China: Installierte Photovoltaik-Leistung wächst 2020 um gut 48 Gigawatt

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Bis zum Ende des dritten Quartals 2020 sah der Photovoltaik-Zubau in China noch mau aus: Nur 18,7 Gigawatt gingen in den ersten neun Monaten neu in Betrieb. Im vierten Quartal legte das Land dann aber einen furiosen Endspurt hin – 29,5 Gigawatt wurden neu installiert, allein im Dezember 23,3 Gigawatt. Die Neuinstallationen des Gesamtjahres lagen um 60 Prozent höher als die von 2019. Das teilt das Beratungsunternehmen Aecea mit Verweis auf offizielle Zahlen der chinesischen National Energy Administration (NEA) mit. Aecea-Direktor Frank Haugwitz bezeichnet die Zubauzahlen als „unerwartet und umwerfend“.

Wie sich der Zubau auf die einzelnen Photovoltaik-Segmente verteilt, ist noch nicht bekannt. Aecea liegen jedoch Informationen vor, nach denen 10,1 Gigawatt auf Residential-Anlagen entfallen.

Nach Ansicht von Aecea ist das enorme Wachstum des Gesamtmarktes insbesondere auf das starke Engagement der nationalen Energieversorger und Staatsunternehmen zurückzuführen. So hat allein State Power Investment Corporation (SPIC), der größte Versorger des Landes, 2020 insgesamt 10,3 Gigawatt Photovoltaik-Leistung installiert.

Angetrieben wird diese Entwicklung vor allem durch Regulierungen – durch die Anforderungen des Renewable Portfolio Standard sowie durch Chinas Verpflichtung, den Höhepunkt seiner CO2-Emissionen um 2030 zu erreichen. Vor diesem Hintergrund strebt ein halbes Dutzend Unternehmen an, bis 2025 zusammengerechnet bis zu 200 Gigawatt Photovoltaik-Leistung zu installieren.

Auch die Provinzen treiben den Ausbau voran

Aecea weist darauf hin, dass etwa die Hälfte der 31 chinesischen Provinzen neue Fünfjahrespläne (2021-2025) veröffentlicht haben, in denen die weitere Förderung der erneuerbaren Energien im Vordergrund steht. Zwar fehlen in einigen dieser Pläne klare Gigawatt-Installationsziele. Sind Zahlen genannt, sind diese aber ambitioniert: So wollen fünf der Provinzen in den nächsten fünf Jahren zusammen 120 Gigawatt zubauen.

Für zusätzlichen Schwung sorgt auch die Stadtverwaltung von Shanghai: Sie hat kürzlich angekündigt, bald einen Aktionsplan für CO2-Emissionen zu veröffentlichen. Dort soll festgeschrieben werden, dass die Stadt ihren Maximalausstoß schon bis 2025 erreicht, fünf Jahre früher als das nationale Ziel. Angesichts der Bedeutung Shanghais ist es möglich, dass andere große Städte in China diesem Beispiel folgen werden.

Ziele des Fünfjahresplans weit übertroffen

Insgesamt sind in China jetzt 252,2 Gigawatt Photovoltaik-Leistung installiert. Damit übertrifft das Land sein im Fünfjahresplan für 2016-2020 gesetztes Ziel von 105 Gigawatt um 140 Prozent. Bei der Windenergie liegt die installierte Gesamtleistung bei 281,7 Gigawatt. Hier kamen 2020 fast 72 Gigawatt hinzu. Zusammen kommen Photovoltaik und Windenergie auf eine installierte Leistung von mehr als 530 Gigawatt. Das entspricht fast ein Viertel der gesamten Stromerzeugungskapazitäten des Landes.

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