Schnell und sauber aufladen am Autobahnkreuz Hilden

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Am Autobahnkreuz Hilden haben Fastned, Tesla und Seed & Greet den bisher wohl größten Schnellladepark Deutschlands für Elektroautos eröffnet. An den 8 Fastned-Stationen können gleichzeitig Fahrzeuge mit bis zu 300 Kilowatt aufgeladen werden. Dazu kommen noch 20 Supercharger von Tesla. Nach Angaben von Fastned können die Elektroautos so in nur 15 Minuten für eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern aufgeladen werden. Dazu kommen noch weitere Ladestationen des Bistrobetreibers Seed & Greet für seine Mitarbeiter und Gäste. Insgesamt seien bislang 44 Ladepunkte verfügbar, die in weiteren Bauabschnitten auf 114 noch ausgebaut werden sollen.

Doch nicht nur schnell, sondern auch sauber werden die Elektrofahrzeuge an dem Autobahnkreuz zwischen der A3 und A46 nahe Düsseldorf „betankt“. Ein Teil des Stroms wird direkt durch eine Photovoltaik-Anlage mit 336 Kilowatt Leistung auf den Carports vor Ort und zwei kleinen Windkraftanlagen erzeugt. Tesvolt hat zudem zwei Batterispeicher-Container mit 2 Megawattstunden Kapazität für das Projekt geliefert, um den überschüssigen Solar- und Windstrom zwischenzuspeichern sowie teure Lastspitzen zu kappen, die beim gleichzeitigen Laden der Elektroautos entstehen können. Zudem werde der Großspeicher genutzt, um Ökostrom aus dem Netz zu speichern, wenn dieser besonders günstig sei. Vor diesem Hintergrund gehen die Planer des Projekts davon aus, dass sich die Speicher bereits nach wenigen Jahren armortisieren.

„Seed & Greet ist nicht nur der derzeit größte, sondern auch der innovativste Ladepark. Ein ausgeklügeltes Energiekonzept mit Wärmerückgewinnung, Regenwasser- und Brauchwasser-Zweitnutzung, die Bio-Backstube und die Holzrahmen-Bauweise des Parks, das geplante Vertical Farming – das alles macht Seed & Greet zu einem Leuchtturmprojekt“, sagt Simon Schandert, Mitgründer und Technischer Geschäftsführer von Tesvolt.

Hinter der ganzen Idee steckt die Bäckerei Schüren aus Hilden, die den Ladepark betreibt und schon seit Jahren die Nutzung erneuerbarer Energien engagiert vorantreibt. „Ich hoffe, dass die EEG-Novelle solche Projekte in Zukunft nicht ausbremst. Mehrere Leute haben mich angesprochen, sie würden gern ein ähnliches Projekt ins Leben rufen. Sollte die EEG-Novelle die Eigenstromnutzung weiter begrenzen, würden Nachahmer aber buchstäblich ausgebremst“, erklärt Bio-Bäckermeister Roland Schüren. Er hat für den zweiten Bauabschnitt noch große Pläne.

Bis zum Jahresende sollen so alle Schnellladestationen installiert sein. Die Photovoltaik-Anlage wird auf eine Gesamtleistung von mehr als 700 Kilowatt erweitert. Zudem soll bis Ende 2022 ein fünfstöckiges Bürogebäude auf dem Komplex entstehen. Zwischen den Gebäuden will die Bäckerei dann sogenanntes vertikal farming betreiber.  Das vertikale Gewächshaus werde sich nach den Plänen auf 1000 Quadratmetern über vier Stockwerke erstrecken, um Salat, Erdbeeren und Blaubeeren für den Bedarf der Bäckerei zu kultivieren.

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