Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat von der Bundesregierung gefordert, dass sie die Betreiber von und Investoren in Photovoltaik-Anlagen im Falle einer Abregelung auch künftig in vollem Umfang entschädigen müsse. Union und SPD hatten bereits im Koalitionsvertrag angekündigt, dass Erneuerbare-Energien-Anlagen auch bei negativen Strompreisen herunterregeln zu wollen, selbst wenn keine Netzengpässe drohten und fossile Kraftwerke weiter am Netz bleiben könnten. „Voraussetzung für die Betreiber und künftigen Investoren dieser Anlagen sind faire Rahmenbedingungen und volle Entschädigung für die abgeregelte Energie. Eingriffe sollen nur bei drohender Netzinstabilität möglich sein“, verweist der BSW-Solar auf eine Schlussfolgerung des EU-Projekts PV Grid. Dem widersprächen die Pläne der Bundesregierung, die Netzbetreibern und Direktvermarktern künftig das Recht einräumen wolle, bis zu fünf Prozent der Jahresarbeit einer Photovoltaik-Anlage unentgeltlich und damit ohne Zahlung der entgangenen Einspeisevergütung enabregeln zu können. „Das ist ein weiterer Versuch, die Wirtschaftlichkeit von Solarstromanlagen zu verschlechtern. Die Umsetzung dieses Vorhabens wäre eine teilweise Enteignung der Anlagenbetreiber durch die Hintertür“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Diese geplante Regelung würde nur den Druck von den Netzbetreibern nehmen, die Stromnetze entsprechend des tatsächlichen Bedarfs auszubauen.
Nach Ansicht des BSW-Solar gibt es derzeit nur sehr punktuell Netzengpässe aufgrund von Photovoltaik-Anlagen. Grund sei, dass sie zumeist ins Niederspannungsnetz einspeisten und relativ verbrauchernah installiert seien. Bislang seien Photovoltaik-Anlagen daher auch selten von Abregelungen betroffen. Selbst große Photovoltaik-Kraftwerke, die an höhere Spannungsebenen angeschlossen werden, verzeichnen bislang eine Abregelungsquote von deutlich unter einem Prozent, wie es beim BSW-Solar weiter heißt.
Der BSW-Solar ist Koordinator von PV Grid, das über das EU-Programm „Intelligente Energie für Europa“ gefördert wird. Insgesamt sind 20 Partner aus 16 EU-Ländern daran beteiligt, darunter viele nationale Solarverbände und Netzbetreiber. Bis Oktober 2014 läuft das Programm, dass regulatorische Hemmnisse abbauen und zu einer besseren Integration von Solarstrom führen soll. (Sandra Enkhardt)
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