Die japanische Regierung plant nach deutschem Vorbild anscheinend einen Ausstieg aus dem Atomausstieg. Nach übereinstimmenden Medienberichten will Japan vorerst an der Atomkraft festhalten. Die laufenden Beratungen eines mit der Ausarbeitung eines langfristigen Energieplans befassten Regierungsausschusses steuerten auf die Erkenntnis zu, dass Atomenergie eine wichtige Stromquelle sei und weiter genutzt werden sollte, sagte Industrieminister Toshimitsu Motegi nach einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa. Der Beschluss des Kabinetts werde voraussichtlich im Januar fallen. Damit könnte Ministerpräsident Shinzo Abe den von der Vorgängerregierung geplanten Atomausstieg für hinfällig erklären, der nach der Atomkatastrophe von Fukushima im März 2011 verkündet wurde.
Welche Auswirkungen ein Ausstieg aus dem Atomausstieg für die erneuerbaren Energien in Japan haben wird, bleibt abzuwarten. In diesem Jahr erfreut sich die Photovoltaik aber noch weiter wachsender Beliebtheit. Nach den jüngsten veröffentlichten Daten des japanischen Solarverbands JPEA stieg die Nachfrage auf 2,075 Megawatt im dritten Quartal. Insgesamt beliefen sich die inländischen Bestellungen von Photovoltaik-Produkten bis Ende September auf rund 5,4 Gigawatt. Dabei sei aber auch die Zahl der importierten Solarzellen weiter stark gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lagen sie den veröffentlichten Zahlen zufolge mit knapp 1,2 Gigawatt rund 540 Prozent höher als 3. Quartal 2012. Auch die Nachfrage nach Solarzellen lag mit 877 Megawatt um knapp 100 Prozent höher als noch im dritten Quartal 2012. Die Exporte von japanischen Solarzellen lagen nach JPEA-Angaben gerade einmal bei 38 Megawatt im dritten Quartal.
Für die Zukunft des japanischen Photovoltaik-Marktes bleiben allerdings einige Unsicherheiten. So zieht nach einer Veröffentlichung von Trendforce das japanische Wirtschaftsministerium METI eine Überarbeitung der Solarförderung in Betracht. Dabei könnten die Photovoltaik-Einspeisetarife deutlich abgesenkt werden. Dennoch gehen die taiwanesischen Analysten davon aus, dass die Photovoltaik-Nachfrage auch in den kommenden zwei Jahren stark bleiben werde. Dabei sei eine Absenkung von zehn Prozent der Einspeisevergütungen jeweils in den kommenden zwei Jahren durchaus im Bereich der Erwartungen der Industrie. (Ilias Tsagas/Sandra Enkhardt)
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