Baywa re hat die Realisierung eines ersten Photovoltaik-Kraftwerks außerhalb der EEG-Förderung angekündigt. Der Solarpark „Barth V“ mit 8,8 Megawatt soll ab Juni in Mecklenburg-Vorpommern gebaut werden, wie das Münchner Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Bereits im vergangenen Jahr hatte Baywa re in Spanien ein Photovoltaik-Kraftwerk mit 175 Megawatt ohne Förderung errichtet und zum Jahresende an den Finanzinvestor MEAG verkauft.
Mit dem ersten Projekt in Deutschland will Baywa re nun zeigen, dass auch hierzulande große Photovoltaik-Anlagen marktfähig sein können. Der erzeugte Solarstrom soll über einen langfristigen Stromabnahmevertrag (PPA) an einen Industriekunden geliefert werden. Derzeit liefen die Verhandlungen mit verschiedenen Interessenten. Baywa re strebe eine Laufzeit von 10 Jahren für den PPA an, mindestens sollten es jedoch fünf Jahre sein, erklärte Benedikt Ortmann, Geschäftsführer der BayWa r.e. Solar Projects GmbH, auf Nachfrage von pv magazine. Der Abschluss des PPA solle bis zur Inbetriebnahme des Solarparks, die voraussichtlich im September sein soll, erfolgen. Die Vermarktung des Solarstroms soll die Energiehandelstochter Baywa re Clens übernehmen.
Vorteilhaft für das Projekt: Baywa re hat in den vergangenen Jahren am gleichen Standort – dem Ostseeflughafen Stralsund-Barth – bereits mehrere Solarparks gebaut. Der erste Solarpark vor mit 31,5 Megawatt sei im Dezember 2012 in Betrieb gegangen, der zweite mit 8,2 Megawatt folgte im Juli 2013 und das dritte Projekt mit 10 Megawatt schließlich im Februar 2017. Kabeltrassen und Netzanschuss für den neuen Solarpark seien bereits frühzeitig mitgeplant worden. Dazu komme ein optimiertes Planungs- und Systemdesign. Die Amortisatioszeit für die Anlage liegt Ortmann zufolge bei zehn bis zwölf Jahren. Für das Projekt gebe es eine langfristige non-recourse Finanzierung von einer deutschen Bank, hieß es weiter. Mit den Pachteinnahmen sei der kommunale Flughafen einer der wenigen, der wirtschaftlich und unabhängig von öffentlichen Geldern betrieben werden könne. Baywa re plant die Veräußerung des Projekts nach der Fertigstellung, wird aber wohl für die Betriebsführung weiter verantwortlich sein.
„Wir sind stolz darauf jetzt auch in Deutschland, mit niedrigeren Einstrahlungswerten, das erste förderfreie Solarprojekt umzusetzen und damit eine neue Ära in der erneuerbaren Energieerzeugung einzuläuten“, erklärte Benedikt Ortmann, weiter. Zugleich sieht man bei dem Unternehmen, dass das EEG für das Gelingen der Energiewende in den nächsten Jahren noch von zentraler Bedeutung sein wird. „Zwar ist in den Bereichen Kleinanlagen und mittelgroße Gewerbeanlagen die Umsetzung von Eigenverbrauchskonzepten ohne Einspeisetarif in einigen Fällen möglich, eine Förderung wird in diesem Segment aber weiterhin notwendig bleiben. Darüber hinaus ist die Förderung von dezentralen PV-Lösungen im Wohnungsbau aus Gründen der Beteiligung breiter Bevölkerungsschichten und der Ermöglichung lastnaher Versorgung wünschenswert und sinnvoll“, so Baywa-Energievorstand Matthias Taft.
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Viessmann hat auch schon einen – zumindest für den Eigenverbrauch.