Anfang der Woche hat GLS sein neues „European Eco Hub“ in Essen in Betrieb genommen. Mit dabei war der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart. Immerhin hat der Paketdienstleister rund 15 Millionen Euro in den Bau investiert und kann aktuell über den Standort bis zu 75.000 Sendungen abwickeln.
Dabei setzt GLS auf möglichst große Nachhaltigkeit seines europäischen Umschlagsplatzes. Auf dem Hallendach sind 880 Solarmodule installiert. Die Photovoltaik-Anlage hat eine Leistung von 300 Kilowatt, die jährlich rund 286 Megawattstunden Solarstrom produzieren soll. Ein Batteriespeicher sorgt dafür, dass der Depotbetrieb und die Ladeinfrastruktur für die Elektrofahrzeuge auch dann funktioniert, wenn keine Sonne scheint, wie es weiter hieß. Die Anlage sei bereits jetzt darauf ausgelegt, dass die Paketproduktion an 160 Tagen im Jahr autark zu betreiben sei. Denn GLS will seinen zweitgrößten Standort in Deutschland noch weiter ausbauen, um dann bis zu 200.000 Pakete täglich abwickeln zu können.
Doch nicht nur die Stromversorgung ist auf größtmögliche Autarkie ausgelegt, sondern auch die Zustellung der Pakete soll möglichst emissionsarm erfolgen. Bis Ende nächsten Jahres werde GLS in Essen über 20 Elektrofahrzeuge einsetzen. Zudem stünden Ladesäulen für die Fahrzeuge der Mitarbeiter, Transportpartner und deren Zustellfahrer und Besucher bereit. Bereits zum Start entstehen bis zu 300 neue Jobs, wie das Unternehmen weiter erklärte.
„Das neue European Eco Hub in Essen hat daher Modellcharakter für die gesamte Gruppe“, sagte Karl Pfaff, Vorsitzender der Geschäftsführung der GLS Germany. „Dieser Standort setzt im Rahmen unseres GLS KlimaProtect-Programms ganz neue Standards – insbesondere hinsichtlich des nachhaltigen Betriebes.“ Hinzu kommt der Einsatz der Wärmepumpentechnologie, die mit grünem Strom versorgt wird und in den Sommermonaten die Luft in den Hallen um bis zu vier Grad herunterkühlen kann. „Mit der Schaffung von immer geschlosseneren Ressourcenkreisläufen für Strom, Wasser und Luft sind uns drei innovative Meilensteine im Betreiben eines nachhaltigen Logistikstandortes gelungen, die weit über unsere bisherigen Umwelt-Lösungen hinausgehen“, ergänzt Gero Liebig, GLS Region Manager West.
Das Konzept wird abgerundet durch eine Regenwassernutzungsanlage. Diese könne den internen Nutzwasserverbrauch abdecken und zugleich die externe Versorgung des Gründachs und der umliegenden Teichanlagen. Neben Photovoltaik, Batteriespeicher und Elektrofahrzeugen hat das Unternehmen auf dem Gelände auch ein Großbiotop angelegt. Auf 4875 Quadratmetern Fläche werden angelegte Teichanlagen und verschiedene Landlebensräume für sechs schützenswerte Arten von Molchen, Kröten und Fröschen betrieben. Die vor Baustart von Experten über mehrere Monate rund 3500 eingesammelten Tiere hätten damit, sicher durch spezielle Zaunanlagen von der Betriebsfläche getrennt, ihren neuen Lebensraum gefunden, hieß es von GLS weiter.
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