Das Messehighlight von Meteocontrol auf der Intersolar war leicht zu übersehen. Schließlich ist der neue Parkregler „blue Log XC“ kaum größer als eine Teeschachtel. Doch das kleine Gerät hat es in sich: Es ermöglicht nicht nur das Monitoring großer und kleiner Solarparks, es steuert auch die Einspeisung gemäß den Vorgaben des Netzbetreibers und folgt damit bereits den Anforderungen der neuen Richtlinien für die Mittel- und Hochspannung VDE-AR-N 4110 und VDE-AR-N 4120. Die Ingenieure des Photovoltaik-Unternehmens und der Leiter Produktmanagement Stefan Rensberg nahmen die entsprechende Zertifizierung von DNV-GL am vergangenen Mittwoch auf der Messe un München entgegen.
Mit zunehmender Einbindung erneuerbarer Energien ist die Stabilität des Netzes davon abhängig, dass sich große Einspeiser netzdienlich verhalten. Der neue Parkregler setze die Anforderungen der Netzbetreiber in Bezug auf Wirk- und Blindleistung entlang der vorgegeben Leistungskurven schnell und präzise um, betont Rensberg im Gespräch mit pv magazine. Das Gerät sei als eines der ersten mit Komponentenzertifikat verfügbar, das seit 1. Mai für Anlagen mit einer Leistung von 950 Kilowattpeak vorgeschrieben sei. Doch auch kleinere Solarparks ab 150 Kilowattpeak müssten die neuen Vorgaben einhalten. Somit würden auch sie von der Standardlösung und der leichten Bedienbarkeit des neuen Gerätes profitieren, erläuterte Rensberg.
Für das Zertifikat musste der „blue Log XC“ im Labor umfangreiche Simulationen durchlaufen. Das ist Meteocontrol zufolge aber nicht nur im Prüflabor möglich. Auch für eine bestimmte Netzsituation oder für spezielle Anforderungen kann eine solche Simulation an einem HIL-Prüfstand vorgenommen werden. Dabei wird der Parkregeler physikalisch in die Simulation eingesetzt und nicht nur als Modell integriert. Das erlaubt, schon im Voraus festzustellen, wie sich der Solarpark mit den geplanten Wechselrichtertypen bei Regelungsanforderungen verhält. Auch Null-Einspeiselösungen, wie sie beispielsweise in Spanien manchmal gefordert werden, ließen sich dort simulieren. Das betreffe nicht nur die Einschwingzeiten von Wechselrichtern und das Verhalten am Netzanschlusspunkt, sondern erstrecke sich auch auf die Kommunikationswege, so Rensberg.
Bei der Inbetriebnahme seien keine Programmierkenntnisse nötig und auch zusätzliche Ingenieurkosten für projektspezifische Entwicklungen würden entfallen. Da Deutschland bei der Umsetzung der neuen europaweit einheitlichen Netzanschlussregeln besonders schnell war, kann Meteocontrol voraussichtlich auch länderspezifische Anpassungen zügig zertifizieren lassen, sobald diese feststehen.
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