Enervis: PPA-Markt für Photovoltaik und Onshore-Windkraft in Europa bei 21 Gigawatt 2019

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Das Interesse an Stromabnahmeverträgen (PPAs) für Photovoltaik- und Windkraftanlagen in Europa hat im vergangenen Jahr richtig Fahrt aufgenommen. Nach der aktualisierten Kurzanalyse „Status Quo: Market Parity of PV and Onshore Wind in Europe“ von Enervis Energy Advisors gab es in Europa 2019 eine Pipeline mit etwa 21 Gigawatt an Photovoltaik- und Windkraftanlagen, die als PPA-Projekte – also ohne Inanspruchnahme staatlicher Förderung – angekündigt wurden. Insgesamt haben die Analysten die Daten aus 25 Ländern herangezogen.

Der größte PPA-Markt für Photovoltaik-Kraftwerke existiert in Spanien. Allein dort sind 2019 Photovoltaik-Anlagen mit 4396 Megawatt angekündigt worden. Es folgen Italien mit 1913 Megawatt und Deutschland mit 1057 Megawatt. Auch in Portugal (444 Megawatt), Dänemark (338 Megawatt) und Frankreich (158 Megawatt) kommt die Nachfrage ins Rollen. Enervis sieht bei der Photovoltaik gerade in den südeuropäischen Ländern attraktive wirtschaftliche Bedingungen für solche Projekte, wobei administrative Hindernisse die Aktivitäten für förderfrei errichtete Anlagen immer noch behinderten. Bezüglich der Windkraft an Land und auf See sind eher die nord- und nordwesteuropäischen Länder Ziel der Investoren. Allein in Schweden hat Enervis 3995 Megawatt an angekündigten Onshore-Windparks mit PPA registriert.

Vorteilhaft für die Entwicklung des Marktes sind die derzeitigen Entwicklungen am Strommarkt und der Stromgestehungskosten für die erneuerbaren Technologien. So konnten Photovoltaik- und Windkraftprojekte einen Preisdifferenz von bis zu 20 Euro pro Megawattstunde im Vergleich zu den Großhandelsmarkteinnahmen erzielen. Dies sei gelungen, obwohl der steigende Preistrend an den EU-Strommärkten 2019 vorerst zum Stillstand gekommen sei. Die weiter sinkenden Projektkosten für Photovoltaik- und Windkraftanlagen machten die PPA-Projekte dennoch in immer mehr Ländern attraktiv. Zudem werden die Kohleausstiegspläne in einigen europäischen Ländern mittelfristig die Strompreise stützen, so die Enervis-Analyse. Die seit dem zweiten Halbjahr 2018 gestiegenen Preise für CO2-Zertifikate – im Jahresdurchschnitt lagen sie 56 Prozent höher – seien hingegen durch die Effekte des um 39 Prozent niedrigen Gaspreises überkompensiert worden. Insgesamt sei der Großhandelspreis um 16 Prozent im Schnitt gesunken.

Der Vergleich der Einnahmen aus dem Großhandel zeigt, dass diese für Photovoltaik- und Windkraftbetreiber gegenüber 2018 etwas geringer waren. Allerdings habe sich dies kaum auf die Marktparität der beiden Technologien ausgewirkt – gerade in den Ländern mit den höchsten Zusatzeinnahmen. Der Kannibalisierungseffekt im Verhältnis zu den Basispreisen – ist derzeit noch eher moderat. In Deutschland liegt er für die Onshore-Windkraft bei 14 Prozent. Bei der Photovoltaik ist er mit 12 Prozent in Sizilien am höchsten.

Zugleich sehen die Analysten mehrere ungewisse Einflussfaktoren für die weitere Entwicklung. Eines seien die Fluktuationen bei der Preisentwicklung fossiler Brennstoffe, wobei aber höhere CO2-Preise und weniger Grundlasterzeugung kurzfristig für leichte Preisanstiege beim Strom sorgen könnten. Dieser Trend werde aber eben durch die fortschreitende Durchdringung mit Photovoltaik und Windkraft kannibalisiert. Die Flexibilisierung der Stromnachfrage oder auch Speicherung könnten dagegen wegen seien, um einen gesicherten Preiskorridor zu erhalten, so die Analysten weiter.

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