Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg kündigt 1000-Megawatt-Kampagne für die Photovoltaik an

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Elf Gigawatt und damit eine Verdoppelung der bislang installierten Photovoltaik-Leistung bis zum Jahr 2030 – dieses Ziel betonte Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen) in dieser Woche beim Solarbranchentag. Das brachte ihm am Freitag Kritik von der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (Plattform EE BW) ein: Dieses Ziel sei „deutlich zu wenig ambitioniert“. Das Festhalten des Ministers am alten 11-Gigawatt-Ziel sei ein falsches Signal und passe nicht zu den vielen bundesweit vorbildlichen Impulsen, die das Landesumweltministerium derzeit gebe. „Wir fordern deshalb von der Landesregierung endlich angemessene Zielsetzungen für die Photovoltaik“, so Jörg Dürr-Pucher, Vorsitzender der Plattform EE BW. Die erfolgreiche Solaroffensive Baden-Württemberg brauche zum Jahresende neuen Schwung.

Der Plattform EE BW zufolge sind mit einem Zubau von mindestens 1000 Megawatt pro Jahr bis 2030 mehr als 16 Gigawatt installierte Photovoltaik-Leistung möglich. „Deshalb werden wir in den kommenden Wochen eine 1000-Megawatt-Solarstromkampagne starten“, kündigte Geschäftsführer Franz Pöter an. Ziel sei ein breites gesellschaftliches Bündnis, das die notwendige Aufbruchstimmung erzeuge, um den Photovoltaik-Zubau schon im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 zu verdoppeln – Pöter erwartet 500 Megawatt Photovoltaik-Zubau in diesem Jahr. Perspektivisch werden demnach auch die Initiativen der Landesregierung zu schwimmenden Photovoltaik-Anlagen, Agro-Photovoltaik und solarüberdachten Parkplätzen spürbare Beiträge zur Solaroffensive leisten. Und mit dem Solarstrom als Lokomotive soll dem Ausbau der übrigen erneuerbaren Energien wieder mehr Schwung verliehen werden: Windparks, Pelletheizungen, Wärmenetze und Geothermiekraftwerke.

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Einen Photovoltaik-Zubau von 1000 Megawatt gab es in Baden-Württemberg schonmal, so die Plattform EE BW: im Jahr 2010. Heute habe ein vergleichbares Solarmodul die doppelte Leistung wie vor zehn Jahren und koste im Vergleich nur noch 20 Prozent. „Mit der massiv verbesserten Solartechnologie und den drastisch gesunkenen Erzeugungskosten werden wir ein Jahrzehnt später ähnlich erfolgreich Solarstromanlagen bauen können“, so Pöter. Gefragt seien jetzt klare Signale der Politik. „Solarstrom ist die günstigste Möglichkeit in Baden-Württemberg Strom zu erzeugen“, so Pöter. „Der Mittelstand und die landwirtschaftlichen Betriebe werden dieses Signal verstehen und mit der Erzeugung von selbst genutztem Strom viel Geld sparen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“

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