, wären CDs, Mindestpreisregelungen und/oder eine langfristige Vermarktung (ggü. dem heutigen day-ahead-Zwangsverkauf) die besseren Wege. Damit wäre auch die Gefahr gebannt, dass eine andere Bundesregierung den Steuerzuschuss streichen könnte. Diese Gefahr ist nicht so utopisch, wie vielleicht der ein oder andere heute denken mag?!
Wenn schon Teile der aktuellen EEG-Kosten auf den Steuerzahler übertragen werden sollten, dann sind das die Befreiungen für die privilegierten Endverbraucher. Und man könnte darüber nachdenken, ob man nicht Altlasten des EEG in einen Fonds auslagern sollte. Ähnliches hat man schon in der Vergangenheit für andere Anlässe (u.a. Deutsche Einheit) gemacht. Das wäre dann aber eine einmalige Angelegenheit und hätte den Vorteil, dass es später nicht mehr revidiert werden könnte.
Und selbstverständlich müsste dass EEG viel einfacher und komplett neu erstellt werden. Jedweder Eigenverbrauch muss diskriminierungsfrei möglich sein! In diesem Zusammenhang wäre auch eine große Reform der Netzentgelte und der Netzregulierung nötig. Beides, Netz- und EEG-Umlage bzw. -regulierung, gehören zusammen gedacht! Interessanterweise verliert Hr. Schröder hierüber kein Wort, obwohl die Netzumlagen für die allermeisten Stromkunden höher sind als die zu zahlenden EEG-Umlagen.
Ich halte den Vorstoß weiterhin für eine unüberlegte Luftnummer und für Augenwischerei! Und die einzigen, die das entkräften könnten, schweigen seit Tagen. Vermutlich nicht ganz ohne Grund.
STIMMT
Ich muss mich schon sehr wundern, dass viele der Kommentatoren immer noch in der Vergangenheit der EEG – Ulmage herumstochern und Vorschläge zur Adjustierung machen. Ich halte das für unnötige Verschwendung geistiger Energie, zeigen doch die vielen durch PPA – Verträge frei finanzierten PV – Anlagen, dass es in Zukunft weder Windkraft noch Aussreibungen noch EEG mehr braucht. Sonder einzig und allein die staatliche Erlaubnis zum unbeschränkten Eigenverbrauch. Die diesem entgegen stehenden bennten staatlichen Hürden sind meines Erachtens nicht Verfassungskonform und verletzen das Recht auf vernünftige , nicht sädliche Verwendung meines Eigentums, und verringern zudem die Wettbewrbschancen unserer Industrie. Die bisherigrn Argumente gegen Eigenverbrauch von wegen Netzsicherheit etc sind .technisch schon längst überholt, es bedarf zur Netzsicherheit nur noch der Speicherlagen, in die von der freien Marktwirtschaft wegen mangelnder kurzfristigen Gewinnaussichten nicht investiert wird, sodass der Staat schon längst die Entwicklung in Eigenregie und Eigenbesitz hätte fördern müssen. Ich denke, auch diese Subsidiaritätsplicht des Staates lässt sich aus der Verfassung ableiten! Meiner Meinung nach sind also beide (!) Koalitionspartner ihrer verfassungsmäßigen Pflicht seit Jahren nicht nachgekommen in ihrer Industriehörigkeit
@Peter bechert
Zitat:“Ich halte das für unnötige Verschwendung geistiger Energie, zeigen doch die vielen durch PPA – Verträge frei finanzierten PV – Anlagen, dass es in Zukunft weder Windkraft noch Aussreibungen noch EEG mehr braucht.“
Das halte ich zu einem wichtigen Teil für falsch.
PPA Anlagen sind große PV-Anlagen, also richtig große! dafür braucht man kein EEG, soweit stimme ich zu. Für Gewerbebetriebe mit entsprechend hohen Verbräuchen trifft das auch zu.
Aaaaber …alles was auf Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern errichtet wird, kommt ohne das EEG, bzw. die gesetzlich vorgeschriebene Regelung zur Abnahme und Vergütung nicht aus. D.h. selbst Ihre 30kWp Anlage auf dem Dach wird sich auch durch abgabefreien Eigenverbrauch nicht rechnen, mit Speicher aktuell schon gar nicht. Selbst bei 4000kWh/a realisiertem Eigenverbrauch pro Jahr, und den muss man erstmal erreichen können (wohlgemerkt ohne den Gesamtverbrauch deswegen zu steigern) und 30ct/kWh Einsparung, wären das max. 1200€/a. Sie müssten dann die 30kWp für 800€/kWp bauen, um nach 20 Jahren auf Null zu kommen. Erstens, welcher Solateur kann für den Preis bauen und 2. welcher Private investiert da noch?
Ich kriege schon recht gute 2000kWh/a Direktverbrauch hin mit einer knapp 18kWp Anlage, viel mehr ist aber kaum drin.
Mit Abschaffung des EEG verhindern Sie weitgehend die Teilnahme der Bürger an der Energiewende!-
Hallo Ihr Mitdiskutanten.
Nach dem ich die dritte Nacht darüber geschlafen habe, bin ich zu weiteren Erkenntnissen gekommen, die ich positiv finde an dem Vorschlag. Vor allen Dingen kommt er mir im Hinblick auf 100% Erneuerbare bemerkenswert weitsichtig vor. Was aber nicht ausschließt, dass ich – wie im obigen Beitrag geschrieben – nach wie vor, auch mit einem weinenden Auge betrachte.
Schaut mal was ich dem Jörg Behrschmidt geantwortet habe.
Jörg Behrschmidt sagt:
Hallo Herr Diehl,
wäre es nicht wesentlich einfacher, dass wir wieder auf den Umlagemechanismus zurückgehen, den wir bei Start des EEG hatten. Also die Kosten auf jede einzelne kWh umlegen und nicht wie, jetzt nur auf den am Spotmarkt vertriebenen Strom?
@ Jörg Behrschmidt
Das sind ja seither hier meine Thesen, da ging aber seither leider keiner dran. Das würde aber bei 100% EE auch nicht mehr funktionieren, weil wir dann keine Rohstoffkosten mehr haben. Es gibt dann gar keine unterschiedlichen Kilowattstunden mehr, wo man die Differenzkosten umlegen könnte.
Und nun zum Vorschlag.
Im Hinblick auf 100% EE spielen zwei wesentliche Punkte eine Rolle, die für mich im Vorschlag deutlich werden…
Zum einen, dass Sonne und Wind keine Rohstoffrechnung schicken, und zum anderen, dass diese Geschenke, die praktisch vom Himmel fallen, umgewandelt als Strom an die Börse müssen. Und das in ganz besonders großen Mengen, wie die Beiden mit dem Vorschlag auch planen, weil sie dadurch bekanntlich die Preise bis nahe „ Null“ senken. Erst auf dieser Basis – Nahe Null – beginnt die Wertschöpfung da werden so wohl die Margen für die Versorger generiert, als auch die Staatsanleihen getilgt.
Fazit: Dadurch dass der EE Strom die Börsenpreise nach unten drückt, entsteht ein Nutzen, mit dem dann seine Kosten ( Staatsanleihen ) getilgt werden.
Das nenne ich Finanzierung nach dem Kosten/Nutzen Prinzip und keineswegs mit Steuergeldern.
Und nun zum zweiten Punkt, den ich mit dem weinenden Auge betrachte. Dem Punkt wo die Geschenke, die vom Himmel fallen. umgewandelt werden:
Dazu brauchen wir die Umwandler in Form der Millionen Dächern in unserem Lande. Nicht die PPA Verträge, die habe ich an anderer Stelle die Energiewende für die Großen genannt
Und um alle die „Kleinen“ hinterm Ofen vor zu locken, brauchen wir Anreize, und keine Verunsicherungen .mit Auflagen. Verunsicherungen insofern, dass keiner weiß wie das mit seinem Dach nach 20 Jahren praktiziert werden soll. Es werden auch bei machen Dächern die 9 Cent Vergütung nicht reichen um zu locken, da die 9 Cent allenfalls bei Eigenverbrauch akzeptabel sind. Besonders stört mich, dass für die Zeit bei negativen Strompreisen an der Börse den Betreibern keine Einspeisevergütungen bezahlt werden sollen.
Das gehört alles nicht vor, sondern hinter die Börse. Vor der Börse muss alles getan werden ,dass dort .. „reibungslos“…so viel wie möglich EEG Strom ankommt, um Nutzen zu generieren. Nutzen in Form von niedrigen Börsenpreisen. Negative Preise, werden nach diesem Vorschlag kaum noch ein Thema sein. Was glaubt ihr wie bei Börsenpreise nahe „Null“ die Energiemanager der Großunternehmen auf der Lauer liegen. Ich denke da an die Stahl und Aluhütten, die zunehmenden E-Tankstellen mit Speichern, und nicht zu letzt der immer öfter propagierte grüne Wasserstoff.
Dazu kommt, dass es ja gegenwärtig viel die Kohlekraftwerke sind, die am Netz bleiben, und negative Preise verursachen, was nach dem Wegfall der Umlage nicht mehr der Fall sein dürfte, weil ja dann die negativen Börsenpreise nicht mehr durch die höhere Umlage ausgeglichen werden, wie bisher.
Schön,.. und volksnahe Politik wäre, wenn der Philipp Schröder, sich die Kommentare hier eine Weile zu Gemüte führen, und dann dazu Stellung nehmen würde.
Nachtrag:
Und fast hätte ich vergessen auf die „Volksverdummung“ mit der aufgeblähten EEG Umlage hinzuweisen, die mit dem Vorschlag beendet wäre. Nur etwa 42% der Umlage sind reine Förderkosten.
Siehe hier:https://strom-report.de/eeg-umlage#eeg-umlage-auszahlung
Und mehr würde mit den Staatsanleihen dann auch nicht finanziert.
Das ist zwar der Stand von 2014, aber die Industrierabatte sind ja bis heute nicht weniger sondern mehr geworden.
Bezogen auf die 6,75 Cent der gegenwärtige Umlage, wären das gerade mal …2,835 Cent die finanziert werden müssten.
Von den 10,8 Milliarden Steuergelder mit denen gerade die 2021er Umlage gedeckelt wurde ganz zu schweigen. Die wären nämlich nach diesem Vorschlag auch nicht angefallen.
Ich glaub es kaum!
Nochmal: vergesst die Schaumschläger; die wollen offensichlich nur einen Seitwärtsweg als Blendgranaten beschreiten….
Unser Problem der Stromwirtschaft in D ist die fehlende Antwort auf einen ständigen Leistungsüberschuss oder auch – Unterdeckung.
Es gibt keinerlei technische Regelung.
In D Ist eine Stromwirtschaft vorhanden, die nicht wirklich minütlich reagieren mit ihren Anlagen könnte; die bei der Netzargentur unter Vertrag stehenden werden bei Weitem nicht reichen.
Eine Strombörse zeigt nur das Defizit der technischen desolaten Umsetzung auf.
Daher wird ständig der entstehende Überschuss ins umliegende Ausland , meist mit Verlust, verkauft.
Wie schaffen es eigentlich unsere Nachbarn, den bei uns überschüssigen Strom, in deren System technisch problemlos auf zu nehmen?……..Hat Frankreich mit ihren zahlreichen Atomgeneratoren ein Regelsystem gefunden, schnell genug auf einen Überschuss aus dem Auslnd zu reagieren?
Wieso haben wir keinelei Finanzaufsicht für die Stromversorger, für die von den Versorgern in Rechnung gestellten Beträge für Verteilung und Vertrieb mal auf Herz und Nieren zu überprüfen, ob in der Höhe sachgerecht und angemessen?
Es sollte mehr passieren, bevor ich mit eine Anlage installiere, die ich mit dem Vorschlag nach 20 Jahren, mit welche Finanzkonstrukt auch immer( ich verstehe es immer noch nicht), an den Fiskus abgeben müßte.
Werte Mitdiskutanten,
erst einmal vielen Dank an Herrn Fuhs, dass er dieses Interview mit Herrn Schröder geführt hat unddamit den – leider nur wenigen – Lesern vor Augen führt, wohin „die neue CDU“ die Energiewende führen könnte … na denn, Gute Nacht.
Vielen Dank an Herrn Diehl, der von „durchschlafenen“ Nächten schreibt, aber wohl aus lauter Umtriebigkeit Grübelfurchen in Parkett und Teppichboden gelaufen hat … unser Glück, dass es langatmig agierende „Rentner“ gibt, die nimmermüde sind und bleiben angesammeltes Wissen zu wiederholen.
Ebenso an „sirrocool“ … wobei ich nicht verstehe, wie man aus 18 kWp NUR 2.000 kWh für den Eigenverbrauch generieren kann … ich möchte da etwas in Eigenwerbung auf meinen Beitrag vom 16. Oktober 2020 verweisen (er enthält allerdings eine fehlerhafte und zu Recht bemängelte Abbildung). „Solaranlagen für Eigenverbrauch gehören an die Fassaden!“.
Viele Schlachten sind bereits geschlagen … Verlust des Vorrangprinzips der EE, Anbindung der EEG Umlage an den Börsenstrompreis (in Kombination mit „1“ die Vorlage für die Altmeiersche Strompreisbremse), das Repowering“verbot“ für Module (stand das so jemals im EEG? – Ich jedenfalls habe Einspeiseverträge über 4,5 kWp, 14,6 kWp usw. … kWp sollte doch kWp sein, oder?) … Die Tipps für PV Anlagen mit besserer Hinterlüftung / Kühlung, Strings mit höheren Spannungen, „bessere“ DC Kabel und neuere Wechselrichter kennen hoffentlich alle PV Besitzer und setzen diese „gefahrlos“ um. Es gibt bestimmt noch mehr Tipps …
Und jetzt ist „Superwahljahr“ … sofern ich das richtig im Hinterkopf habe soll „Deutschland“ bis zum Herbst (Bundestagswahl) „durchgeimpft“ sein – was für ein Zufall. Welche kritische Wählermasse könnte man in diesem Jahr WIE erreichen, damit in demokratischen Wahlen ein EE-Politikwechsel herbeigeführt werden könnte? Und vor allem … welche Politiker stünden hierfür zur (Aus)Wahl?.
Es stehen wohl noch ungezählte „durchschlafene Nächte“ ins Haus.
@ Thomas Vorderwülbecke
Jetzt haben Sie zwar viel geschrieben, aber der CDU Reflex hat Sie so verblendet, dass Sie immer noch nicht verstanden haben was der Vorschlag schon fast Revolutionäres beinhaltet.
Für CDU Mitglieder recht ungewöhnlich, das muss ich zugeben, aber die Zeiten haben sich geändert.
Ich Stelle Ihnen nun eine Praxis nahe Frage, und wenn Sie diese beantwortet haben, sind Sie selbst drauf gekommen was der langatmig agierende Rentner meint Ich fürchte fast Sie sind einer von denen, wo ich noch ..„ langatmiger“.. agieren muss bis ich angekommen bin.
Und nun zu der Fragestellung.
Zur Zeit gilt in der Praxis, je niedriger die Börsenpreise, das heißt je billiger sich die Versorger Strom beschaffen können, desto höher wird für deren Kunden die EEG Umlage.
Frage: Halten Sie das für Richtig.??
Wenn nein, müssen Sie bei allem was da noch verbesserungswürdig ist, den Vorschlag erst mal positiv betrachten, weil die Beiden nämlich dieses „Paradoxon“ abschaffen, und ins Gegenteil umwandeln wollen. Die wollen die sinkenden Preise durch den Preis senkenden Merit Order Effekt der Allgemeinheit zukommen lassen.
Ich bedanke mich übrigens auch bei der Redaktion, dass sie wieder mal einen Politiker hier her bekommen haben. Ich denke der und seine Kollegen, lesen auch die Kommentare dazu.
Wenn ja, dann zum Leidwesen der Trolle, die hier mal aktiv waren, und das immer gescheut haben wie der Teufel das Weihwasser. Ich hoffe der Klaus Grün mit seinen Pseudonymen liest hier noch mit.
Nun, das sehe ich ein bisschen anders als Sie, Hr. Diehl.
Es stimmt zwar, dass der Effekt „sinkende Börsenstrompreise – steigende EEG-Umlage“ bei dem Konstrukt abgeschafft wäre. Das könnte man aber auch anders erreichen, ohne gleich die ganze Umlage abschaffen zu müssen.
Ob aber gleichzeitig ein Börsenstrompreis von 2 Cent auch den Weg zum Endkunden finden würde, das ist damit noch lange nicht gesagt. Ohne weitere Änderungen am Konzept ganz sicher nicht!
Im Übrigen bleibe ich dabei, dass das Konzept (in meinen Augen ist es gar keines, zumindest kein durchdachtes) mehr Unsicherheit stiften würde und somit kontraproduktiv wäre und auf europäischer Ebene zudem nicht durchsetzbar wäre.
@Thomas Vorderwülbecke
… wobei ich nicht verstehe, wie man aus 18 kWp NUR 2.000 kWh für den Eigenverbrauch generieren kann …
Erstmal vielen Dank für die Blumen 😉
Es sei ergänzend darauf verwiesen, dass die genannten 2000kWh Direktverbrauch immerhin 44% solarer Deckungsquote entsprechen!
(ich mag das nicht „Autarkie“ nennen, weil man entweder zu 100% autark ist, nicht am Stromnetz hängt und damit eine Insel realisiert hat, oder eben am Netz hängt und damit NICHT autark ist. Das in % anzugeben ist wie ‚zu 40% schwanger‘ sein. Das gibt es nicht! Entweder man, bzw. Frau ist es, oder ist es eben nicht!)
D.h. ganz ohne Speicher und -leider noch- ohne Wärmepumpe, und ohne E-Mobilität werden 44% meines jährlichen Gesamtstromverbrauchs durch die PV Anlage gedeckt, also dann gleichzeitig verbraucht, wenn die Sonne entsprechende Erträge möglich macht. Im Vergleich zu vielen PV Betreibern aus dem Photovoltaikforum ist das schon ganz gut. Das liegt evtl. auch daran, dass die Module in 3 Himmelsrichtungen weisen (SO, SW, NW) und der Ertrag von Morgens bis Abends besser verteilt wird.
@Thomas
Zitat: „Wieso haben wir keinelei Finanzaufsicht für die Stromversorger, für die von den Versorgern in Rechnung gestellten Beträge für Verteilung und Vertrieb mal auf Herz und Nieren zu überprüfen, ob in der Höhe sachgerecht und angemessen?“
Auch das ist ein gefühlt ewig in mir gärendes Thema!
Gesetzlich festgelegte Rendite, die niemand transparent kontrollieren kann, bzw. will!
Wo gibt es eine Kontrolle dieser Renditen, wo gibt es Daten und Fakten dazu?
Dazu habe ich leider nirgends etwas gefunden.
Hallo Ihr Mitdiskutanten.
In meinem Beitrag vom 22.Feb. um 18.14 Uhr habe ich den folgenden Satz verwendet.
Zitat:…Das gehört alles nicht vor, sondern hinter die Börse.
Weniger Informierte, können möglicherweise mit diesem Satz nichts anfangen, weil er auch etwas unglücklich formuliert ist. Es müsste eigentlich heißen, „Das gehört alles nicht, vor die Entstehung der „Börsenpreise“. sondern dahin wo sie fertig sind und die Wertschöpfung beginnt.
Was ich sagen will, sieht bildlich dann wie folgt aus.
An der Strombörse der EEX, entstehen nach dem Merit Order Prinzip die Börsenpreise.
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Links auf der bunten Merit Order Grafik sehen Sie die Angebot/Nachfrage Kurve bis der Bedarf gedeckt ist. Weiteres ist bei der Wiki erklärt.
Auf der Grafik ganz links, noch vor den gelben AKW, werden die EE angeboten – und zwar ohne Gestehungskosten, weil die mit der Staatsanleihe bezahlt sind – verdrängen die so lange rechts die teuersten Kraftwerke bis der Bedarf gedeckt ist. Das letzte noch benötigte Kraftwerk bestimmt den Börsenpreis. Und bis zu dem Punkt wo der Börsenpreis entsteht, müssen so viel wie möglich EE – frei von Auflagen, wie z.B mit den Dächern, oder den Negativpreisen – angeboten werden, so dass der Börsenpreis so nahe wie möglich nach „Null“ sinkt. Das wollte ich mit dem genannten Satz zum Ausdruck bringen.
Erst dann, auf der Basis nahe „Null“ beginnt die Wertschöpfung, einschließlich der Tilgung, nach dem Kosten/Nutzen Prinzip. Das ist nach meinem Verständnis auch die Strategie der Beiden Akteure, deshalb verstehe ich die Auflagen mit den Dächern und den Vergütungstop bei negativen Preisen nicht.
Christian Frank sagt:
Nur weil etwas anders finanziert wird, bedeutet das aber noch lange nicht, dass es für den Endkunden auch billiger wird. Das gleiche gilt für das Ziel, dass der Börsenstrompreis in der Zukunft nur 2 Cent/ kWh kosten soll. Im letzten Jahr lag der Börsenstrompreis über mehrere Monate auch bereits unter zwei Cent. Ist deshalb für den „normalen“ Stromkunden irgendetwas billiger geworden?! Im Gegenteil.
@ Christian Frank.
Es muss sogar kann billiger werden, wenn die Umlage wegfällt, oder zahlen sie keine Umlage ???
Versuchen Sie meine Kommentare, zu verstehen, und Sie kommen drauf.
Notfalls haken Sie nach
Ähem, weiter unten schreiben Sie, die Umlage wird nicht abgeschafft?! Was denn nun?
Aber es stimmt, ob es die EEG-Umlage a.F. nach dem „Konzept“ noch geben würde (ich meine nicht), das bleibt wie so vieles unklar. Ein Grund mehr, das „Konzept“ zu kritisieren.
Und Börsenstrompreise von zwei Cent sind kein Garant dafür, dass der Endkunde auch nur zwei Cent für den Strombezug bezahlen muss?! Bereits heute bezahlt der „normale“ Stromkunde das 2-3fache des Börsenpreises in seinem Stromtarif. In der Zukunft wäre es dann vielleicht das 5fache? Das „Konzept“ verliert über dieses Problem zumindest kein Wort.
@ sirocool
Vielen Dank, dass Sie mich darauf aufmerksam machten, dass ich den Mund etwas zu voll genommen habe, die von mir fehlerhaft angegebenen 30 kWp dürfte unser Dach nun doch nicht aushalten, vor allem bei Schneelast. Was mir vorschwebte ; rund 10 kWp bei 5,5 kWh/a. Und Batterie mit ‚Bayernzuschuss‘. Lage: 51° Brete, 350 m Meereshöhe, sonnig. Ohne Absattung am Dach, 42° Neigung.
Nun zum Inhalt Ihrer Erwiederung:
Zitat: „alles was auf Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern errichtet wird, kommt ohne das EEG, bzw. die gesetzlich vorgeschriebene Regelung zur Abnahme und Vergütung nicht aus. “
Da sind heutzutage viele Angebote von Firmen anderer Meinung, aber vielleicht ich ich Prospektangaben gegenüber zu gutgubig . Ich rechne mit ca 10a Amortisierung und sehe mich durch viele , auch heute 23. Feb. Im PV MAG. erschienene Aufrufe zur PV Installation bestätigt. Aber ich habe wie Herr Diehl auch ein weinendes Auge: die ‚Selbstkannibalisierung‘ der EEn. Darf ich überhaupt von einer Amortisierung sprechen, wenn hoffentlich in Zukunft der Strompreis fallen wird.? Der Einsparungsbetrag wird ja immer kleiner. Die geplante Anlagezahlt sich dann ja nie (!) aus nach heutigen betriebswirtschsftlichem Ansatz! Das haben übrigens schon Betriebswirte in den USA vor längerer Zeit erkannt, sodass ich keinen Link anbieten kann, aber ich glaube, es im USA – Teil des PV MAG. Gelesen zu haben. Solche längerfristigen Prognosen zu machen, ist leider nach den heutigen Regeln der Betriebswissenschaften nicht möglich. Also bleibt als Motiv nur der Klimaschutz, und das ist wichtig genug.
Christian Frank sagt:
Es stimmt zwar, dass der Effekt „sinkende Börsenstrompreise – steigende EEG-Umlage“ bei dem Konstrukt abgeschafft wäre. Das könnte man aber auch anders erreichen, ohne gleich die ganze Umlage abschaffen zu müssen.
@ Christian Frank.
Die Umlage ist doch gar nicht abgeschafft, sie wird lediglich anders finanziert.
Und der Geldfluss liegt — so hoffe ich jedenfalls – in anderen Händen. Der Bock ist nicht mehr der Gärtner. Wie hoch die reinen Vergütungen sind können Sie am Folgenden sehen.
https://strom-report.de/eeg-umlage#eeg-umlage-auszahlung
Das sind gerade mal 42%, und würde bedeuten, dass nicht nur das von Ihnen oben erwähnte „Paradoxon“ wegfällt, sondern die Umlage auch noch entschlackt würde.
Bei den 42% blieben von der heutigen Umlage von 6,75 Cent, gerade noch 2,835 Cent übrig die nötig sind um die Vergütungen zu bezahlen. Das ist doch was oder, denken Sie mal drüber nach.
Die Nebelkerze EEG Konto darf dabei natürlich keine Rolle mehr spielen.
Haken Sie ruhig nach, wo Sie noch Bedenken bei meiner Betrachtung haben.
Wie gesagt, oben schreiben Sie das Gegenteil?!
Nach meiner Überzeugung würde der Staatshaushalt nach dem „Konzept“ die Aufgabe übernehmen die Differenzkosten zu tragen. Der angestrebte Börsenstrompreis von zwei Cent wäre für die Refinanzierung der EE-Anlagen ganz sicher nicht dazu in der Lage. Das sieht auch das „Konzept“ offensichtlich so. Und da man nicht die Steuern erhöhen will, sollen Green Bonds als Finanzierung herhalten. Da es bereits Green Bonds der Bundesregierung gegeben hat, kann man auch schon abschätzen, um wieviel sich der Zinssatz (im Vergleich zu Bundesanleihen) vermindern könnte: einen Basispunkt (das entspricht 0,01%)!
Trotzdem wird man irgendwann die Green Bonds auch tilgen müssen. Durch die Verlagerung der Kosten in die Zukunft könnte man inflationsbereinigt zwar einen Teil der Kosten einsparen, für den größten Teil müssten aber auch dann Steuereinnahmen herhalten.
Und das alles müsste man sich von der EU-Kommission genehmigen lassen, was diese nach Lage der Dinge (sprich der EU-Verträge) niemals tun würde! Das ist ja gerade der wesentliche Vorteil der EEG-Umlage a.F. gewesen: das sie beihilferechtlich keine Genehmigung bedurft hat!
@ Christian Frank.
Welcher meiner Aussagen entnehmen Sie, dass die Umlage abgeschafft sein soll,.?
Die Umlage wird anders finanziert als seither, und weil sie dabei entschlackt wird, um die Hälfte geringer.
Finanzieren könnte man die künftige Umlage nach dem Kosten/Nutzen Prinzip.
Das heißt, kurz und simpel dargestellt, die EE senken den Börsenpreis, das ist der Nutzen, und damit bezahlt man ihre Kosten, in Form von Tilgung der Staatsanleihen.
Das ist in dem Vorschlag allerdings nicht so vorgesehen. Stattdessen ist da von Dächern die Rede, die nach 20 Jahren als Mehrwert für die staatlichen Investitionen dienen sollen.
Das ist der Punkt, der mein weinendes Auge ausmacht.
Ihrem Beitrag vom 23. Februar 2021 um 13:14 Uhr
Zitat: „Es muss sogar kann billiger werden, wenn die Umlage wegfällt, oder zahlen sie keine Umlage ???“
Im Übrigen glaube ich nicht, dass ihre Interpretation „die EE senken den Börsenpreis, das ist der Nutzen, und damit bezahlt man ihre Kosten, in Form von Tilgung der Staatsanleihen.“ dem entspricht, was Hr. Schröder als Gegenfinanzierung vorschwebt. Aber wir wissen es nicht, weil dazu keine nähere Ausführungen gemacht werden.
Eine von vielen Schwächen des „Konzepts“; dass jeder rumrätseln kann, was der/ die Autor(en) gemeint haben könnte(n).
Christian Frank sagt:
Nach meiner Überzeugung würde der Staatshaushalt nach dem „Konzept“ die Aufgabe übernehmen die Differenzkosten zu tragen. Der angestrebte Börsenstrompreis von zwei Cent wäre für die Refinanzierung der EE-Anlagen ganz sicher nicht dazu in der Lage.
@ Christian Frank.
Damit da kein Irrtum entsteht,. refinanziert werden nicht die EE Anlage, – die bezahlt jeder selbst – sondern lediglich die EE Vergütungen in Form der Umlage. Gestehungskosten für PV Strom ( 9 Cent ) nennt das der Herr Schröder im Interview.
Und nun zur Sache.
Fakt ist, der Strompreis für die Verbraucher wird nach gegenwärtigem Stand, um 6,75 Cent/kWh billiger wenn die Umlage aus Staatsanleihen finanziert wird. Selbst wenn man davon 3 Cent für die Tilgung der Anleihen ( Umlage ) abzweigt, wäre der Strompreis immer noch um 3,75 Cent billiger, als mit der gegenwärtigen Umlage.
Nun sind die 2 Cent Börsenpreis ja noch nicht das angestrebte untere Ende .
Schauen Sie mal hier aus dem Interview.
Zitat:… Das kann bis zu dem Punkt gehen, dass dieser Strom kostenfrei ist. Das ändert nichts daran, dass die Stromgestehungskosten für den Haushalt mit der Solaranlage immer noch bei neun Cent liegen .
Dazu müssten aber noch viel mehr Dachbesitzer motiviert werden, und das dürfte bei den 9 Cent Vergütung schwierig werden.
Christian Frank sagt:
Im Übrigen glaube ich nicht, dass ihre Interpretation „die EE senken den Börsenpreis, das ist der Nutzen, und damit bezahlt man ihre Kosten, in Form von Tilgung der Staatsanleihen.“ dem entspricht, was Hr. Schröder als Gegenfinanzierung vorschwebt.
@Christian Frank.
Das glaube ich auch nicht, weil er ja in diesem Zusammenhang von den Dächern spricht für einen Euro die der Staat nach 20 Jahren. zum Strom erzeugen erwerben kann. Das ist ja ein wesentlicher Punkt der hier noch für Verunsicherung sorgt.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Sonne und Wind keine Rechnung schicken, was der Gesellschaft von Nutzen ist. Wenn zum generieren dieses Nutzen Kosten anfallen, ist das lediglich eine Kompensation, nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, und bedarf keinem weiteren Mehrwert wie z. B. die Dächer. Der Mehrwert durch die Finanzierung besteht dadurch, das den Bürgern nachhaltig billige Energie geschaffen wird, sozusagen „Zum Wohle des Volkes“
Da das Konzept ja noch nicht ausgegoren ist, und die Akteure hoffentlich hier mitlesen, könnte unsere Diskussionsrunde auch bei denen zu brauchbaren Erkenntnissen führen.
Hallo Christian Frank.
Um die Irritation mit meiner Aussage zur Umlage auszuräumen.
Sie haben Recht, einmal sage ich die Umlage fällt weg.
Das gilt aber im Zusammenhang mit dem Strompreis, da fällt sie sehr wohl weg.
Deshalb wird sie aber nicht generell abgeschafft, sondern lediglich über Staatsanleihen finanziert.
Aber auch Staatsanleihen müssen irgendwann zurückgezahlt werden. Strenggenommen bedeutet eine Finanzierung über Anleihen nur eine Verschiebung der Rückzahlung in die Zukunft. Und wie das geschehen soll, dass bleibt völlig im Dunkeln.
Christian Frank sagt:
Aber auch Staatsanleihen müssen irgendwann zurückgezahlt werden. Strenggenommen bedeutet eine Finanzierung über Anleihen nur eine Verschiebung der Rückzahlung in die Zukunft. Und wie das geschehen soll, dass bleibt völlig im Dunkeln.
@ Christian Frank.
Der Herr Schröder hat das im Interview im Dunkeln gelassen, da haben Sie Recht.
Ich habe aber in einem meiner Beiträge Vorgeschlagen wie das geschehen kann.
Hier noch einmal
Zitat Diehl……Fakt ist, der Strompreis für die Verbraucher wird nach gegenwärtigem Stand, um 6,75 Cent/kWh billiger wenn die Umlage aus Staatsanleihen finanziert wird. Selbst wenn man davon 3 Cent für die Tilgung der Anleihen ( Umlage ) abzweigt, wäre der Strompreis immer noch um 3,75 Cent billiger, als mit der gegenwärtigen Umlage.
Nun sind die 2 Cent Börsenpreis ja noch nicht das angestrebte untere Ende.
Möglicherweise brüten die Herrn noch etwas über dem was sie hier gelesen haben, und melden sich noch dazu..
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Hallo Ihr Mitdiskutanten.
In meinem ersten Kommentar am 19. Feb. um 21.43 Uhr habe ich geschrieben, dass ich den Vorschlag mit einem lachenden, und einem weinenden Auge sehe.
Nach dem ich jetzt die vierte Nacht darüber geschlafen habe, und die positive Seite des Vorschlages ausgiebig betrachtet, und aus meiner Sicht dargestellt habe, möchte ich das weinende Auge mal unter die Lupe nehmen.
Und diesbezüglich das Folgende im Interview des Herrn Schröder.
Zitate … Die einzige Neuerung für Hausbesitzer, aber auch für Investoren wäre, dass sie damit rechnen müssen, dass es nach 20 Jahren der Laufzeit ein Vorerwerbsrecht gibt.
Wir nehmen nur einige wenige Einschränkungen vor, die aus unserer Sicht und auch aus Sicht vieler anderer Solar- oder auch Windstrom im EEG nicht sinnvoll sind.
Ab dem Beginn dieses Programms, aus unserer Sicht 2022, sollen neue Anlagen weiter 20 Jahre lang Förderung bekommen. Das heißt, die guten Seiten des EEGs wollen wir schützen, denn wir brauchen weiterhin den Zugang für alle Bevölkerungsschichten, bei der Energiewende mitzumachen. Und wir wollen sicherstellen, dass Investoren oder auch Bürger, die dort investieren, 20 Jahre Planungssicherheit haben.Ende der Zitate.
Da steckt noch einiges an Erklärungsbedarf dahinter, und wird maßgebend sein, für die Gesamtbewertung des Vorschlages.
Dazu sollte der Herr Schröder unbedingt Stellung beziehen, sonst könnte der Eindruck entstehen, das da was zu verbergen ist. Womit wir tatsächlich wieder bei den gewohnten Methoden der CDU und ihren Lobbyorganisationen wären..
Man darf gespannt sein, ob da was kommt.
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Hallo Ihr Mitdiskutanten,… so weit Ihr noch da seid. Nach der fünften, gut geschlafenen Nacht, ist mir die finale Idee gekommen, wie man das Konzept der beiden Protagonisten im Sinne der Energiewende perfektionieren könnte. Prävention ist der Ausgangspunkt der Lösung. Angeregt durch die abendlichen Coronawellen im Fernsehen, ist mir klar geworden, dass die Kombination von Sonne und Wind den idealen Impfstoff gegen den Klimawandel ergeben. Und nicht nur das, wegen der „Null“ Rohstoffkosten, auch gegen steigende Strompreise wirken. Ein Impfstoff mit doppelter Wirkung, wo das Ergebnis bei den Probanden in Gestalt von Sturmtiefs auch noch in relativ kurzer Zeit erkennbar wird. Wie Impfstoffe finanziert werden zeigt ja gerade auch die Pandemie.
Wir müssen lediglich dafür sorgen, dass auf den Millionen noch leeren Dächern bei uns im Lande, – ohne Auflagen wie z.B. mit der Dachfrage nach 20 Jahren oder dem Vergütungstop bei Negativpreisen – so viel wie möglich Impfstoff produziert wird.
Vielen Dank für die anregende Diskussion und die vielen Kommentare. Philipp Schröder geht in einem Audioblog auf die Wichtigsten Punkte, die Sie hier in diesem Forum vorgebracht haben, ein. Den Audioblog finden Sie hier:
https://www.pv-magazine.de/2021/02/26/green-bonds-zum-ausbau-der-erneuerbaren-amortisieren-sich-und-koennen-dadurch-zurueckgezahlt-werden/
Herrn Schröders Denkfehler taucht gleich im ersten Absatz auf: Er sagt, wenn man zu Null-Zinsen finanziert, wäre das so „als wenn wir den ausgeförderten Status der Anlagen sofort erreichen.“ Aber das ist nicht richtig. Wenn die Anlagen bisher nach 20 Jahren „ausgefördert“ sind (d.h. keine anfänglich garantierte Einspeisevergütung mehr erhalten), dann sind sie, wenn die Kalkulation gestimmt hat, abgeschrieben. Die zu Null-Zins finanzierten EE-Anlagen sind aber weder buchhalterisch noch real abgeschrieben, wenn sie ans Netz gehen. Ein wichtiger Kostenblock wartet also noch auf seine Deckung.
Herr Schröder hat recht, dass man für die Anlagen, die nach 20 Jahren zwar abgeschrieben sind, aber dennoch werthaltigen Strom – buchhalterisch fast zum Null-Tarif – erzeugen können, eine Lösung finden muss, die diesen Windfall-Profit in gerechter Weise auf Betreiber und Finanzierer (= die Allgemeinheit) aufteilt. Die einfachste Lösung wäre eine verlängerte Abschreibungszeit. Die Vergütung wird von Anfang an etwas abgesenkt und dafür länger gezahlt. Irgendwo zwischen 20 und 25 Jahren wird dann das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Für den Betreiber erhöht das allerdings das Risiko und damit auch die Finanzierungskosten, dass die Anlage vor Ende der Garantiezeit ausfällt. Die andere Lösung – dass der Betreiber verpflichtet wird, die Anlage so lange wie möglich weiterzubetreiben und die Erlöse mit der Allgemeinheit zu teilen, wäre wahrscheinlich sehr bürokratisch, Herr Schröder spricht etwas vornehmer von „komplex“. Bei pauschalen Lösungen, die nicht so bürokratisch sind , verliert die Allgemeinheit zwar etwas Geld, spart dafür aber Bürokratiekosten, was letztlich zu bevorzugen ist. Denkbar wäre z.B. eine degressiv gestaltete Einspeisevergütung, deren Ausfall gegen Ende der Lebenszeit die Rentabilität des Projektes nur reduziert aber nicht zu einem Verlustrisiko führt. Damit wäre bei geringstem bürokratischen Aufwand allen gedient.
Mit negativen Stromkosten müssten wir nicht mehr rechnen, wenn keine unflexiblen Wärmekraftwerke (Kernkraft und Kohle) mehr am Netz sind. Alle anderen Erzeuger können ihre Produktion kurzfristig auf Null bringen statt zu bezahlen, dass ihnen jemand den Strom abnimmt. Ob man erneuerbaren Erzeugern dann den abgeregelten Strom vergütet oder nicht ist erstmal eine Geschmackesfrage. Wenn er nicht vergütet wird, müssen sonst die Vergütungen höher sein, damit die Anlage insgesamt auskömmlich zu betreiben ist. Der Betreiber hätte natürlich auch die Möglichkeit, Speicher oder sonstige regelbare Verbraucher zu betreiben, um den im Netz nicht unterzubringenden Strom einer sinnvollen Verwertung zuzuführen. Ich zweifle aber, ob es sinnvoll ist, den Anlagenbetreibern so eine Erschwernis aufzubrummen. Für Großanlagenbetreiber mag das noch angehen, aber für Kleinanlagenbetreiber wird damit der Betrieb zum Full-Time-Job und das schreckt ab. Die unbürokratischere Lösung ist also, die Vergütung immer zu bezahlen, so dass Kleinanlagenbetreiber nicht gezwungen sind, auch noch zu Speicherbetreibern zu werden, wenn sie die Rentabilitätsschwelle überschreiten wollen. Auch Gewerbebetreiber, die PV nur so nebenher auf ihrem Gebäudedach betreiben, werden abgeschreckt, wenn es komplexer wird. Nur Betreiber, deren Geschäftszweck es ist, erneuerbaren Strom zu produzieren, können natürlich einen Umsatzzuwachs generieren, wenn es ihnen gelingt, mit dem Speicherstrom in der Direktvermarktung höhere Erlöse zu erzielen.
Leider hat Herr Schröder noch nicht kapiert, wie Politik funktioniert: Sonntagsreden, Mitgliedsbeiträge und Wahlkampfarbeit, die werden für und von den Bürgern in der Breite geleistet. Die Mandate werden aber an die verteilt, die am meisten spenden, und das sind die Großunternehmen. Die reale Politik abseits der Sonntagsreden wird entsprechend für diese Großunternehmen gemacht, bei der FDP beschränkt auf die Branchen Hotellerie, Rüstung und Versicherungen, bei der SPD mit einem Schwerpunkt bei Kohle und Stahl. Die einzigen Parteien, die diese Klientelpolitik nicht mitmachen, sind die Grünen und die AfD – das sind beide echte Bekenntnisparteien. Wer sich also für das Allgemeinwohl, oder was er dafür hält, einsetzen will, ist dort besser aufgehoben.
Ihr Beitrag war ja nicht mal so schlecht. Aber die letzten beiden Sätze machen das Ganze zunichte. Die AFD möchte die Forschung für AKWs mit Milliardenbeträgen fördern und bekennt sich ganz klar zur Atomkraft. Ich finde da nirgendwo irgendein Bekenntnis.