„Es braucht eine Vereinfachung und Verbesserung des Rahmens für die Energiewende als Gemeinschaftsaufgabe.“ Zu diesem Ergebnis kommt die neueste Studie der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin). Demnach könnte die Photovoltaik das Rückgrat der Energiewende sein, wenn diese tatsächlich konsequent umgesetzt würde. Ihr Ausbau werde jedoch von Hemmnissen und Hürden auf allen Ebenen behindert. „Die Hauptverantwortung für die unzureichenden Rahmenbedingungen liegt auf der Bundesebene“, sagt HTW-Professor und Mitautor Volker Quaschning. Als Beispiele führt er in seinen Augen fragwürdige Entwicklungen und Regelungen im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) und im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) an.
Das Spektrum der Probleme ist weit gefasst. Es reicht laut Studie von dem irreführenden Mechanismus des sogenannten Zubaukorridors über die Komplexität der Meldepflichten bis hin zu sinkenden Vergütungszahlungen, einer undurchsichtigen Unterscheidung bei der lokalen Nutzung von Solarenergie oder der Altersstruktur von investitionsunwilligen Gebäudeeigentümern. Das haben die Untersuchungen der Studienautoren in Berlin ergeben, wo sie „gesucht, gesammelt und zugehört“ haben. Denn das eigentliche Ziel der Forschungsgruppe mit ihrer Studie war, wie sich Berlin besser und schneller auf den Weg zur solaren Stadt machen kann. Herausgekommen ist bisher – die Studie ist noch nicht abgeschlossen – eine über 50 Folien umfassende Zusammenstellung von Hürden und Hemmnissen, die insgesamt den Ausbau der Photovoltaik behindern.
„Man kann den Eindruck gewinnen, dass der Gesetzgeber auf der Bremse steht, obwohl die Klimakrise und auf politischer Ebene erklärte Ziele entschlossenes Handeln erforderlich machen“, so Quaschning. Um diese Bremse zu lösen, haben die Studienautoren auch lösungsorientierte Änderungsvorschläge als Denkanstöße gesammelt.
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In Spanien gilt seit April 2019 folgendes:
PV-Besitzer bis 10KW können ins Netz einspeisen und vom Netz bis zur eingespeisten Menge wieder beziehen und das ohne Kostenverrechnung. Das ist eine WinWin-Situation. Auch ein Modell für Alemaña?
Es wäre zumindest eine unbürokratische Lösung für einen letztlich doch recht kleinen Anteil dessen, was wir an Erneuerbaren Leistungen brauchen. Die einzige Gefahr, die ich sehe, ist der Rebound-Effekt: Jeder, der dann so blaue Kacheln auf dem Dach hat, denkt, jetzt könne er an anderer Stelle so richtig auf den Putz hauen – Fliegen, SUV-Fahren, viel schlecht gedämmte Wohnfläche, … .
Hallo Erich Kraft!
Wie schaut das in Spanien mit den Netzgebühren aus?
Ich (Ö) liefere beispielsweise meinen überschüssigen Solarstrom an meinen Grünstromanbieter (WEB-Windenergie). der wird 1:1 gegengerechnet (aktuell geliefert/bezogen 3:1). Nur für den aus dem Netz bezogenen Strom (sehr wenig, bei PV-Flaute) werden vom Netzanbieter die Gebühren fällig.
Blaue Kacheln ? was hat die Investition in eine PV- Anlage damit zu tun ? Es geht darum z.B kein Öl aus Russ land mehr zu beziehen steht ja immerhin auf der Embargoliste der Eu…
Danke, Herr Kraft (welch ein Name) fü ihre spannende Info über sehr sinnvolle PV-Praxis in Spanien. Ja, als Hausanlage maximal bis soviel aus dem Netz entnehmen können, wie die Anlage ins Netz einspeist. Und Hausanlagen entnehmen im Jahr viel weniger als sie solar einspeisen können.
Wozu etwa auch die unsinnigen Rücklaufzählersperren von Netzbetreibern für Hausanlagen verboten werden müssten – und zwar für Hausanlagen samt Speichern, samt Garten oder Balkon-KleinstkWs. Alle zusammen bis zu 30 kWp. Das was jahrelang selbstverständlich zugelassene Größe.
Und als Speicher müsste zudem ein E-Auto auch einspeisen, wie ausspeisen können. Genauer müssten alle Netzbetreiber schnellstens die technische Machbarkeit dazu schaffen und dürften dafür nur notwendige Einrichtingskosten fair berechnen. (In Japan gibt es dies schon jahrelang)
Und kurz zu JCW-Reboundsbefürchtung: Sollte Jemand seine Energie von Solarstrom und andreren EEs, wie damit aufgeladenen Speichern versorgen, ist es für Umwelt und Klima eben nicht mehr belastend, wie beim atomar-fossiler Groß-KWstrom, oder Öl oder gas, besonders das sogenannte LNG aus gefrackten US-Flüssiggas, dass Trump (an was erinnert deser Name?) per Erpressung uns Deutschen als Konkrurrenz zum russisch zugeleiteten aufzwingen wollte und Herr Altmaier mit Frau Mrkel willfährig und beonders ineffektiv und klimaschädlich per bezahlung der Gaskunden aufzwingt.
Nur deshalb schon müsste dieser Ministe sofort entlassen werden. Vieles mehr ist hier gleich noch zu lesen.
Doch zunächst weiter zur Behinderung von direkter solarer Hausversorgung schon mit der neuen 10 kWp Grenze neben rund 40% Sonderkürzunen für Anlagen bis 40 kWp und nochmals darüber; ab der Zeit wo die FDP den sehr zerstörerischen Wirtschaftsminister Rösler und die CDSU den ebenso zerstörerischen angeblichen Umweltminister Röttgen fachregieren ließ unter Kanzlerschaft A. Merkel.
Seit 2012 wurde neben hohen Extrakürzungen die monatliche Vergütungsdauerkürzungen eingeführt, die die Vergütungen für Hausanlagen soweit zu senkten, das deren von Spitzenforschung des ISE uw berechnet angemessen hoher Aufbau von ca. 8 GW in 2012 ab 2013 auf 40% zu 3,3 GW einbrah und folgend bis auf 20% zu 1,4 GWa.
Ein Trick ist dabei nur Meldezahlen zu zählen, statt tatsächlich einspeisende Anlagen bis heute undiskutiert, obwohl auch von mir zig Male benannt.
Und der weitere Trick ist zudem seltsame Hochrechnungen dieser Meldezahlen zu betreiben, um höhere Vergütungssenkungen zu berechnen.
Kam es dann in 2018 trotz aller Behinderungen dank des von Deutschland mitangeregten internationalen Aufbau trotz aller Behinderungen (die hier nicht alle aufführbar sind) wieder zu nenenswertem Neuaufbau, schuf die Groko als Begleitung zu wenig gesteigerten Neuaufbau der Ausschreibungen, die mit SPD-Gabriel seit 2014 schon für Anlagen ab 750 kWp unsinnig beschränkend und verteuernd aufzwungen waren, in abermals unwürdig unberaten schnellen Sammelgesetzen eine weitere Beschränkung des Höchstaufbaus auf nun nur 1,9 GW a.
Durch den Aufbau erwürgenden Deckel mit zunächst 3,5 GW a Vorgabe (wie dem absurden Absenken schon bei 1 GW darunter) , ab 2016 schon auf 2,5 GWa unbegründet gesenkt war der dauerzerstörerische Vergütungsmehanismus geschaffen mit dem auch 70000 innovative PV-Installationsarbeitsplätze, samt Existenzen von Installateuren, wie Solarproduzenten uw. Vernichtet und bei weiteren Aufbau beschränkt wurde.
Deren Sterben wegen angeblich zu großer Konkurrenz ist eine Mär. China betrieb Industriepolitik für ihre PV, die bis heutzutage weltweit stark ist. Ähnliches gilt für Speicher.
Deutschlands CDSU-FDP-SPD-Regierungen samt deren Parlamentsmehrheiten unterließen jede Industriepolitik.
Es wird leider zu lang (und ich habe so vieles Wichtige nicht erwähnt, was auch die htw-PV-Hemmnisse-Studie bei mir anregte. Und bei deren vielen Hemmnissen fehlen sogar noch welche, wie etwa die sehr ärgerlichen Wuchergebühren für wenige kWh Netzstromentnahme im Jahr selbst bei alten Kleinsthausanlagen, wo zudem der gemessene Strom fehlerhaft sein kann uw. und selbst wenn korrekt ohne jede Gebühr in er Jahresrechnung mit den eingespeisten Solar-kWh verrechnenbar wären.
Die Studie sollte wirklich Pflichlektüre in allen Schulen Deutschlands werden, damit die Friday for Future Schüler auch in Ihrer Schulzeit Erkenntnisse sammmeln, wie genau eine Energiewende von Regierungen behauptet wird und dabei systematisch der Mitaufbau von nahezu allen Bürgern zerstörerisch behindert wird.
UND mit der Ernerubaren Energiefrage geht es enscheidend um den existentiell wichtigen Weltklimaschutz bishin um Lebenserhalt oder Vergiftungen!
Muss noch auf Fortsetzung vertrösten …
Die Studie macht eindrucksvoll deutlich, was ich in vielen meiner Beiträge einen kalten Krieg zwischen zwei Systemen nennen.
Hier die Akteure auf der konventionellen Seite.
https://de.wikipedia.org/wiki/Externe_Mitarbeiter_in_deutschen_Bundesministerien
Dabei zeigt die Studie nur die Investitionshemmnisse. Akzeptanzhemmnisse, die Energiewende generell betreffend, sind gar nicht erwähnt.
Deutschland hat die höchsten Strompreise , die Energiewende verschlingt Milliarden , und ist nicht bezahlbar, die allein erziehende Mutter bezahlt die PV Anlage des Zahnarztes am Tegernsee , sind Akzeptanz hemmende Aussagen, die auf einem paradoxen System basieren, und bei Lichte betrachtet in der Öffentlichkeit weitaus EEG freundlicher ankämen.
Siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Als Beobachter der Entwicklung seit 1992 – meiner ersten PV Anlage, – sind mir die Hemmnisse wohl bekannt.
Anfangs noch naiv bei der Wahrnehmung was da geschieht, hat mir eine Veröffentlichung in einer VDEW Zeitschrift von 1998 die Augen geöffnet.
Hier der Artikel im Archiv beim Solar Förderverein SfV
https://www.sfv.de/sob98440.htm
Abwehraspekte grüner Angebote
Auszug aus: Zeitschrift für Energiewirtschaft, Heft 1/98; S. 59: „Green Pricing: kundenorientierte Angebote in der Elektrizitätswirtschaft“ von Thyge Weller
„[…]In erster Linie, wenn auch weniger stark öffentlich verkündet, sind indes unternehmenspolitische Zielsetzungen entscheidend für die Initiatoren Grüner Angebote.[…]
Schließlich ist nicht zu übersehen, daß in einem Grünen Angebot durchaus auch Abwehr-Aspekte enthalten sein können: in diesen Fällen wird das Gegenteil dessen angestrebt, was vordergründig als Ziel vorgegeben ist. Vergleichbar mit dem Konzept industrieller Selbstverpflichtung soll ein solches Grünes Angebot im Einzelfall weitergehende staatliche Vorschriften zur Förderung erneuerbarer Energien verhindern helfen oder dem gesellschaftlichen Druck etwa zur Einführung kostendeckender Vergütung entgegenwirken. Ferner können derartige Abwehr-Projekte daraufhin konzipiert werden, daß dem Kunden die Beschränkungen (Kosten, Verfügbarkeit etc.) der erneuerbaren Energien deutlich werden und damit die Notwendigkeit einer fossil-nuklearen Erzeugung betont wird.[…]“
Anmerkung der Redaktion: Konkret formuliert. Sicher ausgesprochen. Entlarvung pur! Zitat Ende.
Vor dem Hintergrund dieses steinigen Weges, ist für mich erstaunlich, wie weit wir gegenwärtig mit der Energiewende sind.