Am 26. April 1986 ereignete sich der Reaktorunfall von Tschernobyl. Vor diesem Hintergrund macht Greenpeace Energy auf die Pläne der ukrainischen Regierung aufmerksam, bis 2026 am Standort Chmelnizkij – rund 200 Kilometer östlich der Grenze zu Polen und etwa 600 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt – zwei weitere Atomkraftwerke in Betrieb zu nehmen. Dabei handelt es sich dem Ökostromanbieter zufolge um die Rohbauten von zwei Reaktoren aus den 1980er-Jahren, über die 1990 ein Baustopp verhängt worden sei. „Hier wird ein sicherheitstechnisch fragwürdiges AKW für den EU-Export fit gemacht, um aus uralten Teilbauten aus Sowjetzeiten neue Reaktoren entstehen zu lassen“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand von Greenpeace Energy. Auch die beiden anderen Meiler, die am Standort Chmelnizkij bereits in Betrieb seien, hätten mehr als 30 Betriebsjahre hinter sich und seien sicherheitstechnisch nicht mehr auf dem aktuellen Stand.
Greenpeace Energy fordert ein Mitspracherecht der europäischen Nachbarstaaten im Genehmigungsverfahren für das ukrainische Atomprojekt. Das müsse die deutsche Bundesregierung jetzt gegenüber der Ukraine einfordern. Der Ökostromanbieter weist darauf hin, dass in Österreich eine solche Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen einer grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung zu den Reaktorbauten in Chmelnizkij bereits stattfinde. Ob und wann in Deutschland eine offizielle Beteiligung an dem Verfahren vorgesehen sei, sei bisher unklar.
Kritisch sieht Greenpeace Energy zudem, dass neben dem Export des Atomstroms in das EU-Nachbarland Polen und dem Bau einer dafür notwendigen Stromtrasse auch eine finanzielle Beteiligung der Europäischen Union für das Projekt im Gespräch sei. Die neue EU-Kommission müsse nach der Europawahl Ende Mai eine klare Haltung zeigen und dürfe das umstrittene AKW-Projekt nicht weiter unterstützen. Statt dessen müsse sie mit dem neuen ukrainischen Präsidenten Wege für eine moderne Energiepartnerschaft ebnen, die auf die Fertigstellung alter Sowjet-Reaktoren verzichte.
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Ich finde das gut. Man kann nicht gleichzeitig die Atomkraft abschaffen UND das Klima retten wollen. Funktioniert nicht. Das hat sogar Super-Greta eingesehen!
Man kann schon, man muss nur etwas Geduld haben. Den Klimawandel mit Kernkraft zu bekämpfen, wäre demgegenüber eine schlechte Idee. Der Volksmund nennt das „Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben“. Die Kernkraft hat zwei große, ungelöste Probleme: Wie stellt man sicher, dass faule Ingenieure nicht offensichtliche Gefahren (Japan: zB Tsunamis, Deutschland: zB Erdbeben) ignorieren? und was macht man mit dem über Jahrhunderte (und länger) stark wärmeentwickelnden Atommüll. Auf beide Probleme ist der Mensch nicht eingerichtet, sichere Lösungen zu finden. Wir sind noch nicht so lange von den Bäumen herunter, dass wir in der Lage wären, mit solchen Problemen adäquat umzugehen. Wenn die Menschheit die sittliche Reife erlangt hätte, keine Kriege mehr zu führen, würde ich mein Urteil überdenken.
Die Menschheit wird Nuklearphysik immer im Blick behalten, denn sie ist Teil des Erkenntnisystems der Physik.
Die Anwendung der physikalischen Erkenntnisse sollte eine vernunftgeleitete Menschheit dann besser auf das 22. Jahrhundert verschieben, sich das sehr genau überlegen, denn auch mit Kernfusionskraftwerken bleibt ein Disaster bestehen: Die Umwandlung von AtomMasse in Strom verursacht auch massiv Abwärme und diese globale Erwärmung ist die katastrophal wirkende Folge (auch des CO2-Eintrags in die Atmosphäre. Das CO2-Gas selbst ist mit heutigem Konzentrationsanstieg nicht das direkte Problem für die O2 atmenden Lebewesen des Planeten?).
Auch mit kostengünstiger Kernfusion wäre eine um Größenordnungen erweiterte Energienutzung auf dem Erdplaneten für bspw. lasergestützte Verteidigungsysteme, Astronomie, beschleunigte Mobilitätsvarianten oder vollständig automatisierte Produktionslinien kaum vorstellbar.
Im Vergleich dazu ist das Konzept der Erneuerbaren Energien deutlich intelligenter, denn dabei wird keine zusätzliche Wärme im Wärmehaushalt des Erdplaneten erzeugt.
@Hugo R., genauso ist es, aber das wollen die religiösen Denker im modernen Ablasshandel nicht wahrhaben – wie aktuell Herr Schachinger. Und die anderen grünen Weltretter ducken sich und schreiben.“ Retten die <<schüler die Welt."
Greta ist Schwedin?! Und die Schweden wollen bewußt die AKW und auch ein Endmülllager. Die machen nicht so ein Tamtam davon. Zumindest sind AKW Brückentechnologien bis zum Wasserstoffzeitalter. Schreibe ich seit Jahren. Und das wußte selbst Mutti, bis sie einknickte wegen Japan.
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Ich rege an: Deutschland als Weltklimarettungsapologet soll doch der Ukraine das Geld geben, dann setzten auch die auf das Vehicle EEG. Schließlich gibt man ja auch Banken und Staaten Hunderte von Milliarden – und kriegt sie nie wieder.
Solange Atomkraft nicht einmal die eigene Versicherung zahlen kann und kein schlüssiges Entsorgungskonzept vorlegen kann ist diese Technik alleine schon wegen ihrer brutalen Marktverzerrung abzulehnen.
Von den nach wie vor brutal großen Risiken mal ganz abgesehen und dem an der Atomwirtschaft immer hängenden Weg zur Bombe. Auch die gerne verniedlichten Lieferstrukturen des Uran sind ziemlich ekelhaft und mit hohen weiteren Begleitkosten für z.B. militärische Sicherung versehen. Ist auch nicht auf der Rechnung des Atomstroms.
Da die Ukraine das Dinge ohnehin nicht selbst bezahlen kann und die Russen wohl keinen Exportkredit geben dürften kann der Rest der Welt das Ganze also sehr wohl steuern.
In Richtung Erneuerbarer die bei den Landflächen und Ressourcen in der Ukraine sowieso viel schneller und wesentlich billiger viel mehr Strom produzieren können.
Inkllusive Zahlung der eigenen Versicherung, Rückbau und Müllkonzept. Dauerhaft CO2 frei, ohne Militärkosten für den Brennstoff. Also rein marktlich der bessere Deal und viel schneller zu errichten als den Schrott zu reanimieren.
@ Hr. Remmers, Die Ukraine ist doch wohl ein automomer und souveräner Staat, und dem wollen wir Deutschen, die doch seit 1963 auf die Atomkraft setzen, und dies durch alle Regierungen gebilligt wurde bis zu der unsäglichen Entscheidung nach Fukushima, doch nicht in paternalistischer, selber unwissender Art eine Energiewende auf Geisterfahrt vorschreiben, wie etwas zu gehen hat. Wir können doch nicht mal Tollcollect, Flughafen und Bahnhof, Solarmodule und Batteriezellenfertigung für Speicher, geschweige denn Wasserstoff – und Hybridautos.
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Warum fangen Sie, lieber Herr Remmers, nicht bei den Franzosen an zu kritisieren und nehmen gleich die Herren Fell und Alt mit in Ihrem Elektroauto. Bei der Gelegenheit können Sie noch bei den Gelbwesten mitmarschieren. Bon courage!
In der Ukraine wird man weder ihre Beiträge in diesem Forum noch Herrn Fell beachten , selbst in Deutschland kennt sie beide doch kaum jemand in der breiten Öffentlichkeit !
Die Zukunft kann nur ohne Atomkraft sein, wer hier die Risiken von Unfällen und Endlagerung nicht sehen will, handelt unverantwortlich. Warum gibt es denn bei Atomkraftwerken weltweit keine Versicherung, die die Meiler versichert?
Dass es nur mit EE geht, zeigen bereits zahlreiche Studien, aus dem ganzen Spektrum der Wissenschaft und Politik.
Schade ich bedauere diesen Entscheid der Ukraine sehr und hoffe,dass die Vernunft noch Überhand nehmen mag.Tschernobyl mahnt ganz Europa!
Die Kernkraftwerke sind die schlimmste Umweltbedrohung die sich die Menschheit jemals ausdenken konnte (außer den Atom- und Neutronenbomben natürlich). Und kein Mensch hatte jemals das Recht, für andere Menschen zu Entscheiden, solche Risiken und Ewigkeitslasten einzugehen.
Na ja, wenn jemand teuere Energie für „lasergestützte Verteidigungsysteme“ bereitstellen will, der sollte einmal drüber nachdenken, dass zukünftige Kriege, gaaaanz anders aussehen werden. Und überhaupt, Kriege sollten sowieso abgeschafft werden. Unser schöner Planet Erde ist viel zu schade für den Unsinn den wir betreiben. Wenn die Nanotechnologie in ein paar Jahren ein bisschen weiter ist, dann wird man sich an den Kopf fassen, warum noch jemand an Kernenergie gedacht hat. Die Wasserstoffenergietechnologie ist die Einzige, welche wirklich insgesamt umweltfreundlich ist und auch wirklich unerschöpflich. Macht Euch schlau, Leute
“Wenn ihr Eure Augen nicht braucht, um zu sehen, werdet ihr sie brauchen, um zu weinen” JP Sartre