Was halten Energieexperten im Ausland von der deutschen Energiewende? Dazu hat der Weltenergierat 119 Fachleute aus mehr als 60 Ländern befragt. Besonders gut fällt das Meinungsbild nicht aus – zumindest nicht in Europa: Die Hälfte der Teilnehmer aus der EU ist überzeugt, dass die Energiewende kein Vorbild für die Transformation in anderen Staaten ist. Weitere 39 Prozent sagen, dass sie lediglich in Teilen als Blaupause dient. Anders dagegen das Bild außerhalb der EU: Hier halten 43 Prozent der Befragten die Energiewende für vorbildhaft. Insgesamt 86 Prozent der Experten glauben, dass Deutschland seine Klimaziele für 2030 verfehlen wird. Nur 25 Prozent erwarten, dass die Bundesrepublik die Klimaziele für 2050 erreichen kann.
Acht Prozent aller Befragten gaben an, dass die Energiewende zu konkreten energiepolitischen Entscheidungen in ihrer Heimat geführt habe. Nach Meinung von 16 Prozent der Teilnehmer habe sie eine nationale Debatte zu Energiefragen angestoßen. Fast ein Viertel der Experten gab an, die Energiewende sei in ihren Ländern praktisch nicht wahrgenommen worden.
Aus der Umfrage geht auch hervor, dass sich die Prioritäten von Energiepolitik zwischen Europa und dem Rest der Welt deutlich unterscheiden. Während für europäische Experten der Klimaschutz die wichtigste Motivation für einen Energiewende im eigenen Land ist – 58 Prozent der Befragten nannten dies als höchste Priorität – , steht außerhalb Europas das Wirtschaftswachstum an erster Stelle (26 Prozent). Dahinter folgen Versorgungssicherheit (23 Prozent) und Zugang zu Energie (17 Prozent).
Damit einher geht, wie die Experten Bereitschaft einschätzen, für Klimaschutz höhere Energiepreise zu akzeptieren: Die Hälfte der europäischen Teilnehmer glauben, dass die Bevölkerung dafür bis zu 20 Prozent höhere Energiepreise hinnehmen würde. Im Rest der Welt ist man skeptischer: 66 Prozent der außereuropäischen Experten sind der Meinung, dass die Haushalte nicht bereit sind, für mehr Klimaschutz höhere Energiepreise in Kauf zu nehmen. Bezogen auf die Industrie zweifeln 57 Prozent an der Zahlungsbereitschaft. Mehr als 80 Prozent der Fachleute sehen in einer CO2-Bepreisung das wichtigste Instrument für den Klimaschutz.
Wie sich die Energiewende in Deutschland auf die Wirtschaftskraft auswirkt, ist umstritten: Laut Umfrage erwarten 67 Prozent der europäischen Experten eine Abschwächung der Wirtschaftskraft Deutschlands aufgrund der Energiepolitik bis 2030. Demgegenüber steht eine Mehrheit von Experten aus dem außereuropäischen Ausland, die bis 2030 (57 Prozent der Teilnehmer) beziehungsweise bis 2050 (84 Prozent) eine Stärkung der Wirtschaftskraft erwarten.
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Ist schon interessant, was die Experten so sagen. Sagten sie um 2003 doch auch, dass die regenerativen Energien niemals mehr als 5% der Energieerzeugung ausmachen werden und reine Spielerie sind. Ein Hoch auf diese Experten.
Wenn die ExpertInnen die dafür veranschlagten, kolportierten Kostensteigerungen für die durchschnittlichen Einkommen berücksichtigt haben, die Entwicklung der Modulproduktion und der Windkraftanlagen durch China am Übergang zum Hochindustrieland noch unterschätzt hatten und den Veränderungsdruck durch CO2-Emissionen, dann kann man mit Nachsicht den Experten diese Unterschätzung etwas nachsehen wollen.
Weitblickend könnte man diese damalige Einschätzung nicht nennen, ebensowenig progressiv und optimistisch.
Die vernetzte und mit Zwischenspeicherung optimierte, regenerative Stromerzeugung wird zu einer immer größer werdenden Aufgabe, bis sich ein, zumindest, europäisches Verbundnetz mit regenerativer Einspeisung und Verteilung etabliert hat und minimale Residuallastanforderungen (verbunden mit CO2-Emissionen) durchgängig erreicht sind, . Mit heutigen Niveauunterschieden innerhalb Europas sollte man die Diskrepanz zwischen der Belastung durch diesen Anspruch und zukünftiger, erwünschter Wirklichkeit nicht unterschätzen.
Wenn ich so was lese, bin ich sofort bei Googl.
Und siehe da, der Weltenergierat. Eine Organisation, mit vorwiegend Mitgliedern, die so lange wie möglich ihre gewohnten Pfründe erhalten wollen.
https://de.wikipedia.org/wiki/World_Energy_Council
(WEC, deutsch: Weltenergierat) ist eine weltweite Organisation mit Mitgliedsausschüssen in über 90 Ländern. Seine Mitglieder sind hauptsächlich große Energieproduzenten und -händler,
Wie sagte der Ex RWE Chef Großmann, Strom aus Sonne erzeugen, ist so wie Ananas in Alaska züchten.
Herr Dr. Gewiese, wir sind auch erst bei 3% Erzeugung des Primärenergieverbrauches durch sogenannte Erneuerbare. Denn nicht nur elektrische Energie wird benötigt durch Energieumwandlung. Mit jetzt schon 120GW inst. Erzeugungsleistung bin ich gespannt, wie man mit EE auf über 5% kommen will.
Und das bisher Erreichte wurde ja nur durch ein Vergütungsmonster möglich und finanziert. Konnte man 2003 nicht wissen. Und man hat die schlauen Chinesen vergessen.
Was für ein Unsinn.
120 Leute WELTWEIT wurden gefragt.
70 Leute DAVON außerhalb der EU.
Asien, Afrika, Südamerika kommen auf je 10-20 Leutchen.
Und das sagt jetzt relevant etwas für 7.000.000.000 Erdenbewohner aus?
Ich empfehle den Mitarbeitern des PV-Magazins einen Grundkurs in Statistik zu besuchen, statt solchen Unsinn „abzudrucken“.
Das Ihnen so etwas nicht peinlich ist, finde ich grotesk!
Na ja, für so unsinnig halte ich das nun auch wieder nicht. Es kann ja jeder hier seinen Kommentar dazu abgeben. Nur so lernt man seine Pappenheimer kennen.
@Stefan Dauck, richtig und das ist doch die übliche Verdummung, wenn bspw. durch Forsa, Emnid etc. behauptet wird, es gäbe repräsentative Umfragen, bei denen 1013 Personen (von 63 Mio. Wahlberechtigten) dies und das wollten. Das Verbaucherverhalten nun zeigt nachgerade das Gegenteil. Es ist einfach Meinungsmache.
Und innerhalb Europa verwundert diese im Text gemachte Aussage überhaupt nicht, denn einige von unseren Nachbarländern und deren Energiesystem werden vom deutschen EEG-Wunder torpediert. Und die schauen sich auch das Agorameter und energy-charts an und sagen sich: so gehts nicht. Außerhalb Europas kann man ja auch die jetzt niedrigen Gestehungskosten nutzen, welches aber ist ein Industrieland? Und gerade da werden auch wieder vermehrt Kohlekraftwerke gebaut, weil das eben auch billig ist – wie einst in Deustchland. Die pfeifen auf Paternalismus und wollen bezahlbare Energie.
Die „Experten“ vom Club of Rome haben in den 70er Jahren auch vorhergesagt, dass wir in zwei Wochen kein Erdöl mehr haben, und kein Kupfer, keine Edelmetalle, die Einkommmen stark gesunken sind, …….
Und dann immer schnell angepasst, damit es nicht auffällt.
Nur mehr Treibhausgas ist zugetroffen, aber dies ist auch sehr verwunderlich bei deutlichem Bevölkerungswachstum und mehr Produktion! Es lebe die Wissenschaft (wenn sie meinem Standpunkt nützt).
Es ist schon von Interesse, wie die deutsche Energiewende in der Welt wahrgenommen wird. Schließlich hat sie nur Sinn, wenn uns die anderen Länder dabei folgen. Ob da die richtigen Experten gefragt wurden, ist allerdings fraglich. Wenn ich das recht lese, dann glauben 14% der Befragten, dass wir die 2030er-Ziele, aber 25%, dass wir das 2050er-Ziel erreichen. Dabei sind die 2030er-Ziele mit wenig mehr Anstrengung, als wir in den letzten Jahren schon gezeigt haben (im Strombereich vor allem Speicheraufbau) zu erreichen. Das 2050er-Ziel birgt hingegen noch einmal ganz neue Herausforderungen, die insbesondere durch das lange Verschleppen von substantiellen Änderungen im Neubaubereich sehr schwer in der kurzen Zeit zu erreichen sein werden.
Die Europäer sind nicht zuletzt deshalb wohl skeptischer, was die deutsche Energiewende angeht, weil diese ohne die Gutmütigkeit des Auslandes, das unsere volatilen Stromproduktionsüberschüsse ohne viel Murren aufgenommen hat, nicht möglich gewesen, oder zumindest sehr viel teurer geworden wäre.
Ansonsten genügt es, wenn wir ein klares Ziel haben, und dies nicht auf Kosten von Dritten erreichen. Das Ergebnis wird für sich sprechen.
„nicht auf Kosten von Dritten erreichen“
Aufbau der Infrastruktur für Erneuerbare Energien erfolgt(e) auf Basis fossiler Ressourcen.
Kohle, Erdöl, Erdgas.
Wasserkraft (Biomasse, Geothermie) würde (im westlichen Europa) für heutige Standards (Versorgungsniveau, Wachstumserwartungen) und Bevölkerungszahlen nicht genügen.
Experten, zumeist Forscher, sind in Instituten angesiedelt, und erhalten Forschungsgelder und bedienen zumeist einen Mainstream, damit die Forschungsgelder weiterfließen. So einfach ist das. Es gibt kaum noch Forscher und Experten, die nicht auf einer Bezahlliste stehen. Auch NGOs werden finanziert.
Das Klimaziel 2030 und 2050 wird D natürlich wieder verfehlen, weil mit Drohungen, Verboten und Ablasshandel kein Erfolg erzielt werden kann, wenn zudem kein Masterplan da ist. Oder dt. Wirtschaft geht den Bach runter. Auch das sieht man am aktuellen Verbraucherverhalten. Nun heißt es sogar von oben zu Weihnachten: Verzicht üben. Vor kurzem noch hieß es: Geiz ist nicht geil. Gebt Geld aus, das tut der Wirtschaft gut. Und nun Aktionismus als FFF- Mainstream der EU: Erstmal eine Billion für den Klimawandel ankündigen und nächstes Jahr sehen, wie man das macht. Gorch Fock läßt grüßen. Wer finanziert das? Richtig.
Sie können auch nicht mehr als meckern. Entweder man gibt Geld aus (schlecht, müssen wir alle zahlen), oder man spart (auch schlecht, da leidet das Wirtschaftswachstum), aber gut kann es nach Ihrer Meinung nur sein, wenn alles so bleibt, wie es ist, und auch daran werden Sie noch was zu meckern haben.
Schauen Sie sich doch mal an, wie es in den von Ihnen bevorzugten Ländern wie Russland oder Türkei mit dem „Starken Mann“ geht. Da kommt zur Wirtschaftskatastrophe, die immer weiter verschlimmert wird, weil man sich nicht eingestehen darf, dass sie selbstverschuldet war, noch die Gehirnwäsche der Bevölkerung durch eine gleichgeschaltete Presse dazu. Bei uns gibt es immerhin noch eine Vielfalt an Meinungen, die man ohne um sein Leben fürchten zu müssen auch äußern kann – ein Anrecht auf Zustimmung hat man damit noch nicht, und einzelne müssen sogar damit rechnen, dass man sie für ihre Meinung kritisiert, obwohl man sie besser mit mildtätigem Schweigen übergangen hätte! Dieser Meinungsvielfalt ist es zu verdanken, dass die Lösungen der Vergangenheit immer wieder in Frage gestellt werden, und, wenn sie gar nicht funktionieren, sie auch auf den Müllhaufen kommen.
Wenn Sie die Energiewende nicht wollen, müssen Sie aber auch sagen, wie sich unsere Küstenstädte vor dem Anstieg des Meeresspiegels schützen sollen. Wenn Sie die Energiewende anders haben wollen, sollten sie das als positives Konzept entwerfen, aber nicht nur meckern, das bringt doch nichts.