Solarworld kauft Bosch Solar

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Die Solarworld AG wird das Produktionswerk von Bosch Solar Energy in Arnstadt (Thüringen) übernehmen. Dazu wurde am Dienstag ein entsprechender Vertrag unterzeichnet. Der Kauf umfasst eine Zellfertigung mit einer Produktionskapazität von 700 Megawatt pro Jahr und ein Werk zur Modulfertigung mit einer Kapazität von 200 Megawatt pro Jahr. Die ausländischen Produktionsstandorte von Bosch Solar oder die Beteiligung von Bosch an Aleo Solar sind nicht von der Transaktion betroffen. Um den Kauf zu vollziehen hat Solarworld eine neue 100-Prozentige Tochtergesellschaft gegründet, die Solarworld Industries-Thüringen GmbH. Noch müsse der Deal allerdings kartellrechtlich geprüft werden. Auch andere Vollzugsbedingungen seien noch nicht abschließend geklärt. Ende Februar 2014 soll die Transaktion endgültig abgeschlossen sein.
Bestandteil des Deals ist unter anderem, dass rund 800 Mitarbeiter am Standort Arnstadt weiterbeschäftigt werden. Das ist nur die Hälfte der derzeit rund 1600 am Standort Arnstadt beschäftigten Bosch-Mitarbeiter. Im Vorfeld wurde darüber spekuliert, dass noch mehr Mitarbeiter übernommen werden könnten und Solarworld im Gegenzug nur einen sehr geringen Kaufpreis  für die Übernahme zu zahlen habe. Aber auch mit der nun gefunden Einigung gibt Solarworld an, dass der Kauf „die Finanzmittel der Solarworld AG nicht reduzieren“ werde. Die bestehenden Kunden von Bosch sollen so weiterhin mit Solarzellen und Modulen beliefert werden können.
Solarworld bewertet die Erweiterung des eigenen technologischen Portfolios durch die Produktionskapazitäten für monokristalline Hochleistungszellen von Bosch als positiv. Die Hochleistungszellen sollen durch Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Solarworld weiter verbessert werden, um Wettbewerbsvorteile und Kostensenkungen voranzutreiben.
Im März dieses Jahres hatte Bosch angekündigt, sich aus dem für das Unternehmen verlustreichen kristallinen Photovoltaik-Geschäft zurückziehen zu wollen. Zwischen 2008 und 2012 häufte Bosch mit dem Solargeschäft, das auch andere Produktionsstandorte und Beteiligungen zum Beispiel an Aleo Solar umfasst, Schulden von rund 2,4 Milliarden Euro an, allein im Jahr 2012 betrugen die Verluste etwa eine Milliarde Euro.
Auch Solarworld kämpft gerade mit dem Solargeschäft und befindet sich wegen hoher Schulden in einem Umstrukturierungsprozess. Im Sommer mussten Aktionäre und Gläubiger einem weitreichenden Kapitalschnitt zustimmen. Die Restrukturierung soll bis zum Frühjahr 2014 abgeschlossen werden. Mit dem Kauf der Produktionskapazitäten von Bosch kann Solarworld was die Produktionsmenge angeht wieder näher zur Konkurrenz aus China aufschließen. (Mirco Sieg)

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