Vor einem Dreivierteljahr ist Sonnen von Shell übernommen worden. Zu sehen und zu diskutieren, was das für den Batteriespeicherhersteller bedeutet, war der Anlass für den Besuch von pv magazine-Chefredakteur Michael Fuhs Ende Oktober im beschaulichen Wildpoldsried.
COO Oliver Koch nimmt uns im Podcast zunächst mit auf Tour durch die neue Produktionshalle. Co-Gründer Thorsten Stiefenhofer und Senior R&D -Ingenieur Christian Campestrini führen uns im Batterie-Testlabor das Nageln vor. Jean-Baptiste Cornefert, Geschäftsführer der Sonnen-Tochterfirma eServices, erklärt, wie sich diese um die „Energieversorgung der Zukunft“ kümmert. Er diskutiert mit uns unter anderem, wie viel Speicherkapazität der kleinen Heimbatterien sie schon zur Netzstabilisierung und Primärregelleistung vermarkten und was noch möglich sein wird.
Im Anschluss spricht CEO und Gründer Christoph Ostermann über die neu vorgestellten Produkt „sonnenDrive“ und „sonnenNow“, die am 7. November offiziell vorgestellt wurden.
Sonnen ist Initiativpartner für diesen Podcast.
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Zum Statement der Übernahme am Ende:
Naja, die Energiewende soll ja gerade dezentral, demokratischer werden als die Großkonzerne, die ihre Macht monopolisieren.
Genau diesen Monopols-Strukturen haben wir ja die prekäre ver-Lobby-te Situation zu verdanken, in der genau die großen Ölunternehmen jeglichen Schritt in die richtige Richtung gebremst und die Dringlichkeit der Energiewende 40 Jahre lang durch Falschinformation vertuscht haben.
Außerdem gibt es im Strommarkt doch schon genug große Player, mit denen sich Shell dann ja den Kuchen noch teilen muss. Das hat ja mit Wertschöpfung gar nichts zu tun, nur mit Marktanteilen abschöpfen.
Die großen kapitalistischen Konzerne vereint, dass sie ganz fest Erfolg mit etwas verbinden, das sie viel schneller loslassen müssen als sie bereit sind. Und viel zu stark daran festhalten.
Weil die Unternehmensstrukturen, die Paradigmen, die Politik so lange so stark durch die Dominanz dieser Wachstumsunternehmen geprägt und wurde und sie so selbst erhalten.
Großunternehmen sind deshalb ein Problem, weil sie wegen effektiver Lobbyarbeit und aus Bequemlichkeitsgründen von der Politik stärker unterstützt werden, als die kleinen und mittleren Unternehmen. Unsere prinzipielle Wirtschaftsordnung will das mit dem Kartellrecht eigentlich unterbinden, die Politik lässt sich aber immer wieder willig über den Tisch ziehen. Es ist halt einfacher, und man fühlt sich als Politiker gleich viel bedeutender, wenn man Gespräche mit wenigen Leuten, die einen Milliardenumsatz verantworten sollen, führt, als mit hunderten Geschäftsführern von Kleinunternehmen, die auch schnell wieder von der Bildfläche verschwunden sind, wenn sich durch politische oder technische Entwicklungen herausstellt, dass sie aufs falsche Pferd gesetzt haben. Und alle diese Kleinen hoffen ja auch darauf, ganz groß zu werden. Die wenigen, die es schaffen, sind dann auch nicht besser, als die Großen, die ihnen ehemals mit ihrer Lobbypolitik das Leben schwer gemacht hatten. An diesem grundsätzlichen menschlichen Streben kann man nichts ändern. Aufgabe der Politik sollte es sein, zu erkennen, wenn Vorschläge der Großen nur dazu dienen sollen, den Kleinen das Leben schwer zu machen. In ganz besonderer Weise versagt hat hier die EU: Die Politiker haben nicht erkannt, dass alle Schwachsinnsregelungswut, die ihnen da von den Lobbyisten der Großen eingeblasen wurde und wird, vor allem den Kleinen das Leben schwer machen soll. Entsprechend unbeliebt ist die EU heute, und die populistischen Bewegungen in den Ländern haben darin ihren Ursprung, dass das Demokratiedefizit in der EU zu schmerzlich wurde: Entscheidungen werden nicht von einem direkt gewählten und offen debattierenden Parlament, sondern von in ihren Heimatländern abgewählten und als EU-Kommissaren versorgten Nieten getroffen.
Aber finden sie mal eine Partei, die sich die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen auf die Fahnen geschrieben hat. Bei der FDP sind es nur Lippenbekenntnisse. Ihre tatsächliche Politik hat sich genauso von den Großen einwickeln lassen. Die CSU behauptet auch gerne, sie würde die kommunalen Strukturen, Kleinbauern etc. unterstützen, die tatsächliche Politik fördert aber die Großen wie Allianz, Siemens, BMW, MAN oder Airbus – nur wenige Beispiele von vielen. Insgesamt streut sie den Wählern Sand in die Augen. Die Freien Wähler, die sich die Betrachtung der Politik aus kommunaler Perspektive auf die Fahnen geschrieben haben, haben außerhalb Bayerns nur eine geringe Bedeutung, und ob sie den Versuchungen des Geldes aus Großunternehmen widerstehen werden, ist auch sehr zweifelhaft. Die Grünen haben zu jeder Wirtschaftstätigkeit ein ambivalentes Verhältnis und sind völlig unkalkulierbar. Die SPD mit ihrem Gewerkschaftsflügel sieht ihre Stammwähler dort, wo die Gewerkschaften stark sind, und das sind die Großunternehmen. Die Kleinunternehmen versuchen zu einem nicht geringen Teil, die Gewerkschaften aus ihrem Haus herauszuhalten, weil sie Unfrieden fürchten – manchmal etwas kurzsichtig. Die CDU wird ohnehin von den Großunternehmen finanziert, und entsprechend ist ihre Politik.
Wichtig ist, dass das Thema in der Diskussion bleibt, und man die Mechanismen im Blick behält – die, an denen man nichts ändern kann, wie dem menschlichen Streben nach Absicherung durch Wachstum, und denen, die änderbar sind – die politischen Rahmenbedingungen für das Wirtschaftsleben und ihre Auswirkungen auf die Unternehmensstrukturen.