Viele hübsche Altbauten stehen im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel. Einer davon trägt nun eine Photovoltaik-Anlage, die Greenpeace Energy im Rahmen eines Mieterstromprojekts installiert hat. Die Anlage mit einer Leistung von 18,6 Kilowatt liefert mehr als 13.000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Etwa die Hälfte wird vor Ort verbraucht. Wer im Haus Mieterstrom bezieht, zahlt beim Arbeitspreis knapp 26 Cent pro Kilowattstunde, zehn Prozent weniger als im Basistarif „Ökostrom aktiv“ des Versorgers.
Durch die Teilnahme am Mieterstrommodell kann die Hausgemeinschaft im Vergleich zum konventionellen Strombezug jährlich fast sechs Tonnen CO2 einsparen. „Die Mieterinnen und Mieter können selbst zu Akteuren einer dezentralen und klimafreundlichen Energiewende werden“, so Jan Erichsen, der Eigentümer des Hauses in der Methfesselstraße 10. „Wir hoffen, dass unser Beispiel Schule macht. Umso mehr, wenn man auf die vielen gut geeigneten Hausdächer in der Nachbarschaft blickt, die noch keine Solaranlage haben.“
Eine besondere Herausforderung bei diesem Projekt lag darin, dass der Dachstuhl schon 100 Jahre auf dem Buckel hat – er musste verstärkt werden, um die Photovoltaik-Anlage und das nötige Zubehör sicher tragen zu können. Die Module sind in Ost-West-Richtung ausgerichtet. Damit liefern sie vor allem dann Strom, wenn der Bedarf im Mehrparteienhaus am größten ist.
Greenpeace Energy verweist darauf, dass das Potenzial an nutzbaren Dachflächen für den Klimaschutz in Bestandsbauten um ein Vielfaches größer ist als bei Neubauten. Mieterstrommodelle in Altbauhäusern sind in Deutschland bisher aber die Ausnahme, so der Versorger, da sich entsprechende Anlagen in Neubauten leichter realisieren lassen. Die oftmals höheren Kosten bei Bestandsbauten sowie eine derzeit nur geringe staatliche Förderung hätten viele Eigentümer bisher von einer solchen Investition abgehalten.
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Wenn eine 18,6 kWh Anlage hier für einen Bericht herhalten muss, dann ist das schon ein Armutszeugnis für Mietersolaranlagen. Dazu werden die Miete noch mit lumpingen 3 Cent Ersparnis abgespeist. Solange der Kommerz noch immer weit vor dem Idealismus steht ist es um die Umwelt schlecht bestellt. Aber immerhin ein erster Schritt…..
Warum so negativ denken wenn sich etwas rechnet. Der Mieter erhält 10% Rabatt ohne jegliches eigenes Zutun, also geschenkt. Der Investor versucht seine Anlage zu erwirtschaften. Gelingt das, ist es für die Umwelt sehr gut, denn dann wird viel öfter in PV investiert, wo sonst nichts passiert. Wenn man nur auf Idealismus hofft, dann geht es der Umwelt leider schlechter. Man muss Ökonomie und Ökologie in Einklang bringen. Das nennt man dann eine Win-Win-Situation.