Die strategische Neuausrichtung der Meyer Burger Technology AG schreitet voran. Einer dieser Schritte ist der Verkauf des Firmengebäudes in Thun, dessen erfolgreichen Abschluss der Schweizer Photovoktaik-Konzern jetzt mitteilte. Demnach hat die Stadt Thun auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet und die bislang ausstehende Genehmigung zum Verkauf an den Helvetica Swiss Commercial Fund (HSC Fund) erteilt.
Meyer Burger zufolge ist die Eigentumsübertragung bereits am 31. Oktober erfolgt. Den Kaufpreis beziffert das Unternehmen mit insgesamt 42,5 Millionen Schweizer Franken, wovon Meyer Burger bereits 31 Millionen Schweizer Franken erhalten habe. Der Rest folge gestaffelt über die kommenden fünf Jahre. Meyer Burger selbst will als Mieter weiterhin rund 4400 Quadratmeter des Gebäudes nutzen.
Mit den Einnahmen will der Schweizer Konzern seine Liquidität weiter stärken, um eine gute Basis für die Umsetzung seiner strategischen Neuausrichtung zu haben, erklärte Finanzvorstand Manfred Häner. Meyer Burger will sich aus dem margenschwachen Photovoltaik-Massengeschäft in China zurückziehen und künftig komplett auf seine Lösungen für Hocheffizienz-Technologien setzen. Mit den Modulherstellern Oxford PV und REC Solar ist das Unternehmen in diesem Jahr bereits strategische Partnerschaften eingegangen, um die Entwicklung und das Geschäft voranzutreiben.
Ende Oktober hat sich Meyer Burger bei einer außerordentlichen Hauptversammlung die Rückendeckung seiner Aktionäre für den neuen Kurs geholt. Die Versammlung hatte im Vorfeld für Schlagzeilen gesorgt, weil eine Gruppe um den größten Einzelaktionär Sentis Capital dort erreichen wollte, dass ein Sentis-Vertreter in die Unternehmensleitung gewählt wird. Die Führungsgremien von Meyer Burger hatten den Aktionären empfohlen, gegen die Wahl des Sentis-Vertreters zu votieren. Eine Mehrheit der Anteilseigner folgte der Empfehlung der Unternehmensspitze: Wie Meyer Burger pv magazine im Nachgang der Versammlung mitteilte, lehnten 65 Prozent eine Wahl von Mark Kerekes ab. Bereinigt um die Stimmen von Sentis hätten rund zwölf Prozent der stimmberechtigten Aktionäre für ihn gestimmt.
Remo Lütolf, Verwaltungsratspräsident von Meyer Burger, zeigte sich nach der Abstimmung erleichtert und dankte den Aktionären für die Unterstützung. „Ich vertraue darauf, dass Sentis diesen aktionärsdemokratischen Entscheid respektiert und auf weitere öffentliche Angriffe auf die Gesellschaft und ihre Organe verzichtet. Ich fordere Sentis auf, mit uns konstruktiv am eingeschlagenen Turnaround der Gesellschaft weiterzuarbeiten“, so Lütolf.
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