Zu Jahresbeginn drohten der Energieforschung in Deutschland drastische Einschnitte. So wurde das Budget vom Bundeswirtschaftsministerium in diesem Bereich um fast 100 Millionen Euro gekürzt worden. Es wollte die Mittel zugunsten der neu geschaffenen „Reallabore für die Energiewende“ umschichten. In der Verpflichtungsermächtigung waren für die Energieforschung nur noch 10 Millionen Euro für das Haushaltsjahr 2021 vorgesehen. Auch für die Folgejahre drohten drastische Einschnitte.
Dies stieß auf massive Kritik der Forschungsinstitute und des Bundesverbands Energiespeicher (BVES), die sich für eine Rücknahme der Kürzung stark machten. Mit dem am Mittwoch im Bundeskabinett verabschiedeten zweiten Nachtragshaushalt haben sie nun offenbar Gehör gefunden. Die Mittel für die Energieforschung wurden um 167 Millionen Euro für die kommenden Jahre aufgestockt. Für 2021 sind nun wieder Zuschüsse von knapp 57 Millionen Euro vorgesehen, für 2022 fast 91,5 Millionen Euro und 2023 mehr als 152 Millionen Euro.
„Ein wichtiges Zeichen der Bundesregierung, sich wieder deutlich für die Unterstützung der innovativen Energieforschung in Deutschland zu entscheiden“, erklärte Andreas Hauer, Leiter Energiespeicher ZAE Bayern und Präsidiumsmitglied des BVES, am Freitag. Mit den Kürzungen hätte für viele Projekten im Energiesektor das Aus bedeutet. Angesichts des globalen Wettbewerbs und hohen Innovationsdrucks sei eine stabile Forschungsförderung in Deutschland enorm wichtig. Mit der nun wieder erhöhten Finanzierung sei dies der Fall. Die breit aufgestellte Forschungslandschaft in Deutschland ist dem BVES zufolge ein gewichtiger Vorteil angesichts der erforderlichen Neugestaltung des Energiesystems zur Realisierung der Energiewende und der angestrebten wirtschaftlichen Erholung.
„In der aktuellen Phase der Energiewende kommt es maßgeblich auf kreative und zukunftsgerichtete Forschung und Entwicklung zur Integration steigender Anteile erneuerbarer Energien und zur Steigerung der Energieeffizienz durch Energiespeichersysteme an“, so Hauer weiter. Auch für Zukunftsthemen wie Sektorenkopplung und Digitalisierung würden Speicherlösungen gebraucht.
Am Mittwoch hatte das Bundeskabinett auch den „Bundesbericht Energieforschung 2020“ verabschiedet. Im Zuge des 7. Energieforschungsprogramms sind demnach 2019 rund 1,15 Milliarden Euro in die Forschung, Entwicklung und Demonstration moderner Energie- und Effizienztechnologien für die Energiewende geflossen
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