Die neuen LG Resu Prime- und LG Resu Flex-Batterien haben im Vergleich zu den Vorgängermodellen einen um 9 Prozent höheren Energieinhalt, ihr Wirkungsgrad ist um 5,8 Prozent auf über 90 Prozent gestiegen und sie sind nun bis zu einer Kapazität von 32 Kilowattstunden kaskadierbar. Das teilte der Hersteller bei einer virtuellen Markteinführung in Deutschland mit. Gleichzeitig gab er bekannt, dass das Batteriegeschäft von LG Chem zum 1. Dezember in die neue Tochtergesellschaft LG Energy Solution abgespalten wurde.
Die LG Resu Prime Serie wird es in zwei Größen geben, als Resu 10H Prime mit 9,6 Kilowattstunden Kapazität und einer maximalen Entladeleistung von 5 Kilowatt, und als Resu 16H Prime mit 16 Kilowattstunden Kapazität und einer maximalen Entladeleistung von 11 Kilowatt.
„Wir haben zunächst eine neue Zelle entwickelt, als wir mit der neuen Produktgeneration begonnen haben“, sagt Stefan Krokowski, Head of Sales & Marketing – Residential ESS (EMEA) bei LG Energy Solution. Diese Zelle mit der Bezeichnung JH5 habe eine höhere Energiedichte, sie lasse sich dichter packen und gleichzeitig sei der Kobaltgehalt um 37 Prozent gesunken. Über den Kobaltanteil wird immer wieder diskutiert, da der Rohstoff teilweise unter schlechten Bedingungen gefördert wird (lesen Sie hier wie LG Chem bei Zulieferern auf Standards pocht), und sich außerdem Kosten senken lassen, indem man ihn reduziert.
Hochvoltbatterien mit einfacherer Montage
Die Prime-Batterien besitzen einen Konverter, so dass sie mit Hochvolt-Batteriewechselrichtern betrieben werden können, zum Beispiel wie bisher mit den Geräten von SMA und Solaredge. Wie bei der bereits existierenden Resu 10M ist die gesamte Elektronik in der Kopfeinheit verbaut, so dass man sie im Fehlerfall leicht austauschen kann. Beim Aufbau der neuen Batterie habe man die die Rückmeldungen der Installateure berücksichtigt. Zum Beispiel bei der Schraube, mit der die Batteriemodule auf der Bodenplatte installiert werden müssen. Müsse man bei der 10M eine Schraube von unten durch die Bodenplatte einschrauben, erfolge dies bei der Resu Prime von der Seite. Alles zusammen wiegen die 2 Batteriemodule, die Bodenplatte und die Elektronik für den 10-Kilowattstunden-Speicher 110 Kilogramm.
Generell habe man versucht, die Fragmentierung der Produkte klein zu halten, um eine bessere Verfügbarkeit der Produkte am Markt zu erreichen. Die neuen Batterien können in einer Master-Slave-Anordung kaskadiert werden. Welche Rolle eine Batterie dabei übernimmt, könne nun auf der Baustelle festgelegt werden. Bisher sei dies eine Werkseinstellung gewesen.
Bezüglich der Einstellungen preist das Unternehmen die Funktionalitäten der zugehörigen App. Der Installateur gibt darin ein, wo er ein Gerät installiert. Dann scannt er einen QR-Code und damit sei das Gerät registriert. LG überwache die Batterie und führe etwa Software-Updates durch. Das ist nicht zuletzt deshalb wichtig, weil von der Registrierung die Garantie abhängt.
„Resu 10H Prime wird am März 2021 gefertigt und wird dann etwa zwei bis 3 Monate später auf dem deutschen Markt erhältlich sein“, sagt Krokowski. Mit der Resu 16H könne man sogar schon ab Februar oder März rechnen.
Resu Flex zum Einsatz mit Fronius und Kostal
Außer der Prime Serie stellten Krokowski und seine Kollegen die Flex-Serie vor. Wenn man Hochvoltbatterien mit Hybridwechselrichtern von Kostal oder Fronius einsetzen wolle, müsse man sein Spannungsfestigkeit von 1.000 Volt gewährleisten. Dafür ist der Konverter der Prime Serie nicht ausgelegt. Die Flex-Serie benötigt dagegen keinen Konverter und kann mit diesen Wechselrichtern eingesetzt werden. Um ohne Konverter die hohe Spannung zu erreichen habe man noch kleinere Batteriezellen entwickelt, auch mit der JH5-Technologie, von denen mehr in Reihe geschaltet werden können. Dadurch seien sie nicht nur für diese Anwendung geeignet, sondern erreichen auch einen noch höheren Wirkungsgrad. Was den Zeitpunkt des Auslieferungstarts angeht, werde dieser für die Flex-Modelle nach den Prime-Modellen liegen.
Die bekannten Resu-Niedervoltbatterien im Bereich ab 3 Kilowattstunden Kapazität werden übrigens nach wie vor angeboten. Die Resu 13 werde sogar wieder in das Programm aufgenommen. Anders als im Frühjahr werde sie nun auch kontinuierlich ausgeliefert.
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