Die gestrige Einigung der großen Koalition zum 52 Gigawatt Photovoltaik-Deckel und der 1000 Meter Abstandsregelung der Windenergie bedeutet keinerlei Verbesserung der aktuellen, viel zu schwachen Ausbaudynamik der erneuerbaren Energien. Für die Windkraft wurden weitere massive Verschlechterungen beschlossen, in der Photovoltaik wurde lediglich ein erneuter Kahlschlag verhindert. Der faktische Ausbaustillstand bei Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie spielte überhaupt keine Rolle.
Die Bewertung von Bundesminister Altmaier zu dieser Einigung ist völlig deplatziert und täuscht die Öffentlichkeit über die aktuelle Situation. So sieht Altmaier in der Einigung ein „hervorragendes Ergebnis für die Energiewende und den Klimaschutz“. Sie sei ein „starker Impuls für Konjunktur und Beschäftigung, gerade in diesen schweren Zeiten“.
Was die Solarenergie betrifft, bedeutet die gestrige Einigung der Aufhebung des 52 Gigawatt-Deckels lediglich, dass die Förderung über das EEG für Anlagen einer Investitionsgröße unter 750 Kilowatt weiter läuft wie bisher. Mehrfach wurde der politische Beschluss zur Aufhebung des Deckels unter anderem im Koalitionsvertrag, so wie gestern gefasst – eine Gesetzesänderung hat es bis heute nicht gegeben. Ob es wegen dieser erneuten Ankündigung tatsächlich zu einer gesetzlichen Abschaffung des 52 Gigawatt Deckels kommt, ist weiterhin offen. Ein Datum zur Abschaffung wurde nicht beschlossen.
Sollte es tatsächlich zu der gestern, wie so oft, erneut politisch beschlossenen und angekündigten gesetzlichen Aufhebung des Deckels kommen, so bedeutet dies überhaupt keine Verbesserung der Ausbaudynamik der Photovoltaik. Lediglich eine massive Verschlechterung würde damit verhindert. Weitere notwendige Gesetzesänderungen in der Solarenergie, wie beispielsweise eine Abmilderung der Kostendegression über den atmenden Deckel wurden gestern nicht beschlossen. Die jetzige Gesetzeslage könnte aber schnell die Vergütungssätze unter eine Rentabilitätsschwelle senken, so dass die Aufhebung des Deckels damit ausgehebelt würde.
Umfrage: Ihre Erfahrung und Einschätzung?
Der 52-Gigawatt-Deckel fällt, bei der Corona-Krise zeichnet sich eine Entspannung ab – Zeit für eine Bilanz. Bitte helfen Sie der pv magazine Redaktion dabei für die Veröffentlichung in der Juniausgabe und nehmen sich fünf bis zehn Minuten Zeit für unsere anonyme Umfrage (Bitte vor allem auch an die Installationsbetriebe und EPC-Unternehmen unter Ihnen):
-> zur Umfrage „Auswirkungen der Corona-Krise auf die Solar- und Speicherbranche und Marktentwicklung“
Als politische „Gegenleistung“ zur Aufhebung des Photovoltaik-Deckels wurde eine Ausweitung der Abstände der Windkraft von der Wohnbebauung beschlossen. 1000 Meter sollen nun als Regelgrenze wirken, wobei die Bundesländer in einer Länderöffnungsklausel davon abweichen dürfen. Die Erfahrung zeigt, dass Bundesländer kaum dem politischen Druck von Windkraftgegnern standhalten, obwohl diese vor Ort zwar meist in der Minderheit sind, aber lautstark ihre Interessen einfordern. Bezeichnend ist, dass Bayern seine Sonderregelung der 10H-Regelung beibehalten kann. Diese hat bekannterweise zu einem fast völligen Stillstand des Ausbaus der Windenergie in Bayern geführt, dem Land, das wegen seiner Flächengröße das größte Windkraftpotenzial unter allen Bundesländern besitzt.
Die vereinbarte Verkleinerung der Flächen für den Windkraftausbau durch eine größere Abstandsregelung von der Wohnbebauung muss auch im Zusammenhang mit den weiteren Verschlechterungen durch weitere Naturschutzauflagen gesehen werden. Beides wird zusammen mit der Ausschreibungspraxis dazu führen, dass die Windenergie in Deutschland noch weiter unter das heutige, schon viel zu niedrige Niveau einbrechen wird.
Die Einhaltung der von der Bundesregierung ratifizierten und damit völkerrechtlich verpflichtenden Klimaschutzziele von Paris erfordern völlig andere Maßnahmen und Ausbaugeschwindigkeiten der Erneuerbaren. Um das 1,5 Grad Celsius Ziel der Erderwärmung nicht zu überschreiten, ist alleine in Deutschland jährlich ein Ausbau der Solarenergie mit über 10 Gigawatt und ca. 10 Gigawatt Windkraft erforderlich. Auch Bioenergien, Wasserkraft und Geothermie müssten jährlich einige Gigawatt an Zubau dazu liefern. Deutschland ist auch mit den gestrigen Beschlüssen der Großen Koalition weit davon entfernt.
Es ist vollkommen unverständlich, dass Verbände der erneuerbaren Energien, sowie die Opposition im Bundestag diese Beschlüsse der Großen Koalition auch noch begrüßen. Es passt jedoch in das politische Versagen der Verbände und Opposition des letzten Jahrzehnts. Das Muster ist immer das gleiche: Die Regierungskoalition schlägt eine massive Verschlechterung des Ausbaus der erneuerbaren Energien vor und im politischen Prozess erreichen die Verbände der Erneuerbaren winzige Korrekturen. Unter dem Strich werden aber massive Verschlechterungen realisiert. Die minimalen Korrekturen werden dann als Erfolg der Lobbyarbeit begrüßt. Als Ergebnis bleibt der Ausbau der Erneuerbaren und damit der Klimaschutz auf der Strecke.
Wann endlich begreifen die Verbände der erneuerbaren Energien und die Opposition im Bundestag, dass sie fundamental die Regierungspolitik angreifen und bloßstellen müssen und sich nicht nur im Klein-Klein der Regierungsvorgaben von Union und SPD verlieren dürfen?
— Der Autor Hans-Josef Fell saß für die Grünen von 1998 bis 2013 im Deutschen Bundestag. Der Energieexperte war im Jahr 2000 Mitautor des EEG. Nun ist er Präsident der Energy Watch Group (EWG). Mehr zu seiner Arbeit finden Sie unter www.hans-josef-fell.de. —
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com
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Es macht keinen Sinn, ständig weiter die stark schwankenden erneuerbaren Energien auszubauen, ohne echte Speichermöglichkeiten zu haben. Die BNetzA haßt jedoch Speicher, zumindest Peter Stratmann. Kupferplatte löst nicht alle Probleme.
Schafft endlich diese sinnfreie EEG – Umlage ab.
Sie verteuert nur unnötig die Energiekosten, die vom Endverbraucher zu zahlen sind.
@Hugo
bitte erst informieren, bevor so ein Unsinn verbreitet wird!
Speicherung von EE macht überhaupt erst dann sinn, wenn Überschüsse in erheblichem maße anfallen. Denn nur so kann man für Elektrolyseanlagen die entsprechend notwendigen Volllaststunden zusammen bekommen. Soweit sind wir aber noch lange nicht!
Siehe hier: https://www.energy-charts.de/price_de.htm
Hier sieht man deutlich, dass die Lastkurve in D fast immer oberhalb der gesamten Erzeugung (also konventionelle und erneuerbare Stromerzeugung) liegt. Was soll da also gespeichert werden?
Nebenbei bemerktsteht in rheden eine etwa 4,4Mrd m³ großer Erdgasspeicher, der alleine die Stromversorgung in D für 2 Wochen aufrecht erhalten könnte. Das ist nur einer von vielen!
Es gibt keinen technischen oder wirtschaftlichen Grund, der gegen den Ausbau der EE spricht.
Dazu mal ein paar Fakten:
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf
Allerdings gibt es haufenweise politische und lobby gesteuerte Maßnahmen, die den EE Ausbau verhindern und die Rahmenbedingungen so steuern, dass wir aktuell auf 3-4 °C Anstieg der mittleren weltweiten Durchschnittstemperatur zusteuern.
In dieser Welt wollen sie also leben? Selbst wenn, sie werden es dann nicht mehr können!
Zitat aus oben verlinkter Fraunhofer Studie:
„11.6 Muss der PV-Ausbau auf Speicher warten?
Nein, nicht in den nächsten Jahren. Investitionen in Speicher lohnen sich erst, wenn häufig große Preisdifferenzen für Strombezug auftreten, sei es an der Strombörse oder bei Endabnehmern. Derzeit werden Investitionen in Speicher, konkret Pumpspeicher, sogar zurückgestellt, weil kein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist. Erst ein weiterer Ausbau von PV und Windkraft wird die EEX-Preise häufiger und massiver senken. Auf der anderen Seite wird eine ausstiegsbedingte Verknappung des Atomstroms und eine Verteuerung des Kohlestroms durch CO2-Zertifikate oder -Steuern die EEX-Preise zu anderen Zeiten anheben. Diese Preisspreizung schafft die Grundlage für einen rentablen Speicherbetrieb. Wird die Spreizung über Tarifgestaltung an den End-abnehmer weitergereicht, werden Speicher auch für ihn interessant. “
Zitat Ende.
Das Nichtstun von Regierung usw.muss weiter überall angeprangert werden. ( gerade jetzt, wo CDU wie der Retter bei Corona „scheint „) Bürger haben SOO gewaltig die NASE VOLL.
( ausser die reingelegten durch Billigsteaks, Protz- SUVs. . die glauben, mit einem 20kW Solardach können sie mit zwei 100 kW Autos Rasen. .)
Ich befasse mich ja schon mit dem Thema nun etwas länger, sowohl aus Sicht eines Netzbetreibers und Versorgungsnetzbetreibers, als auch aus Sicht als privater Anwender, sowie der Kommunalverwaltung.
Aber erstmal meine Meinung zum Thema Windkraft, hier gibt es sicherlich schon tausende Studien über was denn nun der ideale Abstand zur nächstgelegenen Wohnbebauung ist. Nachdem ich mir diverse Studien zu dem Thema Schall und dessen Wirkung, Ausbreitung, etc. angesehen habe, mag es sein das die 10H Regel den Tod für die meisten Windkraftprojekte bedeutet. Diese Abstandsregelung ist aus Sicht des Anwohners jedoch der notwendige Mindestabstand um die Gesundheit des Menschen nicht nachhaltig zu schädigen. Gut ich könnte jetzt das Fass aufmachen, dass Wohle vieler ist über das Wohl eines einzelnen oder einer Minderheit zu stellen. Aber diese Menschen haben auch ein Recht darauf ein gutes und gesundes Leben zu führen. Es sollte eine einheitliche Regelung für den Mindestabstand von Windkraftanlagen gefunden werden. Ob man jetzt die 10H Regel Bundesweit einsetzen kann sei erstmal dahingestellt, weil viele Dinge wie Topographie, Windausbreitung und noch vieles mehr Standortbezogene Faktoren sind. Diese sollten jedoch immer zu einer Prüfung hinzugezogen werden und dies ist ja auch schon gängige Praxis.
Zum Thema PV – Speicher und dem Ausbaukorridor mit unserem Freund dem 52 Gigawatt Deckel.
PV – Speicher können sich heute im privaten Bereich gerade so rechnen, sofern Sie ihr gesamtes Verbrauchsmodell ganzheitlich auf Ihre PV – Anlage und den Speicher umstellen. Die meisten Nutzer wollen es unkompliziert, ohne möglichst viel von Ihrem Verhalten und Ihrer gängigen Praxis ändern zu müssen. Hier müssen die Anreize geschaffen werden, dass Bürger ihr Nutzerverhalten anpassen und das kann nicht nur mit Speicher und Anreizen gelingen. Das richtige Werkzeug um ein Umdenken stattfinden zu lassen ist dynamische Strompreise einzuführen. Bis dato hat es noch kein Netzbetreiber gewagt dieses Thema anzufassen. Ich habe jedoch selbst an der Entwicklung eines solchen möglichen Marktszenarios mitgewirkt und kann sagen, dass es funktioniert, dies jedoch zu einem Preis, den die großen nicht bereit sind zu zahlen. Für den Netzbetreiber ist der Aufwand und das aufrecht erhalten eines solchen Systems kostspielig und daran verdient er nur wenig bzw. weniger als mit fixen Stromtarifen. Denn wodurch macht ein Stromanbieter seinen Gewinn, korrekt mit dem günstigen Kaufen/Erzeugen und teurem Verkaufen von Strom an der Strombörse. Ich muss jetzt hier keinem etwas vorrechnen der 1+1 zusammenzählen kann. Zusammengefasst muss einfach mal einer der großen die Eier in der Hose haben (wie man so schön sagt) und den Anfang machen. Wenn der Verbraucher einen Anreiz hat seine Spülmaschine oder andere techn. Geräte dann anzuschalten, wenn der Strompreis niedrig ist und er dadurch Kosten spart, dann wird er dies auch tun. Über die EEG Umlage und dergleichen werde ich hier kein Wort verlieren. Das der 52 GW Deckel immer noch nicht restlos abgeschafft wurde, haben wir ja unserem Lobbyisten Freund Peter zu verdanken.
Ich hoffe Sie können meine Meinung verstehen 🙂
@Christian s.
Nicht ganz nachvollziehen kann ich diese Aussagen. Sie schrieben:
„Diese Abstandsregelung ist aus Sicht des Anwohners jedoch der notwendige Mindestabstand um die Gesundheit des Menschen nicht nachhaltig zu schädigen. Gut ich könnte jetzt das Fass aufmachen, dass Wohle vieler ist über das Wohl eines einzelnen oder einer Minderheit zu stellen. Aber diese Menschen haben auch ein Recht darauf ein gutes und gesundes Leben zu führen. “
Inwiefern schädigen WKA in sagen wir mal 500m Entfernung denn die Gesundheit? Was macht wohl mehr Lärm, die naheliegende Strasse mit Ihren PKW und LKW oder ein Windrad?
Und wie schädigen dagegen Kohle- oder Atomkraftwerke unsere Gesundheit? Da spielt der Abstand nur eine untergeordnete Rolle, denn deren Schäden werden ja gleichmäßig auf alle Menschen verteilt, nur sind die Auswirkungen viel dramatischer!
Und wenn sie schon die Abwägung über das Wohl der Vielen gegen das Einzelner ansprechen, wie hat man nochmal die Zwangs-Umsiedlung von tausenden Menschen im Braunkohlerevier gerechtfertigt? Jetzt also auf Einmal alles um 180° in de rArgumentation gedreht?
Bezüglich PV und Speicher:
Die kWh aus dem Akku kostet je nach Kaufpreis so zwischen 40 und 50 Cent! Jeder, der sich heute einen Akku zur PV gönnt, macht das als Hobby und nicht aus wirtschaftlichen Gründen. Den Speicher bekommt man im Sommer nicht leer und im Winter nicht voll, so dass sich bei üblicher Größe (5 – 10kWh Speicherkapazität) nicht mehr als 250 Vollzyklen Durchsatz ergeben. Mit Speicherverlusten (80% Wirkungsgrad bei Li-Ion Akkus), unentgeltlicher Wertabgabe auf den Eigenverbrauch (Steuer!) „spart“ man vielleicht nach 20 Jahren etwas, wenn der Akku denn so lange durchhält.
Rechnen kann sich das mit dem Akku höchstens beim Hausbau mit KfW 40+, wenn PV mit Speicher gekauft wird. Dann erhält man durch die Förderung des Akkus tatsächlich innerhalb der Förderdauer positive Ergebnisse.
Bei Ihnen bin ich allerdings, wenn es um die Anpassung von Last- und Verbrauchsprofilen geht. Eine klassische PV Überschußeinspeiseanlage führt seit jahren schon dazu, dass man die Wasch- oder Spülmaschine dann einschaltet, wenn die Sonne scheint. Denn dann verbraucht man direkt seinen selbst erzeugten, sauberen Strom und entlastet das Netz.
Auch Modelle, wie sie z.B. bei Awattar angeboten werden halte ich für sehr sinnvoll.
HJ Fell hat Recht; erreicht wurde noch Nichts!
Verbände sollten endlich aufstehen und einen Energiefahrplan von der Bundesregierung fordern, wie die BRD die verabredeten Ziele der Reduktion von CO2 Emissionen zu erreichen gedenkt.
Trotz Corona gibt es hier einen Anspruch für eine verlässliche Enegiepolitik mit Eckwerten und nicht tagesaktueller ad-hock Entscheidungen des Koalitionspartners oder Stimme des des eigenen Unterbauches.
Ich sehe im Moment leider auch keinerlei Fortschritt für die Wendung zu Besseren:
– PV-Betreiber werden sich auf die Insel des Eigenverbrauches zur Kostenreduktion zurück-retten.
– Windkraftentwickler werden verhalten und äußerst vorsichtig die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten unter verschäften Abstandsbedingungen betrachten.
Garantie und Verlässlichkeit hinsichtlich Baugenehmigung und auch zu erzielender Einspeisevergütung wird es für Entwickler der Windkraft nicht geben.
– Einige Leuchtturm-Projekte für Wasserstoffproduktion versehen mit kl. Fördermitteln werden stattfinden. Einen Hype für die Verwendung von „Überschussenergie“, wie von Manchen erhofft wird es nicht geben. Ohne Konzept kein Projekt.
– Wärmepumpen und PV-basierte WWErzergung werden als Randerscheinungen im Immobilien-Neubau aller Vorraussicht ein Nieschendasein führen.
Bedenke: Energiekonzepte in Immobilien werden ca. 30 Jahre Bestand haben, bevor….
Der Bestand lässt sich nicht ohne irgendwelche verlässlich finanzielle Anreize umkrempeln.
Mit der bislang noch nicht formulierten Energieagenda 2030 scheint das Wirtschaftsministerium außerordentlich gefordert und leider auch extrem überfordert.
Und! Der deutsche Michel schaut weitestgehend hilflos zu!
Thomas sagt:
PV-Betreiber werden sich auf die Insel des Eigenverbrauches zur Kostenreduktion zurück-retten.
@ Thomas.
Darauf wird es hinauslaufen. Mein Sohn der Elektroingenieur, und planer unserer hauseigenen Systeme, erzählt mir schon lange von den Speichern mit denen wir sowohl von A nach B kommen, als auch unsere Verbraucher im Haus bedienen können. Unser Zweitwagen eine ZOE von Renault mit 40Kw kann noch nicht zurückspeisen, aber künftige Modelle werden das schon können.
Siehe hier:
https://efahrer.chip.de/news/renault-testet-fahrzeugeinspeisung-mit-dem-zoe_10432
Zitat:….Wenn aber besonders viel Strom benötigt wird, können die Fahrzeuge auch Strom einspeisen. So soll jederzeit „grüner Strom“ bereitstehen. Zitat Ende.
Der leider allzu früh verstorbenen Hermann Scheer sagte 1994 bei einem Vortrag in Rüsselsheim.
Wenn Opel die richtigen Weichen stellt, könnten sie mit fahrenden Sonnenspeicher den Automobilmarkt revolutionieren. Ich habe erst viel später verstanden was er sagen wollte. In 1994 hat er das gesagt wohlgemerkt. Bei Opel unter der Führung von GM, einem Ausläufer der Mineralölwirtschaft, war das natürlich ein Tabuthema. Heute, unter neuer Führung, laufen sie der Entwicklung hinterher.
In vielen Foren liest man immer wieder vom ahnungslosen Staat, beeinflussbaren Ministerien und übergriffigen Lobbyisten.
Dabei vermisse ich einen aktiven Thinktank, der sich mit der Lösung aktueller Probleme bei der Gewinnung von erneuerbaren Energien beschäftigt und gute Vorschläge macht. Statt dessen wird in vielen Foren defensiv argumentiert. Um zu gewinnen, muss man eben schauen, dass man die Nase nach vornen bringt. Ich meine, dass die aktuellen Probleme der PV und Windenenergie durchaus lösbar sind. Gute Vorschläge sollten sich gegen stumpfsinnige Beschränkungen und Regulierungen durchsetzen.
Als kleines Beispiel: Langfristig benötigen wir saisonale Speicher. Momentan werden viele PV-Anlagen auf 70% oder sogar 50% ihrer Leistung abgeregelt. Des weiteren wird ein hoher Prozentsatz aller auf Wohngebäuden neu erstellten Anlagen mit einem Batteriespeicher ausgestattet. Lege ich die Garantieleistung meines Speichers zugrunde kommt man bei optimaler Nutzung nach 10 Jahren auf 22 Cent/kWh. Halte ich meinen realen Verbrauch dagegen, so wäre man bei 10 Jahren Nutzungsdauer bei 87 Cent, 20 Jahren Nutzungsdauer bei 44 Cent und erst bei utopischen 40 Jahren bei 22 Cent angelangt. Würde man nun zulassen, dass jeweils 3 kWh des abgeregelten Stromes eingespeist werden dürfen, wenn nach Sonnenuntergang eine weitere kWh vom Speicher in das Netz eingespeist wird, wäre schon viel Energie in die richtige Richtung geleitet.
Durch eine Typzertifizierung beim Anlagenhersteller könnte sichergestellt werden, dass entsprechende Regeln eingehalten werden (z.B. dass der eingespeiste Strom aus dem abgeregelten Überschuss entnommen wird). Damit wäre dann auch ein weiterer Kritikpunkt der bösen Lobbyisten entkräftet, dass die „ahnungslosen“ PV-Anlagenbetreiber mit den ersten Sonnenstrahlen zuerst ihre Batterie laden, eben genau dann, wenn der Strom ach so dringend im Netz gebraucht werden würde.
Solch ein Angebot würde auch nicht gegen die Batteriehersteller arbeiten, sondern gerade bei Altanlagen neue Argumente für eine Batterie liefern und damit sich langfristig positiv auf die diversität der Systeme und Batteriepreise auswirken. Viele Förderprogramme der Länder für zusätzliche Batteriespeicher würden sich bald erübrigen, da sich der Nutzungsgrad der Batterien im Winter- und Sommerbetrieb optimieren lässt und auch technologische Aspekte besser berücksichtigt werden, denn es stresst eine Batterie doch sehr, wenn sie im vollen Zustand auf ihren Einsatz wartet.
Außerdem würde verhältnismäßig billiger Strom produziert werden, da bei einer solcher Mitmachaktion insbesondere neu errichtete Anlagen mit niedriger Einspeisevergütung und aufgerüstete Auslaufmodelle leicht einzubringen wären.
Darüber hinaus wäre der zusätzlich freigesetzte Strom für saisonale Speicher fördernd und wir hätten eine Brückentechnologie, die auch später noch durch ihre enorme Spitzenlastfähigkeit in beide Richtungen sich stabilisierend und damit positiv auf das Gesamtsystem auswirkt.
Hallo Alter Falter,
die Think Tanks gibt es schon seit langem und haben auch schon geliefert.
Nachzulesen z.B. bei Volker Quaschning und auf den Seiten des Fraunhofer Instituts. Dabei wurde die Machbarkeit von 100% EE Versorgung durchgespielt und für absolut machbar befunden.
Die Sektorenkopplung wurde ebenfalls berücksichtigt und entsprechend von ca. 1700TWh/a Strombedarf ausgegangen (aktuell ca. 700TWh/a nur Strom, weitgehend ohne Sektorkopplung).
Was speicher angeht, so kommt für mich nur ein mobiler Stromspeicher in Frage, am Besten mit bidirektionaler Ladefähigkeit 😉
So langsam wächst bei mir die Befürchtung, dass die Bundesregierung über die bevorstehende Energiewende mit notwendigen Informationen der von Interessen getriebenen Beratern hier mit ordentlich Nebelkerzen versogt wird.
Wir werden wesentliche Kapazitätvon der heavy energy plants mit dem Ausstieg von AKWs in 2020 und später auch der KKWs erleben.
Eine Energielieferung mit PV oder auch mit Wind hinsichtlich der Kapazität, die hier immerwieder und leider ausschließlich diskutiert wird, jedoch auch hinsichtlich der Verfügbarkeit, wird für den verbrauchsorientierte E-Energieverbrauch kein ausreichender und adäquater Ersatz sein.
Wer wird für die Verfügbarkeit des Netzes nach Wegfall der Dickschiffe der Energieerzeugung (Umwaldlung) verantwortlich sein und auch rechtlich im Falle eines Black-Outs hierfür herhalten?
RWE, EON, ENBW werden nicht mehr in der Verpflichtung stehen.
Die Netzargentur? gerne, aber ab wann und umfänglich?
Warum wird nicht in Clustern von Heavy-Energy-Storages gedacht, die immer entsprechend ihrer Kapazitäten die Differenzen von Bedarf und Produktion in Form von Stromspeichern ausgleichen werden.
In Bezug auf PV wäre eine Möglichkeit, Überschuss einzuspeisen und den Bezug für z.B. 50% zu realisieren; Netto!
Den Betreibern der Stromspeicher wäre genügend Schwungmasse für eine Finanzerung verfügbar.
Nur mal so ein Gedanke.
Hans Joachim Fell hat in seiner Zeit als Grüner Abgeordneter nichts gegen den Kahlschlag der deutschen PV-Industrie getan. Er fand es im Gegenteil gut das die chinesischen Unternehmen die Preise senkten. Aussage bei einer Podiumsdiskussion beim Unternehmen alfasolar.
Wenn er jetzt solche Sprüche von sich gibt ist das nur Werbung für sich! Unglaubwürdig!