Der folgende Beitrag stützt sich auf ihr Video „Das Ende der Bürger-Energiewende“, in dem Frank Farenski und Eicke Weber die Details erläutern.
Photovoltaik-Anlagen, die demnächst aus der EEG-Förderung fallen, können gut und gern weitere 20 Jahre lang Strom produzieren. Es liegt nahe, dass sich die Besitzer nun einen Batteriespeicher zulegen, um einen möglichst großen Teil des erzeugten Stroms selbst zu verbrauchen. Dadurch vermindert sich der Bedarf an Netzstrom, der derzeit gut 30 Cent pro Kilowattstunde für Privathaushalte kostet. Wenn auch nach dem Laden des Elektrofahrzeugs mit eigenem Strom ein Überschuss verbleibt, könnte der Solarstrom diesen – für eine geringere Vergütung als zuvor – ins Netz einspeisen.
Die sich hierdurch ausweitende Eigenversorgung würde das Geschäft von Netzbetreibern und Versorgern schmälern, was diese verständlicherweise verhindern wollen. Zu diesem Zweck hat die Bundesnetzagentur unter anderem folgenden Vorschlag für ein künftiges Prosumer-Modell (siehe Grafik oben) herausgegeben. Zumindest nennt es die Bundesnetzagentur so, obwohl es in der Realität wohl eher ein „Eigenverbrauchsverhinderungsvorschlag“ ist: Eigenverbrauch soll es nicht mehr geben. Der benötigte Strom muss zu 100 Prozent aus dem Netz zum üblichen Preis von 30 Cent pro Kilowattstunde bezogen werden. Der auf dem eigenen Dach erzeugte Solarstrom muss vollständig ins Netz eingespeist werden und wird beispielsweise mit 10 Cent pro Kilowattstunde vergütet.
Es handelt sich um folgenden Vorgang: Der Erzeuger darf den von ihm produzierten Strom nicht selbst verbrauchen, sondern muss ihn für einen geringen Preis ins Netz abgeben. Verbrauchen darf er nur den Strom, den er für 30 Cent pro Kilowattstunde aus dem Netz bezieht. Den von ihm für 10 Cent ins Netz verkauften Strom muss er also für 30 Cent zurückkaufen.
Eicke Weber, ehemaliger Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, verdeutlicht das durch folgendes Bild: Ich habe auf meinem Balkon Erdbeeren gezüchtet. Diese darf ich aber nicht essen, sondern muss sie an einen Markthändler verkaufen. Von diesem erhalte ich 1 Euro dafür. Wenn ich die Erdbeeren essen will, muss ich wieder zum Markthändler gehen und meine Erdbeeren für 3 Euro zurückkaufen.
Wenn jemand seinen Strom unbedingt physisch selbst verbrauchen will, wird auch dies ermöglicht. Die Bundesnetzagentur schlägt dafür eine sogenannte „Lieferanten“-Option“ (siehe Grafik unten) vor: Für seinen ins Netz eingespeisten Überschuss erhält der Betreiber der Anlage sogar 30 Cent pro Kilowattstunde, hat durch den Rückkauf also keinen Verlust. Das schöne Gefühl, dass die Waschmaschine mit der Sonnenenergie vom eigenen Dach läuft, sollte ihm allerdings einen Obulus wert sein: 14,60 Euro pro in seiner Anlage installiertem Kilowatt – monatlich.
Bei einer 4-Kilowatt-Anlage wären das knapp 60 Euro im Monat – da kommt selbst ein Romantiker ins Rechnen, denn damit könnte er seinen Strom bezahlen und sich die ganze Photovoltaik-Anlage ersparen.
Eicke Weber folgert, dass derartige Regelungen dazu einladen, sich per Insellösung von einem solch absurden Netz gänzlich abzukoppeln. Er meint aber, dass eine Inselanlage mit Versorgungssicherheit durch Dieselgenerator statt Netz auch nicht wünschenswert ist. Dem stimme ich zu! Aber wieso Dieselgenerator? Für die Versorgungssicherheit gibt es Speicher, Batteriespeicher und früher oder später auch bezahlbare Saisonspeicher. Nicht anders als Photovoltaik und Windkraft werden auch die Speicher ihre „Lernkurve“ machen.
Die Vorhaben der Bundesnetzagentur sind eine „unfassbare Frechheit“, wie Farenski sagt. Dieser wird noch der i-Punkt aufgesetzt, indem die Bundesnetzagentur für ihre Modelle, die den Eigenverbrauch gerade verhindern, den Begriff „Prosumer“ – also die Kombination aus Produzent und Konsument des Stroms – usurpiert. Umso klarer macht all dies, was es mit dem zentralen, von Konzernen gesteuerten Netz auf sich hat und wie notwendig es ist, die Wegweiser in Richtung autarker Zellen oder Waben in Hand der Bürger zu stellen. Wie diese funktionieren könnten, dazu haben jüngst Hans-Josef Fell und Thure Traber die passenden „Eckpunkte für eine Gesetzesinitiative zur Systemintegration Erneuerbarer Energien“ vorgelegt.
— Der Autor Christfried Lenz, politisiert durch die 68er Studentenbewegung, Promotion in Musikwissenschaft, ehemals Organist, Rundfunkautor, Kraftfahrer und Personalratsvorsitzender am Stadtreinigungsamt Mannheim, Buchautor. Erfolgreich gegen CCS mit der BI „Kein CO2-Endlager Altmark“, nach Zielerreichung in „Saubere Umwelt & Energie Altmark“ umbenannt und für Sanierung der Erdgas-Hinterlassenschaften, gegen neue Bohrungen und für die Energiewende aktiv (https://bi-altmark.sunject.com/). Mitglied des Gründungsvorstands der BürgerEnergieAltmark eG (http://www.buerger-energie-altmark.de/). Seit 2013 verfügt der stellvertretende Sprecher des „Rates für Bürgerenergie“ im Bündnis Bürgerenergie (BBEn) über eine 100-prozentige Strom-Selbstversorgung durch Photovoltaik-Inselanlage mit 3 Kilowattpeak. —
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com
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Die beiden Protagonisten verstehen die Möglichkeiten der angebotenen Optionen in kleinster Weise. Herr Lenz hat ebenfalls keinen Erkenntnisgewinn beigesteuert.
Ganz kurz: Option 1 verrechnet Erzeugung und Verbrauch (im 15min Fenster) sehr wohl, was faktisch Eigenverbrauch darstellt (sogar um Lastspitzen geglättet). Könnte auch über einen Speicher zwischen Wechselrichter und Einspeisezähler weiter optimiert (durch die Nacht) werden. Einzige Frage ist, was anstelle des Standardlastprofils (das der Prosumer ja tatsächlich nicht hat) tritt. Hier könnten Zusatzbelastungen lauern, diese sind bislang nicht quantifiziert.
Option 2 ist eine wichtige Option um am 1. Januar 2021 mit einer ausgeförderten Anlage weiter einspeisen zu können ohne am Zählerschema etwas ändern zu müssen. Alternative wäre die Zwangsabschaltung. Jeder Betreiber einer solchen Anlage wird die Option 2 sinnvollerweise schnell verlassen, sofern er Eigenverbrauch realisieren kann.
Option 3 kommt für ausgeförderte Anlagen durchaus kaufmännisch sinnvoll in Frage. Einfach mal nachrechnen.
Von einem Angriff auf die Energiewende kann jedenfalls keine Rede sein, das Video ist erneut ein Zeugnis von Unverständnis. Damit sollte man sich still in die Ecke hocken, nicht aber vor eine Kamera.
Herr Lenz, bitte nicht auch das nächste Video dieser Art ohne Reflektion in einen Artikel verwandeln.
Läuft bestimmt unter ..auf Grund der derzeitigen Situation infolge Corona ….
Dann würde ich vorschlagen Speicher mit einer 100% Luxussteuer zu belegen damit der Staat bekommt was er will….
Hi das ist wirklich das Ende der privaten Energiewende. Es sollten die Stromkunden in der EU , besonders in Deutschland , an alle Parteien, den Abgeordnten im Bund , den Ländern schriftlich per Mail Sozialen Netzwerken dagen Protest einlegen. Auch sollten nach der Kriese und wo es schon wider möglich ist , die öffentlichen Demonstrationen in allen Orten stattfinden. Was auch sehr wichtig dass der PV Einspeisedeckel aufgehoben bzw auf 100 GW erhöht wird. Außerdem muss der Ausbau der erneuerbaren Energien und Speichertechnik besonders im privaten Bereich erleichtert werden.
Der vorliegende Beitrag erfasst die Konsequenzen der Vorschläge der Bundesnetzagentur schon ganz zutreffend. Daher kann ich mich Ihrer Kritik nicht anschließen. Ihr Argument zur Option 2, die ja als die unvorteilhafteste im Beitrag bezeichnet wird, heißt schlicht und ergreifend „Vogel friss oder stirb“. Das lassen wir dann mal so stehen. Neben den technischen Verrechnungsmodellen muss man natürlich auch die vorgesehenen Verrechnungspreise ansehen, da liegt der Hase im Pfeffer. Eine Neuregelung des Eigenverbrauchs der Gestalt, dass der Netzbetreiber an jeder Kilowattstunde selbst erzeugten und verbrauchen Stroms zusätzlich mit verdient, kann jedenfalls kein sinnvoller Vorschlag sein. Das Beispiel mit den Erdbeeren trifft den Sachverhalt daher schon ganz gut. Die Bundesnetzagentur sollte sich auch auf ihre Aufgabe besinnen und keine einseitigen Vorschläge unterbreiten. Sie gerät ansonsten schnell in eine politische Diskussion und muss sich als Behörde den Vorwurf der Einseitigkeit zu Gunsten einiger Marktteilnehmer gefallen lassen.
@Hans Diehl: Die Argumente stehen der Schlussfolgerung „Blödsinn“ voran. Die Argumente bestehen in der zusammenfassenden Darstellung des Nutzen der Optionen 1-3.
@Tim Wolf
Mit anderen Worten Sie bestimmen aus Ihren eigenen Schlussforderungen den Nutzen der Optionen. Wenn die praktischen Anwender das anders sehen, ist das Blödsinn. Und Sie unterstellen auch noch, dem Magazin hier schlechten Journalismus, nur weil sie diesen Andersdenkenden eine Plattform bieten.
Aus dem Begriff Meinungsfreiheit scheinen Sie auch Ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.
Sehr schade, dass nur auf zwei der drei Vorschläge der Bundesnetzagentur eingegangen wird und die dritte Option (Marktoption = Eigenverbrauch + Überschusseinspeisung) außen vor gelassen wird. Es wird sogar der Eindruck erweckt, dass dies gar nicht mehr möglich sein soll, obwohl diese Option als erste Option in dem genannten Foliensatz genannt wird. Für mich persönlich deshalb ein sehr enttäuschender weil lückenhafter und in geradezu empörter und plakativer Sprache gehaltener Beitrag.
Volle Zustimmung! Es bleibt sogar fraglich, ob das Pv-Magazin sich mit solchen Beiträgen nicht einen massiven Bärendienst erweist. Guter Journalismus besteht auch darin, Blödsinn einfach mal keine Plattform zu bieten!
Sie müssen nicht lesen, was nicht zu ihrem Gesamtkonzept passt.
Auch bilanzneutrale Quartierslösungen werden die Übertragungsnetzbetreiber und auch teilweise die Stromverteilnetzbetreiber vor anspruchsvolle Zukunftsaufgaben stellen, wenn Ansätze dieser Art für den Bereich der HaushaltskundInnen zur überwiegend gewählten Ausbauvariante heranreifen und das Vertrauen in Zukunftsinvestitionen (bspw. E-Auto) nicht enttäuscht wird, wie etwa durch destruktive Nachfolgeregelungen. Das gilt es zu vermeiden.
Auch Metropolregionen werden dabei andere Gesamtansätze anwenden müssen (und Vernetzung in andere Klimaregionen dabei nicht zwingend eine schlechtere Gesamtbilanz zeigen).
Tim Wolf sagt:
Guter Journalismus besteht auch darin, Blödsinn einfach mal keine Plattform zu bieten!
@ Tim Wolf.
Ich würde sagen gute Diskutanten haben Argumente, und müssen nicht auf Polemik ausweichen , wenn sie mit Gegenargumenten konfrontiert werden.
Herr Diehl, die Argumente habe ich genannt. Die Eigenschaften guten Journalismus zu unterstreichen ist keine Polemik. Ich beobachte mit großer Sorge, wie es zum zweiten Mal gelungen ist mit einem Video, dass weitestgehend frei von Fakten ist, große Anzahl an Menschen in Angst zu versetzen. Das verdient Kritik.
Sie als „Dr.“ Sonst was sollten mal wieder lernen zuzuhören und lesen. In dem Bericht wird auf alle drei Möglichkeiten eingegangen.
Aber so sind halt unsere Akademiker.
Tim Wolf sagt:
Die Argumente habe ich genannt.
@ Tim Wolf, Blödsinn ist doch kein Argument.
Und was das Video betrifft.
Kennen Sie das folgende Video?
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Das ist der gleiche Prof., und alles was er sagt, ist doch Realität.
Sehr einseitig.
Kann ich nicht mehr hören.
Wer hat PV-Anlagen 20 Jahre finanziert? Auch viele arme Leute die Stromrechnungen kaum zahlen Können.
Und Ihre Meinung nach soll es so weiter gehen. Arme Leute sollen weiterhin PV-Anlagen von wohlhabenden mitfinanzieren.
Im Gespräch ist viel tendenziös und einseitig diskutiert. Ich bin froh das Sie keine Entscheidungsmacht haben.
Ich stimme dem Autor zu. Im Prinzip ist das die gleiche Thematik, wie die Landstromversorgung von Kreuzfahrtschiffen in Hamburg. Die ist ja im Prinzip auch nicht mehr gewollt. Umsonst koppelt sich die AIDAsol nicht nach 2:30 Stunden vom Landstrom ab und startet ihren Diesel. Nach eben diesen 2:30 wird nämlich der Landstrom auf Grund einer Lastverordnung übermäßig teuer. So kann man Umweltschutz – Maßnahmen auch torpedieren.
Gegenfrage: Wieso sollte ich ein Produkt, was ich selber herstellen für kleines Geld der Öffentlichkeit verkaufen und, wenn ich es selbst brauchen kann, für teuer Geld zurück kaufen?
Schon wieder kommentiert ein Musikwissenschaftler, der eine m.E. völlig unbedeutende BI vertritt die doch sehr umstrittene Interpretation der BNA Prosumer Modelle durch Farenski/E3DC. Wünschenswert wäre mal eine Stellungnahme Anderer, sei es Mitbewerber wie Sonnen, die angeblich heute schon tun, was laut E3DC gar nicht geht. Oder von EnBW oder sogar von der BNA selbst, die aufzeigen, wo Farenski deren Modell (absichtlich?) falsch interpretiert. Was sagt Prof. Quaschning? Was die Grünen? Was H.J. Fell dazu?
Was heißt hier „schon wieder“ ein Musikwissenschaftler. Dürfen hier nur bestimmte Leute ihre Meinung schreiben. Das mit dem Musikwissenschaftler erinnert mich an die pseudonymen Trolle, die da mal eine Weile ihr Unwesen getrieben haben. „Der“… hat seine Kommentare auch immer so begonnen .
@Hans Diehl, es ging nur darum, daß zum selben Vorgang zweimal diesselbe Person kommentiert hat, die m.E. dazu nicht übermässig qualifiziert ist. Für ein Fachmagazin hätte ich mir eben „Fachleute“ als Kommentatoren gewünscht. Das wertet Musikwissenschaftler nicht ab.
Na ja… warum soll jemand kein Fachmann sein, nur weil er sich nebenbei auch noch mit Musik beschäftigt..??
Haben Sie am Ende des Artikels seine Vita gelesen.
Ich denke für ein Fachmagazin sind seine praktischen Erfahrungen mit 100%iger Selbstversorgung wertvoller als die, der Schreibtischfachleute, wie die Folgenden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Externe_Mitarbeiter_in_deutschen_Bundesministerien
Zu mal da eventuell auch einer dabei sein könnte, der am Wochenende im Posaunenchor spielt.
Der Beitrag gibt vor die Energiewende schützen zu wollen, tut aber das Gegenteil. Hier wird recht unverhohlen die Fortschreibung hoher Einnahmen für Anlagen gefordert, für die ihre Eigentümer von der Gesellschaft für 20 Jahre gut bezahlt wurden, ohne nennenswertes Risiko. Ich betreibe selber eine Anlage und will nicht die großen EVU beerben, die auch nach Abschreibung ihrer Anlage noch vom „Golden End“ der Restlaufzeit massiv profitieren wollen und damit gar die Gesellschaft unter Druck setzen. Eine angemessene Vergütung indes, die den Weiterbetrieb der Anlagen sinnvoll macht und eine Abschöpfung von Mehrwert, der ggf. in den EEG Topf gehört und nicht zum aufnehmenden EVU, sind berechtigte Forderungen.
Für Anlagengrößen unterhalb 3-5kWp kann man zustimmen, denn diese damals teuren Anlagen wurden vor 10-15Jahren auch mit der Prämisse beworben, damit für Rentenzeiten günstigere Stromkosten zu erhalten und damit Ausgaben zu vermindern. Die Anlagen mit größten Einspeisemengen werden im gewerblichen und kleinindustriellen Größenbereich über 30-750kWp gebaut. Die dezentrale Absicherung, als eine zentrale Eigenschaft der Energiewende, wird im Foliensatz dagegen zuwenig berücksichtigt, denn bürgerliche Kleinanlagen speisen auch vorwiegend ins Niederspannungsnetz ein.
Der Beitrag stellt die kritischen Punkte des Foliensatzes richtig dar.
Im Jahr 2020 noch den Begriff Standardlastprofil (Seite 5), für mittel- bis langfristige Regelungsansätze zu verwenden, wirkt schon etwas antiquiert, vor allem, wenn man 2 Seiten zuvor stolz „Smart-Meter Pflichteinbau“ eingefügt hatte?
Mir ist die Darstellung von Farenski auch zu unvollständig und einseitig, denn bei Option 1, dem Marktmodell wird so getan, dass auch bei dieser ein Eigenverbrauch nicht möglich wäre. Richtig ist, dass große Direktvermarkter sicher kein Interesse an kleinen PV-Anlagen mit schwankendem Eigenverbrauch und somit kaum prognostizierbarer, zu vermarktender Einspeiseleistung haben. Schließlich muss sicher gestellt werden, dass die Energiemenge im Bilanzkreis stets ausgeglichen wird. Richtig ist auch, dass Option 3 keinen Speicher erfordert, die Lösung auf die sicher E3DC spekuliert hat. Aber man sollte vielleicht das Marktmodell auch einmal als Einladung sehen, dass dabei neue Geschäftsmodelle für die dezentrale Versorgung entstehen könnten? Mit Hilfe der Digitalisierung, Blockchain, Communities oder was auch immer. Es wird sicher nicht so einfach, wie viele gehofft haben, aber es MUSS irgendwie gehen!
Mehanovic sagt.
Sehr einseitig.
Kann ich nicht mehr hören.
Wer hat PV-Anlagen 20 Jahre finanziert? Auch viele arme Leute die Stromrechnungen kaum zahlen Können.
Und Ihre Meinung nach soll es so weiter gehen. Arme Leute sollen weiterhin PV-Anlagen von wohlhabenden mitfinanzieren.
Im Gespräch ist viel tendenziös und einseitig diskutiert. Ich bin froh das Sie keine Entscheidungsmacht haben.
@ Mehanovic
Das ist zwar nicht direkt das Thema, kann man aber als PV Anlagenbetreiber so nicht stehen lassen.
Sie sind ein typhisches Opfer der gesellschaftlichen Volksverdummung in Sachen Energiewende.
Fakt ist, Strom aus Erneuerbaren senken nach dem Merit Order Prinzip nachweislich die Großhandelspreise.
Siehe hier wie die „Großhandelspreise“ entstehen.
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=merit+order
Wie die Großhandelspreise durch die EE sinken und schon gesunken sind, können Sie am Folgenden sehen.
https://www.energy-charts.de/price_avg_de.htm?price=nominal&period=annual&year=all
Die Großhandelspreise sind – überwiegend wegen der Rohstofflosen EE – zwischen 2011 und 2016 von 5,158 auf 2,820 Cent/Kwh gesunken. Davon haben die „Armen Leute“ nicht nur nichts abbekommen, sondern für sie ist im gleichen Zeitabschnitt paradoxerweise die EEG Umlage von 3,530 auf 6,354 Cent/Kwh gestiegen.
Machen Sie sich bitte mal mit der Materie vertraut, bevor sie weiterhin die falschen als Abzocker beschuldigen, dann können Sie es auch wieder hören.
Wenn die bürgerlichen Interessentinnen der Anfangsjahre der Mainstreambewegung, um die Jahrtausendwende, keine Photovoltaikanlagen installiert oder installieren lassen hätten, Windkraftanlagen mitfinanzieren wollten und weitere Erneuerbare Energien Anlagen gefördert hätten, wo wären „WIR“ dann in der heutigen Entwicklung der Energiewende zurückgeblieben?
Auch den MieterInnen für deren Stromkostenbeitrag zur Energiewende sei hiermit anerkennend gedankt. Eine sehr sinnvolle Investition in gesellschaftliche Entwicklung und Zukunftsvertrauen.
Man hat jetzt 20 Jahre Geld bekommen für die Anlage, also kann man jetzt auch was zurück geben. Meine Idee wäre:
Anlagen die aus dem eeg fallen, dürfen weiter Produzieren. Diese decken ein Teil des Eigenbedarfs ab, der Rest geht ins Netz.
Der eingespeiste Strom wird nicht mehr vergütet. Die Menge wird über smartmeter erfasst und an die EVU gemeldet.
Die EVU liefern anteilig den Reststrom dazu falls benötigt.
Die Bezahlung der bezogenen kW/h erfolgt normal beim EVU wie bisher auch, fester Preis unabhängig vom EE Anteil.
Die EEG Umlage wird nur noch vom EVU bezahlt, auf gelieferten Strom aus nicht EE Quellen.
Für den Betreiber der PV Anlage ist weiterhin eine Ersparnis drin, mit der Möglichkeit durch Speicher dies zu verbessern.
Der Anbieter, bekommt kostenlosen Strom mit dem er Geld machen kann, im Gegenzug muss er jedoch für den nicht EE Strom wesentlich mehr zahlen. Ein Anreiz mehr auf EE zu setzen.
Da die EEG Umlage für den Verbraucher wegfällt sinkt der Strompreis um ca 6 Cent.
Im Detail vielleicht nicht ganz ausgereift, aber eine win win Situation für alle Seiten.
… da die EVUs ihren Strommix kennen würde dabei auch ein Zweirichtungszähler ausreichen und man könnte Datensparsamkeit, mit Verzicht auf smart-metering, praktizieren und diese Finanzanteile in fairen Kapazitätsaufbau investieren.
Möglicherweise hätte man eine (kurze) Verzögerung (3-5Jahre?) erreicht, bis die EVUs die höheren Kosten wieder an deren KundInnen insgesamt weiterreichen?
Dazu wird weiterer Spitzenlaststrom aus südlichen, westlichen und nördlichen Ländern hier ankommen, welche Deutschland in der Umstrukturierung auf nachhaltige Kraftwerksquellen prozentual überholt haben werden.
Man sollte jetzt schon günstige Stromzwischenspeicherung anbieten können.
Zudem könnte man mengenbezogene, gestaffelte (jahreszeitlich gegliederte?) Einspeisevergütungen für Bestandsanlagen (welche man auch als Erneuerbare Energien Leistung erfasst hat) anregen?
Wäre Option 1…
Der Kommentar von Tim Wolf ist nicht korrekt. Die von ihm bejubelte Marktoption stell auf gar keinen Fall einen echten Eigenverbrauch dar, das ist technisch bei dem Modell gar nicht vorgesehen. Auch bei dem Modell 1 handelt es sich um eine Volleinspeisung. Für den THEORETISCHEN Eigenverbrauch soll es später eine kleine Belohnung geben, die das Smart Meter Gateway ermittelt. Wenn es den mal wirklich geben würde und der funktioniert. Im Modell 1 ist ein Speicher, der den Eigenverbrauch erhöhen könnte und was wirtschaftlich wäre, gar nicht vorgesehen und wäre auch technisch Unsinn. Denn es handelt sich um KEINEN physischen Eigenverbrauch. Es ist also ein reines Rechenmodell.
Modell 1 und 2 sind technisch reine Voll-Einspeisemodelle, das ist leider so.
PHYSISCHEN Eigenverbrauch (und darauf kommt es an) sieht nur die Option 3 vor, die finanzielle bestraft wird und alles vollkommen unrentabel macht.
Nein, die Bürger/innen und der Autor haben es NICHT falsch verstanden: Dieser Plan der BNA bringt den alten Energieversorgern/netzbetreibern die volle Kontrolle zurück. Die Bürger möchten ihre eigene Energie kostengünstig produzieren, speichern und verbrauchen. Genau DAS soll nicht mehr sein. ALLES soll ins Netz und die Büger/innen wieder alles brav von den Versorgern kaufen. Das haben wir schon alles richtig verstanden, auch wenn alles verklausuliert dargestellt wird.
Hallo Herr Farenski, wir (ihre Kritiker) können sie nur ersuchen den Taschenrechner selbst zur Hand zu nehmen.
Im Model 3 ist gut zu lesen, der Prosumer zahlt noch 500 € p.a. für seinen 4.000 kWh Bedarf = 12,5 Cent, anstelle 30 Cent = macht 700 € p.a. Ersparnis, oder 14.000 € (20J.). bzw. 21.000 € in (30 J.) – Ein 4 kWp Anlage kostet, fair bezahlt, 6.000 € Wo ist hier das Problem?
Für den, der die PV schon hat, sieht es natürlich noch besser aus. Sie können es auch gerne jeweils
– mit 10 kW PV
– oder auch mal mit 10.000 kWh Verbrauch rechnen (weil 2 E-Autos oder/und WP) .
Es ist jeweils gut.
Was fehlt ist die Dauer/Laufzeit dieses Model 3, – das muss aber auch nicht sein, sondern ggf. kann dauerhaft sein, sofern Strompreiserhöhungen immer beidseitig angehoben oder gesenkt werden?
Wolfgang Wegmann,
wie kommen Sie da auf die 700 € Ersparnis pro Jahr?
Im Model 3 ist doch dargestellt, dass man 850 €/Jahr zu zahlen hat. Da ergibt sich ganz andere Rechnung.
Verbrauch ohne PV 4000 kWh/Jahr x 0,30 € = 1200 €/Jahr
Verbrauch mit PV 4000 kWh/Jahr = Basispreis + bilanzierte Zukauf von 500 kWh/Jahr = 850 €
Daraus ergibt sich ein Ersparnis von 1200 – 850 = 350 €/Jahr
„Anlage kostet, fair bezahlt, 6.000 € Wo ist hier das Problem?“
Das Problem ist folgende. Investitionskosten 6000€ / 350 € Ersparnis = 17,14 Jahre Amortisation.
Bei der Rechnung sind die Versicherung, Instandhaltung, Rücklagen, Reparaturen nicht berücksichtigt.
Wenn, Sie Taschenrechner bemühen wollen dann aber richtig. Sie wollen doch nicht die erzeugte 3500 kWh nochmal bezahlt haben? oder etwa doch? Sie sind lustig
Eine 5kWp Anlage mit Speicher in ähnlicher Größe kostet aber aktuell um die 15.000 € Netto , keine 6.000 €. Das rentiert sich niemals. In keinem der Modelle von BNA.
Tim Wolf sagt:
Die beiden Protagonisten verstehen die Möglichkeiten der angebotenen Optionen in kleinster Weise. Herr Lenz hat ebenfalls keinen Erkenntnisgewinn beigesteuert.
Es ist wie gewohnt von den Energiewendebremsern wieder sehr klausuliert formuliert.
Ich bring, s mal aus der Praxis in Kurzform.
Auf unserem Dach wird gegenwärtig Wir haben gegenwärtig die Eigenverbrauchsvariante praktiziert.. Im Flur unseres Hauses hängt ein Display, wo man sehen kann wann wir aus dem Netz ziehen, und wann wir Überschuss ins Netz abgeben.
Wenn ich morgens sehe, dass wir 10 Kw Überschuss einspeisen, werfe ich sofort die Waschmaschine an, oder hänge unser E- Auto an. Denn dann spare ich etwa 30 Cent Cent; während ich für den Überschuss nur 11 Cent bekomme. Nach auslaufen der Förderung soll ich nun alles einspeisen, und für den Eigenverbrauch bekomme ich 10 Cent gutgeschrieben.
Habe ich da was falsch verstanden.????
Der Prof. weiß von was er redet, der kennt nämlich seine Pappenheimer und hat noch das Faule Ei in Erinnerung, das den EE 2010 mit der EEG Neuordnung ins Nest gelegt wurde.
Kennen Sie das Faule Ei von 2010, wo auf Drängen der Netzbetreiber die EEG Umlage rapide nach oben getrieben wurde.
Siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Ich bin gespannt ob man sich wieder über den Tisch ziehen lässt.
Referat für Erneuerbare Energien
Die 10ct/kWh scheinen schon kurzfristig und dann mittel- bis langfristig als Nebelkerze.
Schön könnte das schon sein, wenn für Alle diese Vergütungshöhe unbegrenzt erhalten bliebe.
Welche Anlagengrößen und für welche Installationsjahre und mit welchen Gesamtkosten, dann, aus der Vermarktung dieser Strommengen (negative Strompreise länger als 6h, trübe und kalte Wetterlagen, Wirtschaftslage und Stromtransport innerhalb Europas, …)?
Was soll man mit den drei Optionen anfangen
Die „Netzbetreiber-Option“ wäre für technisch und an der (Strom-)Energiebranche uninteressierte Laien (evtl. etwa diese 4kWp Anlagengrößen, tendenziell späterer 2000er Jahre) die Standardfortsetzung der Einspeisung umweltschonend erzeugten Stroms?
Photovoltaikanlagen zwischen 2000 und etwa 2009 werden meistens als Volleinspeisungsanlagen, mit mehr oder weniger flexiblen Anschlußansätzen, aufgebaut worden sein.
Ja Verarschung leuft so. Wie auch vor Jahren schon mit der Windkraft. Wir haben doch jetzt alle, wie versprochen von der Politik einen super Stromkreis von 30 Cent die kWh. Da soll noch einer sagen wir haben keine Vorteile von der Wind Energie gehabt. Danke ihr Politiker.
Tim Wolf sagt:
Guter Journalismus besteht auch darin, Blödsinn einfach mal keine Plattform zu bieten!
@ Tim Wolf.
Ich würde sagen gute Diskutanten haben Argumente, und müssen nicht auf Polemik ausweichen , wenn sie mit Gegenargumenten konfrontiert werden.
Meiner Meinung stellt Herr Wolf das vollkommen richtig da.
Option 1 : Eigenverbrauch wird lediglich mit der 1/2 EEG Umlage belastet, überschüssiger Strom wird ins Netz eingespießt und geringfügig vergütet. Strom der aus dem Netzt zugekauft werden muss, wird sich nach dem aktuellen Börsenpreis richten. Höchstwahrscheinlich Teurer (pro Kwh) als der Durchschnittspreis, man kauft in Zeiten in denen weniger erneuerbare zur Verfügung stehen. Ideale Lösung für Kunden die Ihren Verbrauch der Erzeugung anpassen.
Option 2: Salopp gesagt, last mich in ruhe. Ich möchte keine Veränderungen an meinem Verbrauchsverhalten und auch baulich nichts an meiner Anlage ändern. Im Gegenzug akzeptiere ich die relativ geringe Vergütung und kaufe meinen Strom wenn ich ihn brauche. Die Anlage (in der Regel vor 2010) ist bezahlt.
Option 3: Ich will meinen Verbrauch nicht auf die aktuelle Erzeugung anpassen und der Netzbetreiber betreibt für mich einen virtuellen Stromspeicher. Hierfür bekommt der Netzbetreiber eine Vergütung sollte diese bei 15 Euro/kWp liegen wäre das ein fairer Preis verglichen mit den momentanen Preisen für Batteriespeicher. Großer vorteil gegenüber einem eigenen Speicher, es kann Strom aus dem starken Sommermonaten in die schwachen Wintermonate mitgenommen werden.
Die Datensammlung bei Option 1 mit der 1/4 Abrechnung ist ein anderes Thema, aber zur genauen Abrechnung derzeit die praktikabelste Lösung.
Wer immer noch glaubt, bei Option 1 gäbe es keinen Eigenverbrauch, der sollte sich Folie 19 mal genau ansehen. Es gibt überhaupt keinen Zähler der die Erzeugung mist. Folglich ist es eigentlich nicht möglich den Eigenverbrauch zu berechnen.
Option 1 soll ein Marktgeschehen simulieren, wobei der einzige „Kunde“ der Netzbetreiber wäre.
Diese Marktsituation waren die großen deutschen Stromversorgungsunternehmen und Stadtwerke lange so gewöhnt und 4kWp-Kunden werden an der Strombörse auch nicht als adäquate Kundengröße einbezogen. Bestenfalls gewinnt man umweltfreundliche Zwischenhändler, die günstige Gebührenkonditionen dabei anbieten, oder man muß die Vorgaben des Netzbetreibers akzeptieren (ohne Einspeisevorrang)?
Vielleicht können Ökostromanbieter dazu einen Tarif und die Organisation der übergeordneten Durchleitungsgebühren (diese beobachtet auch die BNA) für die Haushaltskunden (und Kleingewerbe) anbieten?
4kWp und 1MWp Anlagen nicht in eine Regelung einzusortieren scheint dazu noch nicht ausgeschlossen worden zu sein.
Je öfter ich in die Folien schaue, und je länger ich da lese, desto mehr werde ich an das Faule Ei erinnert, dass 2010 der Energiewende ins Nest gelegt wurde.
Im Fachjargon sorgfältig verklausuliert , soll da was schmackhaft gemacht werden, was einzig und alleine der konventionellen Stromwirtschaft dient, und mit der Überschrift des Artikels noch relativ milde betitelt ist.
Dazu werden Missionare auf Fachforen wie dieses hier losgelassen, um ebenfalls mit gezielten Fachausdrücken, bei den weniger Informierten den Eindruck zu erwecken halt, ….. da muss einer was davon verstehen. Spätestens, wenn dann Widerspruch aufkommt, kann man die wahren Absichten der Heilverkünder erkennen. Die Argumente gehen aus, das Forum wird beschuldigt, eine Plattform für Blödsinn zu bieten, der Autor des Artikels, der den Braten als erster gerochen, und öffentlich gemacht hat, wird auf Musikwissenschaftler herabgestuft, der keine Ahnung haben kann , obwohl er so praxisnah wie kein Andere agiert.
Nein meine lieben Missionare, wie ihr seht, habt ihr hier die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Es ist tatsächlich ein Fachforum mit Erfahrungen, besonders wenn es darum geht die Energiewende Bremser ins rechte Licht zu rücken.
Fazit: Der „Musiker“ kennt seine Pappenheimer genau so gut wie der Prof..
Farenskis zweiter Satz im Video (0:36):
„Die Enteignung privater PV-Erzeugung droht, sagt der Bundesverband Energiespeicher BVES.“
Google sagt: „Es wurden keine mit deiner Suchanfrage – Enteignung site:bves.de – übereinstimmenden Dokumente gefunden.“
Farenski bei 10:55: „Hier roter Pfeil“
Es ist kein roter Pfeil zu sehen.
Farenski bei 11:25: „Sie speisen weiter den kompletten Strom ein“
Das Schaubild zeigt, dass der Überschussstrom eingespeist wird.
Farenski bei 11:28: „Sie bekommen einen komplizierten Zähler, ein Smartmeter Gateway nennt man das. Dieser Zähler rechnet theoretisch aus, wieviel Strom würde ihr Haus selber verbrauchen und rechnet das gegen den Netzbezug gegen. Das heißt, das ist eine rein theoretische Messung.“
Im Kommentar 17. April 2020 um 18:17 Uhr wiederholt Farenski die falsche Behauptung zu Modell 1: „Modell 1 und 2 sind technisch reine Voll-Einspeisemodelle, das ist leider so.“
Und weiter: „PHYSISCHEN Eigenverbrauch (und darauf kommt es an) sieht nur die Option 3 vor…“
So wird deutlich: Farenski hat weder das 1. Kirchhoffsche Gesetz verstanden, das man als Elektrotechnik Student spätestens im 1. Semester lernt, noch verschiedene Messkonzepte durchschaut.
Dem ersten Kommentar von Tim Wolf ist in der Sache eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Eigentlich müsste man von Farenski eine Vergütung bekommen, sich so viel Quatsch angehört und angeschaut zu haben. Nein, nicht ganz: Ab 42:58 wird es tatsächlich essentiell.
Danke!
Stefan Arnold sagt:
Sehr schade, dass nur auf zwei der drei Vorschläge der Bundesnetzagentur eingegangen wird und die dritte Option (Marktoption = Eigenverbrauch + Überschusseinspeisung) außen vor gelassen wird
Stefan Arnold
Es wird doch im Video auf alle 3 Varianten eingegangen.
Bei der Variante 3 wird mehr als deutlich, dass er Autor Recht hat, wenn er in der Überschrift schreibt, „Das Ende der Bürgerenergiewende“
Die Variante 3 ist auf den ersten Blick noch die unverdächtigste, aber beim genauen Hinschauen, wird klar, dass die Grundprinzipien der Energiewende, nämlich Dezentralität, und infolge dessen Verteilung der Wertschöpfung übers ganze Land, verhindert werden soll. Mit anderen Worten, so weit wie möglich monopolisiert.werden soll mit, Virtuellen Speichern, in wenigen Händen. Ich beziehe das nun mal auf unsere eigene Situation. Wir haben eine 18 Kwp Anlage auf dem Dach, die ist von Ost nach West so ausgelegt, dass die Leistungskurve der Lastkurve möglichst nahe kommt. Zur Zeit nutzen wir mit einem E-Auto etwas mehr als 30% Eigenverbrauch. Wenn die Anlage nun aus der Förderung fällt, und wir den Virtuellen Speicher der Variante 3 aufgezwungen bekämen, zahlen wir für den monatlichen Obolus schon mal 14,60 X 12 = 175,20 X 18 Kwp = 3153,60. im Jahr.
Dafür kann man drei Ladesäulen für E-Autos aufs Grundstück stellen. Zu mal es jetzt schon welche geben soll, die automatisch nur dann laden wenn Überschuss anfällt, wie mir mein Sohn der Elektroingenieur, und Chef des Ganzen gerade erklärt hat. Unsere beiden Nachbarn rechts und links könnten auch ihre E-Autos tanken. Brauchwasser wird auch elektrisch erzeugt, und unsere Heizung wird gerade auf Wärmepumpe umgestellt. Wenn wir dann zur gegebenen zeit noch einen Speicher installieren, wird letztendlich nicht mehr allzu viel Überschuss anfallen. Wenn ich diesen sauberen Überschuss Strom dann noch zum Marktpreis verkaufen kann, wäre das die Energiewende, wie es die Urväter mal geplant hatten.
Allerdings sollte der Marktpreis auch „Artgerecht“ ermittelt werden, das heißt, nicht so wie gegenwärtig, wo die EE ohne Grenzkosten die Preise nach unten drücken, sich selbst entwerten, und andere mit den niedrigen Börsenpreise lukrative Geschäfte machen.
EE Strom wird an der Börse übrigens offiziell zu Graustrom. Erst wenn die Anbieter mit einem prozentualen Anteil Grünstrom werben, sieht man wieder wo er geblieben ist.
Hallo Ihr Interessierten
Ich muss meinen Kommentar vom 18 April um 10.55 Uhr etwas korrigieren.
Mein Sohn der Elektroingenieur und Manager des Ganzen, hat mich gerade darauf hingewiesen, dass wir ja gar keine 30% Eigenverbrauch mehr haben, seit wir 2018 unsere Anlage von 9 auf etwa 18 Kwp erweitert haben. Mit der neuen Größe haben wir allenfalls noch 16% Eigenverbrauch.
Somit wird an unserer eigenen Anlage deutlich, was in Option 3 verschwiegen wird.
Nämlich die Tatsache, dass je größer die Anlage, desto unrentabler wird sie wegen der 14,60 Euro Monatsgebühr, im Verhältnis zum Eigenverbrauch.
Genau das versucht der Prof, im Video so ab Minute 3.55 deutlich zu machen.
Es liegt ja in der Natur der Sache, dass die konventionelle Stromwirtschaft, so viel wie möglich ihrer gewohnten Pfründe erhalten will, das ist aber nicht das Ziel der mehrheitlich beschlossenen Energiewende. Somit trifft der Autor mit der Überschrift des Artikels, den Nagel auf den Kopf.
Man muss sich mal vorstellen, der Chef der Fleischerinnung würde dem Club der Vegetarier deren wöchentlichen Speiseplan erstellen.
Nein, auf Taschenspielertricks wie bei der EEG Neuordnung 2010, wo bei Nacht und Nebel mit einer Ermächtigungsverordnung, aus Differenz „Kosten“ eine „Nummerische“ Differenz geworden ist, und von da an die EEG Umlage, und somit die Verbraucherpreise, rapide nach oben gestiegen sind, sollte man nicht mehr reinfallen.
Das kam damals auch auf Vorschlag, um nicht zu sagen drängen, drängen der konventionellen Stromwirtschaft.
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitqat:…Befürworter waren vor allem die liberalen Wirtschaftspolitiker der FDP sowie die großen Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit ihren Lobbyorganisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.
Was daraus geworden ist, und sich fort an — Negativ — wie ein roter faden durch die gesamte Energiewende zieht, macht übrigens genau der selbe Prof. Weber im folgenden Video deutlich, der den aktuellen Vorschlag gerade bei Lichte betrachtet.
Siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Wie man sehen kann, es ist nicht an den Haaren bei gezogen wenn ich sage der kennt seine Pappenheimer.
Dieses Thema erscheint mir komplex, vielleicht lohnt es sich, es ein bisschen zu zerlegen.
Dank Forschern wie Tony Seba („GOD Parity“) wissen wir, dass das Geschäftsmodell der Netzbetreiber ein Auslaufmodell ist. Dies bedeutet, dass Länder, die bisher kein Stromnetz aufgebaut haben, es vermutlich nun auch nicht mehr aufbauen werden. Länder, die allerdings bereits ein Stromnetz haben, müssen sich überlegen, welche Zukunft sie für das Netz sehen. Was soll in Zukunft genau die Aufgabe und das Ziel des Stromnetzes sein? Wem dient es? Und erst wenn man dies sauber definiert hat, dann kann man sich Gedanken über dessen Finanzierung machen. Denn sonst schafft man leicht wieder falsche Anreize, wie im EEG erfolgt.
Erstens macht die EEG-Abgabe Strom künstlich teurer, wenn er grüner wird. Je mehr Verbraucher auf Wärmepumpenheizungen oder Elektroautos umsteigen sollten, desto weniger lohnt es sich. Stattdessen hätte man mit einer hohen EEG-Abgabe starten können, als Strom dreckig war, um damit den Fördertopf zu füllen, und hätte sie langsam immer weiter senken können, je grüner Strom wird. Oder man hätte die Energiewende aus den allgemeinen Steuern finanziert, wie die meisten anderen Subventionen auch – oder über eine CO2-Abgabe. Es hätte viele andere bessere Möglichkeiten gegeben als unser derzeitiges Modell.
Zweitens stellt die EEG-Abgabe einen hohen fixen Strompreisbestandteil dar. Hierdurch wird der Hebel bei den Strompreisschwankungen deutlich verkürzt, so dass sich eine Optimierung der Nachfrage weniger lohnt, als es der Börsenpreis anzeigt. Teure Kraftwerke laufen so häufiger, teure Noteingriffe werden häufiger, und grüner Strom wird weniger gut verwertet. Der Anreiz zur Nachfrage-Optimierung, eines der wichtigsten Elemente einer grünen Energiewende, wird künstlich verstümmelt. Einfache Lösung wäre gewesen, die EEG-Abgabe wie die Umsatzsteuer in Prozent anstatt fix pro kWh zu berechnen.
Dies sind die prominentesten Beispiele für grobe Design-Fehler im jetzigen EEG. Wenn wir unsere Ziele für das Stromnetz sauber definiert haben, dann brauchen wir diesmal ein gutes Design, um unsere Ziele zu erreichen. Wollen wir in Zukunft noch ein Stromnetz betreiben? Wenn ja: „The electric grid is the largest and most complex machine ever built.“
https://youtu.be/ggdYts4muu0
Wenn man daran rumschraubt, sollte man sehr gut wissen, was man tut. Bisher haben wir mit dem EEG leider nicht unbedingt bewiesen, dass wir das tun.
Vince S. sagt:
Erstens macht die EEG-Abgabe Strom künstlich teurer.
@ Vince S.
Sie hätten… „Künstlich“ …. in Anführungszeichen setzen sollen, das hätte Ihrer ..„wahren“… Aussage mehr Nachdruck verliehen.
Siehe hier, wie der Strom „Künstlich“ teuer wird.
https://www.energy-charts.de/price_avg_de.htm?price=nominal&period=annual&year=all
Von 2011 bis 2016 sind die Strombeschaffungskosten für die Versorger von 5,158 auf 2,820/Kwh gesunken. Aus diesem Grunde ist wegen dem EE feindlichen System, paradoxerweise, die EEG Umlage von 3,530 auf 6,354 Cent/Kwh gestiegen. Ein System, das 2010 von der konventionellen Stromwirtschaft genau so euphorisch dargestellt wurde, wie das Gegenwärtige, und leider auch verabschiedet wurde.
ich verstehe Ihre Verärgerung.
Eine Grundsatzdiskussion darüber, ob Ressourcenzugang oder Verteilung das „Problem“ sind, das ändert diese konkreten Vorschläge der BNA-Abteilung nicht und eine Auswahl aus 3 Optionen bedeutet nicht, daß damit alle Möglichkeiten bereits andiskutiert sind.
Wen interessiert in der nächsten Milliarde Jahre, ob wir dazu einen sinnvollen Beitrag geleistet haben?
@Hans Diehl
2011: 5,158 + 3,530 = 8,688
2016: 2,820 + 6,354 = 9,174
(Es kommen noch weitere Strompreisbestabdteile hinzu.)
Aber wie man sieht, wäre ohne EEG-Abgabe der Strom billiger geworden, das Elektroauto oder die Wärmepumpe hätten ihren Vorteil gegenüber ihren fossilen Varianten also ausgebaut. Wegen der EEG-Abgabe ist es jedoch nun genau umgekehrt. Das EEG setzt also die falschen Anreize.
@ Vince S.
Der Gipfel des EEG Umlagenschwindel steht ja wegen der Corona Krise noch bevor.
Die Großhandelspreise für Strom sinken wegen der geringen Nachfrage weiter. Bis zu 30% heißt es in den neuesten Meldungen. Das bedeutet, die EEG Umlage wird für 2021 rapide ansteigen.
Und das ausgerechnet in dem Jahr, wo die teuersten Anlagen mit 50 Cent/Kwh aus der Vergütung fallen. Bin mal gespannt, wie dieses Pardoxon der Öffentlichkeit wieder untergejubelt wird.
Ich kann mir vorstellen, dass in den Zentralen der Netzbetreiber die „Zauberer“ schon zusammen sitzen.
Vince S. sagt:
Dank Forschern wie Tony Seba („GOD Parity“) wissen wir, dass das Geschäftsmodell der Netzbetreiber ein Auslaufmodell ist.
@ Vince.
Wie wäre es denn, neben der Grundversorgung, mit einem Kapazitätsmarkt, oder genauer gesagt einem Sturmtief „Überkapazitätsmarkt“
Für Kapazitätsmarkt gibt es ja die unterschiedlichsten Definitionen, und wird von offizieller Seite, so weit mir bekannt ist, abgelehnt. Je nach Auslegung der Definition, gibt es den aber schon immer, in den Verschiedensten Varianten. Oder wie soll man unter einigen anderen, die so genannte Regelenergie verstehen.
Selbst das Folgende kann man als Kapazitätsmarkt bezeichnen.
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Fazit: Wenn Sonne und Wind billige Kapazitäten zur Verfügung stellen, wird der Markt damit bedient. Ertragsoptimierung nennt man das, in verschiedenen Studien, wenn Langzeitverträge am Terminmarkt immer dann durch zukaufen am Spotmarkt bedient werden, wenn der Strom da billiger ist wie in den Verträgen fest geschrieben. Logistik ist der Schlüssel für die Energiewende.
Warum soll dieser Schlüssel nicht auch in dezentrale, private Schlösser passen. Ich erinnere an die Nachtstromtarife.
Von Optimierung des Eigenverbrauches, spricht mein Sohn, der Elektroingenieur und Chefplaner in unserem Hause, wenn er mit mir über unsere künftige Stromversorgung philosophiert. Ein Speicher im Keller oder in der Garage, wenn der – hauptsächlich im Winter – dann noch über einen Kapazitätsmarkt, oder nennen wir ihn einfach Sturmtieftarif, immer dann gefüllt wird, wenn Sturmtiefs die Netze überlasten, oder die Sonne all zulage hoch steht, und Strom angeblich verschenkt werden muss. Wir wollten noch nicht mal was dafür haben, weil wir ihn ab nehmen, sondern würden sogar noch kleines Geld dafür bezahlen. Wenn das Viele machen, könnte man die — gerade bei Sturmtiefs, oder an Wochende entstehenden — negativen Preise an der EXX im Rahmen halten.
Die Medien müsste nicht in Schlagzeilen berichten, für wie viel Millionen wir wieder Strom verschenkt hätten.
Wenn seitens der Netzbetreiber solche Vorschläge kämen, wäre ich davon überzeugt, dass ihnen breite Zustimmung sicher wäre. Nachhaltig wäre das ein sicheres Geschäftsmodell
Konstruktionen, die ausschließlich auf Machterhaltung , und als Bremsklötze gegen die Energiewende ausgerichtet sind, haben kurze beine., und werden irgendwann von der Realität eingeholt.
Aktuelles Beispiel ist die EEG Umlage. Infolge der Corona Krise sinken die Großhandelspreise für Strom zwischen 20 und 30% heißt es in Meldungen.
Die EEG Umlage muss wegen dem EE feindlichen System in 2021 merklich ansteigen. Und das in einem Jahr wo mit 50 Cent/Kwh die teuersten EE Anlagen aus der Vergütung fallen. Bin mal gespannt unter welchem Deckmantel man das der unbedarften Öffentlichkeit wieder unterjubelt.
Nein, ..ich bin seit 1992 mit meiner ersten PV Anlage am Netz, beobachte seit dem hobbymäßig die Entwicklung, der Rahmenbedingungen Die Vorschläge die von der konventionellen Stromwirtschaft gekommen sind, waren ohne Ausnahme, Bremsklötze für die Energiewende.
Hallo Ihr Interessierten und Freunde der Energiewende.
Lasst mich das, was der Prof. im Video ein geschickt verpacktes Paket nennt, ganz langsam auspacken, und bei Lichte betrachten..
Dazu ist das Folgende vor weg von Bedeutung.
Andreas Faendt schreibt:
Zitat:….Schon wieder kommentiert ein Musikwissenschaftler, der eine m.E. völlig unbedeutende BI vertritt die doch sehr umstrittene Interpretation der BNA Prosumer Modelle durch Farenski/E3DC. Wünschenswert wäre mal eine Stellungnahme Anderer, sei es Mitbewerber wie Sonnen, die angeblich heute schon tun, was laut E3DC gar nicht geht. Zitat Ende.
Wenn der Herr Faendt von Mitbewerbern spricht, gehe ich da von aus, dass alle die so vehement den BNA Vorschlag schönreden, für die Branche Stromanbieter hier unterwegs sind.
Kommen wir nun zum Auspacken des Päckchens.
Frank Farenski sagt:
Der Kommentar von Tim Wolf ist nicht korrekt. Die von ihm bejubelte Marktoption stellt auf gar keinen Fall einen echten Eigenverbrauch dar, das ist technisch bei dem Modell gar nicht vorgesehen. Auch bei dem Modell 1 handelt es sich um eine Volleinspeisung. Für den THEORETISCHEN Eigenverbrauch soll es später eine kleine Belohnung geben Zitat Ende
Genau so ist es, bei Optionen 1 und 2 wird. .. „physikalisch“ … NULL eigen verbraucht. Der EE Strom geht erst mal komplett ins öffentliche Netz, und so mit als Angebot an die Strombörse. Dort senkt er nach dem Merit Order Prinzip die Börsenpreise. Dazu muss man wissen, dass mit einer ähnlichen Dreistigkeit 2010 der EEG Strom zum Vermarkten an die EXX ( Strombörse ) verpflichtet wurde. Der fällt zusätzlich – ohne Grenzkosten – dort an, und senkt die Börsenpreise. Das bedeutet in der Praxis, er senkt die Strom Großhandelspreise, von denen die Käufer, sprich die Stromanbieter profitieren. Bei Überangebote und demzufolge negativen Preisen bekommen sie so gar noch Geld wenn sie den Strom abnehmen. EEG Strom muss quasi verramscht werden, um die Netze nicht zu überlasten.
Der EE- Eigenverbraucher ist dabei der Verlierer. An Stelle der 30 Cent, die er bei physikalischem Eigenverbrauch gespart hätte, bekommt er für seinen „Rechnerisch“ ermittelten Eigenverbrauch, allenfalls nur noch den Ramschpreis vergütet. Aber wie gesagt, erst nach dem sein Anteil Eigenverbrauch an der Börse war, und dazu beigetragen hat, dass für die Händler, sprich Stromanbieter die Einkaufspreise gesunken sind. Das bringt auch der Prof. im Video zum Ausdruck mit den Erdbeeren.
Der Gipfel dieser Dreistigkeit, ist die Tatsache, dass die Verbraucher wegen der – durch den EE Strom – gesunkenen Börsenpreise, höhere EEG Umlage bezahlen müssen. Denn seit 2010 der EEG Neuordnung gilt, je billiger sich die Versorger bei sinkenden Börsenpreisen Strom beschaffen können, desto höhere EEG Umlage müssen die Verbraucher bezahlen.
In geschwollenem Fachjargon nennt man das Marktintegration. Mein selbst erzeugter Strom muss erst an die Börse, sprich in den Markt integriert werden, muss sich dort – als zusätzliches Angebot selbst „abwerten“ , um dann abgewertet wieder zu mir zurückzukommen als Eigenverbrauch. Je mehr er dort abgewertet wird, desto wertvoller, oder größer wird die Gewinnspanne für diejenigen die den Kaufen und zu den Kunden bringen.
Im Folgenden kann man sehen, wie die Großhandelpreise gesunken sind.
https://www.energy-charts.de/price_avg_de.htm?price=nominal&period=annual&year=all
@ Frank Farenski, bleiben Sie dran, Sie sind auf dem richtigen Wege.
Die Option 3 ist schneller belichtet. Da sind es die 14,60 Euro monatlich die auf die Kwp einer Anlage bezogen sind, und größere Eigenverbrauchsanlagen, auf Hallen mittlerer Unternehmen möglicherweise verhindert, wie der Prof. im Video angedeutet hat. Denn mit der 4 Kwp Anlage als Beispiel, hört sich der monatliche Obolus von 58,40 Euro pnoch relativ gut an.
Wenn z.B. unsere Anlage mit 18 Kwp mal aus der Vergütung fällt, kostet uns die monatliche Gebühr für den virtuellen Speicher schon 262,80 Euro.
Bin mal gespannt, ob der Diskutant Timo Wolf, oder ein anderer Befürworter des BNA Vorschlages, an meiner Darstellung was auszusetzen hat.
Folie 11: Viertelstunden Vermarktung mit Überschuss Einspeisung
Mehr ist dazu schlicht nicht mehr zu sagen…
Nein Timo Wolf, ich will meinen selbst erzeugten EE Strom physikalisch selbst verbrauchen, und nicht erst wie in Folie 11 vorgeschlagen ¼ stündlich vermarkten lassen., bevor ich ihn dann unterbewertet als Eigenverbrauch gutgeschrieben bekomme.
Oder wie der Prof. im Video sagt, meine selbst gezüchteten Erdbeeren im Wert von.. „3 Euro“.. erst in die Großmarkthalle geben, wo die Händler dann nach Angebot und Nachfrage den Preis auf „1“..Euro drücken, mit dem ich dann meinen Eigenverbrauch gutgeschrieben bekomme.
Solch einem Taschenspielertrick – auf Vorschlag der konventionellen Stromwirtschaft – sind die EE, und die gesamte Energiewende erst 2010 mit der EEG Neuordnung zum Opfer gefallen.
Sie wissen doch, möglicherweise auch nicht, dass damals die EE zum Vermarkten an die Börse verpflichtet wurden, mit der Konsequenz, dass die dort zusätzlich anfallen, und nach dem Merit Order Prinzip die Börsenpreise senken. Sich quasi selbst entwerten, um dann als Parameter für die EEG Umlage, und die gesamte Kostenbetrachtung der Energiewende missbraucht zu werden.
Sie sehen, es ist immer das gleich Konzept wenn die Vorschläge von der konventionellen Seite kommen.
Ich habe ja – genau wie der Prof. – Verständnis da für, wenn Sie in dem BNA Vorschlag einen lukrativen Vorteil für Ihre Branche der Stromhändler und Versorger sehen, dass ist aber nicht im Sinne, der mehrheitlich beschlossenen Energiewende.
Vor dem Hintergrund all dem was ich Ihnen nun deutlich gemacht habe, sollten Sie ihre oben gemachten Aussagen neu bewerten.
Zitat Wolf:….
Von einem Angriff auf die Energiewende kann jedenfalls keine Rede sein, das Video ist erneut ein Zeugnis von Unverständnis. Damit sollte man sich still in die Ecke hocken, nicht aber vor eine Kamera. Es bleibt sogar fraglich, ob das Pv-Magazin sich mit solchen Beiträgen nicht einen massiven Bärendienst erweist. Guter Journalismus besteht auch darin, Blödsinn einfach mal keine Plattform zu bieten! Zitat Ende.
Schlechter Journalismus und Blödsinn, ist ja nun wohl vom Tisch, sonst könnten Sie ja alle meine Ausführungen, Daten und Fakten fundiert, widerlegen.
Lieber Herr Diehl,
erstens wäre es nett, wenn Sie meinen Namen richtig schreiben.
2) Bin ich weder Befürworter der BNA Vorschläge, noch arbeite ich für die Energiewirtschaft (sondern bin Biobauer mit 3 PV Anlagen) und schon gar nicht für Sonnen, die ich sehr kritisch sehe. M.E. tun sie nicht oder nur marginal, was sie im Marketing versprechen, nämlich Regelleistung aus vernetzten Heimspeichern im Netz darzustellen. So jedenfalls kann man das einem anderen Papier der BNA entnehmen. Ich habe Sonnen nur erwähnt, weil die in ihrem heutigen Modell der Sonnencommunity bereits Prosumer Anlagen in die eigene DV aufnehmen und die staatliche Einspeisevergütung den Kunden ersetzen. Also weitestgehend das Modell 1 der BNA.
Zu den Vorschlägen der BNA: wir sollten mit denen tun, was sie sind. Sie als Vorschläge betrachten und diese kontrovers diskutieren. Was Farenski und der Author Lenz hier machen, sie so hinzustellen, wie wenn sie unweigerlich am 1.1.2021 Gesetz werden würden und vollumfänglich auch für alle Neuanlagen gelten würden.
Inhaltlich liegen Sie beim Model 1 falsch! Schauen Sie einfach, wo auf Folie 19 der (1/4 stündliche) Messung erfolgt: Hinter dem Haus! Damit findet Eigenverbrauch physikalisch statt, er wird noch nicht einmal von der Meßtechnik erfasst, diese erfasst nur Einspeisung/Bezug. Hören Sie das Audio Interview von Herrn Stratmann von der BNA, er erklärt es dort präzise.
Zu den anderen Modellen kann man nur spekulieren, ohne weitere Erklärung der BNA versteht man sie nicht. Bsp. steht bei Modell 3 „4 kW“. PV Anlagen werden aber in kWP bemessen, was soll das dann sein, die max. Anschlußlast am Hauskasten? Da gibt es auch heute schon lastabhängige Monatsgebühren im Industriesektor…
Versuchen wir es ein allerletztes Mal: …mit ÜBERSCHUSS-Einspeisung…. Der Pfeil der den Energiefluss darstellen soll, geht DURCH den Verbraucher…(siehe Folie 11)
Im übrigen kann ich Sie beruhigen: Ich bin nicht den „konventionellen Seite“ zuzuordnen, lässt sich einfach aus der Summer meiner Kommentare auf dieser Seite zu zahlreichen Artikeln auch klar erkennen. Ich bemühe mich stets um Orientierung an verfügbaren Fakten und nicht wilden Spekulationen, die in Schaubilder Dinge hineininterpretieren, die da gar nicht zu sehen sind und im Wiederspruch zur Überschrift stehen.
Den Rest wird die Zeit zeigen, lange kann es eigentlich nicht mehr dauern… hoffentlich denkt jemand dran, diesen Artikel und die Kommentierung dann wieder auszugraben…
Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber es zeichnet sich ab was ich schon länger befürchte. Die Politik lässt sich mal wieder von der Industrie beeinflussen.
RWE und Co. haben nun begriffen das sie mit den alten Hasen (Kohle, Atom) nicht mehr weit kommen. Nun muss das EEG halt so gestrickt werden das es RWE und Co. sehr entgegenkommt EEG Anlagen in großen Still aufzubauen, und damit Geld zu verdienen.
Das Geld sollen ja nicht die Bürger verdienen, sondern die Konzerne.
Mir gefällt Option 3 sehr gut, nur die Gebühr ist ein Frechheit.
Ich bin kein Freund der EEG Umlage. Ich bin sogar dafür sie endlich aufs Eis zu legen, und neue Anlagen nicht mehr zu Fördern. Vielmehr sollte die MwSt auf PV Module, Wechselrichter und Akkus auf 7% gesenkt werden. NetMetering einführen, und Bürokratische Hürden abbauen. Neue Anlagen sollten nur noch bei der Netzagentur gemeldet werden, wo man sich aus einer Datenbank seinen Wechselrichter raussucht, und angibt wo die Anlage steht, und den kWp angibt. Basta. Die Teilen dem Netzbetreiber mit was man für ne Anlage hat und fertig.
Eine andere Perspektive …
Robustes Nervenkostüm, weitreichenden, sozialen Rückhalt und viel Glück
für die Auseinandersetzung mit der Energiebranche:
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Stellenangebote/DE/GehobeneD/200512_gD_610-1.html;jsessionid=CD8368E957DE4A354A0BF99A14DEFA2F
Hallo Tim Wolf, und alle die sich hier so vehement für den BNA Vorschlag stark machen.
Da mir ja keiner widersprochen hat, als ich geschrieben habe Euren Äußerungen kann man entnehmen, dass ihr alle von der Branche Stromhändler und Versorger, hier unterwegs seid, gehe ich im Folgende davon aus, dass es auch so ist.
Unter diesem Gesichtspunkt, komme ich noch mal auf das Folgende.
Zitat Wolf.
Folie 11: Viertelstunden Vermarktung mit Überschuss Einspeisung
Mehr ist dazu schlicht nicht mehr zu sagen…
Aus Sicht der EE Einspeiser gibt es sehr wohl zu der „Viertelstunden Vermarktung“ was zusagen, sogar eine ganze Menge, wenn man tiefer in die Materie einsteigen würde. Die Viertelstunden Vermarktung kann ja auch mal in ein Sturmtief fallen, mit negativen Preisen, soll ich da etwa für meinen selbst erzeugten, und im Hausnetz verbrauchten Strom noch drauf bezahlen, obwohl ich physikalisch mit meinem Eigenverbrauch dazu beitrage, negative Preise zu verhindern.
In der „Vermarktung“ der EE, liegt der Hund begraben. In der Vermarktung wie man sie gegenwärtig in der Stromwirtschaft versteht, sind die EE immer die Verlierer, weil sie sich selbst entwerten. Vermarktung heißt vom Erzeuger bis an die EXX ( Strombörse ) wo die Börsenpreise, sprich „Marktpreise“ entstehen. Dort treten die EE ohne Grenzkosten ( Rohstoffkosten ) gegen die Konventionellen mit Grenzkosten an, und senken nach Merit Order Prinzip die Börsenpreise oder Marktpreise. Entwerten sich somit selbst. Die Erzeuger, sowohl die EE als auch die Konventionellen, sind die Verlierer.
Die Gewinner sind der Handel und Vertrieb, also Ihre Branche. Die kaufen den billigen Strom an der Börse und bringen ihn zu den Kunden. Billigen Strom der entsteht, weil EE Strom „vermarktet“ wird.
Wenn in einem Vorschlag seitens der konventionellen Stromwirtschaft der Begriff „Vermarkten“ der EE siehe z. B .aktuelle Folie 11 vorkommt, ist das immer zum Vorteil der Konventionellen.
Ich fände es gut, wenn man mit Fachleuten, mal ruhig und sachlich, darüber diskutieren könnte, warum das so ist.
Zum Beispiel, unter dem Motto, die EE sind die Verlierer und die Händler und Versorger sind die Gewinner.
Dabei könnte man dann auch aus dem diskutierten BNA Vorschlag Schlüsse ziehen.
Möglicherweise meldet sich mal einer von den obigen Fachleuten..
Andreas Fendt sagt:
2) Bin weder Befürworter der BNA Vorschläge, noch arbeite ich für die Energiewirtschaft (sondern bin Biobauer mit 3 PV Anlagen) und schon gar nicht für Sonnen, die ich sehr kritisch sehe.
@ Andreas Fendt
Da haben Sie sich im Folgenden etwas unglücklich ausgedrückt.
Zitat Fendt.
Wünschenswert wäre mal eine Stellungnahme Anderer, sei es Mitbewerber wie Sonnen,
Bei Mitbewerber bin ich davon ausgegangen, dass Sie auch ein Bewerber sind.
Andreas Fendt sagt:
Inhaltlich liegen Sie beim Model 1 falsch! Schauen Sie einfach, wo auf Folie 19 der (1/4 stündliche) Messung erfolgt:
@Andreas Fendt
Die „Messung“ findet da statt. Es geht aber um die „Vermarktung“ die diesem Messergebnis zugrunde liegt, und die Vermarktung findet nicht hinterm Haus statt, sondern an der Börse, und da muss der Strom erst mal hin, um an der Vermarktung teilzunehmen..
Ich kenne aus der vergangenheit, zu genüge die irreführenden Verklausulierungen, wenn es darum geht den EE was unterzujubeln.
Vermarktung meint „am Markt“ und nicht automatisch an der Strombörse. Der Marktpartner mit dem ich den Preis meines Stroms frei aushandle kann ein Händler, ein VNB oder Energiekonzern, aber auch ein EVU sein.
In meinem Fall ist es eine Genossenschaft im Besitz der Bürger, die zugleich auch mein Energieversorger für Reststrom sind. Die EWS Schönau ersetzen mir die entgangene Einspeisevergütung und vermarkten meinen PV Strom innerhalb ihres Bilanzkreises an die anderen Kunden/Genossen. Für den Reststrom zahle ich den üblichen Bezugspreis (29,2 ct/kWh) und auch die übliche Monatsgebühr (8,95 mtl. als Genosse). Da ich 3 mal soviel Überschuß einspeise, wie übers Jahr beziehe, gibt es dann quasi am Jahresende eine Nullrechnung. Mein gesamter Strom kostet mich auf Jahre ausser dem Invest für die PV gar nichts, was will man mehr?
@ Hallo Andreas Fendt und Tim Wolf.
Ich nehme alles zurück, wo ich – Euren Kommentaren entsprechend – vermutet habe ihr wärt Profis von der Händler und Versorger Branche.
Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Ihr seid ganz normale PV Betreiber, die dem Vorschlag mit seinen verklausulierten Beschreibungen und Schaubildern, schon auf den Leim gegangen sind.
Natürlich wird der Strom wie Andreas sagt hinterm Haus gemessen, oder wie Tim Wolf sagt, er läuft durch den Verbraucher, ( Folie 11 ) ausschlaggebend aber sind die Optionen.
Viertelstündliche Marktoption findet weder hinterm Haus, noch im Verbraucher statt, sondern in Leipzig an der Strombörse. Und da muss er bei einer „Marktoption“ erst mal hin. Was da mit dem Eigenverbrauch geschieht , und als Verrechnungsmerkmal für den hinterm Haus gemessenen Eigenverbrauch zurückkommt liegt, am Marktgeschehen.
Da kommen die 30 Cent, wenn sie Markt Konform bereinigt sind schnell als 10 oder 15 Cent
zurück
Auf die Optionen müsst ihr achten, und da sehe ich außer der Option 3 keine direkte Eigenverbrauchs Option.
Der Prof. weiß von was er spricht, wo er im Video die Erdbeeren erwähnt, die für 3 Euro vom Züchter in die Markthalle kommen, und für einen Euro an ihn zurück.
Denkt mal drüber nach.
Die relevanten Mengen der EEG-Anlagen werden (immer noch) an der Börse gehandelt und zwar seit 2010 nach Ausgleichsmechanismusverordnung so:
„Die Vermarktung über die Börse darf nicht als EEG-Strom oder „grüner Strom“ erfolgen, da es insoweit bei dem Gebot des § 37 Abs. 5 EEG verbleibt, wonach Strom unter dieser besonderen Bezeichnung nicht unter der für EEG-Strom gezahlten Durchschnittsvergütung der Hersteller verkauft werden darf.“
Die Netzbetreiber- und Lieferanten-Option würde über den EEG-Mechanismus durch die Übertragungsnetzbetreiber am Spotmarkt als Graustrom vermarktet werden. Geliefert wurde aber Ökostromqualität.
Die ersten 2000er Anlagen mit über 50cent Vergütung (und noch relativ kleinen Anlagengrößen) sind jetzt konkret interessiert daran wie sich die Anschlussvergütung verändert, welche Veränderungen an den Anlagen man dafür aufwenden muß und vielleicht, ob Speicherungsnachrüstung, Wärmepumpe und E-Auto zur Anfangsplanung (erneute Investition) noch dazupassen.
Die Vergütungsoptionen dieser Jahrgänge waren noch sehr übersichtlich.
Epex Spot wurde 2008 gegründet.
Wird eine Neubewertung der Anlagenleistungen aufgrund Degradation des Generators angestrebt?
(Damit wäre eine kurzzeitige Minderung der Gesamtinstallation unterhalb des 52-GW-Deckels erreichbar?)
Andreas Fendt sagt:
Vermarktung meint „am Markt“ und nicht automatisch an der Strombörse. Der Marktpartner mit dem ich den Preis meines Stroms frei aushandle kann ein Händler, ein VNB oder Energiekonzern, aber auch ein EVU sein
@ Andreas Fendt.
Sie müssen unterscheiden, zwischen Markt und Handel, sprich die Versorger, wie z.B . die EWS.
Vermarktet wird bis an die Börse, wo die Erzeuger ihr Produkt vermarkten, und der Börsenpreis entsteht. Da entsteht der Großhandelspreis, auf dessen Basis die einzelnen Versorger ihre Tarife kalkulieren. Mit denen können Sie aushandeln, oder den suchen der am günstigsten ist.
Das sind aber keine Marktpartner, sondern, wenn Sie so wollen, Versorgungspartner.
Was die EWS in Schönau betrifft, sitzen wir im gleichen Boot, die sind auch mein Versorger.
Die können Sie aber nicht der konventionellen Stromwirtschaft zurechnen.
Sie kennen doch sicher deren Geschichte als Stromrebellen, aus dem Schwarzwald, die nach Tschernobil sich entschlossen haben, nein so nicht mehr, und haben unter schwierigsten Bedingungen die dortigen Stromnetze gekauft, und den Grundstein für ein ökologisches Versorgungsunternehmen gelegt. Die beiden Urrebellen Ursula und Michael Sladek kenne ich persönlich. Wir waren gerade letztes Jahr wieder auf deren Seminar, und konnte feststellen, wie neben deren doch recht bescheidenen Domizil ein Rohbau steht, der nach seiner Fertigstellung, bestimmt höchste Ansprüche erfüllen kann.
Der Sohn Sebastian Sladek, für Handel und Vertrieb zuständig, wird wahrscheinlich von dem BNA Vorschlag auch nicht begeistert sein. Hatte er doch letztes Jahr von einem Konzept , nach 2020 gesprochen, mit dem man sich gerade beschäftigen würde.
Wenn jeder Versorger selbst Optionen anbieten kann, wird die Eigenverbrauchs Option von der EWS mit Sicherheit eine Energiewende freundliche.
Ich hoffe, dass der BNA Gedanke ein Vorschlag bleibt, und nicht zu einem Gestz wird, sonst kommt da für die Energiewende bestimmt nichts Gutes bei raus.
Herr Diehl, wenn Sie öfters in Schönau sind, wundert es mich, daß Sie den nächsten Schritt der Stromrebellen nicht kennen und das sind die Bürgerenergie-Netzwerke.
Ich bin mit meiner neuen PV Anlage und einen Speicher, den mir die EWS kostenlos zur Verfügung stellt dabei, wir haben regelmässige Treffen „Werkstatt“ genannt, wo wir uns um Fortschritte unseres Piloten kümmern.
Eines der Ziele ist, bis Ende des Jahres ein Produkt für Altanlagen Besitzer zu haben, welches legal deren Strom in die EWS DV übernimmt, dazu machen wir minutengenaue Messungen, und überschreiten damit die gesetzliche Vorgaben der 1/4 Std. Messung, die sich zwar an der Strombörse orientiert, aber letztlich damit nichts zu tun hat. Der Strom bleibt im Bilanzkreis der EWS und geht NICHT an die Börse.
Derzeit ist das Doppelvermarktungsverbot in der Tat ein Problem und der regionale Bürgernetzstrom darf entsprechend nicht als Grünstrom Produkt auf den Markt kommen, das müssen wir den Kunden erklären.
Schauen Sie sich das Projekt hier an: https://youtu.be/XQc8x6WS5rU
ob wir wollen oder nicht, mit steigenden Einspeiseleistungen wird eine Antwort darauf erforderlich, wie die (wünschenswert nachhaltige und umweltschonende) Leistungsicherung und die Vernetzungsvoraussicht auch für Verbrauchsregionen als Großstädte und mit Industriepräsenz (auch finanziell gerecht verteilt) geregelt werden kann?
Die Öffnung industrieller Forschung wird oft gegen finanzielle und wettbewerbliche Interessen, auch politische Profilierung und somit gesellschaftliche und kulturelle Gewohnheiten vorarbeiten müssen. Der Erfolg daraus wird jedoch in anderen Kulturkreisen oft liberaler verteilt, als in Mitteleuropa.
Sehr große Vorbehalte hat die deutsche Strombranche damit, „Kleineinspeisern“ Zugeständnisse zu machen und Mißstände in der Grundversorgung zu mindern (ohne einen interdisziplinären Gesamtansatz darüberhinaus einzufordern zu wollen, jedoch hiermit auch anzuregen, wo gewünscht und möglich).
(Doppelvermarktungsverbot … „Grünstrom“zertifizierung … CO2-Zertifikate: EVU’s weisen bundesweiten Durchschnitt der Kraftwerkspartenanteile als individuelles Stromangebot in Rechnungen aus, obwohl günstigster Stromzukauf wettbewerbliche Handlungsorientierung bleibt?)
Andreas Fendt sagt:
Herr Diehl, wenn Sie öfters in Schönau sind, wundert es mich, daß Sie den nächsten Schritt der Stromrebellen nicht kennen und das sind die Bürgerenergie-Netzwerke.
@ Andreas Fendt
Öfter in Schönau ist etwas übertrieben, ich war jetzt zweimal dort. Mein Sohn und Schwiegertochter, Elektroingenieur und Ingenieurin für physikalische Technik – die Chefplaner für unser Eigenverbrauch Projekt – sind regelmäßig dort, und mit dem nächsten Schritt den Bürgerenergie-Netzwerke detaillierte vertraut als ich. Ich weiß nur, dass die konventionelle Stromwirtschaft, davon nicht begeistert ist, deshalb ja auch das Problem von dem Sie sprechen.
Vor diesem Hintergrund müssen Sie den Vorschlag der BNA sehen, den ich „kritisch“ bei Lichte betrachte. Wenn der Gesetz werden sollte, sind die Bürgerenergie-Netzwerke der EWS in Schönau tot.
Nicht mehr und nicht weniger, meint der Autor des Artikels mit der Überschrift.
„Das Ende der Bürger-Energiewende“
Sie sehen, an Ihrer eigenen Sachlage, wie viel mehr Ahnung ein „Musiker“ mit Erfahrung hat, gegenüber einem Fachmann, als Lobbyist.
Sie,.. Andreas Fendt sind für dieses Thema ein Glücksfall, weil der Dialog zwischen uns Beiden die Praxis darstellt, mit anderen Worten den BNA Vorschlag, in die gewollte Bürger-Energiewende übersetzt, und zeigt, wie sie verhindert werden soll.
Sie werden mir nachsehen, dass ich Ihren Namen am Anfang mal falsch geschrieben hatte.
Ich hoffe, dass der Tim Wolf auch noch mit liest, und seine Meinung ändert, wo er meinte, ein solch schlechter Journalismus wäre einem Fachforum wie hier, nicht würdig.
Herr Diehl,
die weitere Diskussion mit Ihnen bringt nichts, weil Sie es nicht verstehen wollen.
Die Schönauer Bürgerenergienetzwerke nutzen die derzeit legale Methode für Bestandsanlagen und künftig auch für Altanlagen, nämlich die Direktvermarktung mit < 1/4 stündlicher Messung.
Kommen die Prosumer Vorschläger der BNAals Gesetz, so entspricht das exakt dem Model 1, kommt keine Gesetzesänderung, auch gut! Denn es geht weiter wie bisher.
Es wird kein Ende der Energiewende von unten geben, im Gegenteil:
wir sind erst am Anfang!
@ Andreas Fendt.
Es handelt sich bei dem BNA Vorschlag, um eine Lösung des Eigenverbrauch bei ausgeförderten Anlagen.
Ihr Status ist gegenwärtig noch geförderte Anlage, unter dem EEG. Wenn der BNA Vorschlag Gesetz würde, wird das außerhalb des EEG geregelt. Ihre Anlage wird nicht mehr nach EEG geregelt, wie gegenwärtig, sondern dann bestimmt die Bundesnetzargentur ( BNA ) als oberste Regelbehörde, über das was die Regel ist.
Aber ich will Ihnen Ihren Optimismus nicht nehmen, Sie kennen offensichtlich die Energiewende Bremser noch nicht gut genug. Sie müssen mit mir nicht weiter diskutieren
Schauen Sie sich noch mal das Video an der Prof. hat Erfahrung.
Wenn diese Regelungen kommen, sind dann auch neu ans Netz angeschlossene PVAnlagen betroffen, oder nur PV Anlagen die ggf. nach Umsetzung der Beispiele, wenn sie dann kommen würden, installiert werde?
Ich finde den Bericht gut und werde ihn auf jeden Fall teilen.
Andreas Fendt sagt:
Herr Diehl,
die weitere Diskussion mit Ihnen bringt nichts, weil Sie es nicht verstehen wollen.
@ Andreas Fendt.
Ich „will“ es sehr wohl verstehen, Sie merken es nur nicht, weil Sie zu gutgläubig sind.
Nehmen wir das Folgende, wo Sie sagen .
Derzeit ist das Doppelvermarktungsverbot in der Tat ein Problem und der regionale Bürgernetzstrom darf entsprechend nicht als Grünstrom Produkt auf den Markt kommen, das müssen wir den Kunden erklären. Zitat Ende.
Weil ich mich schon einige Zeit länger als Sie mit der Materie beschäftige, kann ich Ihnen . erklären warum Grünstrom im Handel kein Grünstrom sein darf. Da würde nämlich der ganze Schwindel mit der EEG Umlage auffallen.
Fakt ist, die EEG Umlage ist die Differenz zwischen den Erlösen für Grünstrom und den Vergütungen für diesen.
An der Börse senkt der Grünstrom, nach dem Merit Order Prinzip die Börsenpreise, sprich Großhandelspreise. Er entwertet sich also selbst.
Anschließend geht Grün und Graustrom gemeinsam aufgewertet auf die Handelsebene , mit anderen Worten zum Kunden. Aber nicht mehr zum Börsenpreis von 4 oder 5 Cent, das wissen Sie doch.
Der gesamte Strom wird aufgewertet. Physikalisch auch der Grünstrom, nur darf der jetzt nicht mehr Grünstrom ( EEG Strom ) heißen, sonst würde ja auffallen, dass für dessen Erlöse viel mehr erzielt wird als der Börsenpreis, der bei der Ermittlung der Umlage als Differenz zu den Vergütungen zugrunde liegt. Die „Nebelkerze“ EEG Konto lässt grüßen.
Während der gesamte Strom physikalisch auf der Handelsebene aufgewertet wird, bleibt der Grünstrom auf seinen 4-5 Cent Börsenpreis sitzen, und damit das dem unbedarften Betrachter nicht auffällt, muss er an der Börse – nach dem er die Preise gesenkt hat – seinen Namen abgeben. Grün genannt wird er erst wieder wenn die konventionellen Versorger mit einem Prozentualen Anteil in ihrem Angebot Werbung machen.
Wenn Sie genau aufpassen, werden Sie erkennen, dass die Diskussion mit mir sehr wohl was bringt.
„Sie“…. müssen nur verstehen wollen und nicht so gutgläubig an die Sache ran gehen.
Ich hoffe Sie haben wenigstens verstanden, warum „Ihr“ Grünstrom nicht auf den Markt kommen darf. Der ist auf dem Markt, er darf nur nicht Grünstrom heißen wie Sie meinen Ausführungen entnehmen können.
Und sagen Sie nicht, das trifft für unseren Strom nicht zu, sonst müssten Sie erklären was Sie meinen, wenn Sie sagen, wir orientieren uns zwar an der Strombörse, gilt aber nur für den Bilanzkreis der EWS
.Natürlich auch Neuanlage. Wie sagt der Prof. im Video. Jede Kwh, die dezentral selbst erzeugt wird, ist eine die sie weniger erzeugen und verkaufen können. Da müssen sie gegensteuern, geschickt verpackt in dem Vorschlag. Stellen Sie sich mal vor, wenn mittelständische Unternehmen, ihre Fertigungshallen mit PV zulegen, und den Strom selbst verbrauchen.
Es ist schon eine Weile her, da hab ich mal gelesen, dass ein Strom intensiver Betrieb, der wegen einem günstigen Nachttarif nachts produziert hat, wieder auf Tagschicht umgestiegen ist, weil der selbst erzeugte PV Strom günstiger ist, als der Nachttarif. Dazu kam, dass man die Nachtschichtzulage für die Beschäftigten eingespart h
Besonders spannend werden die Pläne der BNA, wenn sie mit der geplanten Verpflichtung zu PV-Anlagen auf Neubauten, wie das z.B. in Baden-Würtemberg geplant ist, zusammen treffen.
Man stelle sich vor, ein Bauherr muss auf seinem Dach und auf seine Kosten billigen PV-Strom erzeugen um ihn dann an die Energiekonzerne abzuliefern. Der Bürger wird zum Frohndienst für die Konzerne verpflichtet….wie gesagt, das wird noch spannend…
Die Energieversorgungskonzerne sind im Dilemma:
Einerseits dürfen diese deren „Kleinaktionäre“ nicht enttäuschen, andererseits muß jeder der Konzerne Gesamtkosten der Investitionsanliegen günstig halten, um Energiewendekosten gesellschaftsweit akzeptabel zu halten, um die Aufbauvorhaben nicht zu desintegrieren. Unverhältnismäßig verhalten sich dabei nur Extremisten.
Die Marge oder auch die Umsatzrendite wird auch durch unerkannte, jedoch den „Konzern“interessen zuordenbaren Einflüssen/Dienstleistern/Lobbyisten vermindert und durch StromkundInnen mitgetragen.
Welche sinngebendere Arbeit könnte man „LobbyistInnen“ der fossilen Stromerzeugungstrukturen anbieten? Die Abwehrreaktionen, welche wir hier einordnen müssen, entstehen durch zusätzliche Verunsicherung und drängenderen Wettbewerbsdruck, welcher im Resultat des Energiewendefortschrittes trotzdessen, als Konsequenz dieses Lobbyismus, erkennbar, spärlicher Wachstum in Erneuerbaren Energien Branchen generiert. Letztlich sind damit Verteilungskämpfe offensichtlicher geworden.
Sonne und Wind sind für den Verteilungslobbyismus nicht verantwortlich, nur unsere mangelnde Flexibilität das „System“ geeignet für natürliche Ressourcen einzusetzen.
Würden die großen Energiekonzerne zu diesen Aktionen Ablehnung erkennen lassen, dann wären den hierdurch verbundenen Abhängigen noch keine Alternativen dazu geboten. Die Versorgungsaufgabe dieses Marktsegmentes ist den „Erneuerbaren Energien“, in Umfang und Ausgestaltung, noch nicht verständlich geworden.
Liebe Foristen,
mich würde interessieren, ob im Modell 1 der VNB den Strom physikalisch abnehmen muss oder nicht. Den Preis dafür wird er sicher versuchen zu drücken, aber muss er ihn nehmen zB bei 0,00 €/kwh. Wie ist sichergestellt, daß der Erzeuger seinen (Überschuß-)Strom physikalisch los wird ?
Vielen Dank
Wenn ich Sie richtig verstehe wollen Sie nur den Überschussstrom loswerden, und den eventuell auch für 0,00Euro/Kwh.
Vorgesehen ist im Vorschlag aber, dass Sie ihre gesamte Erzeugung erst mal einspeisen, und dann ihren Eigenverbrauch verrechnet bekommen. Verrechnet über den 1/4 stündlichen Marktpreis.
Sie sparen für ihren Eigenverbrauch dann nicht mehr die etwa 30 Cent an vermiedenen Kwh, sondern bekommen den Durchschnitt von dem 1/4 stündlichen Marktpreis verrechnet.
Da bei der 1/4 stündlichen Messung auch mal Zeiten mit negativen Marktpreisen dabei sind , müssen Sie für ihren selbst erzeugten, und verbrauchten Strom, auch noch bezahlen.
Ein Taschenspielrtrick ersten Ranges. Physikalisch tragen Sie mit dem Eigenverbrauch dazu bei, dass Überschuss, und somit negative Preise vermieden werden, aber bezahlen sollen Sie dafür, bei der Verrechnung.
Die hier vorgestellten Modelle wären der Tod der Bürgerenergiewende.
Vor kurzem scheint es aber einen Beschluss gegeben zu haben, den 52 Gigawattpeak-Deckel aufzuheben und damit scheint das bisherige Vergütungsmodell – zumindest für Neuanlagen – weiter zu laufen!
Ist das richtig?
Wo kann man diesen Beschluss mit seinen Auswirkungen nachlesen?
Von wann ist dieser Beschluss? Ist dieser rechtsverbindlich? Wie lange gilt dieser?
Gibt es weitere / andere Beschlüsse in diesem „positiven Sinne“?
Gott sei Dank, geht meine erste Anlage erst2031 aus der EEG!
Für mich steht aber fest, sollte das so kommen, wie die BNA das wünscht, wird mein Grundstück eine Insel !
Man kann auch mit Strom ganz gut verheizen.
ob nun per Tauchsieder oder Wärmepumpe da habe ich ja noch 10 Jahre Zeit.
Bis dahin gibt es bestimmt auch Lösungen, Strom in Wasserstoff sinnvoll um zu wanden ?
Zur Zeit ist aber dringen notwendig, die leider so gut organisierte Lobby der Netzbetreiber auf zu decken, und ab zu schaffen
eine Frage -> warum Strom aus PV sollte nur 10 ct bringen? ist diese behindert oder nicht gleichwertig?