Kerpen will sich mit grünem Wasserstoff zur Speicherstadt entwickeln

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Beschäftigung und Arbeitsplätze durch die Erzeugung, Speicherung, Nutzung und Veredelung von erneuerbarer Energie – dieses Ziel verfolgt die Kommune Kerpen mit ihrem Konzept „Speicherstadt“. Kerpen liegt im Rheinischen Revier am Rand des Tagebaus Hambach. Ein achtstufiges Stadtentwicklungs-, Energie- und Infrastrukturkonzept soll Kerpen zu einer der modernsten und nachhaltigsten Städte in Deutschland machen. Dafür hat die Kommune eine Kooperationsvereinbarung mit Innogy Westenergie, Siemens Energy und den Stadtwerken Kerpen unterzeichnet.

Ziel des Konzepts „Speicherstadt Kerpen“ ist den Projektbeteiligten zufolge die sukzessive Kopplung der Sektoren Energie, Mobilität, Logistik, Industrie und Wohnen. Kern sei der kontinuierliche Auf- und Ausbau einer emissionsneutralen, nachhaltigen und intelligenten Energieversorgung, -übertragung und -speicherung, die mit modernsten und nachhaltigen Stadtentwicklungs-, Mobilitäts-, Logistik- und Industrielösungen gekoppelt werden soll. Damit will Kerpen Vorbild für Städte und Kommunen in ganz Europa werden. Das Projekt ist Teil der vom Land Nordrhein Westfalen ins Leben gerufenen Zukunftsinitiative „Energielandschaft Rheinisches Revier“.

Insbesondere die Erzeugung und Speicherung von grünem Wasserstoff mit Hilfe von Strom aus Photovoltaik- und Windenergie-Anlagen hat einen großen Stellenwert in dem Projekt. Hinzu kommt die damit verbundene Weiterverwendung und Veredelung dieses Wasserstoffs, zum Beispiel als Rohstoff für den Transport, die Quartiere und die Industrie oder aber auch als Treibstoff für hocheffiziente Gas- und Dampfturbinen. Mit dem Zusammenschluss verschiedenster Erzeugungs- und Speicherquellen soll einerseits eine emissionsneutrale Versorgung von Kerpen und der Region mit Strom, Kälte und Wärme sichergestellt werden. Darüber hinaus soll der Einsatz von grünem Wasserstoff als erneuerbare Energiequelle weiter vorangetrieben werden.

Die acht Teilprojekte des Projekts „Speicherstadt Kerpen“ haben unterschiedliche Schwerpunkte. Das zeigt die Projektskizze auf der Homepage der Stadt. Die „Energiearena“ soll den kompletten Tagebau Hambach mit Wald und Wiesen rekultivieren – mit weinbergähnlichen Terrassen, Windrädern und Photovoltaik-Anlagen, ökologischer Landwirtschaft und einem See inklusive späterem Pumpspeicherkraftwerk. Die „Hambacher Lichtungen“, ein über acht Kilometer langes, neu angepflanztes Waldband südlich des Tagebaus, sollen gemeinsam mit dem Hambacher Forst den räumlichen Rahmen und Hintergrund einer neuen Energie- und Siedlungslandschaft bilden. Die „Energieallee“ soll die freien Flächen entlang der A4 zur Stromerzeugung über Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen nutzen. Der hier gewonnene grüne Strom soll für die Herstellung von grünem Wasserstoff genutzt werden – unter anderem für die Ladeinfrastruktur am „Mobiltätshafen Kerpen“.

Weitere Vorhaben sind die „Bahnstadt Horrem“ und die „Gartenlandstadt Buir“ für nachhaltiges Wohnen und Pendeln zwischen Aachen und Köln, das „Flexkraftwerk Kerpen“, bei dem es sich um ein wasserstoffbefeuertes, digital gesteuertes regeneratives Kraftwerk mit integrierter Bioraffinerie und Speicher handelt, sowie der „Boelcke-Campus Kerpen“, wo eine ehemalige Kaserne als Forschungs- und Start-up-Hub für Nachhaltigkeit umgewidmet werden soll.

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