Die Umweltbank hat im Sommer eine standardisierte Finanzierung für PPA-Photovoltaik-Projekte in Deutschland aufgelegt. Am Dienstag teilte das Nürnberger Finanzinstitut einen weiteren Vertragsabschluss mit. Es habe Baywa re für sein bislang größte förderfreie Photovoltaik-Anlage in Deutschland eine langfristige Non-Recourse-Finanzierung mit einer Kreditlaufzeit von 20 Jahren gewährt.
Der Solarpark „Barth 5“ mit 8,8 Megawatt Leistung ist in diesem Jahr westlich von Stralsund von Baywa re realisiert worden, wo das Unternehmen bereits vier andere Photovoltaik-Anlagen betreibt. Es soll komplett ohne Förderung aus dem EEG auskommen und wird zunächst mit einem fünfjährigen Stromabnahmevertrag finanziert. Der Solarstrom wird dabei von der Baywa re Clean Energy Sourcing GmbH (Clens) abgenommen und vermarktet. Den Standort für sein erstes förderfreies Photovoltaik-Projekt in Deutschland hatte Baywa re bewusst gewählt, da sich durch die bereits existierenden Anlagen zahlreiche Synergieeffekte realisieren ließen, die sich positiv auf die Gesamtkosten für das Projekt auswirkten.
Das Unternehmen hatte zuvor in Spanien noch ein wesentlich größeres Photovoltaik-Projekt ohne Förderung umgesetzt. Der Solarpark „Don Rodrigo“ hat rund 180 Megawatt Leistung und wird über einen PPA mit Statkraft finanziert. Baywa re will künftig aber auch in Deutschland vermehrt Photovoltaik-Kraftwerke ohne EEG-Vergütung realisieren.
„Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen in Deutschland benötigen keine EEG-Vergütung mehr, das beweisen wir mit dem Solarpark Barth 5. Es ist eine großartige Neuigkeit für die Energiewende in Deutschland und gut gegen den Klimawandel. Und es ist der Beginn einer neuen Ära förderfreier Photovoltaik-Anlagen in Deutschland“, sagte Benedikt Ortmann, Global Director of Solar Projects bei Baywa re.
Auf der Intersolar Europe in München hatte die Umweltbank ihre neue standardisierte Finanzierung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen, die ohne Förderung gebaut werden, vorgestellt. Projektierer müssen einen langfristigen PPA vorweisen, um einen Kredit von der Bank mit einer Laufzeit von bis zu 25 Jahren zu erhalten. Die Umweltbank reagierte damit auf die zunehmende Nachfrage nach PPA-Projekten.
„In diesem Jahr rechnen wir damit, rund 10 PPA-Projekte mit einer Gesamtleistung von 20 Megawatt zu finanzieren“, erklärte André Hückstädt, Leiter der Abteilung Energie und Infrastruktur bei der Umweltbank, anlässlich des Vertragsabschlusses mit Baywa re. „Wir sehen für 2020 Planungen für PPA-Projekte von insgesamt weit über 100 Megawatt.“ Die Umweltbank bietet auch Finanzierungen für EEG-Anlagen. Rechnerisch sei in diesem Jahr etwa jede siebte größere neu gebaute Photovoltaik-Anlage in Deutschland von der Umweltbank finanziert, so das Institut.
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Das bedeutet also, dass durch die PPAs mehr verdient werden kann als mit der Vergütung die bei einer Auktion erzielt werden würde?
Also ein höherer Preis pro Kilowattstunde.
Das ist schon krass.