Die Covid-Krise ist noch nicht beendet, hat aber schon jetzt die Welt erschüttert – und mit ihr die internationalen Märkte. Kein Wunder also, dass der am Dienstag vorgestellte World Energy Outlook 2020 der Internationalen Energie-Agentur sich darauf konzentriert, wie die Pandemie sich auf die Zukunft der Energie auswirken wird. Demnach kommt es darauf an, wie die Regierungen auf die heutigen Herausforderungen reagieren, ob diese Krise die Energiewende und das Erreichen der Klimaziele behindern oder beschleunigen wird. Als direkte Corona-Folge geht die IEA davon aus, dass der weltweite Energiebedarf 2020 um 5 Prozent sinken wird, die energiebezogenen CO2-Emissionen um 7 Prozent und die Energieinvestitionen um 18 Prozent. Je nach Szenario soll es drei bis fünf Jahre dauern, bis die globale Energienachfrage wieder das Vorkrisenniveau erreicht.
Parallel zur wachsenden Nachfrage wird laut IEA jedoch noch etwas anderes zunehmen: der Beitrag der erneuerbaren Energien, allen voran der Photovoltaik, zur Deckung des Strombedarfs. Demnach werden die erneuerbaren Energien in zehn Jahren 80 Prozent der weltweiten Stromnachfrage decken. Wasserkraft soll die größte erneuerbare Quelle bleiben, aber auf die Photovoltaik entfalle das größte Wachstum – gefolgt von Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen. IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol sieht die Photovoltaik als „neuen König der Strommärkte der Welt“. Besonders in den Jahren ab 2022 erwartet er Jahr für Jahr neue Photovoltaik-Rekorde.
Als Grund nennt der Report vor allem die deutlich gesunkenen Gestehungskosten für Photovoltaik-Strom, die in den wichtigen Regionen der Welt unter die Kosten neuer Kohle- und Gaskraftwerke gesunken seien. Der niedrigste Preis, der bisher bei einer Auktion erzielt worden sei, habe in Portugal im August 2020 bei 13 US-Dollar pro Megawattstunde gelegen. Auf diesem Preisniveau sei die Photovoltaik eine der kostengünstigsten Stromquellen in der Geschichte. Für neue Investitionen beziffert der Report die Photovoltaik im Versorgungsmaßstab in Europa und den USA mit 30 bis 60 US-Dollar pro Megawattstunde, in China und Indien mit 20 bis 40 US-Dollar pro Megawattstunde. Damit sei die Photovoltaik heute in vielen Ländern der Welt die kostengünstigste neue Stromquelle.
Der World Energy Outlook betont jedoch, dass das starke Wachstum der erneuerbaren Energien mit robusten Investitionen in Stromnetze verbunden sein müsse. Ohne ausreichende Investitionen würden die Netze zum Schwachpunkt bei der Umgestaltung des Stromsektors, was Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Stromversorgung habe. Auch Speicher werden dem Report zufolge eine immer wichtigere Rolle spielen.
Mit Blick auf die fossilen Brennstoffe zeichnet der Report ein gemischtes Bild. Die Nachfrage nach Kohle wird demnach nicht auf das Vorkrisenniveau zurückkehren, und auch die Ära des globalen Wachstums der Ölnachfrage werde im kommenden Jahrzehnt zu Ende gehen. Die Nachfrage nach Erdgas werde jedoch erheblich wachsen, vor allem in Asien. Um die globalen Emissionen entscheidend zu reduzieren, tut die Welt dem Report zufolge jedoch noch nicht genug. „Nur schnellere strukturelle Veränderungen in der Art und Weise, wie wir Energie produzieren und verbrauchen, können den Emissionstrend endgültig brechen“, so Birol. Vor allem müssten Emissionen aus bestehenden Infrastrukturen reduziert werden.
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Der „neue König der Stromerzeugung PV“ bedeutet in deren „net zero emissions- scenario“ dann
500 Gigawatt/ Jahr neu installierte PV- Leistung in 2030.
Na dann mal los- im September 2012 haben so einige unser pv-magazine Szenario zu 300 Gigawatt/ Jahr in 2025 noch verspottet oder gar als unseriös angegriffen (ich war seinerzeit noch der Herausgeber). Auch so einige aus unserer eigenen Branche die bis heute nicht verstanden haben wir stark die Photvoltaik ist.
Zur Erinnerung wo Sie es zuerst gelesen haben:
https://www.pv-magazine.de/2012/09/26/200-gigawatt-fr-deutschland-auf-eu-pvsec-vorgestellt/
Also dann: 500 Gigawatt in 2030 laut IEA- ich sage 1000 Gigawatt/Jahr in 2030 und 1000 Gigawatt installiert für Deutschland bis 2040 um 40% des Endenergiebedarfs zu erzeugen.
Warum 1000 für Deutschland und wie- siehe BNE- Papier hier:
https://www.bne-online.de/fileadmin/bne/Dokumente/Positionspapiere/2020/20200423_bne_positionspapier_Klimaschutz_mit_1000_GW_Sonnenkraft.pdf
Wir wollen ja ein bißchen ambitionierter bleiben als die oft gescholtene IEA, gell?!
Fläche ist genug da
Der Weltenergiebedarf kann gedeckt werden wenn 1 % der weltweiten Agrarflächen für Freiflächen Solar genutzt werden. Studie Energy Whatch Group und Uni LUT.
Weltweit werden zur Zeit mehr als 1 % der Flächen für den Anbau von Energiepflanzen für Biosprit
angebaut.
Allein in Deutschland ca. 1 Millionen Hektar Biogasmais für die Vergärung und anschließender Verstromung.
Unterm Strich werden sogar noch Flächen frei für die Nahrungsmittel Produktion.
In Deutschland stammen ca. 40 % der CO2 Emissionen die in der Landwirtschaft entstehen aus
Moorflächen die in den 30 er bis 50 er Jahren trocken gelegt wurden um sie nutzbar zu machen.
Allein in Niedersachsen sind es 170 000 Hektar die nicht in Schutzgebieten liegen.
Seit Jahren möchte man diese Flächen wiedervernässen und sucht krampfhaft nach
sinnvollen Nutzungskonzepten für solche Flächen. Kommt da aber irgendwie nicht weiter.
Wär doch zu schön wenn Umweltminister Olaf Lies sich mal mit dem Thema Moor Solar beschäftigen würde.
Es steht doch im Report, dass bis 2030 Erneuerbare 80% des Wachstums im Stromsektor abdecken, nicht dass Erneuerbare 80% des weltweiten Strombedarfs abdecken.
https://www.linkedin.com/posts/international-energy-agency_weo20-activity-6722810181530460160-X3lk