Der Anteil der erneuerbaren Energien in den ersten drei Quartalen des Jahres lag mit rund 190 Terawattstunden bei etwa 52,7 Prozent an der Nettostromerzeugung. Allein die in Deutschland installierten Windkraftanlagen erzeugten demnach 94,6 Terawattstunden, wie aus der Analyse von Energy Charts vom Fraunhofer ISE hervorgeht. Die Photovoltaik-Anlagen kamen auf 46,5 Terawattstunden in den ersten neun Monaten. Damit erreicht die Windkraft etwa ein Viertel und die Photovoltaik 13 Prozent an der Nettostromerzeugung, die den Strommix widerspiegelt, der aus der Steckdose kommt. Die Photovoltaik lag damit nur knapp hinter den Braunkohlekraftwerken, die 54,9 Terawattstunden in den ersten drei Quartalen erzeugten und vor den AKW, die auf 45,2 Terawattstunden kamen, und den Gaskraftwerken mit 43,8 Terawattstunden. Die Steinkohle-Kraftwerke trugen in den ersten drei Quartalen gerade einmal 22,5 Terawattstunden zur Nettostromerzeugung bei.
Die Photovoltaik-Anlagen haben in diesem Jahr nach neun Monaten bereits so viel Solarstrom erzeugt wie im vergangenen Jahr insgesamt. Damals kamen sie mit 46,5 Terawattstunden auf einen Anteil von 9 Prozent. Insgesamt vier Terawattstunden mehr sind es im direkten Vergleich für die ersten neun Monate. Auch wenn das vierte Quartal sicher nicht das stärkste für die Photovoltaik – aus Sicht der Erzeugung ist – wird sich der Anteil in diesem Jahr wohl erhöhen, da auch die Gesamterzeugung aufgrund der durch die Corona-Krise gesunkenen Nachfrage niedriger als im vergangenen Jahr ausfallen wird. Nach neun Monaten liegt die Nettostromerzeugung bei rund 360 Terawattstunden. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt gut 515 Terawattstunden.
„Die Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle ging stark zurück. Gas, Wind und Solar verzeichnen Zugewinne“, twitterte so auch der Leiter von Energy Charts am Fraunhofer ISE. In Zahlen ausgedrückt legten die Gaskraftwerke im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,1 Prozent zu, die Photovoltaik um 9,4 Prozent und die Windkraft um 6,9 Prozent. Die Stein- und Braunkohlekraftwerke mussten Einbußen von 36,3 respektive 28 Prozent hinnehmen. Auch der Nettostromerzeugung der Kernenergie war um 11,9 Prozent rückläufig.
Im kompletten vergangenen Jahr erreichten die Erneuerbaren noch einen Anteil von 46 Prozent an der Nettostromerzeugung. Insgesamt erreichten sie knapp 240 Terawattstunden.
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Sandra,
Ein recht positiver Bericht über die erreichten Erzeugerkapazitäten; gut.
Allerdings sollte doch fairerweise auch die bezogene und vor allen Dingen die ausgespeiste Energiemenge Erwähnung finden.
Wie viel kWh wurden im Berichtszeitraum zu welchen Preisen als Überschuss ans „Umland“ abgegeben?
Energiemanagement wird das genannt und sollte üblicherweise zu einem positiven Ergebnis. führen.
Gibt es dafür überhaupt eine Regelung, Organisation, die dieses Bedarfsgerecht steuern könnte?
Thomas sagt:
Wie viel kWh wurden im Berichtszeitraum zu welchen Preisen als Überschuss ans „Umland“ abgegeben? Energiemanagement wird das genannt und sollte üblicherweise zu einem positiven Ergebnis. führen.Gibt es dafür überhaupt eine Regelung, Organisation, die dieses Bedarfsgerecht steuern könnte?
@ Thomas.
Bedarfsgerecht gesteuert wird das schon, aber leider seit 2010 nicht mehr im Sinne der Energiewende.
Seit dem die Erneuerbaren separat an der Börse vermarktet, sprich verramscht werden müssen, dient die bedarfsgerechte Steuerung ausschließlich der Gewinnoptimierung der Altgedienten.
Siehe hier:
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Oder hier, ab Seite 5 .Ertragsoptimierung durch Handel auf Termin- und Spotmärkten
https://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/news_import/Studie_Ertragsoptimierung_von_Kraftwerken_durch_EEG-Regelungen.pdf
Womit wir wieder bei der guten alten Zeit von vor 2010 wären, wo die EE noch in den Standard Last Profilen der Versorger integriert waren. Da war der Bedarf noch Energiewende gerecht gesteuert.
Sie sehen, an den ständigen „Diehlchen Wiederholungen“ führt kein Weg vorbei hin zur Energiewende. Der Blick nach vorn, wie mir hier schon einige mal empfohlen wurde, funktioniert nicht, solange diese Bremsklötze noch den Weg versperren.
Hans,
der Sachverhalt 2010 Paradoxum….wurde x-mal schon durchgekaut.
Ich hatte Sandra um Fakten nach dem für negativ ausgespeisten Strom aus den deutschen Versorgungssystems gefragt.
Bitte keine Ablenkung!
Die Politik soll mehr Geld in die Entwicklung von PV-Anlagen bereitstellen, vor allem für Entwicklung von PV- Anlagen, die im Winter mit wenig Sonnenstrahlen funktionieren. Bei der Nutzung der Windenergie, soll man auch die negativen Auswirkungen der Windparks berücksichtigen und nicht, wie bis jetzt außer acht lassen.
Thomas sagt.
Hans,
der Sachverhalt 2010 Paradoxum….wurde x-mal schon durchgekaut.
Ich hatte Sandra um Fakten nach dem für negativ ausgespeisten Strom aus den deutschen Versorgungssystems gefragt.
Bitte keine Ablenkung!
@ Thomas.
Das ist keine Ablenkung, sondern einer der Bremsklötze die den EE in den Weg gelegt wurden, und sich wie ein roter Faden durch die gesamte Energiewende zieht. Deshalb weise ich auch bei jeder Gelegenheit darauf hin. Man muss sich intensiv mit der Materie beschäftigen, dann werden die Zusammenhänge deutlich..
Und nun zur Sache:
Sie haben wie folgt gefragt.
Zitat Thomas:…Wie viel kWh wurden im Berichtszeitraum zu welchen Preisen als Überschuss ans „Umland“ abgegeben? Zitat Ende.
Diese Frage hätten Sie vor 2010 gar nicht stellen müssen. Da war der EE Strom noch in den Standard Last Profilen der Versorger „zwingend“ enthalten. Überschuss – der ans Umland abgegeben werden musste – entstand allenfalls durch Prognoseabweichungen, und die waren vernachlässigbar.
Im Folgenden können Sie sehen, ab wann wir zunehmend Strom ans Umland abgeben mussten..
https://www.solarify.eu/2017/08/25/207-zu-viel-schmutziger-strom/
Schauen Sie sich die Grafik jährliche Exportüberschüsse an, und achten Sie darauf ab wann das kontinuierlich zunahm.
@ Thomas.
Das schon X-mal Durchgekaute noch mal in Kurzfassung.
Wenn vor 2010 konventionelle Kraftwerke den Erneuerbaren nicht angepasst wurden, ging der dadurch entstandene Überschuss, mit niedrigen und negativen Preisen eindeutig auf deren Kosten. Seit 2010 ist es umgekehrt, die profitieren davon, wenn sie am Netz bleiben. In dem 2010 die EE zum separaten vermarkten an die Börse verbannt wurden, ist der Überschuss, und die dadurch entstehenden niedrigen bis negativen Preise, den EE in die Schuhe geschoben worden. Der EE Strom wird nur noch benutzt zum Gewinn zu optimieren , durch zukaufen wenn deren Preis niedrig, oder negativ wird.
Und damit das auch so machbar ist, hat man 2010 beschlossen, dass EEG Strom nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt wird, weil das alles physikalisch gar nicht möglich ist.
Hans, mir ist seit einiger Zeit klar, auch durch Ihre inständigen Erläuterungen – Danke nochmals – was 2010 maßgeblich durch Herrn Altmeier mit der Stromberechnung und damit auch als Abstellgleis für das EEG und damit für die Erneuerbaren passiert ist. Durch ständige Wiederholungen wird es leider nicht besser; mir gefällt dieser Schmuh auch nicht.
Danke für den Link; leider gibt er nicht die Tiefe her, wie erhofft wurde. Naja.
Jeh mehr ich darüber nachdenke, wie das mit der Netzüberlast so im Einzelnen läuft, und die Preise ins Negative fallen und für die Erneuerbaren durch den EEG Beitrag auszugleichen sind stellt sich mir die Frage, ob AKWs und auch Kohle, deren Technologie beide schlecht regelbar sind, nicht durch fixe Einspeisungsvergütungen vom Spott-Markt abgekoppelt sind. Anderst kann man deren Betriebsführung während des Preisverfalls nicht erklären.
Noch ein weiterer Gedanke zur Ausspeisung von Überlast-Strom ins umliegende Ausland:
Welches unserer Nachbarn betreibt eine Stromerzeugung, die bei den günstigen Offerten von Überschuss-Strom aus dem grünen Deutschland schnell genug ihre Kapazität herrunter fahren können.
Frankreich mit seinem Anteil von 80% Atomstrom?
Polen mit seinen schmuddeligen Kohlemeilern?
Niederlande, die selbst mit Wind und auch PV Strom mit dem selben Problem wie D umgehen müßte?
Tschechien, Slowakei, Schweiz oder Östereich.
Oder müßte es die Deutsche Stromindustrie, wenn Sie es wollte, eigentlich technisch auch hinbekomen.
Thomas sagt:
Hans, mir ist seit einiger Zeit klar, auch durch Ihre inständigen Erläuterungen – Danke nochmals – was 2010 maßgeblich durch Herrn Altmeier mit der Stromberechnung und damit auch als Abstellgleis für das EEG und damit für die Erneuerbaren passiert ist. Durch ständige Wiederholungen wird es leider nicht besser; mir gefällt dieser Schmuh auch nicht.
@ Thomas.
Durch Wiederholungen wird es nicht besser , da haben Sie recht. Aber zu mindestens für neu hinzukommende Leser deutlich, mit welchen Bremsklötzen die Energiewende zu kämpfen hat um ans Ziel zu kommen. Und ich finde dazu ist ein Fachforum wie PV Magazine geradezu prädestiniert, um Trollen, die hier manchmal ihr Unwesen treiben, Daten und Fakten fundiert, keine Chance zu lassen. Meine Wiederholungen sind ja nicht willkürlich, sondern informativ passend zu den einzelnen Bereichen der Energiewende.
Aktuell gerade bei dem Stromüberschuss, den Sie ins Spiel gebracht haben. Den Stromüberschuss mit all seinen negativen Auswirkungen auf die Energiewende hätten wir heute nicht in dem Maße, wenn die EE noch zwingend den Versorgern zugeteilt würden wie das bis 2010 der Fall war.
Genau so ist es in andern Bereichen der Energiewende. Die EEG Umlage hätte mit dem System von vor 2010 – wenn überhaupt – allenfalls eine „3“ vorm Komma. Wir hätten somit nicht die höchsten Strompreise wie immer behauptet wird.
Noch ein ganz entscheidender Punkt ist die Tatsache, dass die EE seit 2010 an der Börse separat vermarktet, sprich „Verramscht“ werden müssen.
Die EE werden diskreditiert auf den sogenannten Marktpreis, ( Börsenpreis ) wohl wissend, dass sie den Marktpreis selbst nach unten drücken, sich selbst entwerten, und auf diesem „Minderwert“ sitzen bleiben.
Das war bis 2010 nicht der Fall. Als sie noch den Versorgern zwingend zugeteilt mit auf die Handelsebene gingen, durften sie an der gleichen Wertschöpfung wie die Konventionellen teilhaben.
Diese Diskreditierung der EE schlägt sich nun auch bei den 2021 aus der Förderungen fallenden Anlagen nieder. Zum Marktpreis soll deren Strom vergütet werden. Einem Marktpreis mit dem andere lukrative Geschäfte machen. Denn zum Marktpreis kommt dieser Strom mit Sicherheit nicht bei den Verbrauchern an.
Herr Diehl , was sie sagen ist Unsinn. Die Betreiber von über das EEG geförderten Anlagen erhalten eine auf 20 Jahre ab dem Tag der Inbetriebnahme über das EEG garantiere feste Vergütung, die völlig unabhängig von den Börsenpreise ist .
@ Harald.
Sie haben offensichtlich nicht verstanden was ich geschrieben habe. Gemeint sind die ab 2021 aus geförderten Anlagen, die Börsenpreis orientiert vergütet werden sollen.
Herr Diehl ,
die über über das EEG garantierte Vergütung war auf 20 Jahre begrenzt seit es das EEG gibt. Und es gab bis jetzt auch nie eine Reglung dafür was nach Ablauf dieser Frist mit diesen Anlagen geschehen soll . Nach der jetzt vorliegende EEG-Novelle sollen sie mit dem Marktwert ihres Strom vergütet werden , so dass dadurch nicht mehr die Stromverbraucher einen Ausgleich für ihre höhere Vergütung zahlen über die EEG-Umlage zahlen müssen wie bisher
Da hat Harald, Danke, jetzt wirklich Recht.
Nach 20 Jahren ist auch Schluss.
Die Frage ist doch mehr eine andere:
Wie will der Gesetzgeber den Fortbestand der weiteren Einspeisung an kWh durch die Erneuerbaren sicherstellen, wenn er für deren Weiterbetrieb keinerlei akzeptable wirtschatliche Behandlung anbietet?
In denbisher bekannten Kapazitätsberechnungen wurden die bisherigen Anlagen immer munter weitergeführt…..
Im Zweifelsfall werden in den Folgejahren ALLE bisher so geförderte Erneuerbaren-Anlagen abgeschaltet und zurüchgebaut!
Es geh hier bei dem Grundsatz nicht nur um die eher kleine Erzeugermenge an PV-Leistung sondern auch um die weit größere Menge an Wind-Energie, die ja mit dem lfd. Betrieb ein weit höheres Betriebsrisiko abzufangen hat.
Vorteil für die Energiewende…- eher zweifelhaft – ..!