Vor fast genau einem Monat hat Baywa re den Bau seines ersten Solarparks ohne Förderung in Deutschland angekündigt. Am heutigen Dienstag gehen die Bauarbeiten für das Photovoltaik-Kraftwerk mit 8,8 Megawatt Leistung am Ostseeflughafen Stralsund-Barth los, wie die „Ostseezeitung“ berichtet. Baywa re hat am Standort bereits drei Photovoltaik-Anlagen gebaut, die über das EEG vergütet werden. Nun soll das vierte Kraftwerk in drei Bauabschnitten auf insgesamt zehn Hektar entstehen. Dabei profitiert das Unternehmen von der bereits bestehenden Infrastruktur vor Ort.
Baywa re geht dabei auch etwas auf Risiko. Für den im Projekt „Barth V“ erzeugten Solarstrom will das Münchner Photovoltaik-Unternehmen einen Stromabnahmevertrag (PPA) mit einem Industriekunden schließen. Nach dem Bericht sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. „Derzeit laufen noch die Verhandlungen, aber wir rechnen damit, dass wir ab 2020 einen Liefervertrag mit einem Industriekunden haben werden“, zitiert das Blatt Baywa re-Projektmanager Albert Schlaak. Bis zum Abschluss des Vertrags werde der Solarstrom über die Direktvermarktungstochter Baywa re Clens vermarktet.
Photovoltaik-Anlagen, die nicht über PPAs finanziert werden, müssen sich nicht an die Vorgaben des EEG halten, also die Begrenzung der Größe auf zehn Megawatt, die eingeschränkte Flächenkulisse oder auch der Regeln bezüglich der Anlagenzusammenfassung, die eine Wartezeit von bis zu zwei Jahren bei solchen Projekten nach sich ziehen.
Baywa re will den Bau des 8,8 Megawatt-Solarparks bis Ende September abschließen. Dann könne der Netzanschluss Ende September oder Anfang Oktober erfolgen, so die Pläne. Damit könnte Baywa re die erste Photovoltaik-Anlage in Deutschland realisieren, die rein über einen Stromabnahmevertrag mit einem externen Kunden finanziert wird.
EnBW und Energiekontor haben ähnliche Pläne angekündigt, werden aber wohl erst im nächsten Jahr mit dem Bau ihrer Photovoltaik-Anlagen beginnen. EnBW will einen Solarpark in Brandenburg mit 175 Megawatt ohne EEG-Förderung realisieren. Nach eigenen Angaben will der süddeutsche Energieversorger in den kommenden Jahren Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt rund 400 Megawatt außerhalb des EEG in Deutschland realisieren. Energiekontor hat bereits den Abschluss von zwei PPAs für solche Projekte verkündet. Für einen 85 Megawatt-Solarpark in Mecklenburg-Vorpommern sicherte sich Energiekontor einen PPA mit 15 Jahren Laufzeit von EnBW und erst vor wenigen Wochen einen weiteren langfristigen Vertrag für eine 4 Megawatt-Anlage von Innogy.
In Spanien hat Baywa re erfolgreich ein erstes großes Projekt außerhalb der Förderung realisiert. Der Solarpark „Don Rodrigo“ mit 175 Megawatt war im vergangenen Jahr gebaut und zum Jahresende an den institutionellen Investor MEAG verkauft worden. Der norwegische Statkraft hat einen Stromabnahmevertrag über 15 Jahre für den Solarstrom aus der Anlage unterzeichnet.
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