Der Ausbruch des Corona-Virus hat nach Ansicht des Analysten Johannes Bernreuter möglicherweise nur begrenzte Folgen für die chinesische Polysilizium-Industrie. Er sagte pv magazine, dass der größte Teil der chinesischen Polysilizium-Produktionskapazität in den Provinzen Xinjiang und Innere Mongolei liegt, die bisher über eine geringe Anzahl von mit dem Virus infizierten Menschen berichtet haben. Nach aktuellen Medienberichten ist die Zahl der Todesfälle durch den Corona-Virus auf 490 gestiegen.
Die Provinz Qinghai, in der die Polysilizium-Hersteller Asian Silicon mit einer Jahresproduktionskapazität von 20.000 Tonnen und Qinghai Huanghe mit 2.500 Tonnen angesiedelt sind, liegt ebenfalls weit entfernt von den am stärksten vom Virus betroffenen Regionen. Das Corona-Virus hat sich bisher vor allem in den Provinzen Jiangsu, Zhejiang, Guangdong und Anhui ausgebreitet, die in anderen Segmenten der Lieferkette der Solarindustrie eine zentrale Rolle spielen (siehe dazu den Artikel: Auswirkungen des Corona-Virus in China auf die Photovoltaik-Entwicklung in Deutschland noch schwer abzuschätzen – Kurzfristige Preissteigerungen möglich).
Analyst Bernreuter sagte weiter, dass Polysilizium-Hersteller wie Tian REC (mit 19.300 Tonnen Jahreskapazität in der Provinz Shaanxi) und Luoyang China Silicon (20.000 Tonnen in Henan) von der Krise betroffen sein könnten. „Das ist meine Berechnung auf dem Papier. Aber ich weiß nicht, was tatsächlich vor Ort geschieht“, räumte Bernreuter ein.
Am falschen Ort zur falschen Zeit
Das Werk mit 40.000 Tonnen Jahreskapazität der GCL-Poly Jiangsu Zhongneng und die 10.000-Tonnen-Anlage in Jiangsu Kangbo in der Provinz Jiangsu könnten ebenfalls in ihrer Produktion durch das Corona-Virus beeinträchtigt werden. Ebenso gilt dies nach Bernreuters Ansicht für Tongweis 50.000-Tonnen-Fabrik in Sichuan Yongxiang.
„Im schlimmsten Fall würde sich dies auf etwa 140.000 Tonnen oder 27 Prozent der gesamten chinesischen Polysilizium-Kapazität von etwa 510.000 Tonnen summieren“, sagte Bernreuter. „Da ich vermute, dass Unternehmen wie China Silicon, Tian REC und Jiangsu Kangbo eine niedrige Auslastungsrate haben, könnte die Auswirkung auf die Produktionsmenge näher an einer Reduzierung um 10 Prozent liegen.
Überkapazitäten im chinesischen Polysiliziumsektor haben zu einer niedrigen Auslastung der Fabriken geführt, so dass Bernreuter voraussagte, dass ein virusbedingter Produktionsrückgang durch neue Produktionslinien in Xinjiang und der Inneren Mongolei kompensiert werden könnte. „Die Situation scheint für Wafer und Zellen weitaus kritischer zu sein“, sagte er weiter.
Unterdessen hat der Siliziumzweig des chinesischen Verbandes der Nichteisenmetallindustrie berichtet, dass es Engpässe bei der Versorgung mit dem Siliziumpulver-Rohmaterial und beim Transport des fertigen Produkts zu den Kunden gibt.
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