Viele Unternehmen in Deutschland stehen wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie still. Dies macht sich bereits in einer deutlich gesunkenen Stromnachfrage in Deutschland bemerkbar. Doch nicht nur die Nachfrage sinkt, auch die Strompreise an den Spot- und Terminmärkten fallen. Kurz- und mittelfristig wird die Entwicklung zu einer steigenden Anzahl an Stunden mit negativen Strompreisen führen, wie die Analysten von Enervis nach einer diese Woche veröffentlichten Kurzstudie erwarten.
Wie hoch der Rückgang des Stromverbrauchs in Deutschland aufgrund der Corona-Krise sein wird, lasse sich noch schwer prognostizieren. „Die ‚Historie‘ ist ja erst zwei Wochen alt und für die Zukunft können wir nur vermuten, wann die Corona-Maßnahmen gelockert oder aufgehoben werden und damit der Stromverbrauch wieder ansteigt“, erklärt Tim Steinert, Senior Consultant bei Enervis, auf Nachfrage von pv magazine. Dennoch hat das Berliner Unternehmen verschiedene Szenarien modelliert, dabei wird ein Rückgang der deutschen Stromnachfrage um rund sechs Prozent über unterschiedliche Zeiträume angenommen.
Je nach Szenario erwarten die Enervis-Analysten einen Anstieg der negativen Strompreise um 80 bis rund 150 Prozent gegenüber 2019. Dies bezieht sich auf diese Perioden mit negativen Strompreisen in mindestens sechs aufeinanderfolgenden Stunden. Tritt dieser Fall ein, dass erhalten EEG-Betreiber von Photovoltaik-Anlagen in der verpflichtenden Direktvermarktung für die Zeit der negativen Börsenstrompreise keine Vergütung für den eingespeisten Strom. Somit müssen sie mit deutlich höheren Erlöseinbußen in diesem Jahr rechnen. Ein Fingerzeig dafür sei bereits der März gewesen. Insgesamt seien im vergangenen Monat an rund 130 Stunden negative Preise an der Strombörse zu verzeichnen gewesen – vor allem bei sehr günstigen Windverhältnissen. Im März 2019 waren es hingegen nur rund 90 Stunden mit negativen Strompreisen.
Auch die Marktwerte für Photovoltaik und Windkraft werden in diesem Jahr sinken, wie Steinert erwartet. Enervis geht von einem Rückgang von 15 bis 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. „Dies auch aufgrund von historisch niedrigen Gaspreisen in Folge zweier milder Winter“, sagt der Analyst. In jüngster Vergangenheit lagen die Marktwerte für Photovoltaik phasenweise so hoch, dass für die ersten Ausschreibungsanlagen keine Marktprämie mehr gezahlt werden musste.
Krisenbedingt sind die CO2-Preise ebenfalls deutlich gesunken und liegen derzeit bei durchschnittlich 17 Euro pro Tonne. Aufgrund des „historisch niedrigen Erdgaspreis“ von etwa 8 Euro pro Megawattstunde führe dies weiterhin dazu, dass die Gaskraftwerke die Kohlekraftwerke zunehmend aus dem Markt drängten, heißt es bei Enervis weiter. Daher sei damit zu rechnen, dass der CO2-Ausstoß im Stromsektor in diesem Jahr deutlich sinken werde. Im ersten Quartal waren die Gaskraftwerke die einzigen fossilen Erzeugungsanlagen, die ihre Stromproduktion gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöhen konnten, wie die aktuelle Auswertung der Nettostromerzeugung von Energy Charts des Fraunhofer ISE zeigt.
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Die Ökostromproduzenten produzieren, bekommen aber kein Geld dafür.
Den erzeugten Strom kaufen, die Konventionellen zu niedrigst Preisen an der Börse, und bekommen bei negativen Preisen, so gar noch Geld weil sie ihn abnehmen.
Mit dem billigen Strom bedienen sie dann ihre Langzeitverträge am Terminmarkt.
Ertragsoptimierung nennt man das in der folgenden Studie ab Seite 5..
https://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/news_import/Studie_Ertragsoptimierung_von_Kraftwerken_durch_EEG-Regelungen.pdf
Zitat:…..Ertragsoptimierung durch Handel auf Termin- und Spotmärkten Kraftwerksbetreiber, die Strom bereits über die Terminmärkte im Voraus verkauft haben, haben sich bereits zum Verkaufszeitpunkt einen festen Deckungsbeitrag in der Zukunft gesichert. Darüber hinaus besteht für die Kraftwerksbetreiber zum Erfüllungszeitpunkt jedoch unter Umständen die Möglichkeit, ihre Deckungsbeiträge zu erhöhen. Anstatt den Strom selbst zu erzeugen, um diesen an die Käufer der Terminkontrakte zu liefern, können die vereinbarten Strommengen an den Spotmärkten von Dritten zugekauft werden, um schließlich diese an die Käufer der Terminkontrakte zu liefern. Die offene Terminposition wird damit geschlossen. Zitat Ende.
Hermann Scheer würde sich im Grabe umdrehen, wenn er sehen müsste was Lobbyisten aus seinem EEG und der Energiewende gemacht haben.
3 Mrd. jährlich und wir sind aus der deutschen CO2-Problematik raus,
30-50Mrd. und Europas BügerInnen haben die CO2-Folgen kompensiert?
https://www.capital.de/geld-versicherungen/was-green-bonds-fuer-anleger-bringen
Wenn es so einfach wäre mit der Spekulation, dann könnte das ja jeder machen.
Tatsächlich ist das Herunterschalten der Kraftwerke doch genau das, was wir erreichen wollen: Wenn die Erneuerbaren viel Strom produzieren, sollen die alten Dinos ihre Gas- und Kohlekraftwerke runterfahren. Ob sie oder andere dann am Verkauf des erneuerbaren Stroms verdienen, ist vor allem eine Frage der Risikobereitschaft. Für die alten Dinos ist es immerhin ein Ersatz für entgangene Gewinne aus dem Betrieb ihrer Kraftwerke, also nicht ganz unberechtigt. Andernfalls müssten sie für das Bereithalten der Kraftwerke während der Zeiten, wo sie nicht gebraucht werden, bezahlt werden – läuft letztlich auf das gleiche hinaus.
Eine Marktordnung, die den drei Zielen sicher, preiswert und umweltfreundlich gerecht wird, ist nicht einfach zu errichten, aber mit populistischen Phrasen wird es gar nicht gehen. Und ohne die Wärmekraftwerke geht es auch noch nicht, und wird es nie ganz gehen. Nach meinem Eindruck haben die alten Dinos im letzten Jahrzehnt keine ungerechtfertigt hohen Gewinne gemacht. Anders ist die negative Entwicklung ihrer Aktienkurse nicht zu erklären. Tatsächlich mussten sie eine erhebliche Entwertung ihrer Kraftwerksinvestionen verkraften, sicher auch aufgrund von Fehlentscheidungen ihrer Manager, die sich diesen Erfolg der Ereneurbaren nicht hatten vorstellen können. Trotzdem werden die Wärmekraftwerke noch gebraucht, sonst würden ständig bei uns die Lichter ausgehen. Damit das nicht geschieht, müssen sie auch kostendeckend betrieben werden können, und das können sie nur, wenn ihre Fixkosten gedeckt sind. Dazu machen sie Absicherungsgeschäfte, die sie zwar Geld kosten, aber wie eine Versicherung funktionieren: Unabhängig vom letztlich zu verkaufenden Strom wird die Produktion weit im Voraus verkauft, die Einnahmen daraus decken vor allem Zinskosten und Lohnkosten des Kraftwerkpersonals. Demgegenüber stehen Spekulanten, die freies Geld nutzen, um den Kraftwerksbetreibern die Einnahmensicherheit zu garantieren, die diese benötigen. Der Lohn der Spekulanten ist das, was die Kraftwerksbetreiber im Mittel für die Absicherung bezahlen. Und wenn es nicht Spekulanten sind, dann sind es große Stromverbraucher, die auf die theoretische Möglichkeit, erneuerbaren Strom billig zu beziehen, verzichten zugunsten der Sicherheit, auf jeden Fall Strom zu bekommen, unabhängig davon, ob die Erneuerbaren produzieren oder nicht. Zu den großen Stromverbrauchern gehören allerdings auch Verteilnetzbetreiber, die sich zum Teil im Besitz der alten Dinos befinden. Dann handeln die alten Dinos als Erzeuger und Verbraucher mit sich selbst von der linken in die rechte Tasche. Dann besteht natürlich die Versuchung, dass die Börsenpreise je nach Interessenlage manipuliert werden: Wenn die Erneuerbaren etwas verkaufen wollen, werden sie gedrückt, wenn nur die Wärmekraftwerke als Anbieter auftreten, nach oben gezogen. Dem können die Erneuerbaren nur etwas entgegensetzen, wenn sie ihren Strom zwischenspeichern dürfen, um ihn erst an die Börse zu bringen, wenn er dort gut verkäuflich ist, bzw. um genau so Absicherungsgeschäfte durchführen zu können, wie dies den Betreibern von Wärmekraftwerken möglich ist. Ob das allerdings die technisch sinnvolle Lösung ist, ist fraglich, denn Speicher, die von den Erzeugern betrieben werden, stehen nicht unbedingt zur Verfügung, um das Redispatch im Netz zu verringern. Ohne diesen Zusatznutzen werden sie aber teurer, als sie sein müssten. Sinnvoller sind also Speicher, die von den Netzbetreibern zum zeitlichen UND regionalen Ausgleich der Produktion betrieben werden, die Produzenten (Erneuerbare und Wärmekraftwerke) erhalten kostendeckende Vergütungen, und die Börse dient zur notwendigen Absicherung von Produzenten und Verbrauchern mit Hilfe von Risikokapital. Damit die Börse manipulationssicherer wird, ist eine weitere Entflechtung von Produzenten und Verbrauchern notwendig.
JCW sagt:
Wenn es so einfach wäre mit der Spekulation, dann könnte das ja jeder machen.
@ JCW.
Das machen doch offensichtlich auch immer mehr, die folgenden Ergebnisse sind eindeutig ein Beweis dafür.
Siehe hier:
https://www.pv-magazine.de/2019/06/17/ag-energiebilanzen-deutlich-weniger-kohlestrom-im-ersten-quartal-atom-und-erneuerbare-liefern-mehr/
Zitat:…..Aufgrund der günstigen Windverhältnisse in den ersten drei Monaten habe sich die Stromproduktion der Windparks gegenüber dem Vorjahresquartal um mehr als ein Viertel erhöht. Dies ging eindeutig zu Lasten der Stein- und Braunkohlekraftwerke. Erstere verzeichneten nach den vorläufigen Berechnungen einen Rückgang um 15,7 Prozent und letztere um 16.6 Prozent.
JCW sagt:
Für die alten Dinos ist es immerhin ein Ersatz für entgangene Gewinne aus dem Betrieb ihrer Kraftwerke, also nicht ganz unberechtigt. Andernfalls müssten sie für das Bereithalten der Kraftwerke während der Zeiten, wo sie nicht gebraucht werden, bezahlt werden – läuft letztlich auf das gleiche hinaus.
@ JCW
Wo sind denn denen Gewinne entgangen, wenn sie fixe Langzeitverträge, für sagen wir 4 Cent, immer dann durch runter fahren, und zukaufen am Spotmarkt bedienen, wenn der dort unter 4 Cent kostet. Oder bei bei negativen Preisen sogar noch Geld bekommen wenn sie den abnehmen ??
Die von mir verlinkte Studie, spricht eindeutig von Gewinnoptimierung, und nicht von Verlustausgleich.
Das Bereithalten der Dinos ist eine andere Baustelle, und wird auch nicht schlecht vergütet.
Siehe hier unter Kapazitätsreserve.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kapazit%C3%A4tsreserve,_Netzreserve,_Sicherheitsbereitschaft
Warum wird der Strom für den Verbraucher nicht billiger.
Herr Kraus, die Feststellungen von Frau/Herrn JCW sind zwar lang, aber sehr informativ und weitgehend objektiv. Schauen Sie auf den Anteil des aktuell im Nahzeitbereich benötigten (noch nicht bereits eingekauften) börsengehandelten Stromes an der Gesamterzeugung. Und fragen Sie sich, ob Sie lieber wöchentlich oder täglich veränderliche Strompreise wollen. Wenn Sie bereit sind, ein ständiges unkalkulierbares Auf und Ab zu akzeptieren, dann ist ihre Frage berechtigt.
Aber völlig unabhängig von den Beschaffungskosten des Stromes sind u.a. neben den gesetzlichen Abgaben allein die Netzverteilungskosten wesentlich höher als die Börsenschwankungen. Und dass diese Kosten (Verteilung, Steuerung, Umwandlung, Speicherung, etc.) sinken werden, wird ernsthaft niemand behaupten.
Wohl auch nicht der Herr Diehl?
Weil wir eine komplexe Erzeugerstruktur mit großen Sicherheitsreserven haben. Im Augenblick ist etwa das doppelte an Erzeugungsleistung installiert, wie es der Maximallast entspricht. Gebraucht wird davon im Durchschnitt 1/4-1/3. Aber kosten tun die Kraftwerke natürlich auch, wenn sie nur in Bereitschaft sind. Nur eine Minderheit der Stromverbraucher wäre bereit, ihr Verbrauchsverhalten an die Verfügbarkeit von erneuerbarem Strom anzupassen. Das ist den meisten zu unbequem. Die Bequemlichkeit kostet aber Geld, oder Umweltverschmutzung. In meinem Haushalt machen die jährlichen Stromkosten etwa 2% des Budgets aus – das ist so wenig, dass man deshalb sein Leben nicht nach günstigen Strompreisen an der Börse takten lässt. Deshalb werden entsprechende Angebote wohl auch nur auf wenig Resonanz stoßen.
Wenn Sie beim Strom sparen wollen, kümmern Sie sich um günstige Angebote ihres lokalen Stromversorgers oder wählen Sie unter den zahlreichen Stromdiscountern aus. Fast alle bieten allerdings großzügige Bergrüßungsboni, die den Bezug im ersten Jahr sehr günstig machen. Will man sich diesen günstigen Strompreis erhalten, muss man dann jährlich den Lieferanten wechseln. Vielen ist selbst dieser Aufwand zur Optimierung der Stromkosten zu hoch.
@Paul Kraus:
Kurze Frage – komplizierte Antwort….
Ich versuche es mal kurz.
Weil der Gesetzgeber den Netzbetreibern nicht verbietet, Kosten auf den Verbraucher abzuwälzen.
Bzw. anders herum, weil er Ihnen nicht vorschreibt, Preissenkungen an die Verbraucher weiterzugeben und die staatl. garantierten Gewinne der Netzbetreiber nicht kontrolliert. Außerdem wird dies durch die verbindliche Regelung nach AusglMechAV (bitte googeln) verursacht.
Nun etwas länger, denn das obige ist wie gesagt, sehr verkürzt dargestellt.
Tatsächlich ist das Thema in der Ursachenfindung sehr kompliziert. Und das ist wohl auch Absicht, damit wir uns, wie Sie an diesem Thema sehen können, um die Details in aller Vielfalt streiten können, ohne dass das Grundübel diskutiert, bzw. gar abgeschafft wird. So wird vom eigentlichen Thema nämlich hervorragend abgelenkt!
Es wurde schon in anderen Beiträgen hier im Magazin darauf hingewiesen, dass durch die Umstellung des Wälzungsmechnismus im Jahre 2010 durch Antrag der FDP, der erneuerbare Strom an der kurzfristigen Börse, genauer dem Spotmarkt, gehandelt werden muss. Diese Börse zeichnet sich dadurch aus, dass die Preise für den Strom bestimmt werden durch die Kosten für die Brennstoffe und CO2 Zertifikate. Beide Posten hat erneuerbar erzeugter Strom aber nicht, da Wind und Sonne keine Rechnungen schicken. Der Strom wird also quasi entwertet! Dies sorgt paradoxerweise dafür, dass die EEG Umlage steigt. Denn die EEG Umlage wird maßgeblich durch die Differenzkosten gebildet, also auf der Ausgabenseite durch die garantierten EEG Vergütungen an die Anlagenbetreiber der EE, auf der Einnahmenseite durch die Erlöse für diesen Strom am Markt. Genau diese Erlöse, die die Differenzkosten senken könnten, werden entwertet, wodurch die Umlage höher ausfällt, als sie es ohne diese Verpflichtung des Handels am Spotmarkt ausfallen müsste (nennt sich AusglMechAV). Zusätzlich werden ca. 2100 energieintensive Unternehmen privilegiert, d.h. von der EEG-Umlage befreit, was die Kosten für den nicht privilegierten Stromkunden (also Sie und mich 😉 ) nochmals erhöht. Teilweise ist das für bestimmte Unternehmen sicher berechtigt, teilweise aber sicher auch nicht! In Summe sind das im Jahre 2019 etwa 120TWh Strom gewesen, also etwa 20% des deutschen Gesamtstromverbrauchs, für die die nichtprivilegierten Stromkunden zusätzlich zur Kasse gebeten wurden.
Über die Komplexität, wer jetzt wann an der Börse billigen Strom kauft, um Gewinne zu optimieren, oder Verluste zu minimieren etc. pp, will ich mich gar nicht mehr unterhalten, bzw. ich will der fossilen und atomaren Lobby hier gar nicht erst auf den Leim gehen.
Es geht um die Ursachen! Gebt dem Strom einen entsprechende Wert und vergleicht ihn dann auch auf fairer Basis, also ohne die Folgekosten für die Umwelt bei den fossilen und atomaren Energieträgern auszublenden, wie es aktuell geschieht.
Lasst endlich zu, dass die großen Netzbetreiber ihre Bilanzen offen legen müssen, dann wird sehr schnell klar werden, ob die staatlich garantierten Gewinne übertroffen werden, und damit dem Kunden zuviele Kosten auferlegt werden, oder nicht.
Ich bin da Pessimist.
Zu meinen Lebzeiten werde ich das wohl nicht mehr erleben, denn die Lobby wird alles und jeden in Bewegung setzen, dass genau das nicht geschieht!
Siehe Lobbypuppe Altmaier -> verspricht den Deckel abzuschaffen seit 2019, Stand Heute -> nix passiert! PV-Industrie für Private in D kurz vor mausetot! (PPA Anlagen für die Industrie läuft, da PV in dieser Größenordnung jetzt schon absolut konkurrenzfähig ist, was sie ohne EEG übrigens nie geworden wäre). Abstandsregel WKA, nix geregelt, also Wind-Industrie und Zubau tot. Nachfolgeregelung für PV Anlagen, die nach 20 Jahren aus dem EEG fallen, -> nichts auch nur in Sicht, obwohl das EEG es so vorschreibt, d.h. der hält sich nichtmal an die eigenen Gesetze!!!
Man könnte leider noch stundenlang weiter machen….
Peter Rentfort sagt:
Herr Kraus, die Feststellungen von Frau/Herrn JCW sind zwar lang, aber sehr informativ und weitgehend objektiv. Schauen Sie auf den Anteil des aktuell im Nahzeitbereich benötigten (noch nicht bereits eingekauften) börsengehandelten Stromes an der Gesamterzeugung. Und fragen Sie sich, ob Sie lieber wöchentlich oder täglich veränderliche Strompreise wollen.
@ Paul Kraus.
Lassen Sie sich nicht vom Peter Rentfort auf eine andere Baustelle locken. Sie wollen wissen, warum der Strom für die Verbraucher nicht billiger wird. Dabei geht es nicht um den von Rentfort ins Spiel gebrachten, kurzzeitig wechselnden Börsenpreis, sondern um die jährlich ermittelte EEG Umlage, auf Basis des jährlich durchschnittlichen Börsenpreises.
Hier noch einmal die Antwort in Kurzform
https://www.energy-charts.de/price_avg_de.htm?price=nominal&period=annual&year=all
Von 2011 bis 2016 sind die Beschaffungskosten der Versorger von 5,158 auf 2,820 Cent/Kwh gesunken. In der gleichen Zeit ist für die Verbraucher die EEG Umlage von 3,530 auf 6,354 Cent gestiegen.
Sie können selbst nachvollziehen, dass die Verbraucher nicht nur nix abbekommen haben, von den durch die EE gesunkenen Beschaffungskosten, sondern müssen auch deswegen noch höhere Umlage bezahlen.
Paul Kraus fragt:
Warum wird der Strom für den Verbraucher nicht billiger.
@ Paul Kraus.
Diese Frage ist berechtigt, da doch Sonne und Wind keine Rechnung schicken.
Der Strom für die Verbraucher wird nicht billiger, weil das seit der EEG Ermächtingungsverordnung 2010 verhindert wird.
Siehe hier, https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
und achten Sie darauf, wer die Urheber waren.
Bis 2009 hatten wir ein Kosten/Nutzen System.
Bis 2009 wurde den Versorgern der EEG Strom zwingend – entsprechend ihrem Versorgungsvolumen – anteilmäßig zugeteilt, und ihren Restbedarf mussten sie sich konventionell beschaffen. Wenn damals die Börsenpreise sanken, oder sogar negativ wurden, sprich die Beschaffungskosten für den konventionellen Restbedarf billiger wurden, kam das den EE Mehrkosten, sprich EEG Umlage zugute.
Mit anderen Worten, wenn die 35% EE Anteil relativ teuer vergüten mussten, dafür aber den Restbedarf von 65% fast zum halben Preis beschaffen konnten, wirkte das – Kosten/Nutzen mäßig – in deren 100% kompensierend.
Wie die Börsenpreise von 2011 bis 2016 gesunken sind, können Sie im Folgenden sehen
https://www.energy-charts.de/price_avg_de.htm?price=nominal&period=annual&year=all
Und was in dieser Zeit aus Ihrem Strompreis geworden ist, macht der EX Chef vom Fraunhofer Institut im folgenden Video deutlich.
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
So,… nun können Sie ja mal alle Daten und Fakten, die ich verlinkt haben überprüfen, und Ihre Frage selbst beantworten.
Upps, da war der Herr Diehl schneller!
@ JCW
Sie reden um den heißen Brei in dem Sie dem Paul Kraus die komplexe Erzeugerstruktur nennen als Grund warum der Strom nicht billiger wird. Ein paar Zeilen weiter unten — , offensichtlich unbemerkt – machen Sie den wahren Grund deutlich, in dem Sie ihm empfehlen einen günstigeren Anbieter zu suchen.
Einen Anbieter, der die durch die EE gesenkten Großhandelspreise, wenn auch nur zum Teil, an seine Kunden weiter gibt.
Wie die gesunken sind, kann man im Folgende sehen.
https://www.energy-charts.de/price_avg_de.htm?price=nominal&period=annual&year=all
Daten und Fakten machen deutlich, nicht das komplexe Erzeugersytem ist der Grund, dass unsere Strompreise nicht billiger werden, sondern das seit 2010 gültige „Paradoxe“ System der Umlagenermittlung.
@Paul Kraus
Sie haben doch bestimmt schon bei amtlichen Stellen gelesen, dass die EEG Umlage einen Durchschnittshaushalt jährlich mit 220 bis 240 Euro belastet. Und von den selben Stellen wird empfohlen, zu dem Anbieter zu wechseln, der die gesunkenen Großhandelspreise an seine Kunden weiter gibt. Selbst wenn wir die 300 Euro mal sehr optimistisch betrachten, können Sie anhand dieser Zahlen erkennen, was bei einem gerechten Kosten/Nutzen System von der EEG Umlage noch übrig wäre, und wie hoch Ihr Strompreis dann wäre.
Kosten/Nutzen, das haben übrigens die Leute vom Polit Magazin Monitor schon 2011 in Spiel gebracht, wo sie so ab Minute 3.45 im folgenden Video sagen bei einer korrekten Rechnung, müssten doch die Einsparungen an den Vergütungen abgezogen werden.
Siehe hier:…https://www.youtube.com/watch?v=a4pslA3NKvQ
Oder hier, was 2007 schon eine Studie, im Auftrag des Umweltministeriums ergeben hat.
http://www.sfv.de/artikel/wind-_und_solarstrom_senken_den_strompreis_der_merit-order_effekt.htm
Zitat: Für jede Stunde des Jahres ergeben sich andere Angebote und Nachfrageverhältnisse, unterschiedliche Börsenpreise und unterschiedliche Entlastungen durch die Einspeisung von Wind- und Solarstrom.
Zur endgültigen Beurteilung, wie stark Wind- und Solarstrom den Strompreis entlasten, ist deshalb eine Untersuchung aller 8760 Stunden des Jahres erforderlich. Eine Untersuchung des IfnE (Ingenieurbüro für neue Energien) vom November 2007 im Auftrag des Bundesumweltministeriums ergab eine Senkung des Großhandelspreises durch alle Erneuerbaren Energien für das Jahr 2006 mit einem Volumen von bis zu 5 Mrd. Euro. Zieht man davon die gesamte Einspeisevergütung nach EEG für den Windstrom und alle anderen Erneuerbaren Energien ab, so ergibt sich immer noch eine Netto-Ersparnis von ca. 2 Mrd Euro.Zitat Ende.
Wie Sie selbst sehen können, ist die EEG Umlage die größte Volksverdummung, aber leider, immer noch das Aushängeschild bei der Kostenbetrachtung der Energiewende.
Und wieder so viele Worte völlig am Thema vorbei.
Da werden über zwanzig Jahre garantierte Preise für EE-Strom zw. 50 Cent/kWh bis zu (für die neusten EE-Anlagen) von etwa 6 Cent/kWh gezahlt. Zum Teil sogar bei Nichtproduktion. Und dies mit ständig steigendem Anteil. Während der konventionell erzeugte Strom an der Börse lange Zeit unter 3 Cent und zuletzt zw. 3 und 5 Cent pendelte.
Von den oben erwähnten Kosten wollen wir nicht wieder sprechen.
Also wer soll den die Mehrkosten bezahlen?
Wenn wir utopischerweise geschafft hätten in den zurückliegenden Jahren nur noch EE-Strom zu erzeugen, dann wären wir jetzt bei einem Durchschnittspreis von ca. 10 Cent oder mehr.
Und manchmal bei Dunkelheit und Wind-Corona bei?
Aber die dann nötigen Maßnahmen und Kosten hätten wohl nichts mit EE zu tun?
@peter Rentfort
Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!
Erstens:
Wieviel MW der bei aktuell ~50GW installierten Erzeugungskapazitäten bei PV bekommen denn tatsächlich 50ct/kWh?
Zweitens:
Konventionell erzeugten Strom mit 3 – 5 ct/kWh Kosten anzugeben unterschlägt die Folgekosten für die dadurch entstehenden Umweltschäden. Das sind lediglich die Grenzkosten, also die Kosten für Brennstoffe und CO2 Zertifikate. Macht man das für die EE ergeben sich exakt 0ct/kWh Stromkosten, denn beide Kostenfaktoren haben EE nicht!
Drittens:
Wie die sogenannten Mehrkosten entstehen, siehe hier:
https://www.next-kraftwerke.de/wissen/eeg-umlage
Zitat: „Bis zum Jahr 2014 stieg die Höhe der EEG-Umlage stetig an. Dies ließ sich zum einen auf sinkende Preise an der Strombörse und zum anderen auf die wachsenden Ausnahmen für ganze Industriezweige zurückführen.“
Das sollte das EEG Paradoxon hinreichend erläutern.
Und was die Utopie angeht…lesen bildet!
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/studie-100-erneuerbare-energien-fuer-strom-und-waerme-in-deutschland.pdf
Peter Rentfort sagt:
Und wieder so viele Worte völlig am Thema vorbei.
@ Peter Rentfort.
Gut dann für Sie besonders kurz das finale Ergebnis des Themas..
Seit 2010 gilt, je billiger sich die Versorger, bei sinkenden Börsenpreisen Strom beschaffen können, desto höhere EEG Umlage müssen ihre Kunden bezahlen.
Was ist daran falsch ????
Dass da Geld irgendwo versandet, mit dem Sie all das bezahlen können, habe ich schon X-mal versucht ihnen näher zu bringen.
Peter Rentfort sagt:
Da werden über zwanzig Jahre garantierte Preise für EE-Strom zw. 50 Cent/kWh bis zu (für die neusten EE-Anlagen) von etwa 6 Cent/kWh gezahlt. Zum Teil sogar bei Nichtproduktion. Und dies mit ständig steigendem Anteil. Während der konventionell erzeugte Strom an der Börse lange Zeit unter 3 Cent und zuletzt zw. 3 und 5 Cent pendelte.
@ Peter Rentfort
Der sirrocool hat Recht, Sie vergleichen Äpfel mit Birnen.
Dabei müssen Sie folgendes berücksichtigen. Das Stromgeschäft besteht aus 2 Kosten relevanten Stufen. Zum einen der Großhandel, das sind die Erzeuger die handeln bis an die EXX, ( Strombörse ) und ab der EXX beginnt der Handel, und Vertrieb. Bis zur EXX sind wegen der niedrigen und negativen Börsenpreise die Erzeuger – so wohl die Konventionellen, als auch die EE – die Verlierer, und ab der EXX sind die Stromhändler die Gewinner.
Bis an die EXX (Strombörse ) wo Beide als Äpfel nach dem Merit Order Prinzip den Großhandelspreis bestimmen, sind beide noch bei den Verlierern, vorwiegend die EE weil die den Börsenpreis nach unten drücken. Somit sind Beide noch Äpfel
Ab der Börse werden nun ihre 3 bis 5 Cent Großhandelspreise zu Birnen, in dem sie bei den Händlern auf die Vertriebsebene kommen und ihren Wert steigern. Sie wechseln auf die Gewinnerseite. Sie wissen doch selbst, dass sie für 3 oder 5 Cent als normal sterblicher Verbraucher keinen Strom bekommen. Die 50 bis 6 Cent EE Vergütungen aber bleiben auf der Verliererseite, und die schlagen bei den Verbrauchern mit der durchschnittlichen EEG Umlage voll zu Buche..Die haben nicht die Chance zu Birnen zu werden, und ihren Wert zu steigern Bleiben somit Äpfel.
Ich weiß, gewisse Sachkenntnis, und dazu etwas Hirnschmalz ist schon nötig, für diese Detaillierte Äpfel Birnen Version zu verstehen.
Deshalb hatte ich es ja auch auf den einfacheren Nenner gebracht, ab 2010 gilt, je billiger sich bei sinkenden Börsenpreisen die Versorger Strom beschaffen können, desto höhere Umlage müssen die Verbraucher bezahlen.
Wenn Sie das widerlegen können, haben Sie mit einem Schlag alle meine Thesen in Frage gestellt.
Peter Rentfort sagt.
Und wieder so viele Worte völlig am Thema vorbei.
Da werden über zwanzig Jahre garantierte Preise für EE-Strom zw. 50 Cent/kWh bis zu (für die neusten EE-Anlagen) von etwa 6 Cent/kWh gezahlt. Zum Teil sogar bei Nichtproduktion. Und dies mit ständig steigendem Anteil. Während der konventionell erzeugte Strom an der Börse lange Zeit unter 3 Cent und zuletzt zw. 3 und 5 Cent pendelte.
@ Peter Rentfort
Ich versuchs noch mal andersrum.
Sie vergessen, dass die garantierten Vergütungen, nur für gegenwärtig etwa 35% unseres Strombedarfs, die 50 Cent allenfalls für 3 bis 4% gelten, mit sinkender Tendenz. Die garantierten Vergütungen, sind aber der Grund dafür, dass die restlichen 65% mit 3-5 Cent – wie Sie selbst sagen – so billig geworden sind. Diese 65% haben sich fast halbiert, und wirken somit kompensierend auf die 35% Mehrkosten in den 100% des Strombedarfs eines Versorgers. Georg Candor der Begründer der Mengenlehre lässt grüßen
Wie die Preise entstehen, können Sie im Folgenden sehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Die EE fallen an der EXX ohne Grenzkosten an, bezahlt werden die an anderer Stelle mit der EEG Umlage. Die stehen deswegen auf der Merit Order Angebotskurve ganz links, noch vor den AKW, und drängen rechts die teuersten Kraftwerke von der Angebotskurve. Das letzte noch für die jeweilige Nachfrage benötigte Kraftwerk ( Grenzkraftwerk ) bestimmt den Börsen, sprich Großhandelspreis.
Fazit: Die Großhandelspreise sind so niedrig wie noch nie – lange unter 3 Cent wie sie selbst sagen – nur bekommen die Verbraucher nichts davon ab.
Das Gegenteil ist der Fall, wegen dem „Paradoxen“ System das seit 2010 gilt, erhöht sich für die die EEG Umlage, wenn die Börsenpreise sinken.
Wollen sie wirklich ernsthaft behaupten, dass, wenn wir 100% EE-Strom haben, „die Sonne keine Rechnung schickt“?
Und sie reden ständig von den „sonstigen Kosten der Dreckigen“, aber wo sind denn die Kosten der Speicherung, Verteilung, Steuerung, Umwandlung etc. wenn wir nur 100% EE-Strom haben?
Wer bezahlt das alles??
Peter Rentfort sagt
Wollen sie wirklich ernsthaft behaupten, dass, wenn wir 100% EE-Strom haben, „die Sonne keine Rechnung schickt“?
@ Peter Rentfort.
Wo habe ich das behauptet.??
Meine ernsthaften Behauptungen habe ich in meinem vorigen Beitrag, auf den finalen Nenner gebracht
Zitat:….Ab 2010 gilt, je billiger sich bei sinkenden Börsenpreisen die Versorger Strom beschaffen können, desto höhere EEG Umlage müssen die Verbraucher bezahlen.Zitat Ende.
Wenn Sie das , Daten und Fakten fundiert, widerlegen können, haben Sie mit einem Schlag alle meine Behauptungen in Frage gestellt.
Es ist albern, Herr Diehl!
Wie hoch wäre der Strompreis jetzt, wenn es keine konventionelle Erzeugung mehr gäbe.
Oder wenn wir es tatsächlich geschafft hätten schon vor Jahren in Hauruckmanier komplett umzustellen?
Niedriger als jetzt??
@ Peter Rentfort
Wir reden nicht davon wie hoch die Strompreise wären, wenn es keine konventionellen Kraftwerke mehr gäbe, sondern wir reden davon, warum sie gegenwärtig viel zu hoch sind.
Siehe mein vorheriger Kommentar.
Zitat:….Ab 2010 gilt, je billiger sich bei sinkenden Börsenpreisen die Versorger Strom beschaffen können, desto höhere EEG Umlage müssen die Verbraucher bezahlen.Zitat Ende.
Wenn Sie bereit sind auf diese Tatsache einzugehen, können Sie selbst raus bekommen, warum wir gegenwärtig viel zu hohe Strompreise haben.
Ich vermute, dass Sie vor diesem Paradoxon erst mal wieder abtauchen, um an anderer Stelle mit der gleichen Frage wieder aufzutauchen.