Mit seinem Glas-Glas-Modul „Vision 60M construct“ stellt Solarwatt das eigenen Angaben zufolge derzeit einzige Photovoltaik-Modul in Standardgröße mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (abZ) vor. Dieses Zulassung bedeute, dass das Modul uneingeschränkt im privaten und öffentlichen Bereich eingesetzt werden dürfe. Zudem würden im Gegensatz zu anderen Photovoltaik-Modulen keine separate Bauzulassung oder zusätzliche Sicherungsmaßnahmen wie zum Beispiel Stahlnetze benötigt. Dafür habe das Deutsche Institut für Bautechnik das 60-Zellen-Modul zahlreichen Tests unterzogen. Mit „Standardgröße“ meint das Unternehmen, dass das neue Modul dünnere Glasscheiben benutzt als in Produkten, die bisher für Überkopfverglasung genutzt werden konnten.
Wie Solarwatt auf Anfrage von pv magazine erläutert, entspricht das Modul dem Standard eines Verbundsicherheitsglases; es hat also eine Resttragfähigkeit bei Glasbruch. Die entstehenden Splitter fallen laut Solarwatt nicht herab, sondern werden von der Folie gehalten. Mit Blick auf die Statik befreie die abZ nicht von der allgemeinen Pflicht zur Berechnung einer Statik im Rahmen des Bauantrages. Das gelte jedoch aber für alle Baustoffe. Im Überkopfbereich sei allgemein die Berechnung einer Glasstatik nötig, auch das gelte für alle Glas-Baustoffe. Ein mögliches Ergebnis der Berechnung der Glasstatik könne sein, dass zusätzliche statische Maßnahmen wie zum Beispiel eine Querverstrebung am Modul nötig werden.
pv magazine Webinar
Im pv magazine Webinar „Neue Segmente wie Parkplatzanlagen mit speziell geprüften Modulen erschließen“ erläutern Axel Lellau, Vertriebsdirektor für die DACH-Märkte und Norbert Betzl, Direktor des Produktmanagements für die Module, wann eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für Überkopfverglasung notwendig ist und was es mit dem neuen Modul auf sich hat. Frühere Glas-Glas-Module für diesen Zweck hatten deutlich dickere Glasscheiben. Das besondere des neuen Moduls mit dünneren Glasscheiben ist, dass es nur 23 Kilogramm wiegt, sagen sie im Webinar. Außerdem stellen sie Anwendungen vor, die damit leichter als bisher umzusetzen sind, wie die Parktplatzüberdachung bei Dräxlmaier. Im Webinar erläutern sie auch die wirtschaftlichen Rahmendaten und erklären, wieso Überkopfverglasungen damit günstiger umgesetzt werden können als bisher.
„Die abZ für das 60-Zellen-Modul eröffnet uns ab sofort den Zugang zu völlig neuen Einsatzgebieten, wie zum Beispiel Industrie-Dächern oder Parkplatz-Überdachungen“, so Solarwatt-Geschäftsführer Detlef Neuhaus. Das Unternehmen habe in wenigen Wochen über 500 Anfragen von Architekten zu diesem Produkt erhalten und mit diesem Angebot zur gebäudeintegrierten Photovoltaik offenbar den Nerv der Zeit getroffen. Das Glas-Glas-Modul könne bei Bedarf die Dachhaut komplett ersetzen, was die Kosten und den Einsatz von Baumaterial bei der Installation massiv reduziere. Zudem ermögliche das Modul durch seine Transparenz von etwa zehn Prozent eine Abschattung ohne vollständige Abdunklung.
Wie eine solche Konstruktion aussehen kann, zeigt ein Projekt von Dräxlmaier. Der bayerische Automobilzulieferer hat im Sommer ein zuvor offenes Parkdeck mit 4200 der Solarwatt-Module überdacht. Installiert wurden die Module von der Rudolf Hörmann GmbH & Co. KG aus dem schwäbischen Buchloe als Generalunternehmer, der auch für Ausführungsplanung und Statik zuständig war. Solarwatt zufolge ist die 1,28-Megawatt-Anlage auf dem Dräxlmaier-Firmengelände in Vilsbiburg die größte Photovoltaik-Anlage mit Glas-Glas-Technologie in Deutschland. Das Unternehmen wolle den erzeugten Solarstrom selbst verbrauchen.
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Die Meldung wurde am 22. Oktober um 10 Uhr um die Erläuterungen von Solarwatt ergänzt.
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