Das französische Parlament hat am Samstag die Diskussion über das bevorstehende französische Haushaltsgesetz, einschließlich eines Änderungsantrags, der im Falle seiner Verabschiedung rückwirkende Kürzungen der Einspeisevergütung für Photovoltaik-Projekte zwischen 2006 und 2010 mit Leistung von mehr als 250 Kilowatt enthält, aufgenommen. „Wenn diese Maßnahme von den Abgeordneten gebilligt wird, würde sie die sofortige Kündigung der Verträge für die Mehrheit der 800 betroffenen Photovoltaik-Anlagen bedeuten“, sagte Xavier Daval, CEO des französischen Solartechnik-Beratungsunternehmens Kilowattsol, auf Anfrage von pv magazine. „Diese Entscheidung würde sie zwingen, Konkurs anzumelden, da diese Anlagen mit regressloser Finanzierung gebaut wurden.“
Nach Aussage von Daval werden die Banken und Kreditgeber, die hinter diesen Projekten stehen, diejenigen sein, die am meisten leiden werden, da der Rest des geliehenen Geldes niemals zurückgezahlt werden wird. „Aber die katastrophalste Konsequenz ist, dass diese Anlagen, die keinen Betreiber und keinen Kaufvertrag mehr haben werden, keinen Strom mehr produzieren werden“, erklärte er weiter. „Und Frankreich wird dadurch fast zwei Gigawatt seiner installierten Photovoltaik-Leistung verlieren. Und das zu einem Zeitpunkt, da Europa einen Green Deal fordert – Wir müssen wieder von einem französischen Sonderweg sprechen.“
Unterdessen erklärte eine Gruppe von 300 Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien, darunter die Verbände SER und Enerplan, aber auch die großen heimischen und ausländischen Photovoltaik-Akteure in Frankreich – mit Ausnahme der großen Energiekonzerne -, dass die Regierung eine Maßnahme vorschlägt, die zwar begrenzte finanzielle Gewinne für den Staatshaushalt bringen wird, die die Regierung zuvor mit 300 bis 400 Millionen Euro beziffert hatte, die aber gleichzeitig alle unabhängigen Betreiber von Solarstrom gefährden wird. „Die Umsetzung dieser Maßnahme würde für kleine und mittlere Unternehmen und größere Firmen, die sich im Kampf gegen die Covid-19-Krise engagieren und an der Entwicklung neuer Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien arbeiten, Monate großer wirtschaftlicher Unsicherheit bedeuten“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Unternehmensgruppe. „Die Energiewende wird nicht ohne einen stabilen, investitionsfreundlichen Rahmen stattfinden“, erklärte sie weiter.
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