Sonnen hat die neue Version seines Photovoltaik-Speicher am Mittwoch vorgestellt. Die „Sonnenbatterie 10“ sei als neues Standardprodukt für den europäischen Markt gedacht und verfüge über eine höhere Leistung von 4,6 Kilowatt. Damit richte der Hersteller sein Produkt auf einen höheren Stromverbrauch von Haushalten aus, der durch die verstärkte Nutzung von Elektroautos und Wärmepumpen entsteht, und wolle weiterhin hohe Autarkiegrade für den selbsterzeugten Solarstrom gewährleisten. Auch die neue Generation der Sonnenbatterie ist modular aufgebaut. Sonnen zufolge liegt die mögliche Speicherkapazität zwischen 5,5 und 27,5 Kilowattstunden bei den Heimspeichern. Für gewerbliche Anlagen sei das Produkt bis zu 247,5 Kilowattstunden Kapazität kaskadierbar. An der Technologie hat Sonnen nicht geändert, sondern setzt weiterhin auf Lithium-Eisenphosphat-Batterien. Auch preislich bewegt sich das neue Modell auf dem Niveau der Vorgängermodelle, wie ein Sprecher von Sonnen auf Nachfrage von pv magazine erklärte.
Mit der „Sonnenbatterie 10“ führt Sonnen auch noch eine neue Flat ein. Das Paket sieht vor, dass die Kunden künftig direkt von den Einnahmen aus dem virtuellen Kraftwerk profitieren sollen. „So erhalten Kunden mit einer Sonnenbatterie 10 und einer Kapazität ab 11 Kilowattstunden eine Gewinnbeteiligung von 119 Euro im Jahr, garantiert für 10 Jahre“, heißt es von dem Unternehmen. In diesem Jahr war es Sonnen gelungen, sein virtuelles Netzwerk aus Photovoltaik-Heimspeichern für die Erbringung von Primärregelenergie zu präqualifizieren. Die daraus zu erwartenden Einnahmen will Sonnen also den Kunden teilweise zurückgeben.
Bei der neuen „Sonnen-Flat“ soll es die bisherigen Paketgrenzen nicht mehr geben. Der Stromvertrag soll individuell an einen Verbrauch von bis zu 100.000 Kilowattstunden im Jahr angepasst werden. Auch die bisherigen Mitgliedsbeiträge für die „Sonnen-Community“ würden entfallen, so das Unternehmen. Zugleich will Sonnen erreichen, dass Photovoltaik-Anlage und Heimspeicher so ausgelegt werden, dass die Stromrechnung der Haushalte auf Null sinkt. Der Großteil des benötigten Stroms werde dabei selbst erzeugt und verbraucht. Der restliche Bedarf soll über eine Freistrommenge abgedeckt werden.
Zugleich will Sonnen jedoch auch nachhaltigen Umgang mit Energie belohnen. Wer Strom spart oder einen höheren Autarkiegrad erreicht und damit seine Freistrommenge nicht ausschöpft, soll die nicht genutzten Kilowattstunden zurückerstattet bekommen, wie es weiter heißt. Auch Haushalte, die die komplette Dachfläche nutzen und damit größere Photovoltaik-Anlagen bauen, würden höhere Freistrommengen erhalten.
Kunden von Sonnen, die bereits einen Vertrag haben, können diesen beibehalten oder auch in das neue Flat-Modell wechseln, wie ein Sprecher weiter erklärte.
Neben der Erbringung von Primärregelenergie arbeitet Sonnen derzeit noch an weiteren Konzepten, die zusätzliche Einnahmen für das virtuelle Kraftwerk aus Photovoltaik-Heimspeichern generieren sollen. Dies könnten zum Beispiel das Einspeisemanagement bei Windparks oder Redispatch in Übertragungsnetzen sein.
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Man nehme das frühere Produkt Zero von E3DC, das den Gedanken der nebenkostenfreien Stromversorgung aufgriff, mixt mit einigen Teilen der EWE my energy cloud, schüttele das Ganze durch und garniert on top mit künftigen Einnahmen vom Regelenergiemarkt. Die scheinen immerhin garantiert zu sein, obwohl der Regelenenergiemarkt angebotsseitig recht eng und volatil ist.
Ob dabei für Verbraucher ein verbessertes Produkt herauskommt ist fraglich und bei weitem nicht ausgemacht. Zwar mag die community Gebühr entfallen, dafür sieht man aber auch, so stellt es sich mir momentan dar, keinerlei EEG-Einspeisevergütung mehr. Ragte sonnen hier früher gegenüber Marktbegleitern noch heraus, in dem es die komplett eingespeiste Menge zum Vergütungssatz + x auszahlte, verabschiedet man sich mit diesem USP nun sogar auch gegenüber den Verrechnungsmodellen anderer Anbieter.
Was ändert sich noch: Verbrauchte man früher bis zu einer Grenze von 2.000 kWh mehr als die Freistrommenge kostete es nur 23 ct./kWh, nun sind es 13 % mehr, nämlich 26 ct./kWh.
Ja, und nicht zu vergessen: Jetzt kann man unter https://sonnen.de/info-sonnenflat/ entnehmen, dass bspw. bei einem Jahresverbrauch von 4.500 kWh eine Kapazität von 11 kWh der sonnenBatterie zu wählen ist. Also völlig oversized. Die Investition für den Speicher steigt also, obwohl die Speicherkosten doch eigentlich sinken, wie überall gerne zu hören ist.