von pv magazine USA
Zu Beginn des Jahrzehnts hat der Aufstieg von Drittanbietern den privaten Photovoltaik-Markt in den USA belebt. Pacht- und Stromabnahmevereinbarungen ermöglichten es Unternehmen wie Sunrun, Solarcity, Vivint oder Sungevity Photovoltaik-Anlagen für die breite Bevölkerung anzubieten, indem sie die hohen Investitionskosten und Bonitätsprüfungen, die mit dem Kauf eines 30.000 US-Dollar teuren Anlagen für Privathaushalte eliminierten. Daraus entwickelte sich schnell ein dominierendes Geschäftsmodell.
Aber als die Kreditvergabe immer anspruchsvoller wurde und Tesla Solarcity von seinem aggressiven Verkaufs- und Wachstumspfad abschnitt, schrumpfte der Drittmarkt. Derzeit gibt es auch dem Markt noch mehrere erfolgreiche Unternehmen, aber der Großteil der Photovoltaik-Anlagen für private Haushalte wird durch Kredite und Direktkäufe verkauft. Die Marktführer Sunrun und Vivint sind von steigenden Kundenakquisitionskosten geplagt.
Wie üblich geht Tesla seinen eigenen Weg. In einer Reihe von Tweets am Sonntagmorgen enthüllte Vorstandschef Elon Musk die neue Strategie: die Vermietung von Photovoltaik-Anlagen. Das Unternehmen bietet Hausbesitzern eine kleine, mittlere oder große Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 3,8 bis 11,4 Kilowatt für 50 bis 195 US-Dollar (45 bis 175 Euro) pro Monat an.
Auf Twitter war Musk charakteristisch „bullish“ über die Ambitionen des Angebots. Es helfe den Kunden, Geld zu sparen, wenngleich der Kauf noch immer die günstigere Option sei. Musk schätzte, dass die Kunden mit der Pacht der Photovoltaik-Anlagen jährlich etwa 500 US-Dollar einsparen würden.
With the new lower Tesla pricing, it’s like having a money printer on your roof if you live a state with high electricity costs. Still better to buy, but the rental option makes the economics obvious.
— Elon Musk (@elonmusk) August 18, 2019
Die Pachtoption macht einen langfristigen Vertrag überflüssig, aber Tesla wird eine Gebühr von 1.500 US-Dollar erhoben, um die Photovoltaik-Anlage am Ende der Mietzeit zu entfernen. Das mag erklären, warum andere Unternehmen diese Option noch nicht ausprobiert haben: Eine Photovoltaik-Anlage ist eine temporäre Einrichtung und nach der Installation nicht gerade einfach zu entfernen.
Die Pacht von Photovoltaik-Anlagen ist derzeit nur in den Gebieten von 20 Versorgungsunternehmen in sechs US-Bundesstaaten möglich, und die Photovoltaik-Heimspeicher „Powerwall“ von Tesla ist im Mietvertrag nicht enthalten.
Die Einführung der Mietoption für Photovoltaik-Dachanlagen erfolgt direkt auf Teslas Wechsel zum Verkauf seiner Photovoltaik-Anlagen über die Website. Wie die Mietoption zeigt die Internetkaufoption erhebliche Einsparungen durch die Eliminierung von Verkäufen und vielen Arten von Transaktionskosten. Und obwohl Tesla einen Rechner zur Verfügung stellt, um Kundeneinsparungen darzustellen, bleibt abzuwarten, ob die Kosteneinsparungen und die einfache Abwicklung dieser Optionen es Tesla ermöglichen, seinem schrumpfenden Anteil im Markt für private Dachanlagen entgegenzuwirken.
Im zweiten Quartal 2019 installierte Tesla nur 29 Megawatt Photovoltaik – ein Bruchteil des Marktanteils, als Solarcity als eigenständiges Unternehmen für rund ein Drittel des Photovoltaik-Zuwachses im US-Privatanlagenmarktes verantwortlich war. Auch auf das von Musk vor Jahren versprochene, innovative „Solardach“ warten die meisten Kunden bis heute vergeblich.
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Den Unterschied zwischen E. Musks Ankündungen und den Wirklichkeiten beschreibt folgender Artikel:
https://www.cnbc.com/2019/08/20/walmart-shines-light-on-elon-musks-solarcity-deal-in-tesla-suit.html