RWE will bis 2022 insgesamt vier Gigawatt an Solar- und Windenergieleistung zubauen

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Rodungsstopp im Hambacher Forst? Immer weniger Kohle- und Atomstrom im deutschen Strommix? Im Jahresergebnis von RWE hat das keine Spuren hinterlassen. Im Gegenteil: Der Konzern hat sein bereinigtes Nettoergebnis 2019 von 591 Millionen Euro im Vorjahr auf 1,2 Milliarden Euro gesteigert. Als Gründe nennt der Konzern vor allem die außergewöhnlich gute Performance im Energiehandel  sowie ein starkes Geschäft mit Erdgas und LNG. Auch das Segment Braunkohle und Atomenergie schloss leicht über dem Vorjahr ab.

RWE-Vorstand und -Aufsichtsrat der RWE AG wollen den Aktionären für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende von 0,80 Euro zahlen – zehn Cent mehr als im Vorjahr. Für 2020 soll die Dividende auf 0,85 Cent steigen.

Für RWE war 2019 ein Jahr des Umbruchs: Der Ringtausch mit Eon wurde weitgehend abgeschlossen, die übernommenen Kapazitäten zur Energieerzeugung in das eigene Portfolio eingegliedert. RWE verfügt heute über insgesamt neun Gigawatt an Solar- und Windenergieleistung. Bis 2022 sollen weitere vier Gigawatt dazu kommen. Dafür will der Konzern fünf Milliarden Euro investieren. Davon soll eine Milliarden Euro für Projekte in Deutschland aufgewendet werden. Derzeit sind weltweit Anlagen mit einer Kapazität von 2,7 Gigawatt im Bau. Weitere zwanzig Gigawatt befinden sich in der Projektpipeline.

„2019 war für uns ein herausragendes Jahr, in dem wir die neue RWE an den Start gebracht haben“, erklärt RWE-Vorstandsvorsitzender Rolf Martin Schmitz. „Als einer der weltweit führenden Stromproduzenten aus Erneuerbaren Energien verfolgen wir ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2040 wollen wir klimaneutral sein.“ Spätestens dann will der Konzern seinen Strom vornehmlich mit Windkraft und Photovoltaik produzieren. Der Fokus liegt dabei auf Europa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum.

RWE will jährlich um sieben bis zehn Prozent wachsen

Für 2020 setzt RWE ein bereinigtes Nettoergebnis zwischen 850 Millionen Euro und 1,15 Milliarden Euro als Ziel. Von 2020 bis 2022 strebt der Konzern, gemessen an den Ergebniskennzahlen, ein jährliches Wachstum von sieben bis zehn Prozent an.

Mit dem Geschäftsjahr 2020 gibt RWE seiner Finanzberichterstattung eine neue Struktur, die sich an der strategischen Neuausrichtung orientiert. Vier Segmente bilden das Kerngeschäft: Onshore Wind/Solar, Offshore Wind, Wasser/Biomasse/Gas und Energiehandel. Hinzu kommt das fünfte Segment Kohle/Kernenergie.

Im Segment Onshore Wind/Solar erwartet RWE 2020 ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 500 bis 600 Millionen Euro. In 2019 lag der Vergleichswert bei 442 Millionen Euro. Der Anstieg geht hauptsächlich auf den Zubau neuer Kapazitäten zurück.

Noch wichtiger für RWE ist das Segment Offshore-Wind, das 2020 ein bereinigtes EBITDA zwischen 900 Millionen Euro und 1,1 Milliarden Euro liefern soll. In 2019 waren es 961 Millionen Euro.

Im Bereich Kohle/Kernenergie rechnet RWE mit einem bereinigten EBITDA zwischen 500 und 600 Millionen Euro, gegenüber 340 Millionen Euro im Vorjahr. Die erwartete Verbesserung resultiert insbesondere aus höheren abgesicherten Strommargen, so RWE.

Wie sollen die anstehenden Investitionen finanziert werden? RWE verweist auf einen starken Cashflow durch das künftige kontinuierliche Ergebniswachstum. Zudem habe der Konzern eine solide Kapitalstruktur. Die Eigenkapitalquote hat sich im Jahresvergleich um etwa zehn Prozentpunkte auf gut 27 Prozent erhöht. Die Verschuldung liege auf einem historisch niedrigen Niveau.

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