Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) geht davon aus, dass es infolge der Corona-Virus-Pandemie zu Verzögerungen bei der Planung und Fertigstellung von großen Photovoltaik-Projekten kommen wird. Dies sei gerade für Solarparks problematisch, die einen Zuschlag in den vorangegangenen Photovoltaik-Ausschreibungen gewonnen hätten und in einer Frist von 24 Monaten realisiert werden müssen, um ihren Förderanspruch nicht zu verlieren.
Angesichts der längeren Lieferzeiten für Photovoltaik-Komponenten, der Personalengpässe im Handwerk und bei zuständigen Behörden fordert der BSW-Solar nun eine Fristverlängerung für die Realisierung dieser Photovoltaik-Projekte. Zudem appelliert der Verband an die Bundesregierung, die Strafzahlungen erst bei längeren Verzögerungen zu verhängen. Nach geltendem EEG müssen die erfolgreichen Bieter einen Abschlag von 0,3 Cent pro Kilowattstunde hinnehmen, wenn sie die Solarparks nach 18 Monaten nach Zuschlagsgewährung nicht am Netz haben oder die Photovoltaik-Kraftwerke auf alternativen Flächen realisieren.
„Derartige Umstände höherer Gewalt dürfen nicht dazu führen, dass wertvolle Klimaschutzprojekte platzen und Projektierer in ihrer Existenz bedroht werden“, erklärte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, zur aktuellen Situation. „Wir hoffen, dass der Gesetzgeber hier schnell für Abhilfe sorgen wird.“
Der Verband geht zugleich davon aus, dass das Interesse der Investoren an großen Photovoltaik-Projekten anhält. Es sei zu erwarten, dass auch künftige Photovoltaik-Ausschreibungen mehrfach überzeichnet sind. Daher sollte die Bundesregierung das jährliche Ausbauziel für Photovoltaik-Anlagen auch von derzeit 2,5 auf 10 Gigawatt erhöhen. „Eine stärkere Solarisierung der Energieversorgung ist nicht nur klimapolitisch überfällig. Sie wäre auch ein willkommener Konjunkturmotor für Mittelstand und Handwerk – im zweistelligen Milliardenbereich allein in den kommenden drei Jahren“, so Körnig weiter.
Viele Experten halten eine Erhöhung des Zubaus von Photovoltaik-Anlagen für dringend geboten. Zum einen müsse die eingebrochene Realisierung von Windparks an Land in Deutschland kompensiert werden. Zum anderen droht ein Stromlücke infolge der Abschaltung der Atom- und Kohlekraftwerke in den kommenden Jahren. Nicht zuletzt mit Blick auf die Klimaziele halten viele Experten einen höheren Photovoltaik-Ausbau für dringend geboten.
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