Das SDE+ (Stimulering Duurzame Energieproductie)-Programm für Großprojekte im Bereich erneuerbarer Energien ist nach wie vor der Haupttreiber für geplante und vertraglich vereinbarte PV-Anlagen in den Niederlanden. Das niederländische Ministerium für Wirtschaft und Klimapolitik teilte diese Woche mit, dass es in der ersten Runde des Programms – der so genannten Frühjahrsrunde – für 2020 insgesamt 6882 Photovoltaik-Projekte mit einer Gesamtkapazität von 3.340 Megawatt ausgewählt habe. Die staatliche Agentur Rijkdienst voor Ondernemend Nederland (RVO), die das SDE+-Programm verwaltet, hatte zuvor Photovoltaik-Projekte mit einer Gesamtleistung von 4032 Megawatt vorausgewählt.
RVO hat bei der Ausschreibungsrunde schließlich 3.911 Megawatt an erneuerbaren Energiekapazitäten beschlagt. Neben den 3340 Megawatt für Photovoltaik-Anlagen entfielen116 Megawatt auf große Windprojekte, 225 Megawatt auf Biomasseprojekte und 101 Megawatt für geothermische Kapazität. Die restlichen 30 Megawatt entfielen auf andere erneuerbare Energietechnologien.
Die Regierung hatte für die Ausschreibungsrunde ein Budget von 4 Milliarden Euro vorgesehen, stellte aber schließlich nur 3,3 Milliarden Euro zur Verfügung, wovon 2,1 Milliarden Euro auf die Photovoltaik entfielen. Dabei machte die Photovoltaik 98 Prozent der zugewiesenen Projekte aus, benötigt jedoch nur 65 Prozent der für die Anreize bereitgestellten Mittel.
Im März erklärte Wirtschaftsminister Eric Wiebes, dass mehrere Projekte, die von der Frühjahrsrunde des Programms 2019 ausgeschlossen wurden, eine Chance gehabt hätten, in der Frühjahrsrunde für 2020 Zusagen zu erhalten. Im Unterschied zur letzten Runde im vergangenen Jahr gibt es für das SDE+-Programm nun erstmals eine sogenannte „Transportindikation“, in deren Rahmen Förderungen in Teilen des Landes mit Netzzugangsbeschränkungen gestrichen wurden. Ende Januar erklärten Liander und der Netzbetreiber Enexis, dass in den nordöstlichen Provinzen nur begrenzte Kapazitäten für Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien – hauptsächlich große Photovoltaik-Anlagen – zur Verfügung stünden.
Die Niederlande könnten bis 2050 zwischen 38 und 125 Gigawatt an insgesamt installierter Photovoltaik-Leistung erreichen, wie Bericht von Netbeheer Nederland, dem niederländischen Verband der national-regionalen Strom- und Gasnetzbetreiber, zeigt. Nach den Zahlen der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) lag die kumuliert installierte Photovoltaik-Leistung in den Niederlanden Ende letzten Jahres bei etwa 6,72 Gigawatt.
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Die Niederlande haben 17 Millionen Einwohner. Auf Deutschland bezogen könnte man diese Installationszahlen also etwa verfünffachen. Das wären dann 16.8 GW Photovoltaik in dieser Frühjahrsrunde. Es geht, wenn man nur will und eine gute Regierung hat. Die Niederlande holen damit in einem Jahr ihren PV-Rückstand auf Deutschland auf. Und im nächsten Jahr hängen sie uns dann ab 🙁 .
Gibt es dann noch eine Sommer-, Herbst- und Winterrunde? Oder gibt’s nur einmal im Jahr so eine Runde?
@JCW:
Im November werden weitere 5 Milliarden ausgelobt inklusive PV,ST und CCS:
https://solarmagazine.nl/nieuws-zonne-energie/i22419/sde-definitieve-hoogte-subsidies-zonnepanelen-en-zonnecollectoren-bekend
Die Umsetzung/Inbetriebnahme muss gestaffelt ueber 4 Jahre stattfinden. Es sind Bussen von max. 2% bei den CCS Projekten geplant wenn diese nicht rechtzeitig fertig werden:
https://solarmagazine.nl/nieuws-zonne-energie/i22418/sde-boete-bij-niet-uitvoeren-co2-opvang-en-afslag-ccs-projecten
Ich schaetze dass sich ‚Shell-to-hell‘ dran fett macht.