BDEW-Hauptgeschäftsführer wechselt an die Spitze von 50 Hertz

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Anfang des Monats erklärte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) auf dem BDEW-Kongress, dass die „Netze das Stiefkind der Energiewende“ seien. Dabei hörte ihm auch der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aufmerksam zu. Am Wochenende ließ die FAZ dann erste Informationen dazu durchsickern, dass Kapferer den seit Monaten vakanten Posten des CEO bei dem Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz übernehmen soll. Beide Seiten bestätigten dies am Mittwoch.

In seiner gestrigen Sitzung habe der Aufsichtsrat Kapferer zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung des Übertragungsnetzbetreibers berufen. Er solle seine Tätigkeit spätestens am 1. Januar 2020 aufnehmen, hieß es von 50 Hertz. Einige Stunden später teilte dann der BDEW mit, dass Kapferer die Hauptgeschäftsführung des Verbands zum 31. Oktober verlasse. Diese hatte er im Mai 2016 übernommen.

In seiner bisherigen Laufbahn hat sich Kapferer in der Politik Karriere gemacht, nicht aber in der Wirtschaft. Die politisch erworbenen Meriten werden ihm in seinem neuen Job wohl auch weiterhelfen, wenn man die Brisanz des Themas Netzausbau betrachtet. Zudem ist der Bund über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) auch an 50 Hertz beteiligt. In diesem Zusammenhang verhinderte die Bundesregierung vor knapp einem Jahr auch eine Übernahme des Übertragungsnetzbetreibers durch das chinesische Staatskonzerns SGCC.

Der FDP-Politiker Kapferer war unter anderem in der Niedersächsischen Staatskanzelei tätig. 2009 wechselte er als Staatssekretär in das Bundesgesundheitsministerium und folgte dann nach der Berufung des damaligen FDP-Chefs Philipp Rösler zum Bundeswirtschaftsminister seinem Parteichef. Auch nach der Bundestagswahl 2013 blieb Kapferer zunächst Staatssekretär unter dem neuen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Im Oktober 2014 wechselte er dann zur OECD, bevor er die Hauptgeschäftsführung des BDEW übernahm.

Seit 2016 hat sich der Verband unter Kapferers Führung stark gewandelt. Er habe den BDEW in der Kohlekommission vertreten sowie den Verband bei den Zukunftsthemen erneuerbare Energien und Elektromobilität gut positioniert, erklärte Präsidentin Marie-Luise Wolff. Der BDEW wolle nun die Nachfolge zügig klären, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen.

Hinsichtlich seiner neuen Aufgaben erklärte Kapferer: „Ich freue mich sehr auf die spannende Herausforderung, bei 50 Hertz an der konkreten Umsetzung der Energiewende mit zu arbeiten. Die Energiewende wird immer stärker eine unternehmerische Herausforderung und immer mehr ein europäisches Projekt.“ Dabei stünden die Integration der erneuerbaren Energien und die Vernetzung – auch über Landesgrenzen hinweg – im Fokus.

Chris Peeters, Vorsitzender des Aufsichtsrates von 50 Hertz, betonte die politische Expertise des designierten CEO. „Er verfügt über enorme Branchenerfahrungen und eine breite Expertise. Seine Stationen als Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und als BDEW-Chef stehen zudem für ein tiefes Verständnis der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen in Deutschland – das ist exakt die richtige Mischung für einen 50Hertz-CEO, denn wir Netzbetreiber sind Dienstleister der Gesellschaft“, so Peeters. Seine Erfahrungen seien wichtig für eine erfolgreiche Energiewende in Deutschland und Europa.

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