Das in Norwegen ansässige Beratungsunternehmen DNV GL hat ein neues Konsortium gegründet, das Standards und empfohlene Praktiken für das Geschäft mit schwimmenden PV-Anlagen definieren soll. Das Konsortium für das Floating Solar Industrieprojekt (JIP) umfasst unter anderem große europäische Energieunternehmen wie Portugals EDP, Frankreichs EDF und Norwegens Equinor sowie den deutschen Projektentwickler BayWa re, die Engie-Tochter Compagnie Nationale du Rhône, den in Großbritannien ansässigen unabhängigen Stromerzeuger Mainstream Renewable Power und den norwegischen Photovoltaik-Entwickler Scatec Solar. Dazu gehören auch der französische Spezialist für schwimmende Solarparks Ciel & Terre und der schwedische Anbieter von Anlege- und Ankersystemen Seaflex.
Das Projekt wird sich auf schwimmende Photovoltaik-Anlagen sowohl in Binnen- als auch Küstengewässern beziehen. DNV GL zufolge geht es hauptsächlich um die Bewertung der Standortbedingungen, die Vorhersage des Energieertrags, Verankerungs- und Ankersysteme, schwimmende Strukturen, Genehmigungen und Umweltauswirkungen. „Indem sich das Konsortium nicht auf eine bestimmte schwimmende Photovoltaik-Technologie beschränkt, will es Anforderungen und Richtlinien definieren, die praktisch auf alle schwimmenden Solarprojekte angewendet werden können“, erklärte DNV GL.
Ein Dokumententwurf mit den ersten Empfehlungen soll bis Ende dieses Jahres erarbeitet werden, während eine endgültige Version mit verifizierten Praktiken im ersten Quartal 2021 veröffentlicht werden soll.
Dies ist nicht der erste Versuch, die Vorgaben und praktische Hinweise für das Segment der schwimmenden Photovoltaik-Anlagen zu definieren. Im November veröffentlichte das Solar Energy Research Institute of Singapore (SERIS) das „Floating Solar Handbook for Practitioners“, einen praktischen Leitfaden für Entwickler von schwimmenden Photovoltaik-Projekten im Binnenland und in Küstennähe. Dieser Leitfaden soll Entwicklern bei der Standortbestimmung, Machbarkeitsstudien, Finanzierung, Umwelt- und Sozialfragen, Beschaffung und Bau sowie Betrieb und Wartung helfen.
Einige Monate zuvor hatte auch die niederländische Stiftung für angewandte Wasserforschung – STOWA – Richtlinien und Hilfsmittel für Entwickler von schwimmenden Solarparks veröffentlicht. Dieser Leitfaden enthält Empfehlungen für die Einholung von Genehmigungen von Wasserbehörden, beschreibt die Bedingungen, unter denen es zulässig ist, Solarmodule auf dem Wasser zu platzieren, und skizziert die möglichen Auswirkungen schwimmender Solaranlagen auf Wasserökosysteme.
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