Der französische Übertragungsnetzbetreiber (Rte) hat veröffentlicht, dass im Juni 2019 eine beispiellose Menge an Photovoltaik in Frankreich eingespeist wurde. In dem Monat habe es eine Photovoltaik-Produktion von 1,4 Terawattstunden gegeben. „Dieser Monat ist von einer historisch hohen Photovoltaikproduktion geprägt“, hieß es von Rte in seinem neuesten monatlichen Strom. „Die überdurchschnittliche Sonneneinstrahlung über einen großen Teil des Landes und die Zunahme der [Solar-]Parks sind die Hauptgründe für diesen Anstieg.“ Nach Angaben des Netzbetreibers stieg die Kapazität der in Frankreich betriebenen Photovoltaik-Anlagen gegenüber Juni 2018 um 9,5 Prozent.
Sonnenaufgänge und Wasserfälle
Auch andere Energieträger brachen im Juni 2019 Rekorde. Insbesondere die Windkraft stieg im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent und erreichte eine Einspeisung von 1,9 Terawattstunden. Besonders groß war sie zu Beginn des Monats während des Sturms „Miguel“, der am Wochenende des 8. Juni 2019 dazu führte, dass die Windkraft 27 Prozent des französischen Strombedarfs deckte.
Die Kernenergieerzeugung sank im Monatsdurchschnitt um 0,2 Prozent auf 26,1 Gigawatt und am Wochenende des 8. Juni auf den niedrigsten Stand seit 15 Jahren. Von allen Energieerzeugungssektoren erfährt die Wasserkraft den stärksten Rückgang. Aufgrund der geringeren Niederschläge als 2018 sank deren Produktion um 24 Prozent.
Am 27. Juni wurde während der Hitzewellenepisode in Frankreich ein Stromverbrauch von 58,7 Gigawatt registriert. Zu diesem Zeitpunkt betrug die durchschnittliche Erzeugungsleistung der Photovoltaik-Anlagen 25 Prozent. Dies war der zweithöchste Sommerverbrauch in Frankreich, der aber bereits durch einen neuen historischen Rekord am 24. Juli 2019 übertroffen wurde.
Auch in Deutschland gab es mit knapp 7,2 Terawattstunden im Juni eine hohe Einspeisung der Photovoltaik-Anlagen. Erstmals war Solarstrom dabei die wichtigste Erzeugungsquelle auf Monatsbasis, wie Energy Charts des Fraunhofer ISE bei der Auswertung der Nettostromerzeugung ermittelte. (Benedict O'Donnell)
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