Sicherheitsstandards weltweit vereinheitlichen

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pv magazine: Auf dem PV System Technology Forum – EU 2013 werden sie über die Bedeutung von weltweit einheitlichen Sicherheitsstandards für Photovoltaik-Anlagen sprechen. Warum halten Sie das für ein wichtiges Thema?
Adrian Häring: Sicherheitsrelevante Standards sind zum einen Produktstandards, aber auch Planungs- und Installationsstandards. Die größten Vorteile von weltweit einheitlichen Standards sehe ich zunächst im Bereich der Produktnormen. Nationale Abweichungen haben bei diesen Normen oft gar kein anderes Schutzziel im Hintergrund, sondern es gibt nur zufällig eine andere Lösung. Manchmal gibt es eben mehrere Wege ein Problem zu lösen. Dass sich in den Ländern vielfach unterschiedliche Ansätze entwickelt haben, ist oft eher historisch bedingt, als durch technische Notwendigkeiten. Für die Industrie verteuert so etwas aber die Produkte, weil Hersteller mehrere Geräte anbieten müssen, die eigentlich den gleichen Zweck erfüllen, aber für die jeweiligen Sicherheitsstandards der Länder angepasst werden müssen. Das heißt Produkte verteuern sich, ohne einen entsprechenden Mehrwert zu bieten. Das sollte natürlich vermieden werden. Für internationale Projektierer, Planer und Installateure ist es natürlich auch von Vorteil, wenn zudem die Planungs- und Installationsstandards international gleich sind. In diesem Bereich gibt es die meisten nationalen Abweichungen in den Normen. Eine Vereinheitlichung hilft hier vor allem den  Ländern, die noch nicht so viel Erfahrung mit der PV-Technologie haben.
Wo liegen die Unterschiede zwischen den Ländern und warum ist es so schwer sie zu vereinheitlichen?
Ein Aspekt ist, dass sich die Installation in den Ländern unterschiedlich entwickelt hat. Bei einer europäischen Installation liegen die Leitungen zum Beispiel in der Regel unter Putz oder in Kunststoffrohren. In den USA ist es üblich, dass die Leitungen in Metallrohren geführt werden. Das hat sich dort im Gegensatz zum europäischen Raum einfach anders entwickelt. Dementsprechend stellen auch die Normen unterschiedliche Anforderungen. Ein weiterer wesentlicher Unterschied sind die Schutzziele. Bei den Installationsnormen gibt es da oft unterschiedliche Ansätze. Die Amerikaner setzen zum Beispiel eher auf bekämpfende Maßnahmen, wie den Lichtbogendetektor, die Europäer gehen dagegen eher den Weg der Isolationsüberwachung, was eine vorbeugende Maßnahme ist. Beides führt zum selben Schutzziel, nämlich einen Lichtbogen zu vermeiden, der zu einem Brand führen kann.
Wer ist an der Entwicklung solcher Vorschriften beteiligt und welche Interessengruppen stehen dahinter?
Bei der Normung ist die Zielsetzung, dass möglichst viele Interessengruppen mitarbeiten. Das heißt Industrie, Forschungsinstitute, Prüfinstitute wie der TÜV oder das VDE. Je nach Produkt kommen auch noch Verbrauchervertreter, Versicherungen und so weiter dazu. Bei Installationsstandards sind oft auch Installateure und Handwerker dabei. Die Herausforderung ist unter anderem, dass diejenigen, die an einem Standard mitarbeiten auch entsprechende Erfahrung und Expertise mitbringen. Bei Verbrauchern ist das zum Beispiel schwieriger, deshalb nehmen hier in der Regel stellvertretend Verbraucherverbände teil. Das Gespräch führte Mirco Sieg
Konkrete Vorgehensweisen und Möglichkeiten zur Vereinheitlichung internationaler Sicherheitsstandards, die die vorgenannten Hürden berücksichtigen, wird Adrian Häring während seines Vortrags auf dem PV System Technology Forum – EU 2013 am 20.03.2013 in Düsseldorf vorstellen.

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