Salzkavernen sind für die Speicherung von Energie aus erneuerbaren Quellen schon länger in den Fokus geraten. EWE beispielsweise will in den Kavernen eines ehemaligen Salzstocks bei Oldenburg bis 2023 eine Redox-Flow-Batterie mit 120 Megawatt Leistung bauen. Und die RWE Gas Storage West GmbH und die CMBlu Energy AG haben ein gemeinsames Forschungsprojekt gestartet, das darauf abzielt, die bislang zur Gasspeicherung genutzten Salzkavernen als große, organische Flussbatterien umzurüsten. Auch für die Speicherung des Energieträgers Wasserstoff gelten unterirdische Salzkavernen als vielversprechende Speicheroption. Wie groß ihr Speicherpotenzial in Europa ist, hat ein Team von RWTH Aachen, Forschungszentrum Jülich und Fraunhofer IEG in einer Studie im Fachmagazin „International Journal o f Hydrogen Energy“ beleuchtet.
Das gesamte Energiespeicherpotenzial in Form von Wasserstoff in Salzkavernen an Land als auch auf See schätzt das interdisziplinäre Team demnach auf 84,8 Petawattstunden, wobei 23,2 Petawattstunden an Land liegen und 61,6 Petawattstunden auf See. Auf Deutschland entfallen der Analyse zufolge insgesamt 35,7 Petawattstunden, davon 9,4 Petawattstunden an Land – das größte nationale Potenzial an Land in Europa. Zum Vergleich: Das Potenzial für Pump-Wasserspeicherkraftwerke in Europa liegt bei etwa 0,123 Petawattstunden.
„Salzkavernen sind aufgrund der geringen Investitionskosten, der guten Abdichtung und des geringen Schutzgasbedarfs die vielversprechendste Option für große Speicher“, so Peter Kukla, Leiter der Abteilung Georesources am Fraunhofer IEG und Professor für Geologie an der RWTH Aachen. Um das wirtschaftliche Potenzial der Salzspeicher abzuschätzen, sei eine weiterführende Energiesystemanalyse notwendig. Diese könne ökonomische und ökologische Aspekte, Energieprofile sowie Standorte mit hoher Energie-Nachfrage, mit hohem Energie-Angebot und hoher Speicherkapazität korrelieren.
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Könnte das bitte mal jemand in eine brauchbare Relation setzen, z.B. wie lange kann man damit Deutschland mit Energie versorgen?
Deutschlands Stromverbrauch (2019) beträgt ca 0,6 Petawattstunden / Jahr. Also einmal Pi mal Daumen die oben genannten Angaben mal 2.
Letztlich wird der Strombedarf durch die weiterführende Elektrifizierung des Alltags (bei ähnlicher Wirtschaftsaktivität) stark steigen und damit die Speicherdauer reduzieren.
Wenn die Speicherkapazität so enorm und realisierbar wäre, läge eher ein Produktions-, als ein Speicherproblem vor xD.
Seltsam.
Für strahlende Reststoffe sind die Dinger nicht zuverlässig genug, aber für Gas…?
9,4 Petawatt. Egal, wie viel das ist, die muß man als Gas erst mal haben. Schätzungsweise wird mindestens die doppelte „Öko“- Energie benötigt, um den Strom dafür zu erzeugen. Und wenn man nun den geringen Wirkungsgrad der entsprechenden Anlagen berücksichtigt, verschwindet dieses unser schönes Land unter Modulen, überstellt mit Windmühlen… viel Spaß.
Herr Hoffmann, Sie sollten sich mal mit technischen Details und Zahlen beschäftigen, da Sie doch hier schon länger mitlesen, wenn ich mich richtig an ältere Kommentare erinnere. Alleine die Fläche der derzeitigen Energiepflanzennutzung (also nicht für Nahrung, sondern für Biogas) würde ausreichen, um den gesamten deutschen Energiebedarf mittels PV-Strom zu decken. Dazu benötigte man natürlich auch in umfangreichem Maße H2-Speicher, um die fluktuierende Erzeugung auszugleichen. Windräder bräuchte man nicht zwingend, sind aber bis zu einem gewissen Grad sinnvoll, da oft Wind vorhanden ist wenn keine Sonnen scheint und umgekehrt. Ob Maisfelder schöner und beliebter als PV-Felder sind, sei mal dahingestellt. In Sachen Wirkungsgrad ist Wasserstoff extrem gut, wenn man Sektoren- und somit Kraftwärmekopplung betreibt. Wärme nicht Strom ist der größere Energiebedarf. Das einzige Problem sind Politiker die keine Ahnung haben, weder von Physik, noch von Volkswirtschaft und sich deshalb von den Profiteuren der alten Atom- und Kohlestromwirtschaft Märchen erzählen lassen, das wäre nicht machbar, das wäre teuer und würde unsere Industrie ruinieren.
Ein 100%-EE-System ist dauerhaft billiger, stabiler und sicherer, ist arbeitsplatzintensiver und gleicht somit Arbeitsplatzverluste bei Verbrenner-PKW-Herstellung und Kohlebergbau mehr als aus. Und wird für unsere High-Tech-Export-Nation noch extrem wichtig als Industrieproduktionsbasis.
Und damit das keiner merkt wird permanent Volksverdummung betrieben und werden Fake-News massiv verbreitet. Geld von uns Stromkunden steht für solche Aktionen ja mehr als genug zur Verfügung. Vielleicht sind Sie auch so ein bezahlter Troll der interessierte Leser verunsichern soll. Wer weiß warum Sie sich sonst in diesem Forum aufhalten, wenn PV doch gar nicht ihr Thema ist.
Das Einzige was fehlt, sind vernünftige faire Gesetze, welche einen durchgerechneten Masterplan (den es leider immer noch nicht gibt) unterstützen. Der Energiemarkt ist so überdimensional groß, dass da genug für Konzerne an Aufgaben und Marktanteil übrigbleibt. Aber in ihrer Gier wollen Sie leider wieder alles haben. Den Anteil, den Bürgerenergiegenossenschaften und kleinere Stadtwerke beanspruchen, möchten sie nicht hergeben. Traurig was da an Chancen verschenkt wird.
Sehr geehrter Herr Scherer,
wie man an manchen Leuten sieht, sieht, nicht nur die Politiker. Außerdem, wer denkt den an die ganzen Wagner, Nachtwächter ,Besitzern von Telegrafenstationen.Die haben auch keine Jobs mehr. Die will Herr H. doch wohl auch retten. Diese neuen Dingens da am Ohr, Handy glaub ich, nehmen doch denen die Arbeitsplätze weg. Und wenn seine Kinder mit Ihren zweiköpfigen Enkeln durch die unverstellte Natur radeln können, und spannende Geschichten über früher, als es noch seltsame Tiere mit langen Ohren oder gar verschiedene Bäume gab erzählen, das wird Romantik pur. Spass beiseite. Sie haben natürlich vollkommen recht. Und selbst wenn es nicht gleich die gewünschten Superwirkungsgrade sind, Wirkungsgrad ist Zugefügte Energie/Erhaltene Leistung,Energie. Wenn die Zugefügte Energie geschenkt ist, wo ist das Problem. Außerdem wird in der Praxis am meisten gelernt und damit auch verbessert. Und damit auch immer effizienter. Vielleicht wird dann das eine oder andere Windrad wieder demontiert Und Anlagen zurückgebaut und verkleinert. Erstaunlich finde ich auch, dass diese Kritiker und in Ihren gewohnten Grenzen denkenden Herdenmitglieder dort ständig über schlechte Wirkungsgrade reden, und selbst auf Ihrem Dogde RAM Mit Kindern darin „Fuck you Greta“. schreiben. Beim nächsten Mal möchte ich gefragt werden,obich mit solchen einfachen Menschen auf einen Planeten will. Wir konnten alle wunderbar leben, keine Tiere quälen und trotzdem Essen, mobil sein und warme Wohnungen haben. Auch mal andere Teile der Welt sehen. Dazu müssen wir aber anfangen, selber zu denken. Sehr gut, Herr Scherer!!
Das schlimmste Szenario für die klassischen Energieversorger ist folgendes :
Energie lässt sich dezentral erzeugen und von den Bürgern für den Eigenbedarf speichern. Um das zu verhindern, wird sehr viel Geld von RWE, Eon, Vattenfall u.a. in professionelle Meinungsmache investiert. Mit dem Ziel, die bisherigen Geschäftsmodelle so lange wie möglich am Leben zu erhalten. Wind und Sonne sind gefährliche Konkurrenten, ganz besonders dann, wenn man die Energie speichern kann.
Die Institutionen für diese Meinungsmache sind z.B. EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie) und INSM (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft). Dagegen sind Trolle hier im Forum nur Waisenknaben. Wer sich für die Abgründe des Lobbyismus interessiert, soll einfach mal das Buch von Susanne Goetze (Juni 2020) „Die Klimaschmutzlobby“ lesen.
Deutschland braucht ungefähr 600 Terawattstunden also sind das ungefähr 0,6 Petawattstunde.
Deutschland braucht 0,6 Petawatt… am Tag? Im Monat? Im Jahr?
Insgesamt werden in Deutschland pro Jahr etwa 2500 TWh Energie verbraucht. Das schießt dann neben der elektrischen Energie (600 TWh könnte hier schon stimmen) auch Brennstoffe und Treibstoffe mit ein. Um diese Energie rein aus PV Zellen zu erzeugen wären etwa 3-4 % der Landfläche notwendig. Wenn man für den Wasserstoffkreislauf 50% Wirkungsgrad annimmt (was in der Zukunft realistisch sein könnte) wären es halt dann 6-8% der Landfläche. Damit wäre dann aber alles abgedeckt. Und wenn statt Ölheizungen vermehrt Wärmepumpen zum Einsatz kommen würden, würde sich der Primärenergiebedarf sogar noch weiter reduzieren.
Also im Prinzip machbar, wenn man wollte.
Jedenfalls realistischer als die Gewinnung von synthetischen Kraftstoffen aus Energiepflanzen. Hier ist z.B. der (Anbau-) Flächenbedarf pro letztlich gefahrenem Kilometer in etwa um den Faktor 100 höher als bei batterieelektrischen Fahrzeugen die mit PV Strom betankt werden.
Stefan, ich möchte Ihren grundsätzlich guten Kommentar noch ergänzen. Der sogenannte Primärenergiebedarf wird sich in einem 100%-EE-System extrem verringern, da kaum mehr Verluste auftreten. Eine starke Elektrifizierung und massive dezentrale Kraftwärmekopplung, wird dafür Sorgen, dass nicht einfach ein Großteil der Energie ungenutzt in die Luft als Abwärme abgelassen wird, wie das z.B. bei Kohlekraftwerken der Fall ist. Vorausgesetzt natürlich, es wird vernünftig geplant und umgesetzt. Also nicht so wie derzeit gehandhabt.
Wem gehören diese Salzkavernen in Deutschland und wer kann über ihre Nutzung entscheiden?
Wenn es um die Kosten geht, ist es Allgemeinbesitz der durch den Steuerzahler finanziert werden muss. Siehe auch Kosten der Atommüllentsorgung. Wenn es ausgebeutet wird, gehört es Konzernen. Siehe RAG. Ihre Frage kann also nicht beantwortet werden.
Die Erfahrungen beim Speichern von Erdgas (Methan) in Salzkavernen sind nicht auf Wasserstoff übertragbar ! Bei einer Speicherung muss das Gas komprimiert werden und aus der Erfahrung chemischer Prozesse ist bekannt, daß Wasserstoff dabei extrem mobil und reaktiv ist. So zeigen erste technische Versuche der Ammoniaksynthese das Wasserstoff selbst Stahlreaktoren durchdrang.
Zur Speicherung von Wasserstoff in Stahlflaschen muessen diese besonders legiert sein.
Es ist daher undenkbar ,Wasserstoff in Kavernen zu lagern.
Was verbreiten Sie denn hier für einen teilweisen Unfug. Einige Salzkavernen in den USA und in Großbritannien werden schon seit Jahrzehnten zur Speicherung von Wasserstoff für umliegende Chemie- und Petrochemiebetriebe genutzt. Und in der Metropolregion Rhein-Ruhr wurden 1938 die ersten Wasserstoffrohre gebaut, die insgesamt 240 km lang sind und aus regulärem Rohrstahl bestehen und diese sind immer noch in Betrieb. Neue Leitungen wird man natürlich mit besseren Legierungen bauen.