Schadenssumme aus Diebstählen bei Photovoltaik-Anlagen in Sachsen steigt

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Im ersten Halbjahr 2019 hat es dem Landeskriminalamt Sachsen zufolge 32 Diebstahldelikte bei Photovoltaik- und Solarthermieanlagen in dem Freistaat gegeben. Davon sei es in drei Fällen bei Versuchen geblieben. Die Schadensumme bezifferte die Behörde in ihrer Veröffentlichung vom Freitag mit 466.948 Euro. Dies liegt nur knapp unter den rund 575.000 Euro aus den 52 registrierten Fällen des Vorjahres in Sachsen und über der ermittelten Schadenssumme von rund 400.000 Euro aus dem Jahr 2016. Zur Aufklärungsquote der Fälle machte die Behörde keine Angaben.

„Von Photovoltaik-Anlagen werden hauptsächlich bereits montierte Anlagenteile wie Solarmodule und Wechselrichter entwendet. Aber auch zur Auslieferung oder Montage bereitgestellte Anlagenteile werden zum Beispiel aus Lagerhallen, Schuppen oder Transportfahrzeugen gestohlen“, heißt es beim Landeskriminalamt Sachsen weiter.  Besonders gefährdet seien Photovoltaik-Anlagen, die außerhalb besiedelter Gebiete liegen und durch die geografische Lage schwer einsehbar sind. Im vergangenen Jahr und im ersten Halbjahr 2019 sei vor allem Photovoltaik-Equipment von Dächern größerer Hallen und Lager sowie aus Solarparks abmontiert und entwendet worden.

Das Landeskriminalamt Sachsen erklärt weiter, dass die Täter meist sehr gut organisiert seien und die Diebstähle arbeitsteilig erfolgten. Die Einfriedung von Solarparks mit einfachen Maschendraht- oder Wildzäunen stelle für die Diebe nahezu kein Hindernis dar, heißt es von der Polizei weiter. Sie empfiehlt Präventivmaßnahmen zu treffen. „Wesentlichen Anlagenteile wie Solarmodule und teilweise auch im Freien installierte Wechselrichter sollten sich nur mit Spezialwerkzeug oder durch Zerstörung lösen lassen.“ Auch eine mechanische Grundsicherung der Flächen sei empfehlenswert sowie Detektoren, die einen Diebstahl frühzeitig registrierten.  Bei Photovoltaik-Dachanlagen sei insbesondere darauf zu achten, dass potenzielle Aufstiegshilfen wie Leitern, Mülltonnen oder Gartenmöbel weggeschlossen werden, um dem Täter die Arbeit nicht noch einfacher zu machen. Das Landeskriminalamt empfiehlt zudem, dass die Eigentümer ihre Module und Wechselrichter neben der Herstellerkennzeichnung noch mit einer eigenen Identifizierungsnummer ausstatten sollten. Dies erleichtere die spätere Zuordnung von Diebesgut und zugleich mache die leichtere Zuordnung die Produkte für potenzielle Diebe uninteressanter.

In Brandenburg war wegen der Häufung der Diebstähle von Solarmodulen und Wechselrichtern aus Photovoltaik-Anlagen die Sonderermittlungsgruppe „Helios“ gegründet worden. In Zusammenarbeit mit den polnischen Kollegen für organisierte Kriminalität konnte sie immerhin fünf Diebesbanden ausfindig machen. 29 Beschuldigte wurden festgenommen und teilweise zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Im September 2017 wurde die Sonderermittlungsgruppe wieder aufgelöst.

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