Die Stadt Wien hat große Pläne für den Ausbau der Photovoltaik. In ihrem Regierungsprogramm hat die Regierung beschlossen, die österreichische Hauptstadt bis 2040 klimaneutral werden zu lassen. Dabei spielt der massive Ausbau der Erneuerbaren und speziell der Photovoltaik eine zentrale Rolle. „Unser Ziel ist, dass wir bis zum Ende dieser Regierungsperiode jedes Jahr so viele Photovoltaik-Anlagen errichten wie in den letzten 15 Jahren zusammen“, kündigte Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky an. Er spricht von der „größten Photovoltaik-Offensive in der Geschichte“.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass die derzeit installierte Photovoltaik-Leistung von 50 auf 250 Megawatt bis 2025 gesteigert werden soll. Bis 2030 sind dann 800 Megawatt angestrebt. Dafür brauche es Flächen von 90 bis 100 Fußballfeldern für die Installation neuer Photovoltaik-Anlagen jährlich. Den Fokus will die Stadtregierung auf einen „städtetauglichen Ausbau“ legen, als vor allem Flächen wie Dächer, Fassaden, Parkplätze, Deponien und Kraftwerksflächen, Lärmschutzwände, Betrieben oder Schulen nutzen. Den Vorrang hätten dabei öffentlich nicht zugängliche und damit von der Allgemeinheit nicht nutzbare Flächen.
Eine neue Servicestelle in der österreichischen Hauptstadt soll den Photovoltaik-Ausbau ebenso voranbringen wie die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren für Photovoltaik-Anlagen und die Anhebung der Förderungen von von 1 auf 3 Millionen Euro pro Jahr, die bereits 2021 greift. Dabei werde es auch neue Förderschwerpunkte geben. Damit sollen technisch anspruchsvollere, innovative Photovoltaik-Lösungen gefördert werden, wie mit Solarfolien, fassadenintegrierter Photovoltaik oder Beschattung durch Photovoltaik-Anlagen auf Dächern mit zusätzlicher Begrünung, heißt es von der Wiener Regierung weiter.
„Die Stadt Wien wird dabei als engagiertes Vorbild vorangehen und, wo immer es möglich ist, PV-Anlagen auf öffentlichen und stadtnahen Gebäuden und Flächen errichten“, erklärt Czernohorszky. Allein auf den Dächern der öffentlichen Gebäude gebe es ein Potenzial für rund 50 Megawatt Photovoltaik-Leistung. Zudem wolle die Stadt auch die gemeinschaftliche Nutzung von Solarstrom forcieren. Eine neue Servicestelle soll die Einwohner bei der Planung und Umsetzung solcher Photovoltaik-Projekte künftig beratend begleiten.
Darüber hinaus verspricht sich die Stadt von der Photovoltaik-Offensive einen starken Impuls für den Arbeitsmarkt. Denn die Planung und Umsetzung von tausenden neuen Photovoltaik-Anlagen brauche ausreichend Fachkräfte. „Damit schaffen wir rund 1.200 dauerhafte Arbeitsplätze in der Ostregion“, so Czernohorszky.
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