„Jeder versucht, es ein bisschen anders zu machen“

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Sind Montagesysteme für Flach- und Schrägdach schon perfekt?
Schuld: Die Entwicklungen der letzten Jahre gehen in die richtige Richtung. Allerdings ist noch lange nicht alles perfekt. Die technischen Ansätze sind so vielfältig wie die Systeme auf dem Markt. Jeder versucht, es ein bisschen anders zu machen und bewirbt die individuellen Eigenheiten seiner Produkte. Das macht es dem Kunden häufig schwer, eine klare Kaufentscheidung zu treffen. Technisch betrachtet geht es bei der Montage einer Photovoltaik-Anlage letztlich um die zusätzliche Lasteinwirkung auf das Dach, also darum, wie viel Kilonewton pro Quadratmeter mit dem System sicher befestigt werden können.

Was kann noch besser werden?
Zum Beispiel im Bereich der Bautechnik mit dem dazugehörigen statischen Nachweis kann noch einiges verbessert werden. Das schließt auch das Zulassungsverfahren für PV-Montagesysteme mit ein. Eine einheitliche Norm wäre hier mit Sicherheit sinnvoll, um die vielen Systeme vergleichen zu können und eine höhere Transparenz für Verbraucher zu schaffen. Technische Definitionen und Vorgaben im Bereich der Dachanbindung und -abdichtung wären hilfreich. Hier ist ein Normungsausschuss bestehend aus Herstellern, Installateuren und Verbänden denkbar.

Wie hoch ist momentan der Anteil der Montagesystemkosten an den Gesamtsystemkosten?
Der Anteil der Montagesystemkosten bewegt sich – abhängig von der Größe und Art der Anlage zwischen 10 und 15 Prozent. Bei Flachdachanlagen liegt der Kostenanteil für das Montagesystem höher als beispielsweise bei Dachanlagen mit Trapezbleicheindeckung. Mit unserer Montagelösung MetaSole liegt der Kostenanteil sogar unter 10 Prozent.

Sind die Kosten für die Gestelle in den vergangenen zwei Jahren gesunken?
Wegen der drastischen Preissenkungen bei Photovoltaik-Modulen in den letzten Jahren hat sich der Anteil der Montagesystemkosten am Gesamtsystem sogar verdoppelt. Vor drei Jahren lag der durchschnittliche Anteil der Montagesystemkosten bei nur zirka fünf bis sieben Prozent.

Wie können die Kosten noch weiter sinken?

Als Entwickler, Hersteller und Vertriebsorganisation berücksichtigen wir immer die gesamte Wertschöpfungskette und betrachten die Gesamtinvestition – von der Anlagenplanung, Auslegung und Statik über die Montagefreundlichkeit, Installationszeit, Logistik, Lagerhaltung, Verpackung bis hin zum Materialeinsatz. In allen Bereichen gibt es Stellschrauben, an denen wir viele Verbesserungen vornehmen.
Das Interview führte Michael Fuhs.

Lesen Sie mehr zu Trends bei Montagesystemen in derpv magazine Deutschland Ausgabe vom November mit dem Schwerpunkt Montagesysteme (nur für Abonnenten).
Einen Überblick über Hintergrundartikeln zu Montagesystemen und die Besprechungen von Montagesystemen finden Sie auf der Themenseite (frei zugänglich):http://www.pv-magazine.de/themen/montagesysteme-besprechungen/

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