Der Photovoltaik-Markt in Österreich war nach Jahren des Aufschwungs im vergangenen Jahr das erste Mal wieder rückläufig. Er entwickelte sich damit auch gegen den Trend in Europa, dass insgesamt ein deutliches Anziehen der Nachfrage verzeichnen konnte. Der Bericht des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) zu den „Marktentwicklungen innovativer Energietechnologien 2018“ ergab, dass der Photovoltaik-Zubau bei 168,7 Megawatt lag. Dies seien drei Prozent weniger als noch 2017, konstatierte der Verband Photovoltaic Austria (PVA) am Montag.
Der Hauptgrund für die rückläufige Marktentwicklung sei die Halbierung der Fördermittel für kleine Photovoltaik-Anlagen. Sie hätten einen maßgeblichen Anteil am Zubau. Der Verband hatte mehrfach vor einer solchen Entwicklung gewarnt. Zwar hatte die – mittlerweile aus dem Amt gejagte – Regierung die ambitionierte „#mission 2030“ formuliert, allerdings ohne sie mit politischen Maßnahmen zu flankieren. „Das ist ein komplett falscher Weg“, sagte PVA-Geschäftsführerin Vera Immitzer. „Anstatt dieser Schubumkehr hätte Österreich bereits einen Zubau von mindestens 200 Megawatt gebraucht, um bis zum Jahr 2030 die benötigte PV-Leistung von 15 Gigawatt zu erreichen und damit 100 Prozent erneuerbaren Strom zu ermöglichen.“
Doch der Blick in die nächsten Jahre lässt die österreichische Photovoltaik-Branche eher zittern. Aufgrund der aktuellen politischen Gegebenheiten kommt es im nächsten Jahr zusätzlich zu einer dramatischen Verzögerung des dringend benötigten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes, das als Initialzündung für den stärkeren Photovoltaik-Ausbau dienen sollte, wie der Verband warnt. Wenn für 2020 kein Not-Paket bestehend aus einer Brückenförderung sowie leicht umsetzbarer Sofortmaßnahmen beschlossen werde, stehe der Solarbranche im Land ein weiterer Markteinbruch von bis zu 30 Prozent bevor. Hintergrund ist, dass bestimmte Förderung für Photovoltaik-Anlagen nur noch dieses Jahr gelten und eigentlich durch neue Maßnahmen aus dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz ersetzt werden sollten. Was konkret in dem Not-Paket aufgenommen werden sollte, formulierte in der vergangenen Woche erst der österreichische Erneuerbaren-Verband.
Die insgesamt in Österreich installierte Photovoltaik-Leistung stieg bis zum Jahresende 2018 nach Angaben von PVA auf 1438 Megawatt. Die Photovoltaik-Anlagen deckten 2,4 Prozent des kompletten Strombedarfs im vergangenen Jahr.
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